Skip to main content
Die Geburtshilfe
Info
Publiziert am: 13.12.2023

Abnormale Plazentation: Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen

Verfasst von: Dietmar Schlembach, Marc Baumann, Sven Kehl, Philipp Klaritsch und Silvia Lobmaier
Hypertensive Erkrankungen (HES) gehören zu den häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft. Auch in den industrialisierten Ländern bleibt die Präeklampsie eine der wichtigsten Ursachen für die maternale Mortalität.
Die Definition der Präeklampsie wurde hinsichtlich ihrer Pathophysiologie von vielen Gesellschaften verfeinert. Es gilt, zwischen früher und später Manifestation sowie plazentarer und maternaler Genese zu unterscheiden.
Der Fortschritt in der Forschung bezüglich angiogener Faktoren hat in einigen Leitlinien zu adaptierten Empfehlungen zum Screening im 1. Trimenon sowie der Diagnose und Kurzzeitprädiktion der Präeklampsie geführt. Die Kombination von Angiogenesefaktoren zusammen mit anamnestisch bestehenden Risikofaktoren, der Dopplersonografie der Aa. uterinae und dem mittleren arteriellen Blutdruck hat die Risikostratifizierung wesentlich verbessert (siehe Abschn. 6).
Nach wie vor ist die einzige kausale Therapie der Präeklampsie die Entbindung. Modernes Management berücksichtigt von der Früherkennung mit der Erfassung von Risikofaktoren über ein individualisiertes Betreuungskonzept in der Schwangerschaft und einer zeitgerechten Entbindung auch die postnatale Versorgung, insbesondere die Beratung bezüglich Langzeitkomplikationen für Mutter und Kind.

Zum Einstieg

In regelmäßigen Intervallen werden die Definitionen der hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen (HES) von verschiedenen Fachgesellschaften überarbeitet. Bedingt durch die unterschiedlichen Gesundheitssysteme findet man innerhalb dieser Leitlinien und Empfehlungen Unterschiede. Der aktuellen Forschung geschuldet, wird den angiogenen Faktoren – insbesondere auch bei der Definition einer Präeklampsie – mehr Stellenwert eingeräumt. Basierend auf einem Screeningalgorithmus (siehe Abschn. 6) kann gezielt und individualisiert bereits im 1. Trimenon eine Prophylaxe mit niedrig dosiertem Aspirin initiiert und somit das Auftreten einer Präeklampsie signifikant reduziert werden – dies gilt insbesondere für sogenannte Early-onset-Formen.
Eckpfeiler der Überwachung hypertensiver Schwangerer ist neben der Blutdruckmessung in Praxis/Klinik und dem „Gestose-Labor“ inklusive Abklärung einer Proteinurie die ambulante Blutdruckmessung durch die Schwangere, die sich in der Kardiologie sowie in der Diagnostik von HES seit mehr als 20 Jahren etabliert hat.
Eine antihypertensive Therapie wird zunehmend (insbesondere bei Schwangeren mit chronischer Hypertonie) frühzeitig indiziert. Magnesiumsulfat hat sich als Mittel der Wahl zur Prophylaxe und Therapie einer Eklampsie etabliert.
Nach wie vor stellt die Entbindung die einzige kausale Therapie dar, wobei sich der Entbindungszeitpunkt an folgenden Gesichtspunkten orientiert:
  • Schweregrad/Klinik der Erkrankung
  • Assoziierte fetale Kompromittierung (z. B. fetale Wachstumsrestriktion = FGR)
  • Maternale Komplikationen (z. B. HELLP-Syndrom)
  • Gestationsalter
Die Assoziation zwischen Präeklampsie und dem späteren Auftreten maternaler und kindlicher kardiovaskulärer Erkrankungen ist unstrittig (Crispi et al. 2018; Ying et al. 2018). Eine Präeklampsie, insbesondere die früh eintretende Form mit fetaler Wachstumsrestriktion, ist ein bedeutender Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen (Adipositas, Dyslipidämie, Nikotinabusus und andere), ein Konzept, welches auch als „fetale Programmierung“ bekannt ist.
Eine spezielle Sensibilisierung von Internisten, Allgemeinmedizinern sowie von Fachkollegen und angepasste Nachsorgeschemata für diese Frauen werden zunehmend gefordert.

Epidemiologie

Hypertensive Erkrankungen gehören mit ihren verschiedenen klinischen Ausprägungen und Manifestationsarten zu den häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft, sie treten in etwa 6–8 % aller Schwangerschaften auf, tragen zu 20–25 % der perinatalen Mortalität bei und stehen weltweit an führender Stelle der maternalen Todesursachen. Die Präeklampsie (Inzidenz 2–3 %) hat eine besondere klinische Bedeutung, da selbst in Ländern mit hohem Gesundheitsstandard bei etwa 13 % der Präeklampsien mit einem ungünstigen maternalen Outcome zu rechnen ist; etwa 30 % der Präeklampsien werden < 37+0 SSW diagnostiziert und tragen durch die Notwendigkeit zur frühzeitigen Entbindung wesentlich zur Frühgeburtenrate bei (Pecks 2022b).
Die Inzidenzen hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen variieren regional bedingt durch demografisch-ethnische und krankheitsbestimmende Faktoren sowie auch durch variierende Definitionen, Grenzwerte und Diagnosemöglichkeiten (Pecks 2022b). Für Deutschland liegen weder für HES noch für die Präeklampsie im Besonderen valide Zahlen vor.
In den USA stieg die Prävalenz von hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen im Zeitraum von 1998–2006 um 2 % (von 6,7 % auf 8,3 %), wobei der Anteil an Frauen mit chronischer Hypertonie im beobachteten Zeitraum um ca. 50 % zugenommen hat (von 1,1 % auf 1,7 %). Die Prävalenz der Präeklampsie/Eklampsie stieg im Beobachtungszeitraum um 0,3 % (von 0,9 % auf 1,2 %) (Kuklina et al. 2009). Neueste epidemiologische Daten zeigen eine weitere Steigerung der HES-Prävalenz von 10,8 % im Jahr 2017 auf 13,0 % in 2019 (d. h. 1 von 7 Schwangeren), wobei die Prävalenz der chronischen Hypertonie im gleichen Zeitraum von 2,0 % auf 2,3 % anstieg (Ford et al. 2022).
Die Prävalenz der chronischen Hypertonie in der Schwangerschaft kann im europäischen Raum mit 1,2 % beziffert werden (Khan et al. 2020; Pecks 2022b). Ähnliche Raten werden für die Vereinigten Staaten beschrieben (Ananth et al. 2019), wobei andere Publikationen die Rate der Schwangeren mit chronischer Hypertonie bei 3–5 % ansetzen (Seely und Ecker 2014). Aufgrund der demografischen Entwicklung sowie strengerer Grenzwerte für eine Hypertonie dürfte die Prävalenz bei Schwangeren in diesem höheren Bereich liegen. Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren weisen eine Prävalenz von 1,3 %, Frauen zwischen 30 und 44 Jahren dagegen von 7,3 % auf. Die Prävalenz der chronischen Hypertonie bei 20- bis 44-jährigen Frauen liegt in Deutschland nach aktuellen Studien altersabhängig zwischen 5 und 17 %, wobei einem guten Drittel der Frauen die Hypertonie nicht bekannt war (Neuhauser et al. 2015; Pecks 2022b; Schikowski et al. 2020).
Die Gestationshypertonie ist die häufigste HES, sie tritt bei 6–17 % gesunder Nullipara und bei 2–4 % der Multipara auf (Hauth 2000; Yoder et al. 2009). Nach aktuellen Studienergebnissen beträgt die Inzidenz der Gestationshypertonie in Europa 3,3 % (Khan et al. 2020).
Die Prävalenz der Präeklampsie wird weltweit durchschnittlich mit 2,3 % (1,2 bis 4,2 %) angegeben, im europäischen Raum liegt sie bei 3,8 % (Abalos et al. 2013; Magee et al. 2015b; Purde et al. 2015; Rolnik et al. 2017b). 10 % aller Präeklampsien treten vor 34+0 SSW auf (Early-onset-Präeklampsie, Prävalenz: 0,3 %), die prognostisch ungünstiger ist als die späte Präeklampsie („late-onset“) in Terminnähe (Rath et al. 2020a). Etwa 70 % der Präeklampsien entwickeln sich in Terminnähe, die klinisch besonders relevante frühe Präeklampsie macht somit nur etwa 0,7 % aller Geburten aus (Khan et al. 2020; Pecks 2022b; Rolnik et al. 2017b). Erst- und Mehrgebärende weisen unterschiedliche Inzidenzen einer Präeklampsie auf (höher bei Nullipara und niedriger bei Multipara). Einen Überblick über die verschiedenen Risikofaktoren für eine Präeklampsie gibt Abschn. 5 (Schlembach et al. 2019).
Auch wenn damit insgesamt das Auftreten einer Prä-/Eklampsie im Verhältnis klein erscheint, ist das Risiko für schwere Komplikationen (z. B. vorzeitige Plazentalösung, zerebrale Blutungen, maternale/neonatale Morbidität und Mortalität) um den Faktor 3–25 höher (Shih et al. 2016; Zhang et al. 2003). Von 2017 bis 2019 waren hypertensive Schwangerschaftserkrankungen für 31,6 % (7,4 % chronische Hypertonie und 24,3 % schwangerschaftsassoziierte Hypertonie) der maternalen Todesfälle in den USA verantwortlich (Ford et al. 2022). 94,6 % davon lassen sich auf Komplikationen bei Präeklampsie oder Eklampsie zurückzuführen (Creanga et al. 2015). Das entspricht annähernd der weltweiten Prävalenz (jede Stunde sterben weltweit 4 Frauen aufgrund einer hypertensiven Schwangerschaftskomplikation). Weltweit gehen pro Jahr 70.000 maternale Todesfälle auf das Konto hypertensiver Erkrankungen, damit stehen HES mit 14 % nach peripartalen Blutungskomplikationen (27 %) an Platz zwei der maternalen Todesursachen (Say et al. 2014). Neuere Daten aus dem Vereinigten Königreich weisen eine niedrigere Inzidenz auf – maternale Todesfälle stehen hier an 10. Stelle aller maternalen Todesfälle (bzw. an 7. Stelle der direkten Todesfälle) – zu beachten ist, dass ein Großteil der maternalen Todesfälle vermeidbar ist (Knight et al. 2021; Shennan et al. 2017).
Bei manifester Präeklampsie ist in 13 % mit einem ungünstigen maternalen Outcome (definiert als schwere Organstörung mit Behandlungsbedarf) zu rechnen, bei 5 % bereits innerhalb von 48 h nach Diagnosestellung (Von Dadelszen et al. 2011); die Komplikationen verteilen sich wie folgt (Abb. 1):
Darüber hinaus ist im Falle einer Präeklampsie in 60–70 % der Fälle mit einer fetalen Wachstumsrestriktion zu rechnen (Madazli et al. 2014).
Die Early-onset-Präeklampsie weist eine höhere Komplikationsrate auf. Wenn auch die Rate schwerer maternaler Ereignisse mit 15 % (7 % innerhalb von 48 h) angegeben wird, steigt die Rate unerwünschter Ereignisse unter Berücksichtigung der „Frühgeburt“ deutlich (Thangaratinam et al. 2017a; Ukah et al. 2018).
Es gilt jedoch zu betonen, dass diese relativ geringe Morbiditätsrate in den zitierten Studien das Resultat einer guten medizinischen Versorgung und eines adäquaten geburtshilflichen Managements in hoch entwickelten Industrieländern darstellt (Pecks 2022b).
Die Inzidenz des HELLP-Syndroms wird mit 0,2 bis 7,6 auf 1000 Geburten angegeben. Nicht immer ist das HELLP-Syndrom klinisch mit einer Hypertonie assoziiert (Fitzpatrick et al. 2014; Pecks 2022b), wobei sich die große Varianz durch unterschiedliche Definitionen erklären lässt. Nach einer aktuellen Studie aus Kanada beträgt die Inzidenz des HELLP-Syndroms bei Einlingsschwangerschaften 2,5/1000 Geburten (Lisonkova et al. 2020). 70–87 % präsentieren sich präpartal – meist zwischen der 32. und 34. SSW, 11 % vor der 27. SSW und 18 % in Terminnähe (Pecks 2022b). Bei manifester Präeklampsie liegt die Inzidenz des HELLP-Syndroms bei bis zu 20 %, bei Eklampsie bis zu 30 % (Abildgaard und Heimdal 2013; Martin 2013). Das HELLP-Syndrom kann auch isoliert (in bis zu 20 % der erfassten HELLP-Syndrome) ohne die Zeichen der klassischen Präeklampsie auftreten (HELLP-Syndrom sine preeclampsia) (Pecks 2022b). Beim Auftreten eines HELLP-Syndroms steigt das Risiko der maternalen Morbidität und Mortalität um das 10-Fache (Lisonkova et al. 2020).
Abb. 2 fasst die häufigsten Komplikationen des HELLP-Syndroms zusammen: In ca. 1,5 % der Patientinnen mit HELLP-Syndrom kommt es ante- oder postpartal zur Ruptur eines subkapsulären Leberhämatoms, eine Komplikation, die mit einer hohen maternalen (15–16,4 %) und fetalen (30–43 %) Mortalität einhergeht (Schwartz und Lien 1997; Vigil-De Gracia und Ortega-Paz 2012).
Das HELLP-Syndrom ist in älteren Berichten mit einer maternalen Mortalität von 3–5 % und einer perinatalen Mortalität von 22–24 % assoziiert. Aufgrund von Verbesserungen in Diagnostik und Management weisen neuere Studien niedrigere Inzidenzen auf: Die maternale Mortalität liegt bei 0–1 % und die perinatale Mortalität unter 15 % (Visser und Wallenburg 1995).
Analysiert man die Todesfälle aufgrund eines HELLP-Syndroms, so zeigt sich folgende Ursachenverteilung (Isler et al. 1999):
  • Intrazerebrale hämorrhagische Infarkte (45 %)
  • Herzstillstand (40 %)
  • Adult respiratory distress syndrome (ARDS, 28 %)
  • Hepatische Hämorrhagie (20 %)
  • Hypoxisch ischämische Enzephalopathie (16 %)
Die Eklampsie gilt als gefürchtete Komplikation der Präeklampsie, tritt gelegentlich aber auch ohne Vorliegen einer Hypertonie auf. Weltweit wurde die Eklampsierate bezogen auf alle Geburten mit 1,4 % beschrieben, mit regionalen Unterschieden und höherer Inzidenz in Entwicklungsländern (0,1 % in Europa versus 2,9 % in Afrika) (Abalos et al. 2013). Eine Eklampsie (tonisch-klonische Krampfanfälle) tritt in 2–3 % der Fälle schwerer Präeklampsien und in 0,6 % der Präeklampsiefälle ohne Zeichen der schweren Präeklampsie auf (Sibai 2004). Die Inzidenz der Eklampsie beträgt in industrialisierten Ländern ca. 1,5–10/10.000 Geburten (Douglas und Redman 1994; Fong et al. 2013; Jaatinen und Ekholm 2016; Knight und UKOSS. 2007; Liu et al. 2011; Tuffnell et al. 2005; Zwart et al. 2008). In den Industrieländern sinkt die Rate an Eklampsien bedingt durch verbesserte antepartale Vorsorge, der frühzeitigen Entbindung bei schwer verlaufender Präeklampsie sowie der prophylaktischen antikonvulsiven Therapie mit Magnesiumsulfat (Pecks 2022b).
Heute wird die Case-Fatality-Rate bei Eklampsie mit 1 % beziffert: In 10–30 % ist bei Eklampsie mit schweren maternalen Komplikationen zu rechnen. Der hämorrhagische Insult wird als häufigste Todesursache (60 %) nach Eklampsie beschrieben (Martin et al. 2005; Pecks 2022b).

Klassifikation/Definitionen

Chronische Hypertonie

Präkonzeptionell oder im 1. Trimenon diagnostizierte Hypertonie (Schlembach et al. 2019).
Als chronisch bezeichnet man eine vorbestehende oder zumindest in der frühen Schwangerschaft diagnostizierte Hypertonie. Im gesamten europäischen Raum wird bis dato noch an dem Grenzwert 140/90 mm Hg als Definitionsgrenze der Hypertonie festgehalten (Williams et al. 2018), während in den USA kürzlich der Wert auf 130/80 mm Hg abgesenkt wurde (Bello et al. 2021).
Für die Schwangerenvorsorge ist von Bedeutung, dass es zwischen der 16–18. SSW als Folge einer schwangerschaftsinduzierten Verminderung des systemischen Gefäßwiderstandes zu einem Blutdruckabfall um ≥ 10 % kommt, der eine chronische Hypertonie verschleiern kann. Daher sollte zur Diagnose einer chronischen Hypertonie die Messung des Blutdrucks in jedem Fall vor der 16. SSW erfolgt sein.
Die chronische Hypertonie wird in eine primäre oder essenzielle (85–95 %) und in sekundäre Formen (5–15 %) eingeteilt (American College of Obstetricians and Gynecologists Committee on Practice Bulletins 2019).
Unter einer essenziellen oder primären Hypertonie versteht man Hypertonien, bei denen keine organische Ursache ausfindig gemacht werden kann. Eine multifaktorielle Genese wird angenommen und genetische Prädisposition sowie verschiedene Lebensstilfaktoren (Body-Mass-Index, Alkohol- und Tabakkonsum, übermäßiger Kochsalzkonsum, Stress) spielen eine begünstigende Rolle. Die primäre Hypertonie wird angenommen, wenn sekundäre Hypertonien ausgeschlossen sind.
Die sekundäre Hypertonie hat eine nachweisbare Grundkrankheit zur Ursache (Rimoldi et al. 2014):
Frauen mit vorbestehender Hypertonie sollten präkonzeptionell ausführlich beraten werden; ggf. muss die antihypertensive Medikation angepasst oder umgestellt werden.
Vorbestehende Gefäß- bzw. Organschädigung erhöhen das Risiko von maternalen/fetalen Schwangerschaftskomplikationen und sollten präkonzeptionell abgeklärt werden.
Tipp
Abklärung bei Frauen mit chronischer Hypertonie
Die chronische Hypertonie stellt einen Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen dar: 10–50 % (im Median 25 %) der Schwangeren mit chronischer Hypertonie entwickeln im weiteren Schwangerschaftsverlauf eine prognostisch ungünstigere (Pfropf-)Präeklampsie, bei Frauen mit Endorganschäden (z. B. Niere) bzw. sekundärer Hypertonie liegt dieses Risiko sogar bei 75 % (American College of Obstetricians and Gynecologists Committee on Practice Bulletins 2019). Weitere Komplikationen sind Frühgeburt (ca. 30 %), vorzeitige Plazentalösung (1,8 %), fetale Wachstumsrestriktion (15 %), intrauteriner Fruchttod (0,1 % bis zur 36. SSW), erhöhte neonatale Morbidität mit neonataler Intensivüberwachung (bis zu 50 %) und erhöhte perinatale Mortalität (4 %). Das Outcome ist schlechter bei chronischer Hypertonie mit vorbestehender Proteinurie > 300 mg/d vor der 20. SSW (Ankumah und Sibai 2017; Bramham et al. 2014; Morgan et al. 2016; Moussa et al. 2017; Pecks 2022a).
Neuere Studien zeigen die Wichtigkeit einer guten Blutdruckeinstellung bei Schwangeren mit chronischer Hypertonie: Die CHAP-Studie konnte zeigen, dass die Initiierung einer antihypertensiven Therapie auch bei milder Hypertonie bei chronisch hypertensiven Schwangeren im Vergleich zur Initiierung der Therapie erst bei schwerer Hypertonie (≥ 160/105 mm Hg) mit einem Zielblutdruck < 140/90 mm Hg mit einem besseren Schwangerschaftsoutcome assoziiert ist, ohne dabei zu Wachstumsverzögerungen des Feten zu führen (Tita et al. 2022), sodass die Society for Maternal Fetal Medicine für chronische Hypertonikerinnen das Therapieziel < 140/90 mm Hg empfiehlt (Society for Maternal-Fetal Medicine 2022).
Zur Klassifikation der chronischen Hypertonie gehört auch die „Weißkittelhypertonie“, definiert als unbehandelte Blutdruckwerte ≥ 140/90 mm Hg bei Messung in der Praxis/Klinik und Blutdruckwerten < 135/85 mm Hg am Tag bzw. < 120/70 mm Hg während der Nachtstunden in der 24-h-Blutdruckmessung (ABPM) und/oder der häuslichen Blutdruckmessung (HBPM) (Rath et al. 2020a; Williams et al. 2018). Die Prävalenz der Weißkittel-Hypertonie in der Bevölkerung liegt bei 9–16 %, bei schwangeren Hypertonikerinnen liegt die Prävalenz in der zweiten Schwangerschaftshälfte bei 4,2 %, in der ersten Schwangerschaftshälfte sogar bei 32 % (Brown et al. 2005).
Die gesicherte Weißkittelhypertonie bedarf keiner antihypertensiven Therapie, ist jedoch insofern von klinischer Bedeutung, da das Risiko der Entwicklung einer Gestationshypertonie 40 % und der einer Präeklampsie 8 % beträgt (Brown et al. 2005; Magee et al. 2015b), weshalb bei Schwangeren mit einer Weißkittelhypertonie eine regelmäßige HBPM, respektive ABPM unerlässlich ist (Magee et al. 2022).
Unter die Klassifikation der chronischen Hypertonie fällt auch die „maskierte Hypertonie“ mit normotonen Blutdruckwerten in Praxis/Klinik, aber Hypertonie bei ABPM bzw. HBPM (Brown et al. 2018; Rodrigues et al. 2018), die mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen assoziiert ist (Williams et al. 2018). Im Gegensatz zur Weißkittelhypertonie ist die maskierte Hypertonie in der Regel therapiebedürftig. An diese Form der chronischen Hypertonie muss vor allem bei Schwangeren mit Endorganschäden als Folge einer chronischen Blutdruckerhöhung gedacht werden. Die Auswirkungen einer maskierten Hypertonie auf den Ausgang der Schwangerschaft sind bisher nicht hinreichend geklärt (Bello et al. 2018).

Gestationshypertonie

Im Verlauf der Schwangerschaft neu auftretende Blutdruckwerte ≥ 140 und/oder 90 mm Hg bei einer zuvor normotensiven Schwangeren ohne zusätzliche Kriterien, die eine Präeklampsie definieren.
Die Gestationshypertonie ist meist asymptomatisch und wird dann im Rahmen der routinemäßigen Schwangerenvorsorge entdeckt. Im Mittel 25 % (10–50 %) aller Schwangeren mit GH entwickeln innerhalb von 1–5 Wochen eine Präeklampsie (Brown et al. 2018). Die Inzidenz einer erneuten Gestationshypertonie nach vorangegangener Gestationshypertonie beträgt im Mittel 21 % und die einer Präeklampsie 4 % (Magee et al. 2015b).
Die Inzidenz einer Präeklampsie ist bei früh auftretender Gestationshypertonie erhöht (50%iges Risiko bei Early-onset-Hypertonie (< 32+0 SSW), 7 % bei Manifestation einer Hypertonie ≥ 37+0 SSW) (Barton et al. 2001; Gofton et al. 2001; Magee et al. 2003; Saudan et al. 1998).
Eine Normalisierung des Blutdruckes tritt meist bis 6 Wochen postpartal ein, kann aber in seltenen Fällen erst nach Monaten eintreten. Frauen mit HES müssen daher postpartal so lange überwacht werden, bis sich der Blutdruck normalisiert hat (Rath et al. 2020a). Falls eine Normalisierung nach 3 bis spätestens 6 Monaten post partum nicht eintreten sollte, ist von einer chronischen Hypertonie auszugehen.

Präeklampsie

Jeder (auch vorbestehend) erhöhte Blutdruck ≥ 140 und/oder 90 mm Hg in der Schwangerschaft mit mindestens einer neu auftretenden Organmanifestation, welche keiner anderen Ursache zugeordnet werden kann.
Eine chronische Hypertonie oder Gestationshypertonie wird als Präeklampsie bezeichnet bei mindestens einer in der Schwangerschaft neu auftretenden Organmanifestation, welche keiner anderen Ursache zugeordnet werden kann. Zu den typischerweise betroffenen Organsystemen zählen insbesondere Plazenta (fetale Wachstumsrestriktion, angiogene Marker), Niere, zentrales Nervensystem, Leber, hämatologisches System und Lunge:
  • Die Organmanifestation bei Präeklampsie lässt sich typischerweise meist an der Niere durch eine Proteinurie ≥ 300 mg/d oder einen Protein/Kreatinin-Quotient ≥ 30 mg/mmol nachweisen.
  • Bei Fehlen der Proteinurie ist eine Präeklampsie wahrscheinlich, wenn es zusätzlich zur Hypertonie zu neuen Funktionseinschränkungen/pathologischen Befunden folgender typischer Organsysteme kommt: Niere, Leber, respiratorisches System, hämatologisches System, Plazenta (SGA/FGR), zentrales Nervensystem. Die Grenzwerte der Laborwerte, die einen pathologischen Befund darstellen, sind in Tab. 8 gelistet.
  • Bei pathologischem Befund präeklampsiespezifischer Marker-Systeme (z. B. angiogene Faktoren) zusätzlich zu einer Hypertonie kann auch von einer Präeklampsie ausgegangen werden, wenn andere Organmanifestationen fehlen (Schlembach et al. 2019).
Die International Society for the Study of Hypertension in Pregnancy (ISSHP) formuliert als weiteres Definitionskriterium die uteroplazentare Dysfunktion (in Kombination mit vorliegender Hypertonie), d. h. Abruptio placentae, angiogene Imbalance, FGR, erhöhter Widerstand der A. umbilicalis oder intrauteriner Fruchttod (Magee et al. 2022).
Durch die Erweiterung der Definition der Präeklampsie kommt es in verschiedenen populationsbasierten Studien zu einer Erhöhung der Inzidenz der Präeklampsie bei gleichzeitiger gesteigerter Detektion ungünstiger maternaler und kindlicher Ereignisse (Bouter und Duvekot 2020; Lai et al. 2021; Magee et al. 2021, 2022; Reddy et al. 2021; Schlembach et al. 2019; Shinar et al. 2021).
Präeklampsietypische Merkmale und Symptome können sich auch bei normotensivem Blutdruck manifestieren, hierbei spielen ähnliche pathophysiologische Mechanismen und insbesondere eine angiogene plazentare Störung eine Rolle. Diese Krankheitsbilder können sich unter anderem in einer Gestationsproteinurie, in einem HELLP-Syndrom, in einer fetalen Wachstumsrestriktion, in einer Eklampsie, aber auch in anderen Syndromen wie der akuten Schwangerschaftsfettleber äußern.
Es wird nicht zwischen einer schweren und milden Präeklampsie unterschieden, da sich die klinische Dynamik und Ausprägung rasch ändern kann (Magee et al. 2022).
Anhand des zeitlichen Auftretens der Symptome im Schwangerschaftsverlauf wird zwischen einer Early-onset- und einer Late-onset-Präeklampsie unterschieden. Der frühen und der späten Präeklampsie („early-onset“ vs. „late-onset“) liegen vermutlich unterschiedliche pathophysiologische Mechanismen zugrunde (siehe Abschn. 4). Ein optimaler Zeitpunkt im Schwangerschaftsverlauf zur Unterscheidung beider Entitäten bleibt unklar; es hat sich bislang wissenschaftlich die 34+0 SSW als Cut-off international durchgesetzt.
Diese pathophysiologische Unterscheidung spielt für das klinische Management jedoch eine untergeordnete Rolle. Das zeitliche Auftreten einer Präeklampsie kann allerdings für Entscheidungen zur Überwachung und Entbindung bzw. in der Beratung in Bezug auf Wiederholungsrisiko und Langzeitfolgen wichtig sein (Magee et al. 2022). In Bezug auf das klinisch relevante Wiederholungsrisiko sowie auf die kardiovaskuläre Gesundheit der Frau im weiteren Leben ist die frühe Präeklampsie prognostisch ungünstiger.

HELLP-Syndrom

Typische, in der Schwangerschaft auftretende Laborkonstellation aus Hämolyse, erhöhten Transaminasen und Thrombozytopenie, häufig assoziiert mit einer Präeklampsie (Schlembach et al. 2019).
Das Akronym HELLP wurde von Weinstein aus der typischen laborchemischen Trias Hämolyse, erhöhten Leberenzymen und Thrombozytopenie geprägt (Weinstein 1982):
(H)
„hemolysis“
Hämolyse (Haptoglobin ↓)
(EL)
elevated liver enzymes“
Transaminasen ↑ (GOT, GPT)
(LP)
low platelets“
Thrombozytenzahl ↓ (< 100 G/l)
Die relevanten Laborwerte sind in Tab. 8 gelistet.
International wird das HELLP-Syndrom als eine besonders schwere Verlaufsform bzw. Komplikation der Präeklampsie angesehen, die in 5–20 % der Fälle bei Präeklampsie auftritt (Magee et al. 2022); manche Autoren schreiben dem HELLP-Syndrom jedoch auch eine eigene Entität zu, da das HELLP-Syndrom in 5–20 % der Fälle ohne Hypertonie auftritt (Pecks 2022a; Sibai et al. 1993; Trottmann et al. 2019; Von Dadelszen et al. 2011).
In den USA werden zwei Klassifizierungssysteme für das HELLP-Syndrom propagiert (Tab. 1), die jedoch im deutschsprachigen Raum wenig Anwendung finden.
Tab. 1
Klassifizierung des HELLP-Syndroms: Tennessee-Klassifikation (Audibert et al. 1996) und Mississippi-Klassifikation (Martin et al. 1999b)
Tennessee-Klassifikation
HELLP-Klasse
GOT (AST) (U/l)
LDH (U/l)
Komplettes HELLP-Syndrom
(alle 3 Kriterien)
≤ 100
≥ 70
≥ 600
Partielles HELLP-Syndrom
(eines oder zwei Kriterien)
≤ 100
≥ 70
≥ 600
Mississippi-Klassifikation
HELLP-Klasse
Thrombozyten (G/l)
GOT (AST) (U/l)
LDH (U/l)
1
≤ 50
≥ 70
≥ 600
2
50–99
≥ 70
≥ 600
3
100–150
≥ 40
≥ 600
Wichtig
Die Symptome des HELLP-Syndroms sind unspezifisch:
  • Allgemeines Unwohlsein (90 %)
  • Epigastrische Schmerzen (90 %)
  • Nausea oder Erbrechen (50 %)
Bei der klinischen Untersuchung findet man in 80 % eine Druckdolenz im rechten Oberbauch. In ca. 20 % der Fälle kann eine Hypertonie fehlen. Eine Proteinurie ist bei HELLP-Syndrom in 85–95 % aller Fälle zu finden.
Tipp
Bei allen Schwangeren, die eines oder mehrere der oben erwähnten Symptome aufweisen, soll – unabhängig von der Höhe des Blutdrucks – ein Laborscreening mit kleinem Blutbild und Leberenzymen veranlasst werden.
Oberbauchschmerzen beziehungsweise die epigastrischen Beschwerden können bereits vor den typischen Laborveränderungen auftreten (Martin 2013).

Eklampsie

Im Rahmen einer Schwangerschaft auftretende tonisch-klonische Krampfanfälle (häufig assoziiert mit Präeklampsie), die keiner anderen neurologischen Ursache (z. B. Epilepsie) zugeordnet werden können (Schlembach et al. 2019).
In vielen Fällen treten Prodromalsymptome bzw. Frühwarnzeichen auf (Berhan und Berhan 2015):
Wie das HELLP-Syndrom, kann auch eine Eklampsie bei fehlender Hypertonie oder Proteinurie auftreten (14–34 % der Fälle); 25 % der Frauen weisen keine klinischen Prodromalsymptome auf (Berhan und Berhan 2015; Knight und UKOSS. 2007; Mattar und Sibai 2000).

Ätiologie und Pathogenese

Präeklampsie

Die Präeklampsie zählt zu den großen Syndromen in der Schwangerschaft, die mit einer erhöhten maternalen und fetalen Morbidität und Mortalität assoziiert sind. Neben der kurzfristigen Problematik steht ein weiterer Aspekt im Fokus: Insbesondere die Early-onset-Präeklampsie mit begleitender fetaler Wachstumsrestriktion verursacht bei den betroffenen Müttern sowie deren Kindern Langzeiteffekte, die ein deutlich erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen im späteren Leben mit sich bringen (Crispi et al. 2018; Ying et al. 2018).
Obwohl die Präeklampsie/Eklampsie schon vor 2400 Jahren beschrieben wurde und damit als Erkrankung schon sehr lange bekannt ist, bleibt ihre Entstehung bis heute ein Mysterium und stellt nach wie vor eine „Erkrankung der Theorien“ dar (Schlembach 2003). Die pathophysiologischen Mechanismen der Präeklampsie als Multisystemerkrankung sind trotz umfassender Untersuchungen noch unklar (Fisher 2015; Steegers et al. 2010; Thilaganathan und Kalafat 2019). Viele Aspekte rund um die Entstehung der Präeklampsie sind noch immer unklar. Fragen nach dem Wann der Entstehung, der auslösenden Organe und Gewebe oder den Signalwegen und Interaktionen sind bis heute weitestgehend unbeantwortet (Huppertz 2022).
Es gilt hervorzuheben, dass alle heutigen Beschreibungen der Ätiologie und Pathophysiologie der Präeklampsie subjektive Darstellungen der jeweiligen Autoren darstellen, da die Entstehung dieses Syndroms weiterhin im Dunkeln liegt. In der Literatur gibt es eine Vielzahl oft widersprüchlicher Daten, die entsprechend unterschiedlich interpretiert werden (Huppertz 2022).
Dem geachtet, kann eine komplette Darstellung der theoretischen Überlegungen zur Ätiologie und Pathophysiologie der Präeklampsie und seiner Komplikationen nicht gelingen und würde zudem den Rahmen dieses Kapitels sprengen, daher soll im Folgenden nur ein kurzer Überblick über die aktuellen Annahmen dargestellt werden mit dem Verweis auf detailliertere Arbeiten (Huppertz 2022; Münch und Lindner 2022; Thilaganathan und Kalafat 2019; Verlohren 2022a), wobei auch diese nicht das komplette Spektrum der Theorien abdecken.
Klinisch wie pathophysiologisch kann zwischen der Early-onset- (Auftreten < 34+0 SSW) und der Late-onset- (Auftreten ≥ 34+0 SSW) Präeklampsie unterschieden werden (Huppertz 2018; Valensise et al. 2008).
Die frühe gestörte Plazentation ist im Allgemeinen assoziiert mit einer Early-onset-Präeklampsie und wird dementsprechend auch als „plazentare Präeklampsie“ bezeichnet. Pathognomonisch ist eine Störung der intravasalen Trophoblastinvasion, welche zu einem unzureichenden „remodeling“ der mütterlichen Spiral- und Radialarterien mit unzureichender Erweiterung führt (Redman und Sargent 2005). Die plazentare Hypoxie führt zu oxidativem Stress, der wiederum die intravaskuläre Inflammation und die endotheliale Dysfunktion triggert (Sanchez-Aranguren et al. 2014). Konsekutiv kann aus dem verminderten Blutfluss zur Plazenta (chronisch plazentare Ischämie) letztendlich durch die Unterversorgung des Feten eine fetale Wachstumsrestriktion resultieren (Fisher 2015; Huppertz 2018) (Abb. 3).
Der im Rahmen der gestörten Plazentation erhöhte Turnover von apoptotischem Trophoblastmaterial kann nach derzeitiger Meinung vom „Clearing-System“ des maternalen Organismus nicht vollständig bewältigt werden. Überschüssige nekrotische Trophoblastanteile können eine endotheliale Dysfunktion mit entsprechenden maternalen Krankheitssymptomen auslösen oder verstärken (Huppertz 2022).
In den letzten Jahren rückte die Forschung hinsichtlich der Imbalance zwischen angiogenen und antiangiogenen Faktoren wie Placental Growth Factor (PlGF) und „soluble fms-like tyrosine kinase receptor“ 1 (sFlt-1) zuungunsten der Angiogenese in den Mittelpunkt (Verlohren 2022a): Minderperfusion und oxidativer Stress der Plazenta verursachen – neben der Sekretion plazentarer Abbauprodukte – eine vermehrte Sekretion von sFlt-1, dem löslichen Rezeptor des Wachstumsfaktors VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor), der auch den plazentaren Wachstumsfaktor PlGF bindet. sFlt-1 entfaltet seine antiangiogene Wirkung, indem es angiogene Faktoren wie PlGF und VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) bindet und deren Interaktion mit ihren Membran-gebundenen Rezeptoren der Endothelzellen inhibiert. Im Verlauf entwickelt sich bei der Mutter eine endotheliale Dysfunktion: Die Zellen verlieren sowohl ihre Funktion als auch Morphologie, was eine Steigerung der Gefäßpermeabilität bewirkt und zu Symptomen der Präeklampsie an unterschiedlichen Zielorganen führen kann (Levine et al. 2004, 2006; Maynard et al. 2003; Verlohren 2022a).
Bei der Late-onset-Präeklampsie, auch als maternale Präeklampsie bezeichnet, steht die plazentare Perfusionsstörung weniger im Vordergrund, die Entwicklung der Plazenta in der frühen Schwangerschaft ist weitgehend normal (Sohlberg et al. 2014).
Ursache eines gestörten „Clearing-Systems“ können auch maternale Grunderkrankungen, die mit einer kardiovaskulären Dysfunktion assoziiert sind (chronische Hypertonie, renale Erkrankungen, Diabetes mellitus, Adipositas, metabolisches Syndrom) sein und stehen nach neuesten Erkenntnissen bei der Late-onset-Präeklampsie im Vordergrund (Myatt und Roberts 2015; Thilaganathan und Kalafat 2019; Valensise et al. 2008). Neuere Studien gehen von einer Dysfunktion des kardiovaskulären Systems als Ursache (oder zumindest Risikofaktor) einer Präeklampsie aus. Es wird unterschieden zwischen Präeklampsie mit fetaler Wachstumsrestriktion, welche einen vaskulären Hypertonus und ein niedriges Herzzeitvolumen aufweist, und der Präeklampsie ohne Wachstumsrestriktion mit hauptsächlich hohem Herzzeitvolumen (Kalafat und Thilaganathan 2017; Lees und Ferrazzi 2017; Ridder et al. 2019; Tay et al. 2018; Thilaganathan und Kalafat 2019; Vinayagam et al. 2015) (Abb. 3).

HELLP-Syndrom

Auch die Ätiologie und Pathophysiologie des HELLP-Syndroms sind unzureichend geklärt: Man nimmt an, dass es infolge einer Endothelzellschädigung zu einer Vasokonstriktion, zu einer gesteigerten Aggregation der Thrombozyten und zu einer Aktivierung der intravasalen Gerinnung mit Bildung von Mikrothromben kommt. Daraus resultiert die typische Trias Thrombozytopenie, Hämolyse und Erhöhung der Leberenzyme, Letztere als Ausdruck der hypoxischen Leberzellschädigung (Abildgaard und Heimdal 2013).
Es wird zudem spekuliert, dass das HELLP-Syndrom als ein Akzelerator der angiogenen Imbalance bei der Präeklampsie wirkt und das isolierte HELLP-Syndrom sich über andere pathophysiologische Mechanismen etabliert (Pecks 2022a; Trottmann et al. 2019).

Risikofaktoren

Für die Entwicklung einer Präeklampsie sind zahleiche Risikofaktoren bekannt, die in epidemiologische/anamnestische und schwangerschaftsassoziierte Faktoren eingeteilt werden können (Tab. 2 und 3). Den bedeutendsten Einfluss nehmen dabei das Antiphospholipid-Syndrom, hypertensive Komplikationen in der Vorschwangerschaft, IVF-Praktiken (insbesondere Eizellspende), gefolgt von maternale Vorerkrankungen, insbesondere kardiovaskuläre Grunderkrankungen, wie die chronische Hypertonie und der Diabetes mellitus/Gestationsdiabetes. Von Bedeutung ist ebenso ein erhöhter BMI/eine Adipositas und eine positive Familienanamnese oder ungünstige Partnerkonstellation. Eine unkomplizierte Erstschwangerschaft lässt eine Präeklampsie in folgenden Schwangerschaften kaum erwarten. Daher gilt die Erstschwangerschaft auch in Bezug auf Folgeschwangerschaften als Fenster auf den zukünftigen individuellen Gesundheitszustand der Frau (Pecks 2022b).
Tab. 2
Epidemiologische/anamnestische Risikofaktoren. (Schlembach et al. 2019)
Risikofaktor
Rel. Risiko (RR)
Antiphospholipid-Syndrom
RR ~ 9
Z.n. Präeklampsie
RR ~ 7
RR ~ 3,5
Vorbestehender Diabetes mellitus
RR ~ 3,5
Familiäre Belastung
RR ~ 3
Vorbestehende Nierenerkrankung
RR ~ 3
Erstparität
RR ~ 2,5–3
Alter > 40 Jahre
RR ~ 2
Chronische Hypertonie
• mit 1 zus. Risikofaktor
• mit 2 zus. Risikofaktoren
• RRdiastol > 110 mm Hg (< 20 SSW)
RR ↑
RR 1,55
RR 3
RR 3,2
Autoimmunerkrankungen
RR 7–9,7
Ethnizität (afroamerikanisch)
RR 2
Tab. 3
Schwangerschaftsassoziierte Risikofaktoren, RR = relatives Risiko; LR = „likelihood ratio“; OR = „odds ratio“. (Pecks et al. 2011; Schlembach et al. 2019)
Risikofaktor
Rel. Risiko (RR)/Likelihood ratio (LR)/odds ratio (OR)
Erhöhter Widerstand der Aa. uterinae (> 95. Perzentile im 1. Trimenon/persistierend erhöhter Widerstand > 90. Perzentile > 24+0 SSW), Bilaterales notching
LR 3,5–6,5
RR 3
IVF
RR ↑
Eizellspende
OR 6,6
Gestationsdiabetes
OR 1,9
Hydrops fetalis, Trisomien, Blasenmole
 
Bei Mehrlingsschwangerschaften ist eine Wachstumsdiskrepanz der Feten mit einem erhöhten Risiko für eine Präeklampsie assoziiert (Gonzalez-Quintero et al. 2003).
Wiederholungsrisiko
Ebenso wie die Häufung in Familien legt das Wiederholungsrisiko in nachfolgender Schwangerschaft nach Präeklampsie eine genetische Assoziation nahe. Dieses wird je nach Studie mit 7,5 bis 65 % angegeben und ist abhängig von der Schwere der Erkrankung in der ersten Schwangerschaft (Campbell et al. 1985; Hjartardottir et al. 2006; Pecks 2022b; Purde et al. 2015; Sibai et al. 1991; Trogstad et al. 2004; Van Rijn et al. 2006).
  • Das Wiederholungsrisiko für eine Präeklampsie nach einer vorangegangenen Präeklampsie liegt bei 11,5–27 % (Barton und Sibai 2008), im Mittel bei 14–18 % (Brown et al. 2007; Hernandez-Diaz et al. 2009; Mostello et al. 2008; Van Oostwaard et al. 2015); nach zwei vorangegangenen Präeklampsien bei 32 % (Hernandez-Diaz et al. 2009).
  • Nach vorangegangener Gestationshypertonie wird das Wiederholungsrisiko für die gleiche Erkrankung in der Folgeschwangerschaft mit 16–47 % und für eine Präeklampsie mit 2–7 % angegeben (Brown et al. 2007; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019).
  • Nach einer Eklampsie besteht ein Wiederholungsrisiko für eine Eklampsie in der Folgeschwangerschaft von 2–16 % und für eine Präeklampsie von 22–35 % (Sibai 2005).
  • Nach einer Präeklampsie/einem HELLP-Syndrom ist auch das Risiko für das Auftreten anderer hypertensiver Erkrankungen in der Schwangerschaft erhöht (Van Oostwaard et al. 2015).
Das Wiederholungsrisiko sowie die Prognose ist vor allem vom Gestationsalter der Manifestation (≤ 28. SSW: 38,6 %; 29.–32. SSW: 29,1 %; 33.–36. SSW: 21,9 %; ≥ 37. SSW: 12,9 %) und dem Schweregrad der Präeklampsie in der vorangegangenen Schwangerschaft (Wiederholungsrisiko 25 % nach schwerer Präeklampsie, HELLP-Syndrom oder Eklampsie vor der 34. SSW und von 55 % bei schwerer Präeklampsie vor der 28. SSW) sowie von anderen Begleitfaktoren (z. B. erhöhter BMI) oder Begleiterkrankungen abhängig (Mostello et al. 2008).
Für Deutschland untersuchten Leeners et al. das Wiederholungsrisiko bei HELLP-Syndrom. Nahezu die Hälfte der 148 untersuchten Frauen mit HELLP-Syndrom in der Index-Schwangerschaft erlitten in einer folgenden Schwangerschaft erneut entweder ein HELLP (12,8 %), eine Präeklampsie (16,2 %) oder eine schwangerschaftsinduzierte Hypertonie (14,2 %). Das Wiederholungsrisiko scheint dabei höher, je früher sich in der Index-Schwangerschaft das HELLP-Syndrom manifestierte (Leeners et al. 2011).

Screening und Prädiktion

Ziele/Sinn des Screenings

Durch ein Screening sollen aus der Masse der „Gesunden“ diejenigen Personen identifiziert werden, die ein (erhöhtes) Risiko für eine bestimmte Erkrankung haben, um diese optimalerweise dann prophylaktischen Therapiestrategien zuzuführen und somit die Erkrankung zu verhindern oder – im Falle einer Schwangerschaftskomplikation – deren Manifestation zu postponieren. Alternativ soll zumindest mit weiterführenden diagnostischen Maßnahmen erreicht werden, die Manifestation der Erkrankung frühzeitiger zu erkennen (Cuckle 2004).
Im Rahmen eines Screenings sind für die Erkrankung „Präeklampsie“ folgende wichtige Punkte erfüllt:
  • Identifizierbare Risikofaktoren oder -marker sind bekannt.
  • Die Krankheit soll in einer präklinischen Phase, wenn subjektiv noch keine Beschwerden (Symptome) wahrgenommen werden, erkennbar sein.
  • Durch eine bessere Überwachung und/oder Therapie soll eine Verbesserung der Prognose erreicht werden.
Somit bietet das Screening bzw. die Prädiktion einer Präeklampsie unter mehreren Aspekten Vorteile: Die Früherkennung (vor Manifestation der Erkrankung) erlaubt neben einer intensiveren Überwachung die gezielte Initiierung prophylaktischer Maßnahmen bei Frauen mit einem erhöhten Risiko (Rodriguez et al. 2016; Rolnik et al. 2017a, b; Schlembach et al. 2019; Verlohren 2022b).
Grundsätzlich können beim „Präeklampsiescreening“ zwei Herangehensweisen unterschieden werden: das „First Trimester Risk Assessment“ im 1. Trimenon und das Screening im 2. und 3. Trimenon, hierbei gilt zu berücksichtigen, dass nur das Screening im 1. Trimenon die zeitgerechte Initiierung der prophylaktischen Gabe von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure ermöglicht.
Tipp
Ein aussagekräftiger, alleiniger Test zur sicheren Früherkennung der Präeklampsie steht bislang nicht zur Verfügung (Audibert et al. 2010; Conde-Agudelo et al. 2004; Kuc et al. 2011; O’Gorman et al. 2016a; Papageorghiou und Leslie 2007; Scazzocchio und Figueras 2011; Schlembach et al. 2019; Thilaganathan et al. 2010; Yu et al. 2005).
Zur Risikoabschätzung können im 1. oder 2. Trimenon anamnestische Angaben (Mutterpass) und Risikofaktoren, mittlerer arterieller Blutdruck (MAD), biochemische Marker (PlGF [Placental Growth Factor] und ggf. PAPP-A [Pregnancy Associated Placental Protein A]) sowie die Dopplersonografie der Aa. uterinae herangezogen werden (Lachmann und Schlembach 2013; O’Gorman et al. 2016a).
Hervorzuheben ist allerdings der exzellente negative Vorhersagewert des mittleren PI der Aa. uterinae (Bahado-Singh und Jodicke 2010).
Nur das Ersttrimesterscreening auf Präeklampsie erlaubt den zeitgerechten Beginn der einzig sinnvollen Prophylaxe der Präeklampsie, der Gabe von niedrig dosiertem Aspirin.
Im deutschsprachigen Raum, insbesondere nach den Mutterschaftsrichtlinien in Deutschland, sind in der Schwangerenvorsorge einige wesentliche Elemente eines „Präeklampsiescreenings“ etabliert. Hier werden anamnestische Risikofaktoren für hypertensive Schwangerschaftserkrankungen/Präeklampsie im Mutterpass zu Beginn der Schwangerschaft im Katalog A „Anamnese und allgemeine Befunde/Erste Vorsorgeuntersuchung“ und im Verlauf auftretende besondere Befunde/Risikofaktoren im Katalog B erhoben. Letztendlich bildet das Gravidogramm im Mutterpass mit der regelmäßigen Messung/Untersuchung von Blutdruck, Gewicht und Eiweißausscheidung die Basis eines allgemeinen „Screenings“, welches sich über den gesamten Zeitraum der Schwangerschaft erstreckt.
Die nach den Mutterschaftsrichtlinien etablierte Risikoevaluation mittels anamnestischer Risikofaktoren – wie sie z. T. auch von anderen internationalen Gesellschaften empfohlen wird – weist schlechte Detektionsraten auf (Gallo et al. 2016; Tan et al. 2018; Wright et al. 2015) und erlaubt – bei aller Einfachheit – keine adäquate Evaluation des individuellen Risikos (Wertaschnigg et al. 2019).
In den letzten Jahren hat insbesondere die Fetal Medicine Foundation das Screening im 1. Trimenon standardisiert (Wright et al. 2012), die AWMF-Leitlinie Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen der deutschen, österreichischen und schweizerischen Fachgesellschaften positioniert sich für die Durchführung einer Früherkennung im Sinne des Screenings (Schlembach et al. 2019). Unabhängig davon bietet der Mutterpass als zentrales Dokument der Schwangerenvorsorge einige wesentliche Elemente, die ein „Screening“ auf Präeklampsie ermöglichen.

Screening im 1. Trimenon

Das Screening mittels Einzelfaktoren erwies sich als nicht geeignet, um gute Detektionsraten zu erzielen. In Kombination erlaubt die A-priori-Risikoerfassung aus maternalen Charakteristika (Alter, Anamnese/Risikofaktoren, Body-Mass-Index, ethnische Zugehörigkeit) in Verbindung mit biophysikalischen Faktoren (nach MoM adjustiertem mittlerem Pulsatilitätsindex der Aa. uterinae, des mittleren arteriellen Blutdrucks) sowie biochemischen Risikomarken (z. B. Placental Growth Factor (PlGF) und ggf. Pregnancy Associated Placental Protein A (PAPP-A)) eine individuelle Risikokalkulation, insbesondere einer Early-onset-Präeklampsie (Auftreten vor der 34+0 SSW) (Wright et al. 2012). Mit dieser Kombination verschiedener Methoden ist es möglich, eine valide Risikoberechnung für eine frühe Präeklampsie zu erreichen: Die Risikoberechnung ist umso genauer, je früher eine Präeklampsie eintritt; für die Risikoevaluation aller Präeklampsien unabhängig vom Gestationsalter zeigt dieser Algorithmus jedoch deutlich schlechtere Erkennungsraten (Akolekar et al. 2011, 2013; Francisco et al. 2017a; O’Gorman et al. 2016b, 2017b; Tsiakkas et al. 2016; Wright et al. 2012) (s. Tab. 4).
Tab. 4
Detektionsraten Erst-Trimester-Risikoevaluation Präeklampsie (Algorithmus der Fetal Medicine Foundation) (in % und 95 % Konfidenzintervall): PE = Präeklampsie; SSW = Schwangerschaftswoche; DR = Detektionsrate; FPR = Falsch-Positiv-Rate; CI = Konfidenzintervall; MAP = mittlerer arterieller Blutdruck; PI AUT = Pulsatilitätsindex Aa. uterinae (Mittelwert); PAPP-A = Pregnancy Associated Placental Protein A; PlGF = Placental Growth Factor. (Modifiziert nach (O’Gorman et al. 2017b))
Testmethode
PE < 32+0 SSW
PE < 37+0 SSW
PE ≥ 37+0 SSW
DR bei
FPR 5 % (95 % CI)
FPR 10 % (95 % CI)
FPR 5 % (95 % CI)
FPR 10 % (95 % CI)
FPR 5 % (95 % CI)
FPR 10 % (95 % CI)
Maternale Faktoren
41 (18–67)
53 (28–77)
29 (18–42)
41 (28–54)
18 (13–25)
37 (30–45)
plus
MAP
59 (33–82)
71 (44–90)
36 (24–49)
47 (34–61)
26 (20–33)
37 (30–45)
PI-AUT
71 (44–90)
82 (57–96)
47 (34–61)
61 (47–73)
22 (16–29)
39 (32–47)
PAPP-A
47 (23–72)
59 (33–82)
37 (25–51)
47 (34–61)
21 (15–28)
37 (30–44)
PlGF
65 (38–86)
88 (64–99)
49 (36–63)
63 (49–75)
20 (14–27)
39 (32–46)
MAP, PI-AUT
82 (57–96)
94 (71–100)
53 (39–66)
71 (58–82)
27 (20–34)
41 (34–49)
MAP, PAPP-A
65 (38–86)
76 (50–93)
41 (28–54)
49 (36–63)
28 (21–35)
40 (33–48)
MAP, PlGF
76 (50–93)
88 (64–99)
53 (39–66)
69 (56–81)
29 (22–36)
43 (36–51)
PI AUT, PAPP-A
71 (44–90)
82 (57–96)
49 (36–63)
66 (53–78)
24 (18–31)
40 (33–48)
PI AUT, PlGF
82 (57–96)
100 (80–100)
61 (47–73)
75 (62–85)
22 (16–29)
39 (32–47)
PlGF, PAPP-A
65 (38–86)
88 (64–99)
51 (37–64)
66 (53–78)
20 (14–27)
39 (32–47)
MAP, PAPP-A, PlGF
76 (50–93)
88 (64–99)
54 (41–67)
69 (56–81)
29 (22–36)
43 (36–51)
MAP, PI AUT, PAPP-A
88 (64–99)
94 (71–100)
61 (47–73)
69 (56–81)
29 (22–36)
42 (35–50)
MAP, PI AUT, PlGF
94 (71–100)
100 (80–100)
66 (53–78)
75 (62–85)
32 (25–39)
43 (35–50)
PI-AUT, PAPP-A, PlGF
82 (57–96)
100 (80–100)
61 (47–73)
75 (62–85)
23 (17–30)
38 (41–46)
MAP, PI-AUT, PAPP-A, PlGF
94 (71–100)
100 (80–100)
66 (53–78)
80 (67–89)
31 (24–38)
43 (35–50)
Die dopplersonografische Evaluation der Aa. uterinae weist allerdings (insbesondere bei Frauen mit Risikokonstellation) einen hohen negativen Vorhersagewert auf: Bei unauffälligem Widerstand der Aa. uterinae im 1. Trimenon tritt mit > 90 % Wahrscheinlichkeit keine Komplikation (Präeklampsie, FGR) auf, die eine Entbindung vor der 34+0 SSW notwendig macht (Bahado-Singh und Jodicke 2010).

Modifikation des Ersttrimester-Präeklampsiescreenings („two-stage screening“)

Nach den Daten der ASPRE-Studie (Rolnik et al. 2017b) beträgt die „number needed to screen“ (NNS) zur Vermeidung einer Präeklampsie vor der 37+0 SSW 1/250 bzw. 1/143 für alle Präeklampsien (Chaemsaithong et al. 2022).
Die anamnestische Risikoevaluation sowie die Blutdruckmessung im 1. Trimenon sind in vielen Ländern Bestandteil der Schwangerschaftsvorsorge, nicht jedoch die (doppler-)ultrasonografische Untersuchung der Uterinarterien und die Messung biochemischer Faktoren, wie PAPP-A und/oder PlGF, was somit mit zusätzlichen Kosten für das Gesundheitssystem verbunden ist. Ein interessanter Ansatz zur Kostenersparnis ist, ein „Zwei-Stufen-Screening“ durchzuführen, wobei der Cut-off für die Initiierung einer ASS-Prophylaxe bei 1/100 liegt (Wright et al. 2019): Ausgehend von der anamnestische Risikokonstellation (Cut-off 1/600 für den 2. Schritt) würden „nur“ 71,4 % der kaukasischen Schwangeren eine „2. Stufe“ benötigen, wird im 1. Schritt – neben den anamnestischen Risikofaktoren – zusätzlich die Blutdruckmessung und die dopplersonografische Bestimmung des uterinen Widerstandes mit inkludiert, benötigen – bei einem Cut-off von 1/300 – „nur“ 33,6 % der kaukasischen Frauen noch die Bestimmung der biochemischen Marker im 2. Schritt; wird im 1. Schritt – zusätzlich zu den anamnestischen Risikofaktoren –Blutdruckmessung und die Bestimmung von PlGF einbezogen (Cut-off 1/200 für den 2. Schritt), benötigen 22,2 % der kaukasischen Frauen noch die dopplersonografische Evaluation. Mit diesem Vorgehen sind bei Kostenreduktion ähnliche Detektionsraten wie beim „One-Stop-Ansatz“ zu erreichen.

Vergleich der Screeningstrategien im 1. Trimenon

International besteht derzeit kein Konsens über die optimale Screeningstrategie im 1. Trimenon. Verschiedene Studien verglichen die Detektionsraten verschiedener Kombinationen aus Biomarkern, Doppler und Blutdruck mit den ausschließlich auf anamnestischen Risikofaktoren basierenden Strategien der NICE sowie der ACOG. Diese Untersuchungen belegen klar die Überlegenheit des differenzierten Ersttrimester-Präeklampsiescreenings gegenüber den nur auf der Erhebung von Risikofaktoren basierenden Screeningmethoden (O’Gorman et al. 2017a; Wertaschnigg et al. 2019) (Tab. 5).
Tab. 5
Detektionsraten einer Präeklampsie verschiedener Screeningansätze (in % und 95 % Konfidenzintervall): PE = Präeklampsie; SSW = Schwangerschaftswoche; DR = Detektionsrate; FPR = Falsch-Positiv-Rate; CI = Konfidenzintervall; NICE = National Institute for Health and Care Excellence (UK) ; ACOG = American College of Obstetricians and Gynecologists (USA); SOMANZ = Society of Obstetric Medicine of Australia and New Zealand; FMF = Fetal Medicine Foundation); MAP = mittlerer arterieller Blutdruck; PI AUT = Pulsatilitätsindex Aa. uterinae (Mittelwert); PAPP-A = Pregnancy Associated Placental Protein A; PlGF = Placental Growth Factor. (Modifiziert nach (Wertaschnigg et al. 2019))
Screeningmethode
DR % (95 % CI)
FPR (%)
PE < 32+0 SSW
PE < 37+0 SSW
PE ≥ 37+0 SSW
NICE
41 (18–67)
39 (27–53)
34 (27–41)
10,2
ACOG 2013
94 (71–100)
90 (79–96)
89 (84–94)
64,2
ACOG 2013 (ASS)
6 (1–27)
5 (2–14)
2 (0,3–5)
0,2
SOMANZ
18,6 (alle PE-Fälle unabhängig von der SSW)
FMF: maternale Faktoren
53 (28–77)
41 (28–54)
37 (30–45)
10
plus
MAP
71 (44–90)
47 (43–61)
34 (27–41)
10
PI AUT
82 (57–96)
61 (47–73)
39 (32–47)
10
MAP, PI AUT
94 (71–100)
71 (58–81)
41 (34–49)
10
MAP, PI AUT, PAPP-A
94 (71–100)
69 (56–81)
42 (35–50)
10
MAP, PI AUT, PlGF
100 (80–100)
69 (56–81)
43 (36–51)
10
MAP, PI AUT, PAPP-A, PlGF
100 (80–100)
80 (67–89)
43 (35–50)
10

Ersttrimester-Screening bei Mehrlingen

Die Zahl der Mehrlingsschwangerschaften hat insbesondere durch reproduktionsmedizinische Techniken deutlich zugenommen (Monden et al. 2021). Da das Risiko einer Präeklampsie bei Mehrlingsschwangerschaften signifikant erhöht ist (Schlembach et al. 2019) und zudem die Erkrankung oft früher und mit schwereren Verläufen auftritt (Henry et al. 2013), ist in dieser Gruppe die Prädiktion und die Prävention einer Präeklampsie von entscheidender Bedeutung (Francisco et al. 2022).
Neben dem Risikofaktor „Mehrlingsschwangerschaft“ per se sind reproduktionsmedizinische Maßnahmen (und insbesondere die Eizellspende) mit einem signifikant erhöhten Risiko für hypertensiven Schwangerschaftserkrankung assoziiert (Adams et al. 2016; Altmann et al. 2022; Li et al. 2022; Okby et al. 2018; Opdahl et al. 2015; Pecks et al. 2011; Silberstein et al. 2014; Sites et al. 2020). Weiterhin gilt zu beachten, dass die Indices der Aa. uterinae im Vergleich zu Einlingsschwangerschaften niedriger sind (Filipecka-Tyczka et al. 2021; Francisco et al. 2022; Geipel et al. 2011; Rizzo et al. 2014), der biochemische Marker PlGF höhere Konzentrationen im maternalen Serum aufweist, PAPP-A allerdings bei Mehrlingsgraviditäten keine Wertigkeit für ein Screening auf Präeklampsie zu haben scheint (Benko et al. 2021; Faupel-Badger et al. 2015; Francisco et al. 2022; Hayes-Ryan et al. 2019; Sanchez et al. 2012).
Analog zu Einlingsschwangerschaften scheint ein Screening mit dem FMF-Algorithmus mit guten Detektionsraten möglich (Tab. 6), es müssen allerdings die MoM-Werte angepasst werden (Benko et al. 2019a, 2019b, 2021; Francisco et al. 2017a, b) (Tab. 6):
Tab. 6
Detektionsraten einer Präeklampsie bei Zwillingsschwangerschaften bei einer 10 % Falsch-Positiv-Rate (in % und 95 % Konfidenzintervall): PE = Präeklampsie; SSW = Schwangerschaftswoche; MAP = mittlerer arterieller Blutdruck; PI AUT = Pulsatilitätsindex Aa. uterinae (Mittelwert); PlGF = Placental Growth Factor; PAPP-A = Pregnancy Associated Placental Protein A. (Modifiziert nach (Benko et al. 2021))
Screeningmethode
PE < 32+0 SSW
PE < 37+0 SSW
Maternale Faktoren
30,6 (16,4–48,1)
24,9 (19,7–30,7)
plus
MAP
60,7 (40,6–78,5)
33,5 (27,1–40,3)
PI AUT
54,5 (36,4–71,9)
29,8 (24,1–36,1)
PlGF
65,2 (42,7–83,6)
33,1 (26,2–40,6)
PAPP-A
24,2 (11,1–42,3)
27,0 (21,5–43,0)
MAP, PI AUT
75,0 (55,1–89,3)
36,1 (29,5–43,0)
MAP, PlGF
81,8 (59,7–94,8)
40,2 (32,7–48,2)
PI AUT, PlGF
78,3 (56,3–92,5)
34,1 (27,1–41,7)
MAP, PI AUT, PlGF
86,4 (65,1–97,1)
41,1 (33,5–49,1)
MAP, PI-AUT, PlGF, PAPP-A
86,4 (65,1–97,1)
41,1 (33,5–49,1)

Screening und Prädiktion im 2. und 3. Trimenon

Screening

Das Screening auf Präeklampsie im 2. und 3. Trimenon besteht in der regelmäßigen Erhebung von Blutdruck und Proteinurie bei jeder Untersuchung nach Mutterschaftsrichtlinien. Nach aktueller Studienlage kann ein darüber hinausgehendes Screening auf Präeklampsie im 2. und 3. Trimenon nicht empfohlen werden (Meads et al. 2008; Schlembach et al. 2019).
Ein Präeklampsiescreening im 2. Trimenon ermöglicht vergleichbare Prädiktionswerte für eine Early-onset-Präeklampsie wie das Screening im 1. Trimenon, die Wertigkeit wird allerdings durch die fehlende Effizienz der Low-dose-ASS-Prävention limitiert (Sotiriadis et al. 2019).
Zur Risikoabschätzung einer Präeklampsie im Sinne der Prädiktion kann – neben maternalen Faktoren – die Dopplersonografie der Aa. uterinae sowie die Bestimmung angiogener Faktoren zum Einsatz kommen (Schlembach et al. 2019).
Dopplersonografie der Aa. uterinae
Die Bestimmung des mittleren Pulsatilitätsindex (PI) – allein oder in Kombination mit der postsystolischen Inzisur („notching“) – gilt im 2. Trimenon als bester Marker für die Prädiktion einer Präeklampsie mit einer Sensitivität von bis zu 93 % (Cnossen et al. 2008; Papageorghiou und Leslie 2007; Papageorghiou et al. 2001; Sotiriadis et al. 2019; Yu et al. 2005, 2008). In einem Niedrigrisikokollektiv beträgt die Sensitivität der dopplersonografischen Untersuchung der Aa. uterinae allerdings nur 43 % (Myatt et al. 2012).
Zu beachten gilt, dass die Risikoevaluation für eine späte Präeklampsie weniger effizient ist (Sotiriadis et al. 2019; Yu et al. 2005) und die Darstellung der postsystolischen Inzisur („notching“) der Aa. uterinae ein unzuverlässiges Zeichen darstellt, dessen Fehlerquote aufgrund der subjektiven Beurteilung hoch ist (Cnossen et al. 2009). Bei Mehrlingsgravidität gilt zu beachten, dass die Indices der Aa. uterinae im Vergleich zu Einlingsschwangerschaften niedriger sind (Filipecka-Tyczka et al. 2021; Francisco et al. 2022; Geipel et al. 2011; Rizzo et al. 2014).
Analog zur Bestimmung im 1. Trimenon weist ein unauffälliger Dopplerbefund der Uterinarterien auch im 2. Trimenon einen hohen negativen Vorhersagewert auf (Sotiriadis et al. 2019).
Biochemische Marker
Ein Screening mit biochemischen Markern (PlGF oder sFlt-1/PlGF-Quotienten) bei allen Schwangeren soll aufgrund der geringen Prävalenz und der nur sehr geringen Vorhersageraten nicht erfolgen (Schlembach et al. 2019).
Aktuelle Studien zeigen im Hoch- und Niedrigrisikokollektiv Vorhersageraten von ca. 30 % in der 28. SSW (Sovio et al. 2017). Die PROGNOSIS-Studie untersuchte die Genauigkeit des sFlt-1/PlGF-Quotienten bei einem Risiko für Präeklampsie und konnte zeigen, dass ein sFlt-1/PlGF-Quotient ≤ 38 das Auftreten einer plazentaassoziierten Erkrankung innerhalb der folgenden Wochen mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließt (Zeisler et al. 2016).
Kombination verschiedener Marker zum Screening
Auch für das Screening sowie die Prädiktion im 2. und 3. Trimenon gilt, dass die Wertigkeit von Einzelmarkern zur Detektion einer Präeklampsie nur begrenzt ist, Screeningansätze sollten daher auch im 2. und 3. Trimenon eine Kombination verschiedener Marker beinhalten (Chaemsaithong et al. 2022; Poon et al. 2020, 2021; Rodriguez et al. 2016).

Prädiktion im 2. und 3. Trimenon

Während das Ziel des Präeklampsiescreenings ist, Frauen mit einem erhöhten Risiko zu identifizieren, um diese dann einer Prävention zuzuführen, hat die Prädiktion die Früherkennung der Erkrankung bei bestehendem Risiko und insbesondere bei bereits vorhandenen Symptomen oder einem klinischen Verdacht zum Ziel. Hier steht die Diagnosesicherung und die differenzialdiagnostische Abklärung sowie potenziell die Vermeidung schwerwiegender maternaler und fetaler Komplikationen im Vordergrund.
Die klassischen klinischen Parameter weisen nur eine unzureichende Vorhersage für die Entwicklung schwerer Komplikationen auf (Droege et al. 2021; Droege und Verlohren 2022; Rana et al. 2012; Zhang et al. 2001). Die Prädiktion schwerer maternaler Komplikationen innerhalb von 24 h bei präeklamptischen Schwangeren wurde im fullPIERS-Modell untersucht: präeklampsieassoziierte Symptome detektieren maternale Komplikationen innerhalb von 24 h mit einer Area-under-the-Curve (AUC) von 88 % (Sensitivität 75,5 %, Spezifität 86,9 %, PPV 23,6 %, NPV 98,5 %) (Von Dadelszen et al. 2011).
Der prädiktive Wert des sFlt-1/PlGF-Quotienten bei Frauen mit V. a. Präeklampsie ab 24+0 SSW wurde in der PROGNOSIS-Studie untersucht (Zeisler et al. 2016): Während sich bei einem Cut-off von 38 für den sFlt-1/PlGF-Quotienten sehr gute negative Vorhersagewerte zum Ausschluss einer Präeklampsie innerhalb von ein bis vier Wochen (99,3 %; 95 %-KI 97,9–99,9 bzw. 94,3 %; 95 %-KI 91,7–96,3) zeigten, ist der positive Vorhersagewert für die Entwicklung einer Prädiktion innerhalb von vier Wochen bei einer Sensitivität von 66,2 % und einer Spezifität von 83,1 % nur begrenzt (36,7 %; 95 %-KI 28,4–45,7).
Stepan et al. fassen in einem Review die Wertigkeit angiogener Faktoren für Screening, (Kurzzeit-)Prädiktion und Diagnosesicherung einer Präeklampsie, die Wertigkeit für das Monitoring bei einer manifesten Präeklampsie sowie die Vorhersage verschiedener plazentaassoziierter Komplikationen bei Einlings- und Zwillingsschwangerschaften zusammen: Für das Ersttrimester-Screening steht mit dem FMF-Algorithmus ein zuverlässigeres Verfahren als die Einzelmessung der angiogenen Marker zur Verfügung. Zur Prädiktion und Diagnosesicherung einer Präeklampsie können PlGF als auch der sFlt-1/PlGF-Quotient nützlich sein. Wiederholte Messungen der Marker können bei einer manifesten Präeklampsie zum Monitoring der Progression der Erkrankung und zur klinischen Entscheidungsfindung beitragen (Klein et al. 2016; Stepan et al. 2023).
Analog zum Ersttrimester-Risk-Assessment deuten die Ergebnisse der Untersuchungen zur Vorhersage einer Präeklampsie daraufhin hin, dass auch im 2./3. Trimenon die kombinierte Analyse anamnestischer Faktoren, Krankheitszeichen und -symptomen und kausal zugrunde liegender Biomarker zur höchsten Testgenauigkeit führt (Droege und Verlohren 2022).

Prävention

Übersicht
Die derzeit einzige effektive Prävention der Präeklampsie bei Frauen mit anamnestischem Risiko und/oder einem hohen Präeklampsierisiko im First-Trimester-Screening besteht in einer ab der Frühschwangerschaft (möglichst vor der 16+0 SSW) beginnenden oralen Einnahme von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS: 150 mg/d) (Bujold et al. 2010).
Dieses Vorgehen senkt signifikant das Risiko für eine Präeklampsie vor der 37+0 SSW sowie das Risiko für eine (schwere) Präeklampsie, Gestationshypertonie fetaler Wachstumsrestriktion (Bujold et al. 2009; Roberge et al. 2012; Rolnik et al. 2017a).
Der präventive Effekt von niedermolekularem Heparin ist auch nach aktueller Studienlage nicht erwiesen (Rodger et al. 2016; Skeith und Rodger 2017; Cruz-Lemini et al. 2022; McLaughlin et al. 2022).
Ein präventiver Effekt von Magnesium, Selen, Vitamin D, Kalzium oder Fischöl ist nach aktueller Studienlage nicht vorhanden (Grotegut 2016; Makrides et al. 2014; Perkins und Vanderlelie 2016; Saccone et al. 2016).

Acetylsalicylsäure (ASS)

In den 70er-Jahren wurde in den ersten Studien beobachtet, dass während der Schwangerschaft eingenommenes Aspirin das Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie senkt. Zahlreiche Studien mit z. T. unterschiedlichen Ergebnissen folgten, hauptsächlich bedingt durch die unterschiedlichen Studienprotokolle – insbesondere hinsichtlich Dosierung und Gestationsalter/Anwendungszeitrahmen.
Auf den Metaanalysen zu diesen Studien basiert der derzeitige Wissenstand bzw. auch die Empfehlungen der AWMF-Leitlinie (Schlembach et al. 2019): Durch Aspirin kann eine signifikante Reduktion des Risikos für eine (schwere) Präeklampsie sowie der fetalen Wachstumsrestriktion erreicht werden (Roberge et al. 2017): Bei Initiierung der ASS-Prophylaxe vor 16+0 SSW zeigt sich ein signifikanter dosisabhängiger Effekt für die Prävention einer Präeklampsie (RR 0,57; 95 % CI 0,43–0,75; p < 0,001), einer schweren Präeklampsie (RR 0,47; 95 % CI 0,26–0,83; p = 0,009) und auch einer fetalen Wachstumsrestriktion (RR 0,56; 95 % CI 0,44–0,70; p < 0,001), wobei mit höheren Dosierungen jeweils ein deutlicherer Effekt erzielt werden konnte; bei Initiierung ≥ 16+0 SSW lässt sich dosisunabhängig nur ein geringer Effekt für die Prävention einer Präeklampsie erzielen (RR 0,81; 95 % CI 0,66–0,99; P = 0,04), nicht jedoch für die Prävention einer schweren Präeklampsie oder eine FGR (Roberge et al. 2017). Meher et al. dagegen konnten in einer Metaanalyse, welche individualisierte Daten der Studienpopulation analysierte, interessanterweise einen durchgängigen, von der Schwangerschaftswoche bei Initiierung unabhängigen Effekt der Prophylaxe (ca. 10 %) feststellen (Meher et al. 2017). Die aktuellste Cochrane-Metaanalyse bestätigt den Nutzen der ASS-Prophylaxe bei Risikoschwangerschaften (Duley et al. 2019).
Die ASPRE-Studie untersuchte den Effekt einer ASS-Prophylaxe bei Risikoschwangerschaften (bestimmt nach dem FMF-Algorithmus) und konnte für die Gabe von niedrig dosiertem ASS (150 mg/d) mit Beginn vor 14+0 SSW placebokontrolliert eine signifikante Reduktion für das Auftreten einer Präeklampsie vor 37+0 SSW von 4,3 % in der Placebogruppe auf 1,6 % in der ASS-Gruppe um 62 % (OR 0,38; 95 % CI 0,20–0,74; p = 0,004) zeigen (Rolnik et al. 2017a). Betrachtet man die sekundären Outcome-Parameter-Präeklampsie und isoliert SGA vor 34+0 SSW, zeigt sich für das Auftreten einer Präeklampsie vor 34+0 SSW eine Reduktion um 82 % (von 1,8 % auf 0,4 %, (OR 0,18; 95 % CI 0,03–1,03)) bzw. einer SGA um 47 % (OR 0,53; 95 % CI 0,16–1,77), welche jedoch keine statistische Signifikanz erreichte, da die Power der Studie nicht auf die Analyse der sekundären Outcome-Parameter ausgerichtet war (Rolnik et al. 2017a).
Wichtig für den Effekt ist die regelmäßige Einnahme, der protektive Effekt scheint bereits abzunehmen, wenn 10 % der Tabletten nicht eingenommen werden (Wright et al. 2017). Zudem sollte die ASS-Einnahme abends erfolgen, da eine tageszeitabhängige Wirkung berichtet wird (Ayala et al. 2013; Hermida et al. 1997, 1999, 2005, 2009). Ab 37+0 SSW sollte die ASS-Einnahme dann beendet werden, um potenzielle intrapartale Blutungskomplikationen der Mutter und des Neugeborenen zu vermeiden (Bujold et al. 2014).
In Anbetracht des eindeutigen Nutzens von Aspirin bei der Verringerung des Risikos einer Präeklampsie im Frühstadium, der geringen Kosten und des günstigen Sicherheitsprofils plädieren einige Forscher für eine allgemeine Aspirinprophylaxe zur Vorbeugung einer Präeklampsie. Dennoch müssen die möglichen Vorteile einer präventiven Strategie gegen den potenziellen Schaden durch hämorrhagische und andere unerwünschte Ereignisse abgewogen werden (Huang et al. 2019). Der Nutzen einer universellen Aspirinprophylaxe und die langfristige Sicherheit dieser Strategie sind in randomisierten Studien nicht ausreichend untersucht worden (Poon et al. 2021). Eine generelle Empfehlung zur ASS-Gabe bei allen Schwangeren, unabhängig vom Risikoprofil, kann aufgrund der Datenlage nicht abgeleitet werden. Selbst bei geringen Kosten und sehr geringem Nebenwirkungsprofil bedarf eine pharmakologische Intervention einer klaren Indikation.
Zudem würde eine generelle Empfehlung zur Prophylaxe durch das unterschiedliche Compliance-Verhalten der Schwangeren nicht zum gewünschten Ergebnis führen (Lia und Stepan 2022; Poon et al. 2021; Wright et al. 2017): Die Therapietreue ist wahrscheinlich geringer, wenn Aspirin an die gesamte Bevölkerung verabreicht wird, als wenn es einer ausgewählten Hochrisikogruppe von Frauen empfohlen wird, die auf der Grundlage ihres individuellen Risikos beraten werden (Cuckle 2020). Studien, in denen schwangere Frauen Aspirin allein aufgrund ihrer Schwangerschaft oder Nullipara erhielten, zeigten eine erhöhte Häufigkeit von Blutungsepisoden, eine niedrige Compliance mit Aspirin von nur etwa 50 % und keine Verringerung der Häufigkeit einer Präeklampsie (Poon et al. 2021; Rotchell et al. 1998; Subtil et al. 2003).
Auch eine präkonzeptionelle prophylaktische Gabe ist ohne nachgewiesenen Nutzen (Groeneveld et al. 2013).
Interessanterweise scheint der Effekt einer ASS-Prophylaxe bei Schwangeren mit chronischer Hypertonie nicht nachweisbar zu sein, was unter Umständen durch eine andere zugrunde liegende Pathophysiologie bedingt sein könnte (Eleanor et al. 2022).
Auch bei Mehrlingsschwangerschaften wird eine ASS-Prophylaxe in einer Dosierung von 100–150 mg/d empfohlen (Carpentier et al. 2022; Euser et al. 2016; Kalafat et al. 2020; Mulcahy und McAuliffe 2022).

Heparin

Die bei der Präeklampsie beobachteten vaskulären Läsionen der Plazenta legten die Theorie nah, dass niedermolekulares Heparin einen prophylaktischen Nutzen haben könnte (Lia und Stepan 2022).
Zahlreiche Multicenterstudien (TIPPS-Studie, HAPPY-Studie, FRUIT-Studie, ETHI-II-Studie) konnten initial keinen signifikanten Effekt einer prophylaktischen Heparingabe hinsichtlich der Vermeidung einer Präeklampsie nachweisen, was auch in einer Metaanalyse zusammengefasst wurde und zur Schlussfolgerung führt, dass niedermolekulares Heparin keinen Nutzen bei der Prophylaxe der Präeklampsie hat (De Vries et al. 2012; Martinelli et al. 2012; Rodger et al. 2016; Rodger et al. 2014; Schleussner et al. 2015).
Nach wie vor besteht international eine kontroverse Diskussion zum Einsatz von niedermolekularem Heparin zur Präeklampsieprophylaxe. Eine neue Metaanalyse 2022, welche Studien mit Gabe von NMH vor 16 SSW zusammenfasst (Cruz-Lemini et al. 2022) demonstriert zwar einen zum ASS additiven präventiven Effekt, die Arbeit weist aber methodische Mängel auf. Zudem überwiegt die Qualität der Studie von Rodgers et al. (Rodger et al. 2016), da die dortige Metaanalyse aus individual patients data bestand und somit das höchste Maß der Evidenz darstellt.
Anzumerken ist, dass auch aufgrund des off-label uses der Einsatz niedermolekularer Heparine zur Prophylaxe einer Präeklampsie nicht zu empfehlen ist.

Andere medikamentöse Ansätze

Weder für Diuretika (Churchill et al. 2007) noch für Progesteron (Meher und Duley 2006b) noch für Statine (Ahmed et al. 2020) konnte eine signifikante Risikoreduktion der Präeklampsie nachgewiesen werden (Lia und Stepan 2022). Bezüglich einer potenziellen Risikoreduktion durch die Einnahme von Metformin kann derzeit keine abschließende Bewertung erfolgen (Poniedzialek-Czajkowska et al. 2021).

Ernährung, Spurenelemente und Life-Style

Nach einer Metaanalyse scheint eine Kalziumsubstitution bei Schwangeren mit kalziumarmer Ernährung bzw. Kalziummangel das Risiko für eine Präeklampsie reduzieren zu können (Hofmeyr et al. 2018), wobei der größte RCT innerhalb dieser Metaanalyse sowie ein weiterer RCT keinen Vorteil einer diätetischen Kalziumergänzung nachweisen konnten (Hofmeyr et al. 2019; Levine et al. 1997). Ein präventiver Effekt von Magnesium, Selen, Vitamin D, Salzrestriktion oder -substitution, Knoblauch oder Fischöl ist nach aktueller Studienlage nicht vorhanden (Duley et al. 2005; Grotegut 2016; Makrides et al. 2014; Meher und Duley 2006a; Perkins und Vanderlelie 2016; Saccone et al. 2016).
Lange Zeit war die Verordnung von Bettruhe klinischer Standard. In einem mehrere Metaanalysen zusammenfassenden Umbrella-Review zeigten sich jedoch Hinweise, dass körperliche Betätigung in der Freizeit vor der Entwicklung einer Präeklampsie schützt (Dipietro et al. 2019). Dies wurde durch eine aktuelle Metaanalyse bestätigt (Danielli et al. 2022): Das Risiko für hypertensive Schwangerschaftserkrankungen kann durch ein strukturiertes Bewegungstraining oder Yoga signifikant reduziert werden (Danielli et al. 2022).

Diagnostik

Blutdruckveränderungen in der Schwangerschaft

Die durch die Schwangerschaft bedingten kardiovaskulären Veränderungen beginnen bereits früh im 1. Trimenon und persistieren bis postpartal.
Primär kommt es zu einer peripheren Vasodilatation. Der kontinuierliche Abfall von Nach- und Vorlast wird kompensiert durch eine Zunahme der Herzleistung um 40–50 % sowie weiterer komplexer Mechanismen (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System). Initial fällt der Blutdruck in der ersten Hälfte der Schwangerschaft kontinuierlich um 5–10 mm Hg ab, wobei der diastolische Blutdruck stärker betroffen ist als der systolische. Im 3. Trimenon kommt es wieder zu einem Blutdruckanstieg, um in Terminnähe annähernd Ausgangswerte zu erreichen (Duvekot et al. 1993).

Messung des Blutdrucks in der Schwangerschaft

Die exakte Bestimmung des Blutdrucks ist Voraussetzung für die korrekte Definition einer Hypertonie und deren Schweregrades, die Klassifikation von HES und damit für die Prognose von Mutter und Kind sowie für die Indikation zu einer antihypertensiven Therapie. Diesbezüglich gilt es, einerseits eine Untertherapie (z. B. maskierte Hypertonie) mit der Gefahr schwerer Hypertonien oder einer Präeklampsie zu vermeiden, andererseits eine Übertherapie (z. B. im Rahmen einer „Weißkittelhypertonie“) mit dem Risiko der plazentaren Minderperfusion und deren Folgen (FGR, Frühgeburt). Von entscheidender Bedeutung in diesem Zusammenhang ist die korrekte und standardisiert durchzuführende Blutdruckmessung in Praxis/Klinik sowie bei häuslicher Messung mit an den Oberarm adaptierten Blutdruckmanschetten und für die Schwangerschaft validierten Messgeräten (Vischer und Burkard 2017). Falsch hohe Blutdruckwerte können bei falscher Manschettengrößen oder durch den Einsatz von nicht validierten Blutdruckmessgeräten erzielt werden.
Standardisierte Blutdruckmessung in der Schwangerschaft (O’Brien et al. 2005; Schlembach et al. 2019; Vischer und Burkard 2017):
  • Sitzende Position, Lagerung des Arms auf Niveau des Herzens.
  • Ruhephase von mindestens 5–10 min vor der Messung.
  • Korrekte Breite und Länge der Blutdruckmanschette (16 × 36 cm bei einem Armumfang > 34 cm).
  • Die Blutdruckmanschette sollte am freien Oberarm (nie über Kleidung) platziert werden.
  • Erfassung des systolischen Blutdruckwertes bei Korotkoff-Phase I (Auftreten des Strömungsgeräuschs).
  • Erfassung des diastolischen Blutdruckwertes beim Verschwinden des Strömungsgeräusches (Korotkoff-Phase V).
  • Validierung erhöhter Blutdruckwerte durch mehrere Messungen.
  • Messung des Blutdrucks jeweils am gleichen Arm.
  • Jede Seitendifferenz sollte dokumentiert werden und die Seite mit dem höheren Blutdruck sollte für die folgenden Blutdruckmessungen verwendet werden.
Neben der eigenständigen Blutdruckmessung zu Hause durch die Schwangere mit für die Schwangerschaft zugelassenen Blutdruckmessgeräten kann auch mit einer (ambulanten) 24-h-Blutdruckmessung (Abb. 4) eine Weißkittelhypertonie oder eine maskierte Hypertonie identifiziert bzw. ausgeschlossen werden (Rath et al. 2020a).
Wichtig
Eine Hypertonie liegt nach aktuellen Kriterien und Leitlinien vor, wenn bei einer initial normotensiven Frau der Blutdruck persistierend auf ≥ 140 und/oder 90 mm Hg ansteigt.
Zu beachten ist hierbei, dass ambulante bzw. häusliche Blutdruckgrenzwerte niedriger gesetzt werden (Tab. 7) (Williams et al. 2018).
Tab. 7
Definition der Hypertonie: Praxis, ambulante und häusliche Blutdruckmessung. (Nach (Rath et al. 2020a))
Kategorie
RRsystol.(mm Hg)
 
RRdiastol. (mm Hg)
Praxis Blutdruck
≥ 140
und/oder
≥ 90
Ambulanter Blutdruck
(24-h-ABDM)
   
Während des Tages
(oder beim Aufwachen)
≥ 135
und/oder
≥ 85
Während der Nacht
(Schlafphase)
≥ 120
und/oder
≥ 70
Häuslicher Blutdruck
(Patientinnenselbstmessung)
≥ 135
und/oder
≥ 85
Die International Society for the Study of Hypertension on Pregnancy (ISSHP) schlägt folgende Empfehlungen für häusliche Blutdruckmessungen durch die Schwangeren vor (Abb. 5) (Magee et al. 2022):

Quantifizierung einer Proteinurie

Der Nachweis von ≥ 1+ Eiweiß im Urinstreifentest soll quantifiziert werden. Als mögliche Verfahren zur Proteinurie-Quantifizierung stehen der Protein-Kreatinin-Quotient (aus Spontanurin; ≥ 30 mg/mmol, Katheterurin nicht erforderlich) oder die Quantifizierung der Eiweißausscheidung im 24-h-Sammelurin (≥ 300 mg/d) zur Verfügung.
Die semiquantitative Erfassung der Proteinurie mit Hilfe des Streifentests (U-Stix) hat sich als Screeningtest etabliert, korreliert jedoch bei leichter Proteinurie (1+) schlecht mit einer signifikanten Proteinurie (Gangaram et al. 2005; Waugh et al. 2004). Bei einem positive Proteinurie-Befund vor der 20. Schwangerschaftswoche sollte an eine vorbestehende renale Erkrankungen gedacht werden. Bei schwangeren Frauen mit Hypertonie oder mit erhöhtem Präeklampsierisiko und ≥ 1+ positivem Streifentest sollten Verfahren zur Quantifizierung einer Proteinurie eingesetzt werden, um eine signifikante Proteinausscheidung zu erfassen (Schlembach et al. 2019).
Als mögliche Verfahren zur Proteinurie-Quantifizierung stehen zur Verfügung:
  • Protein-Kreatinin-Quotient (aus Spontanurin):
    Werte ≥ 30 mg/mmol zeigen eine signifikante Proteinurie an und korrelieren mit einer Eiweißausscheidung ≥ 300 mg/d (Cote et al. 2008; Malin et al. 2007; Morris et al. 2012; Wiwanitkit 2010; Yamasmit et al. 2004).
    Die Verwendung von Katheterurin ist nicht erforderlich (Chen et al. 2008).
  • Eiweißquantifizierung im 24-h-Sammelurin (≥ 300 mg/d) (Lindheimer und Kanter 2010; Pettit und Brown 2012; Phelan et al. 2004).
Tipp
Labormedizinischer Goldstandard für die Quantifizierung einer Proteinurie ist weiterhin die 24-h-Urinsammlung, wobei eine Proteinurie von ≥ 300 mg/d als pathologisch gilt.
Im klinischen Alltag wird zunehmend die Analyse des Sammelurins durch die Messung des Verhältnisses zwischen Protein und Kreatinin in einem „Spoturin“ ersetzt. Ein Wert von ≥ 30 mg Protein/mmol Kreatinin weist eine hohe Spezifität und Sensitivität für eine signifikante Proteinurie auf.
Die Quantifizierung der Proteinurie hat derzeit nur im Rahmen der Definition eine Bedeutung, bei nachgewiesener Proteinurie sind wiederholte Messungen zur Abschätzung der Prognose bzw. Verlaufskontrolle der Präeklampsie nicht sinnvoll, weil die Höhe der Proteinurie keine prädiktive Aussagekraft hat (Lindheimer und Kanter 2010; Schlembach et al. 2019).
Die Proteinurie in der Schwangerschaft ist generell sowohl mit einem ungünstigen Outcome als auch mit typischen Risikofaktoren der Präeklampsie verbunden. Von den Frauen mit isolierter Schwangerschaftsproteinurie entwickelten 25 % im weiteren Verlauf eine Präeklampsie (RR 13,1 [95 % CI; 9,2–18,5]) (Yamada et al. 2016). Frauen, bei denen eine Gestationsproteinurie der Entwicklung einer Hypertonie vorausgegangen ist, haben ein schlechteres maternales und neonatologisches Outcome als Frauen, bei denen die Präeklampsie mit einer Hypertonie begonnen hat (Sarno et al. 2015).

Ödeme

Ödeme allein sind ein unspezifisches Symptom, das bei vielen Schwangeren auftritt und nur dann von Bedeutung ist, wenn die Ödeme rasch zunehmen, d. h., wenn eine deutliche Gewichtszunahme innerhalb von kurzer Zeit (≥ 1kg/Woche im 3. Trimenon) festgestellt wird oder ein ausgeprägtes Gesichtsödem besteht (Ochsenbein-Kolble et al. 2007; Schlembach et al. 2019). Ein generalisiertes Ödem bei Präeklampsie kann auf ein Kapillarleck aufgrund einer Endothelschädigung und/oder eine erhöhte Natriumretention zurückzuführen sein, die mit glomerulärer Endotheliose und Proteinurie zusammenhängen kann.

Labor

Folgende klinisch-chemischen/hämatologischen Parameter können erkrankungstypisch verändert sein und sollten im sogenannten „Gestose-“ oder „HELLP-Labor“ bestimmt werden (Tab. 8) (Schlembach et al. 2019).
Tab. 8
Klinisch-chemische Parameter des „Gestose-“ oder „HELLP-Labors“. (Schlembach et al. 2019)
Parameter
Normwert
> 13 g/dl = > 8 mmol/l
> 38 %
< 100 G/l
Ein progredienter Abfall der Thrombozyten muss auch im Normwertbereich innerhalb weniger Stunden kontrolliert werden (Cave: HELLP-Syndrom, DIG).
GPT (ALT)
Anstieg ≥ 2-Fache des Referenzbereichs
GOT (AST)
Anstieg ≥ 2-Fache des Referenzbereichs
LDH
Anstieg ≥ 2-Fache des Referenzbereichs
Bilirubin (direkt)
> 1,2 mg/dl = > 20,5 μmol/l
> 5,9 mg/dl = 350 μmol/l
≥ 0,9 mg/dl = 79,56 μmol/l
Eiweiß im Urin
≥ 300 mg/d (Sammelurin)/≥ 30 mg/mmol (Protein-Kreatinin-Ratio)
Abfall unter den Referenzbereich
Andere Blutgerinnungstests (z. B. rapider D-Dimer-Anstieg (Hinweis für DIG))
Angiogene Faktoren (PlGF erniedrigt oder sFlt-1/PlGF-Quotient erhöht)
Die Bestimmung der angiogenen Faktoren kann unterstützend und ergänzend zur klinischen Untersuchung mit dem Ziel der Sicherung und des Ausschlusses der Diagnose „Präeklampsie“ erfolgen (siehe auch Abschn. 6.3.2) (Klein et al. 2016; Schlembach et al. 2019; Stepan et al. 2023). Grenz- bzw. Cut-off-Werte für Ein- bzw. Ausschluss einer Präeklampsie sind für die jeweiligen Marker und Systeme in Tab. 9 zusammengefasst (Poon et al. 2021).
Tab. 9
Grenzwerte der jeweiligen Analysesysteme für PlGF und sFlt-1/PlGF. (Nach (Poon et al. 2021))
Parameter
Triage PLGF Test
Elecsys
sFlt-1/PlGF Quotient
DELFIA Xpres PlGF 1–2–3 Test
BRAHMS
sFlt-1/PlGF plus Quotient
Rule-out
≥ 100 pg/ml
≤ 38
≥ 150 pg/ml
< 55
Rule in
< 12 pg/ml
> 85/110
< 50 pg/ml
> 188
Relevante Studien
PELICAN (Chappell et al. 2013)
PARROT (Duhig et al. 2019)
PROGNOSIS (Zeisler et al. 2016)
INSPIRE (Cerdeira et al. 2019)
COMPARE (McCarthy et al. 2019)
(Cheng et al. 2019)

Neurologische Untersuchungen

Die regelmäßige Überprüfung des Reflexstatus (vor allem Patellarsehnenreflex) der Schwangeren mit Präeklampsie sollte Bestandteil der täglichen Visiten während der stationären Überwachung sein.

Klinische Symptome

Die Vielfalt der Symptomatik lässt sich auf eine generalisierte Vasokonstriktion, Aktivierung der Gerinnung sowie Mikroangiopathien in verschiedenen Organsystemen zurückführen.

Neurologische Symptome

Der pathophysiologische Mechanismus der cerebrovaskulären Symptome bei Präeklampsie ist nur unzureichend bekannt. Die klinischen Symptome (Kopfschmerzen und Sehstörungen) werden durch cerebrale Ödeme und ischämische/hämorrhagische Veränderungen erklärt, die aus einem Verlust der zerebrovaskulären Autoregulation resultieren (Eastabrook et al. 2011; Zeeman 2009).
  • Kopfschmerzen: Die Kriterien des American College of Obstetricians and Gynecologists für Kopfschmerzen im Zusammenhang mit einer Präeklampsie sind „neu auftretende Kopfschmerzen, die nicht auf Medikamente ansprechen und nicht durch andere Diagnosen oder visuelle Symptome erklärt werden können“ (American College of Obstetricians and Gynecologists Committee on Practice Bulletins 2020).
  • Visusstörungen: Sie werden z. T. durch einen Spasmus der retinalen Arteriolen, eine gestörte zerebrovaskuläre Autoregulation und ein Hirnödem verursacht (Zeeman 2009). Zu den Symptomen gehören verschwommenes Sehen, Fotopsie (blinkende Lichter oder Funken) und Skotomata (dunkle Bereiche oder Lücken im Gesichtsfeld); auch Diplopie oder Amaurosis fugax (Erblindung auf einem oder beiden Augen) können auftreten.
  • Apoplex: Präeklampsie/Eklampsie sind für ca. 36 % der schwangerschaftsassoziierten Schlaganfälle verantwortlich (Crovetto et al. 2013), meist sind sie hämorrhagisch bedingt und gehen mit starken Kopfschmerzen sowie stark schwankenden Blutdruckwerten (insbesondere bei schwerer systolischer Hypertonie) einher (Martin et al. 2005). Zu den Risikofaktoren für einen hämorrhagischen Schlaganfall bei Patienten mit Präeklampsie gehören anhaltender schwerer Bluthochdruck in Verbindung mit starken Kopfschmerzen und/oder Krampfanfällen. Eine Senkung des Blutdrucks kann das Risiko verringern.
  • Hyperreflexie: Hyperreflexie oder Kloni sind Ausdruck der gesteigerten cerebralen Erregbarkeit bei Präeklampsie, respektive der verminderten Krampfschwelle und weisen auf eine drohende Eklampsie hin.
Die Kombination aus Hypertonie und Endothelaktivierung kann zu einem posterioren reversiblen Enzephalopathie-Syndrom (PRES) führen, das sich durch Kopfschmerzen, Skotomata, Szintillationen und Krampfanfälle äußert.

Herz-Kreislauf-System

Die Hypertonie ist auf einen erhöhten peripheren Gefäßwiderstand zurückzuführen. Zirkadian zeigt sich ein physiologischer nächtlicher Blutdruckabfall („dipping“) (Abb. 4). Bei Präeklampsie zeigt sich eine erhebliche kardiale Dysfunktion schon vor und zu Beginn der klinischen Manifestation. Einige Patientinnen, bei denen die Präeklampsie kurz vor der Geburt einsetzt, haben einen verringerten Gefäßwiderstand und ein erhöhtes Herzzeitvolumen (Thilaganathan und Kalafat 2019).
Bei früh einsetzender (< 34+0 SSW) Präeklampsie ist das „cardiac output“ (CO) signifikant niedriger als bei spät einsetzender Präeklampsie (≥ 34+0 SSW) (Melchiorre et al. 2013; Valensise et al. 2008), zudem zeigt sich bei der Mehrzahl der Frauen, die eine Präeklampsie entwickelten, auch eine abnorme Herzgeometrie (Melchiorre et al. 2013). Erhöhter Gefäßwiderstand und erhöhte linksventrikuläre Masse sind die konsistentesten Befunde bei Präeklampsie (Castleman et al. 2016). Verringertes Schlagvolumen, diastolische Dysfunktion und linksventrikuläres Remodeling sind bei schwerer und früh einsetzender Präeklampsie am stärksten ausgeprägt und werden mit ungünstigen mütterlichen und fetalen Ergebnissen in Verbindung gebracht – unabhängig von der konventionellen Klassifizierung der Präeklampsie auf der Grundlage des klinischen Schweregrads oder des Gestationsalters bei Manifestation (Thilaganathan und Kalafat 2019).

Pulmonales System

Bei schwerem Verlauf einer Präeklampsie kann es in ca. 10 % zu einem Lungenödem kommen (Vaught et al. 2018). Zu den Symptomen können Kurzatmigkeit, Husten, Keuchen, Angst/Ruhelosigkeit, Brustschmerzen, Herzklopfen oder übermäßiges Schwitzen gehören. Der Symptomenkomplex aus Dyspnoe, Brustschmerzen und/oder verminderter Sauerstoffsättigung (≤ 93 %) ist prädiktiv für ein ungünstiges maternales Outcome (Millman et al. 2011).
Die Ätiologie des Lungenödems bei Präeklampsie ist multifaktoriell: Eine übermäßige Erhöhung des pulmonalen vaskulären hydrostatischen Drucks in Kombination mit einem verminderten onkotischen Plasmadruck, kapillare Lecks aufgrund endothelialer Aktivierung, Linksherzinsuffizienz, akute schwere Hypertonie und iatrogene Volumenüberlastung sind pathophysiologisch bedeutsam (Bauer und Cleary 2009; Benedetti et al. 1985; Desai et al. 1996; Thornton et al. 2011).

Nieren

Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) kann um über 25 % sinken, einhergehend mit einer nicht selektiven Proteinurie (Moran et al. 2004). Die Präeklampsie ist die häufigste Ursache für eine schwere Proteinurie in der Schwangerschaft, sie nimmt im Allgemeinen mit dem Fortschreiten der Präeklampsie zu (Barton et al. 2001; Buchbinder et al. 2002). Das Ausmaß der Proteinurie hat jedoch keinen Einfluss auf das maternale Outcome (Lindheimer und Kanter 2010). Die Proteinurie ist z. T. auf eine gestörte Integrität der glomerulären Filtrationsbarriere und eine veränderte tubuläre Verarbeitung der gefilterten Proteine (Hypofiltration) zurückzuführen, was zu einer erhöhten nicht selektiven Proteinausscheidung führt (Moran et al. 2004).
Eine transiente Oligurie (< 25 mL/h) ist bei einer Präeklampsie peripartal häufig zu beobachten, in schweren Fällen kann die Urinausscheidung < 500 ml/d betragen. Die Oligurie bei Präeklampsie ist auf eine Kontraktion des intravaskulären Raums infolge eines Vasospasmus zurückzuführen, die zu einer erhöhten renalen Natrium- und Wasserretention sowie zu einem intrarenalen Vasospasmus führt.

Leber

Schmerzen im oberen Abdomen (insbesondere im Epigastrium) oder retrosternale Schmerzen sind ein Kardinalsymptom für ein HELLP-Syndrom oder auch ein schweres Krankheitsbild bei Präeklampsie (Walters 2011).
Übelkeit und Erbrechen treten manchmal ebenfalls auf, ggf. muss hier bei persistierender Symptomatik differenzialdiagnostisch eine akute Fettleber ausgeschlossen werden (siehe Abschn. 13.3.4).
Bei der Untersuchung kann die Leber aufgrund einer Dehnung der Glisson-Kapsel, die durch eine Leberschwellung oder -blutung hervorgerufen wurde, schmerzhaft zu ertasten sein. Eine Leberruptur oder -blutung ist selten, sollte aber vermutet werden, wenn plötzlich auftretende Schmerzen im rechten oberen Quadranten mit einem Blutdruckabfall einhergehen.

Plazenta und Fetus

Eine früh einsetzende Präeklampsie ist häufig mit einem suboptimalen fetalen Wachstum aufgrund einer reduzierten uteroplazentaren Perfusion verbunden (Odegard et al. 2000). Eine fetale Wachstumsrestriktion (FGR) kann mit einem Oligohydramnion einhergehen, das auf eine Umverteilung des fetalen Kreislaufs weg von den Nieren und hin zu lebensnotwendigeren Organen, insbesondere dem Gehirn, zurückzuführen ist.
Im Gegensatz dazu ist die sogenannte „späte Präeklampsie“ in der Regel mit einem für das Gestationsalter angemessenen Wachstum und einem normalen Fruchtwasservolumen verbunden; in einigen Fällen kann der Fetus für das Gestationsalter relativ groß sein (Rasmussen und Irgens 2003; Vatten und Skjaerven 2004).

Betreuung

Ambulante Betreuung

Schwangere mit einer Anamnese hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen oder mit bereits manifestierter Hypertonie in oder vor der Schwangerschaft sind Risikoschwangere und müssen mit der Erstuntersuchung identifiziert werden (Schlembach et al. 2019). Ob eine ambulante Betreuung möglich ist, hängt entscheidend von der Compliance/Adhärenz der Schwangeren ab bzw. von der sorgfältigen Selektion der Schwangeren, die für eine ambulante Betreuung in Frage kommen (Rath und Schlembach 2020). Die Reduktion von Stressfaktoren am Arbeitsplatz kann durch eine Krankschreibung bzw. durch ein individuelles Beschäftigungsverbot erreicht werden. Körperliche Schonung und Bewegung nach Empfehlung des betreuenden Teams kann die mütterliche und fetale Gewichtsentwicklung positiv beeinflussen und erkrankungsbedingte Komplikationen reduzieren (Ferrari und Graf 2017; Vasapollo et al. 2018).
Die Möglichkeiten zu einer ambulanten Betreuung werden in nationalen und internationalen Leitlinien unterschiedlich diskutiert (American College of Obstetricians and Gynecologists Committee on Practice Bulletins 2019, 2020; Magee et al. 2022; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019; Poon et al. 2021; Schlembach et al. 2019): Nach Leitlinienempfehlungen können Schwangere mit leichter/mäßiger Gestationshypertonie, unkomplizierter chronischer Hypertonie, Weißkittelhypertonie und maskierter Hypertonie ambulant betreut werden. Dabei sollte jedoch der Übergang einer Gestationshypertonie oder einer chronischen Hypertonie in die prognostisch ungünstigere Präeklampsie/Pfropfpräeklampsie rechtzeitig erkannt werden (Rath und Schlembach 2020; Schlembach et al. 2019).
Schwangere mit manifester Präeklampsie sollen in der Klinik vorgestellt werden (Poon et al. 2021; Schlembach et al. 2019): Nach individueller Risikoevaluation ist bei milder Präeklampsie, stabilisiertem maternalen Zustand und fehlender fetaler intrauteriner Gefährdung eine weitere ambulante Betreuung möglich (Poon et al. 2021; Rath und Schlembach 2020).
Wichtig
Die ambulante Betreuung umfasst eine der Risikosituation angepasste engmaschige Kontrolle der Schwangeren und des Feten. Folgende Empfehlungen sollen der Schwangere erteilt werden:
  • Anleitung zur korrekten häuslichen Blutdruckmessung (Blutdruckprotokoll) mit geeigneten für die Schwangerschaft validierten Messgeräten; Handgelenksgeräte sind unzuverlässig, sie messen den Blutdruck systematisch niedriger (Rath und Schlembach 2020).
  • Regelmäßige Gewichtskontrollen.
  • Ggf. Kontrolle der Eiweißausscheidung.
  • Sensibilisierung für die Erkennung präeklampsietypischer Prodromalsymptome wie Oberbauchschmerzen, Übelkeit. Erbrechen, thorakale Schmerzen und Dyspnoe.
Der gesundheitsökonomische und psychosoziale Benefit der Blutdruck- und Proteinurie-Selbstmessung ist groß; auf diese Weise lassen sich die ärztlichen Konsultation minimieren, wobei die Schwangere gleichzeitig einen Teil der Autonomie über ihre Schwangerschaft beibehält.
Es gibt keine ausreichenden Belege für eine Empfehlung für oder gegen eingeschränkte Aktivität im Krankenhaus oder zu Hause für jede Form einer HES (Magee et al. 2022; Poon et al. 2021).
International wird – neben der Blutdruckmessung und Abklärung einer Proteinurie – eine Risikoevaluation (2 x/Woche) nach dem fullPIERS-Modell (unter Einbeziehung des Gestationsalters (SSW), Klinik (thorakale Schmerzen/Dyspnoe), Pulsoxymetrie (Sauerstoffsättigung), Laborwerte (Thrombozytenzahl, Serumkreatinin, Leberenzyme (AST oder ALT)) mit Hilfe eines Online-Tools (https://pre-empt.obgyn.ubc.ca/evidence/fullpiers) empfohlen (Payne et al. 2014; Poon et al. 2021; Ukah et al. 2018, 2019; Von Dadelszen et al. 2011).
Wenn die Laborwerte nicht unmittelbar vorliegen, kann alternativ/zwischenzeitlich das miniPIERS-Modell (https://pre-empt.obgyn.ubc.ca/home-page/past-projects/minipiers/) genutzt werden, bei dem systolischer Blutdruck, U-Stix auf Proteinurie, Parität, Gestationsalter und klinische Symptome (Kopfschmerz/Visusstörungen, thorakale Schmerzen/Luftnot, Bauchschmerzen und vaginale Blutung) sowie optional die Sauerstoffsättigung in das Modell einfließen. Beide Modelle kalkulieren das Risiko eines ungünstigen maternalen Outcomes.
Eine fetale Zustandsdiagnostik (Wachstum, Doppler, (c)CTG) und die Abschätzung der Fruchtwassermenge soll im Rahmen der Betreuung hypertensiver Schwangerer regelmäßig erfolgen (Kehl et al. 2017; Poon et al. 2021). Zur weiteren Diagnostik bzw. Diagnosesicherung kann eine Laboruntersuchung und ggf. die Bestimmung der angiogenen Faktoren sinnvoll sein (Poon et al. 2021; Schlembach et al. 2019).

Indikation zur Vorstellung in der Klinik

Eine Vorstellung in der Klinik mit entsprechender Versorgungsstufe (Perinatalzentrum) sollte erfolgen, wenn eine Schwangere eine für hypertensive Schwangerschaftserkrankungen typische Risikokonstellation bietet, die nach Einschätzung des behandelnden Arztes eine Verschlechterung des Zustands anzeigt (Schlembach et al. 2019). Die rechtzeitige Vorstellung hat das Ziel, der Schwangeren und der Geburtsklinik ausreichend Zeit zu geben, in einer ruhigen, elektiven Situation das individuelle Risiko der Schwangeren zu erfassen und das weitere Überwachungsprocedere mit der Schwangeren festzulegen.
In Tab. 10 sind die wichtigsten Indikationen zur Vorstellung in der Klinik nach der AWMF-Leitlinie zusammengefasst (Schlembach et al. 2019).
Tab. 10
Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen: Indikation zur Vorstellung in der Klinik. (Nach (Rath und Schlembach 2020; Schlembach et al. 2019))
Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen
Indikation zur Vorstellung in der Klinik
Hypertonie ≥ 160 mm Hg systolisch und/oder ≥ 110 mm Hg diastolisch
Klinisch gesicherte Präeklampsie
Blutdruckwerte ≥ 140 und/oder 90 mm Hg und weitere Risikofaktoren
(z. B. maternale Erkrankungen wie präexistente Hypertonie oder Diabetes mellitus, Mehrlingsschwangerschaft, Gestationsalter < 34+0 SSW)
Proteinurie und Gewichtszunahme ≥ 1 kg/Woche im 3. Trimenon
Drohende Eklampsie (Prodromalsymptome)
Klinisch oder laborchemisch V. a. HELLP-Syndrom: persistierende Oberbauchschmerzen
Hinweis auf fetale Bedrohung in utero, z. B. pathologische Werte im CTG/Doppler, FGR
Blutdruckwerte ≥ 140 und/oder 90 mm Hg und weitere bestehende Risikofaktoren (V. a. Präeklampsie) können eine Klinikeinweisung erforderlich machen. Zu solchen Risikofaktoren zählen:
Bei Blutdruckwerten ≥ 160 mm Hg systolisch bzw. ≥ 110 mm Hg diastolisch, klinisch gesicherter Präeklampsie soll eine Klinikeinweisung erfolgen (American College of Obstetricians and Gynecologists Committee on Practice Bulletins 2019, 2020; Magee et al. 2022; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019; Schlembach et al. 2019). Bei klinischem oder laborchemischem Verdacht auf HELLP-Syndrom, vor allem persistierende Oberbauchschmerzen, soll eine umgehende Klinikeinweisung erfolgen und bei Eklampsie, Präeklampsie mit schweren neurologischen Prodromalsymptomen, Dyspnoe und/oder hypertensiver Krise mit vitaler Bedrohung soll ein umgehender Transport über das Rettungswesen in die Klinik erfolgen (Schlembach et al. 2019). Fetale Indikationen zur Einweisung in die Klinik bestehen unabhängig von der maternalen Situation (Kehl et al. 2017; Schlembach et al. 2019).

Stationäres Management

Das stationäre Management bei hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen orientiert sich an der mütterlichen und fetalen Situation.

Diagnostik bei Aufnahme

Zur Ersteinschätzung der maternalen und fetalen Situation gehört insbesondere die Abklärung eines akuten mütterlichen oder kindlichen Notfalls. Dies erfolgt durch:
  • (c)CTG
  • Blutdruckmessung
  • Anamneseerhebung
  • Klinische Untersuchung inklusive Erhebung des Reflexstatus (Patellarsehnenreflex)
  • Urin-Streifentest (Proteinurie)
  • Labor nach Klinikstandard (vgl. Tab. 8)
  • Ultraschall (Biometrie, Fruchtwassermenge, Plazentabeurteilung)
  • Feto-plazentarer und maternaler Doppler (Kehl et al. 2017)

Weiterführende Diagnostik

Maternale Diagnostik
  • Blutdrucküberwachung (Intervall in Abhängigkeit von der klinischen Symptomatik), idealerweise ergänzt durch 24-h-Blutdruckmessung
  • Verlaufskontrolle klinischer Symptome: insbesondere Oberbauchschmerzen, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Hyperreflexie, Bewusstseinsstörungen, Dyspnoe, Blutungsneigung
  • Proteinurie-Quantifizierung
  • Kontrolle der Urinausscheidung (Oligurie: < 0,5 ml/kg/h)
  • Respiratorische Überwachung (z. B. Pulsoxymetrie)
  • Laborkontrolle (abhängig von der klinischen Situation und vom Verlauf)
Fetale Diagnostik
  • Biometrie (max. alle 10–14 Tage)
  • Fetale Überwachung (Doppler und CTG inklusive cCTG insbesondere bei FGR)

Medikamentöse Therapie

Grundlegende Aspekte der antihypertensiven Therapie

Ein moderater Blutdruckanstieg allein scheint einen geringen Effekt für den Ausgang der Schwangerschaft zu haben, hohe Blutdruckwerte sind jedoch oft mit maternalen Komplikationen und ungünstigem fetalem Outcome assoziiert (Solomon und Greene 2015).
Nach gegenwärtigem Wissensstand dient die antihypertensive Behandlung bei schwerer Hypertonie der Prävention maternaler zerebro-/kardiovaskulärer Komplikationen. Dabei steht die Vermeidung zerebraler Blutungen im Vordergrund. Zur wirksamen Eklampsieprophylaxe ist die zusätzliche Gabe von Magnesiumsulfat i.v. erforderlich (Altman et al. 2002; Coetzee et al. 1998; Redman und Roberts 1993; Sibai et al. 2005; Sibai 1996). Ein Nutzen für die fetale Entwicklung und somit eine Verbesserung der kindlichen Prognose durch eine medikamentöse Blutdrucksenkung konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Milde bis moderate Hypertonie (Blutdruck 140–159/90–109 mm Hg)

Ein persistierender Hypertonus in der Schwangerschaft zählt als wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung von maternalen als auch fetalen Schwangerschaftskomplikationen (Solomon und Greene 2015). Generell wird in der Geburtshilfe zwischen milder/moderater Hypertonie (Blutdruckwerte 140–159 und/oder 90–109 mm Hg) und schwerer Hypertonie (≥ 160 und/oder 110 mm Hg) unterschieden.
Die antihypertensive Therapie reduziert die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer schweren maternalen Hypertonie und anderer Komplikationen (Abalos et al. 2018; Magee et al. 2015c, 2016; Poon et al. 2021).
Die Untergrenze, nach der ein Hypertonus in der Schwangerschaft – unabhängig davon, ob eine chronische Hypertonie, eine Gestationshypertonie oder eine Präeklampsie vorliegt – wird international bei ≥ 140/90 mm Hg gesetzt (Poon et al. 2021), wobei derzeit weltweit kein Konsens besteht, ob eine Schwangere mit milder bis moderater Hypertonie antihypertensiv behandelt werden soll. Die ISSHP bezeichnet das exspektative Management von Blutdruckwerten < 160/110 mm Hg und die „notfallmäßige“ Initiierung einer antihypertensiven Therapie bei ≥ 160/110 mm Hg als „logisch inkonsistent“ (Easterling 2016; Magee et al. 2022). Eine blutdrucksenkende, medikamentöse Therapie bei leichter bis mittelschwerer Hypertonie kann das Risiko einer schweren Hypertension um fast die Hälfte senken (Abalos et al. 2018). Wesentlich scheint hierbei eine moderate Blutdruckeinstellung zu sein, welche diastolische Blutdruckwerte von ≤ 80 mm Hg nicht unterschreiten sollte, um einer plazentaren Minderperfusion und somit fetalen Beeinträchtigung vorzubeugen (Dathan-Stumpf und Lia 2022; Schlembach et al. 2019; Von Dadelszen und Magee 2002; Von Dadelszen et al. 2000).
Die meisten Schwangeren mit chronischem Hypertonus präsentieren sich mit milder Hypertonie und weisen nur geringe Risiken für kardiovaskuläre Komplikationen auf (Sibai 2002; Vest und Cho 2014). Durch eine antihypertensive Therapie werden bei diesen Frauen die Episoden von schweren Hypertonien reduziert, wobei unklar ist, ob die Reduktion dieser Episoden eine klinische Bedeutung hat (Abalos et al. 2014; Sibai 2002). Über diese Beobachtung hinaus gibt es keine klare medizinische Evidenz für eine antihypertensive Therapie bei milder bis moderater Hypertonie.
Generell scheint die strenge Einstellung der Blutdruckwerte (diastolisch ≤ 85 mm Hg) einer moderaten Blutdrucksenkung (diastolisch ≤ 100 mm Hg) hinsichtlich des fetomaternalen Outcomes nicht überlegen zu sein (Magee et al. 2015c).

Schwere Hypertonie (Blutdruck ≥ 160/110 mm Hg)

Eine schwere Hypertonie liegt bei einem wiederholt gemessenen Blutdruckwert von systolisch ≥ 160 und/oder diastolisch ≥ 110 mm Hg vor (Judy et al. 2019; Magee et al. 2015c, 2022).
Wichtig
Blutdruckwerte von ≥ 160 und/oder 110 mm Hg sollen medikamentös therapiert werden (Abalos et al. 2014; American College of Obstetricians and Gynecologists Committee on Practice Bulletins 2019, 2020; Magee et al. 2022; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019; Schlembach et al. 2015, 2019).
Schwangere mit Blutdruckwerten ≥ 160 und/oder 110 mm Hg zeigen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie mit assoziiertem Nierenversagen, Schlaganfall und Frühgeburt (Judy et al. 2019; Martin et al. 2005). Die Therapie hat die Reduktion der maternalen Komplikationen zum Ziel, für die der systolische Blutdruck als bester Prädiktor gilt (Cleary et al. 2018; Easterling et al. 2019; Martin et al. 2005; McDermott et al. 2018). Die Einleitung einer medikamentösen Therapie bei Blutdruckwerten ≥ 160 und/oder 110 mm Hg soll leitliniengemäß unter stationären Bedingungen erfolgen (Schlembach et al. 2019).

Zielblutdruck

Die Therapieeinstellung richtet sich – nach internationalen Empfehlungen – hauptsächlich nach dem diastolischen Blutdruck. Ziel ist ein diastolischer Blutdruck von 85 mm Hg, wobei ein diastolischer Blutdruck < 80 mm Hg vermieden werden sollte: „start low“ (Startdosis) und „go slow“ (Wiederholung) (Abb. 6). Nach der aktuell gültigen dt. Leitlinie gilt: Die Zielblutdruckwerte sollten zwischen 130–150 mm Hg systolisch und 80–100 mm Hg diastolisch betragen (American College of Obstetricians and Gynecologists Committee on Practice Bulletins 2019, 2020; Magee et al. 2022; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019; Schlembach et al. 2015, 2019).
Das in Abb. 6 dargestellte Management gilt bei allen Hypertonieformen bzw. bei allen Schwangeren, unabhängig davon, ob zusätzlich Komorbiditäten bestehen. Einzige Ausnahme ist eine „Weißkittel-Hypertonie“, es sei denn, bei dieser zeigen sich im klinischen Setting Blutdruckwerte ≥ 160 und/oder 110 mm Hg (Ku et al. 2019; Magee et al. 2022; Poon et al. 2021).
Eine strikte Blutdrucksenkung (diastolischer Zielblutdruck ≤ 85 mm Hg) zeigt im Vergleich mit einem moderaten Therapieziel (diastolischer Zielblutdruckwert 100 mm Hg) keinen signifikanten Unterschied im fetomaternalen Outcome, allerdings traten bei moderater Blutdruckeinstellung signifikant häufiger Blutdruckkrisen auf (Magee et al. 2015a, c).
Häusliche Blutdruckwerte sind im Allgemeinen niedriger als die in Praxis oder Klinik gemessenen Werte. Es besteht derzeit kein Konsens, ob der Zielblutdruck für häusliche Werte auf 130/80 mm Hg (korrespondieren zum klinischen Zielwert 135/85 mm Hg) bzw. 135/85 mm Hg (korrespondierend zu einem Zielblutdruck von 140/90 mm Hg) adaptiert werden sollte (Magee et al. 2022; Tucker et al. 2018).
Bei der medikamentösen Blutdruckeinstellung chronischer Hypertonikerinnen ist in der Schwangerschaft der physiologische Blutdruckabfall in der ersten Schwangerschaftshälfte zu berücksichtigen (ggf. ist eine Dosisreduktion oder ein Absetzen der Medikation möglich bzw. notwendig).

Antihypertensive Medikamente

Eine antihypertensive Therapie ist generell sicher und die Vorteile überwiegen die potenziellen Risiken (Magee et al. 2022).

Orale Langzeitmedikation

Eine antihypertensive Therapie bei milder-moderater Hypertonie in der Schwangerschaft sollte initial mit einer Monotherapie begonnen werden (Abalos et al. 2018).
Als Therapeutika der ersten Wahl gelten Alpha-Methyldopa (maximale Tagesdosis 2000 mg) und der Calciumkanalblocker Nifedipin retard (maximale Tagesdosis 120 mg). In Österreich und der Schweiz steht – wie auch in anderen internationalen Leitlinien – Labetalol als First-line-Antihypertensivum (maximale Tagesdosis 1200 mg) zur Verfügung (Abb. 7) (Schlembach et al. 2019). Alle diese Antihypertensiva reduzieren den Blutdruck auf den gewünschten Zielwert bei den meisten Schwangeren und auch bei schwerer Hypertonie; Nifedipin retard scheint jedoch den anderen Medikamenten bei der Erreichung der Zielwerte etwas überlegen zu sein (Easterling et al. 2019).
Neuere Untersuchungen weisen auf einen Zusammenhang zwischen Methyldopa und postnataler Depression hin (OR 6,45) (Nayak und Nachane 2018; Wicinski et al. 2020): Methyldopa verringert durch seinen Eingriff in die Dopaminproduktion dessen Konzentration. Aufgrund eines niedrigen Dopaminspiegels kommt es zu einer Hyperprolaktinämie, die zu Depressionen führen kann (Wicinski et al. 2020).
Bei Frauen mit bekanntem (insbesondere schlecht eingestelltem) Asthma sollten Labetalol und ß-Blocker mit Vorsicht eingesetzt werden, da ein geringes Risiko eines Status asthmaticus (ca. 0,5 %) besteht (Booker et al. 2018). Selektive β-1-Rezeptor-Antagonisten werden nur eingeschränkt empfohlen, da unter dieser Pharmakotherapie gehäuft fetale Wachstumsretardierungen beobachtet wurden (Bellos et al. 2020; Magee und Duley 2003). Wird ein ß-Blocker eingesetzt, ist im deutschsprachigen Raum Metoprolol Mittel der Wahl (Schlembach et al. 2015, 2019). Beachtet werden sollte zudem, dass ß-Blocker (inklusive Labetalol) potenziell das Risiko einer neonatalen Bradykardie und Hypoglykämie erhöhen (Magee et al. 2022).
Dihydralazin ist als Antihypertensivum in der Schwangerschaft zugelassen, wird aber in der aktuellen Leitlinie wegen des ungünstigen Nebenwirkungsprofils (maternale Tachykardie, Kopfschmerz) nicht empfohlen (Schlembach et al. 2019). Diuretika, Angiotensin-Konversionsenzym (ACE)-Hemmer sowie Angiotensin (AT)-1-Antagonisten sind aufgrund ihres potenziell teratogenen und nephrotoxischen Nebenwirkungsprofils auf den Feten bzw. das Neugeborene während der Schwangerschaft kontraindiziert (Abb. 7) (Schlembach et al. 2019).
Frauen mit Kinderwunsch und chronischer Hypertonie sollen grundsätzlich mit Medikamenten behandelt werden, die mit einer Schwangerschaft vereinbar sind (NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019; Seely und Ecker 2011).
Ist mit einer antihypertensiven Monotherapie das Therapieziel nicht erreichbar, soll eine Kombinationstherapie begonnen werden, wobei die zusätzliche Medikation aus einer anderen Substanzgruppe („first“- oder „second-line“) stammen sollte (Abb. 8) (Magee et al. 2022).
Die Kombinationstherapie eines ß-Blockers mit einem Calciumantagonisten scheint Alpha-Methyldopa in der Prävention schwerer hypertensiver Entgleisungen überlegen zu sein; für die Kombination von Alpha-Methyldopa mit Nifedipin retard im Vergleich zu Betablockern konnte dieser Effekt nicht gezeigt werden. Auch in der Prävention einer Proteinurie oder Präeklampsie scheint keine dieser Wirkstoffgruppen oder deren Kombination einer anderen überlegen zu sein (Abalos et al. 2018; Dathan-Stumpf und Lia 2022).

Akutmedikation bei schwerer hypertensiver Erkrankung bzw. im hypertensiven Notfall

Eine schwere hypertensive Schwangerschaftserkrankung liegt vor, wenn eine Hypertonie mit oralen Antihypertensiva nicht suffizient zu therapieren ist bzw. ein hypertensiver Notfall vorliegt.
Wichtig
Die European Society of Hypertension (ESC) definiert den hypertensiven Notfall in der Schwangerschaft als Blutdruckentgleisung ≥ 170/110 mm Hg (Williams et al. 2018).
Im hypertensiven Notfall (akute schwere Hypertonie über 15 min anhaltend mit vitaler Gefährdung durch Organschäden z. B. hypertensive Enzephalopathie mit Sehstörungen, Schwindel, starken Kopfschmerzen, Bewusstseinstrübung, neurologischen Ausfallerscheinungen oder Lungenödem) soll eine unverzügliche medikamentöse Blutdrucksenkung erfolgen (Schlembach et al. 2019). Eine Initiierung einer antihypertensiven Therapie innerhalb von 60 min kann das Auftreten einer schweren maternalen Morbidität reduzieren (Gupta et al. 2018b).
Hierfür stehen – nach der Leitlinie – die schnellwirksamen Antihypertensiva Urapidil, Nifedipin, Labetalol (nicht in Deutschland verfügbar) und Dihydralazin zur Verfügung, wobei Letzteres aufgrund seines Nebenwirkungsprofils (Reflextachykardie, starke Kopfschmerzen, plötzlicher schwerer Blutdruckabfall mit konsekutiver fetaler Minderperfusion) nur empfohlen wird, wenn durch die Alternativen keine adäquate Blutdrucksenkung erzielt werden kann (Schlembach et al. 2019; Williams et al. 2018). Vor der Gabe von Dihydralazin sollte zur Risikoreduzierung eines plötzlichen schweren Blutdruckabfalls mit konsekutiver fetaler Gefährdung zunächst bis zu 500 ml intravenöse Elektrolytlösung infundiert werden (Schlembach et al. 2019).
International werden traditionell vor allem Labetalol i.v. oder Nifedipin akut (d. h. keine Retard-Form) und Dihydralazin i.v. zur Therapie einer schweren Hypertonie eingesetzt, wobei auch Labetalol p.o. (200 mg stündlich, max. 3 Dosen) oder Alpha-Methyldopa (1 g als Einzeldosis) als potenzielle Alternative zur Verfügung stehen, speziell wenn ein Transfer in ein spezialisiertes Zentrum geplant ist (Abalos et al. 2018; Easterling et al. 2019; Magee et al. 2022; Poon et al. 2021).
Die Verabreichung von Urapidil erfolgt nach einer initial intravenösen Bolusgabe über einen Perfusor (Schlembach et al. 2019). Tab. 11 gibt eine Übersicht über die Initial- und Erhaltungsdosierungen der verschiedenen Medikamente wieder (Magee et al. 2022; Schlembach et al. 2019).
Tab. 11
Antihypertensive Akut-Medikation – bei Erreichen normaler Blutdruckwerte Umsetzen auf orale Langzeitmedikamente in Erwägung ziehen. *doppelte Dosis der Initialdosierung; § Maximaldosierung 300 mg nicht überschreiten; ¶ Maximaldosis 20 mg; NW = Nebenwirkung; i.v. = intravenös; p.o. = per os
Medikament
NW/Beachtung
T 0
T 20–30 min
T 60 min
T 90 min
T 120 min
T 150 min
T 180 min
Urapidil i.v.
über Perfusor
initial 6,25 mg (2 min)
danach 3–24 mg/h
Ggf. Alternativmedikation einsetzen oder Entbindung erwägen
Nifedipin p.o.
(Tbl./Kps.)
• schlucken, nicht zerbeißen!
• pot. Kopfschmerz/Tachykardie
5–10 mg
5–10 mg
-
5–10 mg
-
5–10 mg
Labetalol i.v. (intermittierend)
• KI: Asthma, Herzerkrankung
• Pot. neonatale Bradykardie, Hypoglykämie
10–20 mg
20–40 mg*
40–80 mg
40–80 mg
40–80 mg
40–80 mg§
Labetalol i.v. (Infusion)
0,5–2 mg/min
Labetalol p.o.
200 mg
200 mg
200 mg
Dihydralazin i.v. (intermittierend)
• Maternal: Kopfschmerz, Hypotension, Tachykardie
• Fetal: Tachykardie
5 mg
5 mg
5 mg
5 mg
  
Dihydralazin i.v. (Infusion)
• NW wie oben
über Perfusor
initial 5 mg (2 min)
danach 2–20 mg/h
Alpha-Methyldopa p.o.
• ggf. verzögerter Wirkbeginn
1000 mg

Antikonvulsive Therapie

Bei schwerer Präeklampsie, insbesondere bei zentralnervösen Symptomen, kann mit Magnesiumsulfat eine signifikante Reduktion der Eklampsierate erreicht werden (Duley 2011; Duley et al. 2010a, b, c, d). Eine groß angelegte Studie, in die > 10.000 Schwangere mit milder wie auch mit schwerer Präeklampsie eingeschlossen wurden, zeigte eine Halbierung der Eklampsierate unter Magnesiumsulfat (1–2 g/h) gegenüber der Placebogabe (Altman et al. 2002; Magpie Trial Follow-Up Study Collaborative 2007a, b).
Leitliniengerecht soll Magnesiumsulfat i.v. als Mittel der I. Wahl zur Prophylaxe und Therapie einer Eklampsie verwendet werden (Schlembach et al. 2019).
Die intravenöse Therapie umfasst:
  • Initialdosis von 4–6 g Magnesiumsulfat,
    appliziert in verdünnter Form über 15–20 min mittels Perfusor oder Kurzinfusion, und
  • Erhaltungsdosis von 1–2 g/h.
Sowohl im konvulsiven Status als auch in der Prävention wiederholter eklamptischer Anfälle gilt Magnesiumsulfat als Mittel der ersten Wahl und ist Diazepam sowie Phenytoin überlegen (Duley et al. 2010c, d).
Die Schwangere soll intensiviert überwacht werden: Dabei genügen im Allgemeinen die Kontrollen des Reflexstatus (Patellarsehnenreflex), der Atemfrequenz (sollte 12/min nicht unterschreiten) und der Nierenfunktion (Oligurie: < 0,5 ml/kg/h). Magnesiumserumspiegelkontrollen sind bei unauffälligem Verlauf in der Regel nicht erforderlich (Schlembach et al. 2019; Sibai et al. 1981; The Eclampsia Trial Collaborative Group 1995). Die Kombination von Nifedipin und Magnesium i.v. erhöht die magnesiumbedingten Nebenwirkungen nicht (Magee et al. 2005).
Kalziumgluconat sollte zur sofortigen intravenösen Injektion als Antidot bereitliegen (1 Ampulle = 10 ml Kalziumgluconat 10 % langsam i.v. über 3 min) (Schlembach et al. 2019).
Auch postpartal sollte die kontinuierliche Infusion von Magnesiumsulfat für bis zu 48 h fortgesetzt werden, vorausgesetzt, die Blutdruckwerte unterschreiten ohne antihypertensive Medikation den Schwellwert von < 140 und/oder 90 mm Hg nicht. Dieses Management gilt ebenso für das Auftreten einer postpartalen Präeklampsie/Eklampsie.

Entbindung/Geburt

Die Beendigung der Schwangerschaft stellt bei der Präeklampsie die einzige kausale Therapie der Schwangeren dar. Eine Prolongation der Schwangerschaft dient in erster Linie der Vermeidung der Frühgeburt und setzt einen zu erwartenden Vorteil für das Kind voraus. Die Entbindung stellt somit immer eine adäquate Behandlung für die Mutter, jedoch nicht immer für den Feten dar. Die Abwägung der maternalen gegen die kindlichen Risiken bestimmen das klinische Vorgehen. Das Ziel einer eventuellen Schwangerschaftsverlängerung ist immer die Verbesserung der fetalen Prognose. Vorrangig bleibt die Vermeidung irreversibler und womöglich lebensbedrohlicher Komplikationen der Mutter (Stubert 2022).
Die Entscheidung zur Beendigung der Schwangerschaft hängt wesentlich vom Schwangerschaftsalter ab und ist spätestens nach 37+0 SSW indiziert (Cruz et al. 2012; Koopmans et al. 2009; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019; Pettit und Brown 2012; Schlembach et al. 2019).

Prädiktion des klinischen Verlaufs

Die Entscheidung für ein abwartendes Vorgehen erfordert vom Geburtshelfer insbesondere bei frühem Gestationsalter die Fähigkeit, Risiken für Mutter und Kind adäquat einschätzen zu können (Stubert 2022).
Klinische Zeichen (Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Oberbauchschmerzen, Unruhe, Agitiertheit bzw. Hyperreflexie, Oligo- bis Anurie, schwere Hypertonie und Dyspnoe) sind ebenso wie begleitende Laborveränderungen (Anstieg harnpflichtiger Retentionsparameter, leberspezifischer Enzyme und Akute-Phase-Proteine, Thrombozytopenie, Hämolysezeichen, Abnahme der Sauerstoffsättigung) wichtige Hinweiszeichen maternaler Komplikationen (Stubert 2022). Die Einschätzung der klinischen Wertigkeit der einzelnen Parameter ist jedoch nur schwer möglich, die einzelnen Parameter weisen nur wenig zufriedenstellende Vorhersagewerte für spezifische Komplikationen (z. B. Eklampsie, vorzeitige Plazentalösung) als auch kombinierter Morbiditäten auf (Stubert 2022).
Durch die Kombination verschiedener Parameter mittels multifaktorieller Prognosemodelle scheint eine Verbesserung der Vorhersage des klinischen Verlaufs zu gelingen (Stubert 2022). Mit dem fullPIERS-(Preeclampsia Integrated Estimate of RiSk) und dem PREP-(Prediction of Risks in Early onset Preeclampsia)-Modell liegen zwei extern validierte Algorithmen zur maternalen Risikoabschätzung bei Präeklampsie vor, die beide online zur individuellen Risikoabschätzung zu Verfügung stehen (Stubert 2022):
FullPIERS-Modell
Beim fullPIERS-Modell erfolgt die Risikoevaluation – neben der Blutdruckmessung und Abklärung einer Proteinurie – unter Einbeziehung des Gestationsalters (SSW), Klinik (thorakale Schmerzen/Dyspnoe), Pulsoximetrie (Sauerstoffsättigung), Laborwerte (Thrombozytenzahl, Serumkreatinin, Leberenzyme (AST oder ALT). Der kombinierte primäre Endpunkt umfasste die maternale Mortalität ebenso wie schwere neuronale, kardiorespiratorische, hepatische, renale oder hämatologische Morbiditäten (Payne et al. 2014; Poon et al. 2021; Ukah et al. 2018, 2019; Von Dadelszen et al. 2011).
Die Stärke des Modells liegt im hohen negativen Vorhersagewert eines niedrigen Risikos (< 5 %). In diesen Fällen ist ein exspektatives Vorgehen bei niedrigem Gestationsalter zu befürworten (Stubert 2022).
PREP-Modell
Mit dem PREP-Modell wurde ein weiterer prognostischer Algorithmus entwickelt, mit welchem die Risiken einer maternalen Morbidität bei Präeklampsie < 34+0 SSW insbesondere für den Zeitraum von 48 h abgeschätzt werden kann (Stubert 2022; Thangaratinam et al. 2017a, b). Die kombinierte schwere fetale Morbidität und Mortalität wurde als sekundärer Endpunkt erfasst (Allotey et al. 2017). Im Gegensatz zum fullPIERS-Modell schließt PREP deutlich mehr prädiktive Faktoren ein (Stubert 2022).
Beide Modelle können zur Risikoabschätzung maternaler Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf herangezogen werden. Die Anwendung beider Modelle wird in der britischen NICE-Leitlinie empfohlen (NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019).
Beide Modelle sind besonders effektiv in der Risikoabschätzung für die folgenden 48 h, was zur Planung der antenatalen Steroidprophylaxe genutzt werden kann. Aufgrund des hohen negativen Vorhersagewertes rechtfertigt ein niedriges Risiko ein exspektatives Vorgehen. Bei hohem Risiko sollte eine Überwachung in einem geeigneten Perinatalzentrum erfolgen, um eine engmaschige klinische Beurteilung zu ermöglichen. Eine Indikation zur Entbindung allein auf der Basis des Risikos sollte jedoch nicht erfolgen (Stubert 2022).

Indikation zur Entbindung/Geburt

Bei konservativem Vorgehen sollte die Abschätzung des Risikos und des möglichen Vorteils eines abwartenden Verhaltens ständig neu und unter Berücksichtigung aller maternalen und fetalen Veränderungen erfolgen. Neben der erheblichen Bedeutung des Schwangerschaftsalters kommt der Frage nach abgeschlossener antenataler Steroidgabe („Lungenreife“) eine wichtige Rolle bei der individuellen Entscheidung zu. Hilfestellung können hier die Algorithmen zur Risikoevaluation (fullPIERS und PREP – siehe Abschn. 12.1) geben.
Neben fetalen Indikationen bestehen folgende maternale Indikationen zur Entbindung, wobei in jedem Einzelfall der Wert des Abschlusses der antenatalen Steroidgabe gegen die Dringlichkeit der Schwangerschaftsbeendigung aus maternaler Indikation abgewogen werden sollte (Tab. 12) (Magee et al. 2022; Schlembach et al. 2019):
Tab. 12
Management-/Entbindungsempfehlungen bei hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen (nach (Magee et al. 2022; Poon et al. 2021; Schlembach et al. 2019); SSW = Schwangerschaftswoche; PNZ = Perinatalzentrum
SSW
Präeklampsie
Gestationshypertonie
Chronische Hypertonie
vor Erreichen der Lebensfähigkeit
ggf. Schwangerschaftsbeendigung
(⊕⊕OO/schwach)
  
bis 33+6 SSW
ggf. exspektatives Management
PNZ Level I/(II)
(⊕⊕⊕O/schwach)
Exspektatives Management empfohlen – außer bei Indikation zur Geburt
(⊕⊕OO/stark)
Exspektatives Management empfohlen – außer bei Indikation zur Geburt
(⊕OOO/stark)
34+0–36+6 SSW
Entbindung diskutieren
(⊕⊕⊕O/stark)
➜ Risikoreduktion maternal
➜ Risikosteigerung neonatal
≥ 37+0 SSW
Entbindung anzuraten/empfohlen
(⊕⊕⊕⊕/stark);
ggf. Entbindung ab 36+0 SSW
37+0–39+6 SSW
➜ Entbindung kann angeboten werden
(⊕⊕OO/schwach)
≥ 40+0 SSW
➜ Entbindung sollte angeboten werden
(⊕⊕OO/stark)
38+0–39+6 SSW
➜ Entbindung kann angeboten werden
(⊕⊕OO/schwach)
≥ 40+0 SSW
➜ Entbindung sollte angeboten werden
(⊕⊕OO/stark)
KEINE Entbindungsindikation besteht bei folgenden isolierten Befunden:
  • Proteinurie allein
  • Hyperurikämie allein
  • Pathologische angiogene Marker (sFlt-1/PlGF – Quotient erhöht oder PlGF erniedrigt) allein
Eine fetale Wachstumsrestriktion stellt allein ebenfalls keine Indikation zur Entbindung bei schwerer Präeklampsie vor der 34+0 SSW dar, solange die spezifischen Entbindungskriterien der FGR (Kehl et al. 2017) nicht gegeben sind (Schlembach et al. 2019).

Gestationsalter < 24+0 Schwangerschaftswochen

Vor 24+0 SSW ist die Überlebenschance behandelter Frühgeborener deutlich eingeschränkt. Ein Teil der überlebenden Kinder leidet später an schwerwiegenden Gesundheitsstörungen. Das kindliche Outcome ist bei schwerer früher Präeklampsie zusätzlich durch die zumeist vorhandene fetale Wachstumsrestriktion eingeschränkt (Van Esch et al. 2017; Van Oostwaard et al. 2017).
Angesichts des maternalen Morbiditätsrisikos bei schwerer früher Präeklampsie sollte die Entscheidungsfindung über das weitere Vorgehen die Möglichkeiten des Schwangerschaftsabbruches und der Fortführung der Schwangerschaft beinhalten. Bei Fortführung der Schwangerschaft sollte mit den werdenden Eltern festgelegt werden, ob bzw. ab welchem Gestationsalter von den Eltern eine Entbindung aus fetaler Indikation und eine lebenserhaltende Therapie des Kindes gewünscht wird.
Die Beratung über das Vorgehen bei Präeklampsie vor 24+0 SSW sollte in einem Perinatalzentrum Level I von Geburtsmedizinern und Neonatologen gemeinsam erfolgen und sollte ggf. auch die Möglichkeit der Schwangerschaftsbeendigung situationsgerecht thematisieren (Schlembach et al. 2019).
Inhalt der Beratung sollte zum einen die Chance auf Prolongation der Schwangerschaft unter Vermeidung maternaler Mortalität und langfristiger Morbidität sein. Zum anderen sollte die Wahrscheinlichkeit des Überlebens bzw. des behinderungsfreien Überlebens des extremen Frühgeborenen (unter Berücksichtigung von Gestationsalter, Geschlecht, Schätzgewicht, Mehrlingsschwangerschaft) erläutert werden.
Ist eine Entbindung bzw. Beendigung der Schwangerschaft aus maternaler Indikation vor 24+0 SSW indiziert, so sollte die Entscheidung über primär lebenserhaltende oder palliative Therapie des Kindes in einem Dialog zwischen medizinisch Betreuenden und Eltern im Sinne eines „shared decision making“ gemeinsam erarbeitet werden (Charles et al. 1997; Guillen et al. 2012; Schlembach et al. 2019; Vlemmix et al. 2013).
Pilotstudien zeigen, dass der maternale Serumspiegel von sFlt-1 durch therapeutische Apherese gesenkt werden kann und dass dies bei sehr früher schwerer Präeklampsie die Schwangerschaft verlängern könnte (Schrey-Petersen und Stepan 2017; Thadhani et al. 2011), wobei die Effektivität allerdings in größeren und randomisierten Studien belegt werden muss.

Gestationsalter ≥ 24+0 bis 33+6 Schwangerschaftswochen

Bei Präeklampsie in der 24+0 SSW bis zur 33+6 SSW kann in Abhängigkeit vom Schweregrad der Präeklampsie in Abstimmung mit der Mutter ein primär konservatives Vorgehen erwogen werden. Wenn unter kontinuierlicher Überwachung kaum schwerwiegende Auswirkungen auf die Mutter, aber klare Vorteile für das Kind zu erwarten sind, ist ein konservatives Vorgehen vorzugswürdig; ein grundsätzlich ähnliches Vorgehen erscheint beim HELLP-Syndrom vertretbar (Schlembach et al. 2019).

Gestationsalter ≥ 34+0 bis 36+6 Schwangerschaftswochen

Ab 34+0 SSW soll jede Schwangere mit schwerer Verlaufsform einer Präeklampsie möglichst bald, nach Abwägen der mütterlichen und fetalen Risiken, entbunden werden (Tab. 12); dies gilt ebenso bei schwerer fetaler Wachstumsrestriktion < 5. Perzentile und gleichzeitig pathologischer fetaler oder fetoplazentarer Perfusion.
Bei milden Verlaufsformen jenseits 34+0 SSW bis zur 37+0 SSW sollte die erhöhte neonatale Morbidität der späten Frühgeburt berücksichtigt werden (Magee et al. 2022; Schlembach et al. 2019): Späte Frühgeborene zeigen gegenüber reif geborenen Kindern signifikant häufiger Frühgeborenenkomplikationen, die Mortalität ist gegenüber reifen Kindern 3,5- bis 5,5-fach erhöht, die postnatale Spätmortalität (28 Tage–12 Monate) ist doppelt so hoch (Khashu et al. 2009). Demgegenüber steht das Risiko eines intrauterinen Fruchttodes (IUFT), welches am Ende der Schwangerschaft (> 36+0 SSW) bei 3/1000 Schwangerschaften liegt. Bei schweren Präeklampsien steigt die IUFT-Rate auf 21/1000, bei Frauen mit milder Präeklampsie ist die IUFT-Rate deutlich geringer (9/1000) (Simpson 2002).
Die Entbindung sogenannter „milder“ Präeklampsien zwischen 34+0 und 36+6 SSW wird derzeit international diskutiert: Die Ergebnisse der HYPITAT-II-Studie zeigen, dass eine „sofortige“ Entbindung das a priori niedrige maternale Risiko eines ungünstigen Outcomes reduziert, dabei jedoch signifikant das neonatale Risiko eines Atemnotsyndroms erhöht; eine routinemäßige sofortige Entbindung scheint daher nicht gerechtfertigt und ein exspektatives Vorgehen bis zur Verschlechterung der klinischen Situation möglich (Broekhuijsen et al. 2015). Die Ergebnisse der PHOENIX-Studie (Chappell et al. 2019b) zeigen bei unmittelbarer Entbindung ebenfalls eine Reduktion der maternalen Morbidität sowie des Auftretens einer schweren Hypertonie bei – bedingt durch die Frühgeburt – häufiger notwendiger Aufnahme auf die neonatale Intensivstation, aber keine Veränderung der neonatalen Morbidität. Eine Nutzen-Risiko-Abwägung in Bezug auf den Entbindungszeitpunkt sollte daher vorgenommen und die Patientin diesbezüglich beraten werden.

Gestationsalter ≥ 37+0 Schwangerschaftswochen

Bei Präeklampsie bzw. Gestationshypertonie ist nach der HYPITAT-Studie eine Prolongation über 37+0 SSW hinaus nicht sinnvoll (Koopmans et al. 2009). Auch die AWMF-LL zur Geburtseinleitung hält fest, dass bei einer Präeklampsie spätestens ab 37+0 SSW die Beendigung der Schwangerschaft empfohlen werden soll (Schlembach et al. 2019).
Die neue Leitlinie der ISSHP modifiziert die unmittelbare Indikation zur Entbindung etwas (siehe Tab. 12): Während bei einer Präeklampsie ≥ 37+0 SSW die Entbindung anzuraten ist und empfohlen werden soll, kann bei Gestationshypertonie ab 37+0 bis 39+6 SSW die Entbindung angeboten werden, ab 40+0 SSW sollte sie angeboten werden; bei chronischer Hypertonie kann ab 38+0 bis 39+6 SSW die Entbindung angeboten werden, ab 40+0 SSW sollte sie angeboten werden (Magee et al. 2022). Zu beachten ist hierbei, dass eine maternale Gefährdung/Risikokonstellation ausgeschlossen werden muss.

Geburtsmodus

Die Geburt kann bei stabilem maternalen und fetalen Zustand auf vaginalem Weg erfolgen, da bei optimaler Überwachung kein erhöhtes kindliches Risiko besteht (Schlembach et al. 2019). In die Entscheidung zum Geburtsmodus sind der Schweregrad und die Dynamik der Erkrankung und die Erfolgsaussichten auf eine vaginale Geburtsbeendigung (z. B. zervikale Reifung) einzubeziehen (Rath 2009; Seal et al. 2012).
Bei stabiler Situation (d. h. kontrollierter Hypertonie) sollten keine Interventionen (z. B. Verkürzung der Austreibungsperiode) erfolgen; bei schwerer Hypertonie, die nicht auf eine medikamentöse Therapie anspricht, kann eine vaginal-operative Entbindung erwogen werden (NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019).
Peri-/subpartal sollte der Blutdruck bei Schwangeren mit Hochdruckerkrankung stündlich gemessen werden, bei schwerer Hypertonie (≥ 160/110 mm Hg) in 15- bis 30-minütigen Intervallen, und die antihypertensive Medikation fortgeführt werden (NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019).

Anästhesie

Die anästhesiologische Versorgung von Schwangeren mit hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen (HES) stellt nach wie vor eine besondere Herausforderung dar. Nicht nur die bestehenden Einschränkungen verschiedener Organsysteme (z. B. Leberdysfunktion, Gerinnungsstörung) im Rahmen der HES, auch die Auswirkungen der durchzuführenden Anästhesie auf die Mutter und den Fetus sind zu bedenken.
Unabhängig von der Dringlichkeit einer Sectio caesarea und unabhängig vom gewählten Anästhesieverfahren hat die Stabilisierung der Mutter (vor allem bezüglich Blutdruckwerte) Priorität (Knight et al. 2021) und die Schwangere mit HES sollte vor Einleitung einer Anästhesie hämodynamisch mit den in Abschn. 11 genannten Blutdruckzielen stabilisiert werden (Schlembach et al. 2019). Im Rahmen einer Allgemeinanästhesie zur Sectio caesarea bei Schwangeren mit HES soll der Blutdruckanstieg unter der Laryngoskopie mit einem intravenösen Opioid und/oder Antihypertensivum verhindert werden (Pant et al. 2014; Yoo et al. 2013).
Eine invasive arterielle Druckmessung sollte bei Schwangeren mit Präeklampsie und assoziierten Komplikationen (Eklampsie, Lungenödem etc.) sowie bei Schwangeren mit schwer zu therapierender Hypertension angewendet werden und bei Schwangeren mit Präeklampsie und assoziierten Komplikationen (Lungenödem etc.) kann eine Echokardiografie zur weiteren hämodynamischen Therapie durchgeführt werden (Langesaeter et al. 2015; Schlembach et al. 2019).
Tipp
  • Im Rahmen einer vaginalen Geburt kann auch bei präeklamptischen Schwangeren unter Berücksichtigung der allgemeinen Nutzen-/Risikoabwägung eine Periduralanalgesie durchgeführt werden.
  • Bei einer Sectio caesarea sind prinzipiell die Allgemein- als auch die Regionalanästhesie in Form von neuroaxialen Blockaden möglich, bei Schwangeren mit hypertensiver Schwangerschaftserkrankung sollte jedoch unter individueller Nutzen-/Risikoabwägung – solange zeitlich vertretbar – ein neuraxiales Regionalanästhesieverfahren gegenüber der Allgemeinanästhesie bevorzugt werden.
  • Bei präeklamptischen Schwangeren mit Indikation zur dringlichen Sectio kann eine Spinalanästhesie als Alternative zur Allgemeinanästhesie unter individueller Nutzen-/Risikoabwägung durchgeführt werden
(Schlembach et al. 2019).
Die Regionalanästhesie kann sowohl im Rahmen einer Schmerztherapie bei vaginalen Geburten als auch als primäres anästhesiologisches Verfahren im Rahmen einer Sectio caesarea mit einer hypertensiven Schwangerschaftserkrankung durchgeführt werden.
Nach Ausschluss von Kontraindikationen (z. B. Thrombozytopenie/-pathie, plasmatische Gerinnungsstörung) stellen die regionalanästhesiologischen Verfahren sichere und zuverlässige Methoden dar und sind – soweit wie klinisch möglich – als das Verfahren der Wahl anzusehen (Schlembach et al. 2019). In diesem Kontext ist neben der absoluten Thrombozytenzahl jedoch insbesondere auch die Dynamik dieses Wertes von entscheidender klinischer Bedeutung: Bei einer stabilen Thrombozytenzahl ≥ 80 Gpt/l in den letzten 6–12 h kann unter individueller Nutzen-/Risikoabwägung eine Spinalanästhesie erwogen werden, ein rascher Thrombozytenabfall lässt auf der anderen Seite ggf. höhere Grenzwerte für eine Regionalanästhesie sinnvoll erscheinen (Ankichetty et al. 2013; Palit et al. 2009), eine Thrombozytenzahl von 80 Gpt/l ist somit keine absolute Grenze, ebenso stellt heutzutage eine alleinige ASS-Therapie von ≤ 150 mg/d keine absolute Kontraindikation für ein rückenmarksnahes Anästhesieverfahren dar (Vela Vásquez und Peláez Romero 2015).
Zur Therapie einer Spinalanästhesie-induzierten Hypotension können Phenylephrin, Ephedrin, Noradrenalin oder Theoadrenalin/Cafedrin verwendet werden (Mohta et al. 2021).
Im Rahmen einer Spinalanästhesie zur Sectio caesarea bei Schwangeren mit hypertensiver Schwangerschaftserkrankung sollte eine Kombination aus niedrigdosiertem Lokalanästhetikum plus lipophilem Opioid (Sufentanil, Fentanyl) verwendet werden. Zur postoperativen Analgesie wird der Zusatz von Morphin empfohlen. Bei einer Spinalanästhesie zur Sectio caesarea bei Schwangeren mit hypertensiver Schwangerschaftserkrankung soll eine Kombination aus niedrigdosiertem Lokalanästhetikum plus einem lipophilen Opioid (Sufentanil, Fentanyl) verwendet werden. Zur postoperativen Analgesie kann zusätzlich Morphin intrathekal verabreicht werden (Bauchat et al. 2019; Jain et al. 2004; Roofthooft et al. 2021).
Im Zweifel ist dennoch großzügig die Indikation zu einer intravenösen Analgesie bzw. Allgemeinanästhesie unter Verwendung eines Opioids zu diskutieren (Schlembach et al. 2019). Der Algorithmus „Regionalanalgesie/-anästhesie versus Allgemeinanästhesie“ stellt im peripartalen Kontext bei Schwangeren mit HES eine mögliche Entscheidungshilfe dar (Abb. 9).

HELLP-Syndrom/Eklampsie und Differenzialdiagnosen

HELLP-Syndrom

Definition und Epidemiologie und Komplikationen/Risiken siehe Abschn. 3.4, das peripartale Management unterscheidet sich im Prinzip nicht von dem der Präeklampsie (Schlembach et al. 2019).
Die laborchemischen Untersuchungen sollen initial in 6- bis 8-stündigen Intervallen wiederholt werden, vor allem dann, wenn sie zu Beginn der Erkrankung nur diskret oder aber im Hinblick auf die klassische Trias nur inkomplett verändert sind (Haram et al. 2009; Rath et al. 2000; Schlembach et al. 2019).
Der Nachweis einer Hämolyse erfolgt am besten durch Bestimmung des Haptoglobins (bei 95–97 % der Schwangeren erniedrigt, sensitivster Parameter der Hämolyse) (Deruelle et al. 2006; Haram et al. 2009; Marchand et al. 1980; Poldre 1987; Rath et al. 2000; Van Runnard Heimel et al. 2005, 2008; Wilke et al. 1992). Weitere Hämolyseparameter sind der Nachweis von Fragmentozyten im peripheren Blutausstrich (54–86 %) und ein erhöhtes Gesamtbilirubin (47–62 %) (Haram et al. 2009). Die LDH dagegen ist kein hämolysespezifischer Parameter beim HELLP-Syndrom (Haram et al. 2009; Rath et al. 1992; Van Runnard Heimel et al. 2005; Wilke et al. 1992), sie korreliert aber mit dem Schweregrad der Erkrankung (Martin et al. 1999a).
Ein Anstieg des C-reaktiven Proteins (CRP) ist beim HELLP-Syndrom in bis zu 62 % der Fälle nachweisbar und nicht Folge einer Infektion (Hackenberg et al. 1998; Molvarec et al. 2007; Paternoster et al. 2006; Pawelec et al. 2012; Reimer et al. 2013; Van Runnard Heimel et al. 2008).

Symptomatik und klinischer Verlauf

Der rechtsseitige Oberbauchschmerz/epigastrische Schmerz kann beim HELLP-Syndrom bereits vor dem laborchemischen Nachweis eines HELLP-Syndroms auftreten. Die Schmerzen können auch retrosternal auftreten, daher soll in der zweiten Schwangerschaftshälfte bei Oberbauchschmerzen oder retrosternalen Schmerzen immer ein HELLP-Syndrom ausgeschlossen werden (Schlembach et al. 2019).
Die Erkrankung verläuft fluktuierend in Schüben, mit Remissionen in bis zu 46 % der Fälle oder Exazerbation (innerhalb von Stunden möglich) (Visser und Wallenburg 1995), es kommt häufiger als bei der Präeklampsie zur Entwicklung einer Gerinnungsstörung (DIG) (Haram et al. 2009; Rath et al. 2000; Sibai et al. 1993).

Besonderheiten der Therapie

Derzeit gibt es keine Evidenz für den Nutzen einer Kortikosteroidgabe zur Behandlung bei HELLP-Syndrom und Präeklampsie. Sie kann zwar die Thrombozytenzahl und andere Laborwerte bei HELLP-Syndrom vorübergehend verbessern, es ist jedoch nicht erwiesen, dass sie die negativen Folgen verringert, und sie hat häufig unerwünschte Wirkungen, wie Hyperglykämie und einen weiteren Anstieg des Blutdrucks und ist daher nicht zu empfehlen (Dennis 2012; Magee et al. 2022; Schlembach et al. 2019; Woudstra et al. 2010).
Auch postpartal wird in der internationalen Literatur die Gabe von Kortikoiden nicht empfohlen, in den NICE Guidelines wird explizit davon abgeraten (NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019). Allenfalls in klinischen Situationen, in denen ein Anstieg der Thrombozytenzahl nützlich erscheint, kann der Einsatz von Glukokortikoiden gerechtfertigt sein (American College of Obstetricians and Gynecologists Committee on Practice Bulletins 2020; Mao und Chen 2015).

Eklampsie

Klinisches Erscheinungsbild

In vielen Fällen treten Prodromalsymptome bzw. Frühwarnzeichen auf (Berhan und Berhan 2015):
Eine Eklampsie ist auch bei fehlender Hypertonie oder Proteinurie möglich (14–34 % der Fälle), 25 % der Frauen weisen keine klinischen Prodromalsymptome auf (Berhan und Berhan 2015; Douglas und Redman 1994; Knight und UKOSS. 2007; Mattar und Sibai 2000).
Die Diagnose einer Eklampsie wird klinisch gestellt. Bei Visusveränderungen und zentralnervösen Symptomen post partum ist die Diagnose eines posterioren reversiblen Enzephalopathie-Syndroms (PRES) (mittels bildgebender Diagnostik) hinweisend auf eine hypertensive Komplikation (auch in Abwesenheit präeklamptischer Symptome) (Hinchey et al. 1996; Mayama et al. 2016).
Oft tritt eine fetale Bradykardie (ca. 3–5 min) während bzw. unmittelbar nach dem Krampfanfall auf. Postiktal zeigt der Fetus eine Tachykardie mit Oszillationsverlust, ggf. transiente Dezelerationen (Paul et al. 1978). Erholt sich das fetale Herzfrequenzmuster nicht, muss an eine vorzeitige Plazentalösung gedacht werden (Sibai 2005).

Maßnahmen im Rahmen eines eklamptischen Anfalls

Die Eckpfeiler der Therapie umfassen:
  • Traumaprävention
  • Prävention einer maternalen Hypoxämie
  • Antihypertensive Therapie (siehe Abschn. 11.5)
  • Prävention erneuter Krampfanfälle (siehe Abschn. 11.6)
  • Evaluation der Entbindungsindikation
Frauen, die sich nicht unmittelbar nach therapeutischer Kontrolle von Blutdruck und Krampfanfällen erholen, sowie Frauen, die neurologische Symptome entwickeln, sollen unverzüglich einem neurologischen Konsiliar vorgestellt werden. Die Indikation zur Bildgebung (MRT, CT) sollte zum Ausschluss eines intrakraniellen Geschehens (Blutung, PRES) großzügig gestellt werden (Schlembach et al. 2019).

Differenzialdiagnosen

In der Schwangerschaft neu auftretende Krampfanfälle können neben einer Eklampsie durch ZNS-Pathologien (z. B. Tumor, vaskuläre Malformation) oder eine durch die Schwangerschaft exazerbierte Erkrankung (z. B. thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP), atypisches hämolytisch-urämisches Syndrom (aHUS)) bedingt sein (Schlembach et al. 2019).
Bei Auftreten einer Thrombozytopenie, Anämie und/oder eines Nierenversagens spät in der Schwangerschaft oder peripartal soll differenzialdiagnostisch auch an andere Ursachen, wie z. B. TTP, aHUS oder akute Schwangerschaftsfettleber (AFLP), gedacht werden (Egerman et al. 1996; George et al. 2015; Hollis et al. 2011; Martin et al. 1991; Pourrat et al. 2015; Rath 1998; Schlembach et al. 2019; Scully 2016; Scully et al. 2014; Sibai und Ramadan 1993; Stella et al. 2009; Weiner 1987).
In 3–5 % der Schwangerschaften werden Leberwerterhöhungen beobachtet (Brady 2020), deren zügige differenzialdiagnostische Abklärung für das geburtshilfliche Management von Bedeutung ist (Dathan-Stumpf und Stepan 2022). Unterschieden werden muss zwischen interkurrierenden Lebererkrankungen in der Schwangerschaft (z. B. akute Virusinfektionen), bereits präexistenten hepatobiliären Erkrankungen mit Manifestation in der Schwangerschaft (z. B. Cholelithiasis, Budd-Chiari-Syndrom), präexistenten Lebererkrankungen mit hepatologischen Komplikationen (z. B. Raumforderungen, Zustand nach Lebertransplantation) und schwangerschaftsspezifischen Lebererkrankungen, wie die intrahepatische Schwangerschaftscholestase (ICP), die akute Schwangerschaftsfettleber (AFLP) und das HELLP-Syndrom (Dathan-Stumpf und Stepan 2022; Hagenbeck et al. 2021; Rath et al. 2020b; Trauner et al. 2004).
Differenzialdiagnostisch bedeutsam (Schlembach et al. 2019; Sibai 2022):
  • Eine (Prä-)Eklampsie < 20+0 SSW ist selten, ein Krampfanfall sehr wahrscheinlich durch eine andere Ursache bedingt.
  • In der Schwangerschaft neu auftretende Krampfanfälle können neben einer Eklampsie durch ZNS-Pathologien (z. B. Tumor, vaskuläre Malformation) oder eine durch die Schwangerschaft exazerbierte Erkrankung (z. B. TTP, HUS) bedingt sein.
  • Die Schwangerschaft ist ein begünstigender Faktor für Erkrankungen, die mit Krampfanfällen assoziiert sind (z. B., TTP, HUS): TTP oder HUS sind ggf. differenzialdiagnostisch kaum von Krämpfen bei einer HELLP-Patientin zu unterscheiden.
  • Persistierende neurologische Defizite legen den V. a. eine anatomische Auffälligkeit nahe (z. B. Schlaganfall, intrakranielle Blutung, Tumor, TTP) (Wright 2017).
  • Krampfanfälle ohne neurologische Defizite können durch metabolische Auffälligkeiten (z. B. Hypoglykämie), Toxine, Infektionen oder Traumata bedingt sein.
  • Metabolische Störungen wie eine Hypoglykämie können ebenfalls zu Bewusstseinsstörungen oder Krämpfen führen (DD: Diabetes, Insulinüberdosierung …).
Die differenzialdiagnostische Unterscheidung ist wichtig für das therapeutische Vorgehen, ist jedoch aufgrund der ähnlichen klinischen Symptome oft schwer zu erstellen. Eine frühzeitige interdisziplinäre Abklärung (Nephrologie, Hämatologe) zur Diagnosesicherung kann notwendig werden. Tab. 13 zeigt die für die verschiedenen Erkrankungen „typischen“ Laborkonstellationen (Schlembach et al. 2019):
  • Das HELLP-Syndrom ist – neben der typischen Trias – in schweren Fällen ggf. mit einer Gerinnungsstörung (DIG) assoziiert.
  • Bei TTP und aHUS steht die Thrombozytopenie im Vordergrund, die Gerinnung ist unauffällig.
  • Eine erhöhte Anzahl an Schistozyten (2–5 %) im Ausstrich ist hinweisend auf eine TTP (Stella et al. 2009); ein ausgeprägter ADAMTS13-Mangel (Aktivität < 10 %) beweist die Diagnose einer TTP (die Bestimmung ist jedoch zeitaufwändig und auf wenige Labore beschränk) (Hassan et al. 2015).
Tab. 13
Differenzialdiagnosen bei HELLP-Syndrom. AFLP = akute Schwangerschaftsfettleber; TTP = thrombotisch-thrombozytopenische Purpura; aHUS = atypisch hämolytisch-urämisches Syndrom; ICP = intrahepatische Schwangerschaftscholestase. ((Schlembach et al. 2019), adaptiert nach (Pourrat et al. 2015; Rath 1998; Stella et al. 2009))
Kriterien
HELLP
AFLP
TTP
aHUS
Virushepatitis
ICP
Hämolyse
++
−/+
+++
+++
Transaminasenanstieg
++
++
−/+
−/+
+++
+
Thrombozytopenie
++
+ (sekundär)
+++
+++
++
+
−/+
+++ (sekundär)
Proteinurie
+++
+
+
++
Leukozytose
+++
++
Niereninsuffizienz
+ ➜ +++
+ (sekundär)
+
+++
Neurologische Symptome
+ ➜ +++
++
+++
+
−/+
+
++
++
+++
++
+++
++
++
++
−/+
+
+
+
Übelkeit/Erbrechen
++
++
++
++
−/+
andere
DIG
DIG
 
ADAMTS-13 Aktivität erniedrigt
Bilirubinanstieg, Serologie
Die differenzialdiagnostische Abgrenzung der Präeklampsie zu Erkrankungen wie der TTP und dem aHUS, welche klinische Formen einer thrombotischen Mikroangiopathie (TMA) darstellen, ist von wesentlicher Bedeutung (Dathan-Stumpf und Stepan 2022). Die TMA ist durch die Symptom-Trias einer Thrombozytopenie,Coombs-negativen, hämolytischen Anämie sowie Organbeteiligung (ZNS, Niere, ggf. Plazenta) gekennzeichnet. Wenngleich die peripartale TMA selten ist, führt die Manifestation dieser Erkrankungen in der Schwangerschaft oder postpartal meistens zu sehr kritischen Situationen. Die schnelle Diagnosestellung ist daher entscheidend für das klinische Management und die Einleitung der zielgerichteten Therapie (Dathan-Stumpf und Stepan 2022).

Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP)

Die Inzidenz der thrombotisch-thrombozytopenischen Purpura (TTP) wird mit 1:200.000 Schwangeren angegeben und stellt eine medizinische Notfallsituation dar, welche bei verzögertem Therapiebeginn mit Letalitätsraten > 90 % assoziiert ist (Zini und De Cristofaro 2019).
Ursächlich für die TTP ist eine erworbene, antikörpervermittelte Inhibierung der Von-Willebrand-Faktor (vWF) spaltenden Protease ADAMTS13, welche einer pathologische Thrombozytenaktivierung im Endothel vorbeugt. Eine verminderte ADAMTS13-Aktivität führt zu einer gesteigerten Thrombozytenaggregation mit Gefäßverschlüssen und gleichzeitigen thrombozytopenischen Blutungen. Aufgrund des physiologischen Anstiegs des Von-Willebrand-Faktors und Abfalls der ADAMTS13-Aktivität in der Schwangerschaft manifestiert sich die Erkrankung in bis zu 50 % der Fälle erstmals in der Schwangerschaft (häufig 2. und 3. Trimenon) oder postpartal (Cines und Levine 2017; Dathan-Stumpf und Stepan 2022).
Im Gegensatz zum HELLP-Syndrom oder der Präeklampsie persistieren die Beschwerden und Laborauffälligkeiten auch nach der Entbindung (Dathan-Stumpf und Stepan 2022).
Klinische Symptome und Befunde
Klinisch führend sind eine Thrombozytopenie und Hämolyse, weshalb die TTP häufig zunächst als HELLP-Syndrom oder Präeklampsie verkannt wird (Gupta et al. 2018a). Oft treten zudem neurologische Auffälligkeiten und Bewusstseinseintrübung, eine akute Nierenschädigung, Visusstörungen sowie Fieber auf (Dathan-Stumpf und Stepan 2022).
Eine ADAMTS13-Aktivität < 10 % bei Coombs-negativer, hämolytisch-mikroangiopathischer Anämie und Verbrauchsthrombozytopenie (meist < 30 G/l) ist typisch für die TTP (Gupta et al. 2018a), zudem zeigen sich im Blutausstrich Fragmentozyten. Die Transaminasen (AST, ALT) sowie das Serumkreatinin zeigen typischerweise nur geringgradige Normabweichungen (Dathan-Stumpf und Stepan 2022).
Das Risiko eines intrauterinen Fruchttodes ist, bedingt durch thrombotische Plazentaischämien, signifikant erhöht.
Wesentlich sind eine frühzeitige Diagnosestellung und früher Therapiebeginn mit Plasmapherese. Ggf. kann bei antikörpervermittelter TTP durch eine Antikörper-Therapie mit Caplacizumab eine schnellere Normalisierung der Thrombozytenzahl sowie geringere Letalität und Inzidenz thromboembolischer Ereignisse erreicht werden, wobei jedoch für Schwangere keine Anwendungsdaten vorliegen (Dathan-Stumpf und Stepan 2022; Scully et al. 2019).

(Schwangerschaftsassoziiertes) Atypisches hämolytisch-urämisches Syndrom

Das aHUS tritt in 1/25000 Schwangerschaften auf und bei ca. 20 % der Fälle manifestiert sich die Erkrankung erstmalig während der Schwangerschaft oder unmittelbar postpartal, bedingt durch die physiologische Komplementaktivierung während dieser Zeit (Dathan-Stumpf und Stepan 2022).
Genmutationen an verschiedenen Stellen der Komplementkaskade führen zu einer überschießenden Komplementaktivierung und somit Komplement-vermittelten Schädigung der Blutgefäße (Gupta et al. 2018a). Sekundär kann ein kongenitales aHUS durch eine Schwangerschaft, einen systemischen Lupus erythematodes, Organtransplantationen oder Malignome getriggert werden (Dathan-Stumpf und Stepan 2022).
Klinische Symptome und Befunde
Klinisch imponiert die Trias (Cines und Levine 2017; Dathan-Stumpf und Stepan 2022):
Daneben können z. T. neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Bewusstseinsveränderung, Krampfanfälle) oder gastroenterologische Beschwerden (z. B. Diarrhoe, abdominale Schmerzen) auftreten (Dathan-Stumpf und Stepan 2022; Gupta et al. 2018a). Das Abortrisiko wird mit 10–20 % angegeben (Cines und Levine 2017).
Laborchemisch werden zudem meist extreme Anstiege der Laktatdehydrogenase (LDH) sowie des Serumkreatinins (> 2,0 mg/dl) beobachtet. Über 80 % der Betroffenen werden nach der Erstmanifestation dialysepflichtig, in knapp 50 % entwickelt sich ein terminales Nierenversagen (Gupta et al. 2018a).
Bedeutend für das maternale Outcome ist wie bei der TTP eine schnelle Diagnosestellung. Zunächst muss differenzialdiagnostisch ein HELLP-Syndrom bzw. eine Präeklampsie ausgeschlossen/abgegrenzt werden. Das aHUS stellt eine Ausschlussdiagnose dar. Ein schwangerschaftsassoziiertes aHUS liegt wahrscheinlich vor, wenn die Coombs-negative, mikroangiopathisch-hämolytische Anämie und Thrombozytopenie vor 20 Schwangerschaftswochen oder nach 48–72 h postpartal oder bei bekannter Vorbelastung auftreten (Dathan-Stumpf und Stepan 2022).
Bis zur finalen, differenzialdiagnostischen Diagnose sollte eine Plasmapherese begonnen werden, welche jedoch die Entwicklung eines terminalen Nierenversagens nicht vorbeugen kann. Daher wird eine Therapie mit dem Anti-C5-Antikörper Eculizumab auch in der Schwangerschaft empfohlen, hierdurch wird das Risiko erneuter Mikroangiopathien gesenkt (Dathan-Stumpf und Stepan 2022).

Posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES)

Das posteriore reversible Enzephalopathie-Syndrom (PRES) tritt im Kontext einer Präeklampsie meist postpartal auf, die exakte Inzidenz bzw. Prävalenz ist, ebenso wie die Pathophysiologie, unklar (Dathan-Stumpf und Stepan 2022). Als mögliche Mechanismen werden diskutiert:
  • Eine Blutdruckentgleisung über die Grenze der zerebralen Autoregulation (mittlerer arterieller Druck > 150–160 mm Hg) mit resultierender Hyperperfusion und Flüssigkeitsaustritt ins Interstitium; allerdings werden nur bei 70–80 % der Patientinnen hypertensive Werte gefunden (Bartynski 2008; Dathan-Stumpf und Stepan 2022).
  • Eine durch verschiedene Noxen bedingte Endothelschädigung mit resultierender Vasokonstriktion und Hypoperfusion, welche sekundär zur ischämisch bedingten Ödembildung führt (Dathan-Stumpf und Stepan 2022; Staykov und Schwab 2012).
Klinische Symptome und Befunde
Klinisch imponiert das PRES ähnlich wie die neurologische Manifestation einer Präeklampsie, was die Abgrenzung der beiden Krankheitsbilder erschwert.
Charakteristisch sind Visusstörungen (Unschärfe, Hemianopsie, komplette kortikale Blindheit), epileptische Anfälle (fokal oder generalisiert) und ein Enzephalopathie-Syndrom (Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Vigilanzminderung), seltener treten Paresen oder Sensibilitätsstörungen auf (Dathan-Stumpf und Stepan 2022).
Diagnostischer Goldstandard zur Diagnose ist die Magnetresonanztomografie (T2-gewichtete, fluid-attenuated inversion recovery(FLAIR)-Technik): Charakteristisch sind symmetrische, vasogene Ödeme der weißen und grauen Substanz in den posterioren Großhirnhemisphären (Staykov und Schwab 2012).
Entscheidend für das Outcome nach Diagnosesicherung ist ein rascher, symptomatischer Therapiebeginn: Auslösende Noxen sollten umgehend abgesetzt werden, zudem wird eine aggressive Blutdruckeinstellung sowie eine antikonvulsive Therapie empfohlen, bei adäquater Therapie zeigen sich die Symptome innerhalb weniger Tage regredient (Dathan-Stumpf und Stepan 2022).
Bei Diagnose in der Schwangerschaft sollte eine adaptierte Blutdrucksenkung erfolgen, bei therapierefraktären Symptomen ist die Entbindung indiziert (Dathan-Stumpf und Stepan 2022).
Die Prognose eines PRES ist im Allgemeinen günstig, wenn potenziell auch Komplikationen eines ischämischen Hirninfarktes sowie multiple epileptische Anfälle dauerhaft neurologische Defizite bedingen können (Staykov und Schwab 2012).

Akute Schwangerschaftsfettleber (AFLP)

HELLP-Syndrom und die seltenere akute Schwangerschaftsfettleber („acute fatty liver of pregnancy“, AFLP) sind unvorhersehbare, lebensbedrohliche Komplikationen in der Schwangerschaft. Klinische und laborchemische Gemeinsamkeiten stellen den Geburtshelfer häufig vor eine differenzialdiagnostische Herausforderung (Rath et al. 2020b).
Die Prävalenz der AFLP wird auf 0,005–0,01 % beziffert (Italian Association for the Study of the Liver (AISF) 2016). In 20–40 % der Fälle mit AFLP haben die Patientinnen gleichzeitig eine Präeklampsie, und in bis zu 20 % der Fälle haben die Patientinnen gleichzeitig ein HELLP-Syndrom (Allen et al. 2016; Nelson et al. 2013; Rath et al. 2020b). Die maternale Mortalität ist durch frühzeitige Diagnose, sofortige Entbindung und Fortschritte in der Intensivmedizin auf 10–15 % gesunken, die perinatale Mortalität liegt zwischen 9 und 23 % (Rath et al. 2020b). Über ein Wiederauftreten der AFLP in nachfolgenden Schwangerschaften wurde nur in Einzelfällen berichtet, das Risiko ist jedoch bei genetischen Defekten der Fettsäureoxidation deutlich höher und kann bis zu 25 % betragen (Rath et al. 2020b).
Ein spezifisches Risikoprofil ist für die AFLP nicht bekannt, als prädisponierende Faktoren gelten genetische Defekte in der mitochondrialen Fettsäureoxidation sowie Mehrlingsschwangerschaften (Rath et al. 2020b): Autosomal rezessiv vererbte Störungen der mitochondrialen Fettsäure-Biooxidation, die die Mutter und das Kind betreffen, könnten in diesem Zusammenhang von Bedeutung sein, insbesondere Mängel des mitochondrialen Trifunktionalproteins (MTP) und seiner Alpha-Untereinheit, der langkettigen 3-Hydroxy-Acyl-CoA-Dehydrogenase (LCHAD) (Rath et al. 2020b), ein fetaler LCHAD-Mangel wurde in etwa 20 % der Fälle mit AFLP bestätigt (Knight et al. 2008); LCHAD katalysiert den vorletzten Schritt in der mitochondrialen Beta-Oxidation von langkettigen Fettsäuren. Ein verminderter mütterlicher und plazentarer Fettsäureabbau führt zu einer Anhäufung von 3-Hydroxyfettsäure-Zwischenprodukten im mütterlichen Kreislauf, was zu Hepatotoxizität führt. 50–70 % der Mütter mit LCHAD-defizienten Föten entwickeln eine mütterliche Lebererkrankung einschließlich AFLP (Browning et al. 2006; Rath et al. 2020b).
Klinische Symptome und Befunde
Die Diagnose AFLP wird aus der Kombination klinischer Symptome und laborchemischer Befunde gestellt, die Swansea-Kriterien stellen dabei eine diagnostische Orientierung dar (Ch’ng et al. 2002): Nach Ausschluss anderer Leberfunktionsstörungen (insbesondere HELLP-Syndrom) müssen mindestens 6 der Kriterien aus Tab. 14 vorhanden sein.
Tab. 14
Swansea-Kriterien zur Diagnose einer akuten Schwangerschaftsfettleber (AFLP). (Ch’ng et al. 2002; Rath et al. 2020b)
Kriterien zur Diagnose einer AFLP (Swansea-Kriterien)
nach Ausschluss eines HELLP-Syndroms oder einer Lebererkrankung
(mindestens 6 Kriterien müssen vorhanden sein)
Klinische Symptome
• Übelkeit, Erbrechen
• Polydipsie/Polyurie
• Enzephalopathie
Ultraschall
Aszites oder „helle“, echogene Leber
Labor
• Serum-Kreatinin ↑ (> 150 μmol/l)
• Leukozytose (> 11000/μl)
• AST/ALT ↑ (> 42 U/l)
Bilirubin ↑ (> 14 μmol/l)
Hypoglykämie (< 4 mmol/l)
Harnsäure ↑ (> 340 μmol/l)
• Ammoniak ↑ (> 47 μmol/l)
• Koagulopathie (PT >14 s oder aPTT > 34 s)
• Leberbiopsie: mikrovesikuläre Steatose
Die Swansea-Kriterien werden jedoch nach wie vor kontrovers diskutiert, ein eindeutiger Beweis dafür, dass die Berücksichtigung dieser Kriterien zu einer früheren Diagnose der AFLP führt, steht noch aus (Rath et al. 2020b); zudem erfüllen etwa 40 % der schwangeren Frauen mit AFLP (nach den Swansea-Kriterien diagnostiziert und mit Leberbiopsie bestätigt) auch die Kriterien für ein HELLP-Syndrom (Goel et al. 2011).
Klinische Unterscheidungsmerkmale (Rath et al. 2020b)
  • Die gemeinsamen klinischen Symptome zu Beginn der beiden Erkrankungen wie allgemeines Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen sind eher unspezifisch.
  • Bei beiden Erkrankungen besteht eine mikrovesikuläre Steatose unterschiedlicher Ausprägung.
  • Beim HELLP-Syndrom gelten Oberbauchschmerzen/Epigastriumschmerzen als klinisch indikativ, während bei der AFLP die Bauchschmerzen nicht eindeutig lokalisiert sind.
  • Eine Polydipsie/Polyurie ist beim HELLP-Syndrom nicht vorhanden; je nach Schweregrad des HELLP-Syndroms ist eine Oligurie als Zeichen einer Nierenfunktionsstörung eher ein präsentes Symptom.
  • Bluthochdruck und Proteinurie sind bei AFLP seltener, sie treten in 20–40 % der Fälle mit AFLP auf, verglichen mit einer Prävalenz von 85 % bei Patientinnen mit HELLP-Syndrom.
  • Das Erscheinungsbild der durch erhöhte Ammoniakwerte im Blut verursachten Enzephalopathie reicht von anfänglichen Schlafstörungen/leichter Verwirrtheit bis hin zu starker Desorientierung, flackerndem Zittern und Koma-Zustand. Dagegen überwiegen beim HELLP-Syndrom neurologische Symptome wie starke Kopfschmerzen (33–61 %) und Sehstörungen (10–20 % der Fälle).
  • Aszites ist bei AFLP häufiger (27–38,6 %) als beim HELLP-Syndrom (4–11 %); subkapsuläre Leberhämatome sind beim HELLP-Syndrom häufiger (0,9–1,6 %) als bei der AFLP (Einzelfälle).
  • Während das HELLP-Syndrom in Schüben mit passageren Remissionen verlaufen kann, geht die AFLP, sofern keine rasche Entbindung erfolgt, in ein akutes Leberversagen über.
  • Die AFLP ist häufiger mit einer akuten Pankreatitis assoziiert (ca. 13,6 % der Patienten) als das HELLP-Syndrom (1,2 %).
  • Gastrointestinale Blutungen sind bei AFLP häufiger.
  • Eine Koagulopathie (verlängerte Prothrombinzeit und aPTT) liegt in bis zu 87 % der Fälle mit AFLP.
  • Eine Thrombozytopenie, die durch die Sequestrierung von Thrombozyten in der peripheren Zirkulation aufgrund einer Mikroangiopathie verursacht wird, ist immer vorhanden.
Bei AFLP handelt es sich um eine unkalkulierbare lebensbedrohliche Komplikation, die einzige kausale Therapie ist die unverzügliche Entbindung. Angesichts des Verlaufs der AFLP und ihres Fortschreitens bis zum akuten Leberversagen unabhängig vom Schwangerschaftsalter ist eine schnelle Entbindung erforderlich. Die Entbindung per Kaiserschnitt führt bei AFLP im Vergleich zur vaginalen Entbindung/induzierten Geburt zu einer signifikanten Senkung der mütterlichen Sterblichkeit um 44 % (RR 0,56; 95 %-KI: 0,41–0,76) und auch der perinatalen Sterblichkeit (RR 0,52; 95 %-KI: 0,38–0,71) (Wang et al. 2016).
Die Therapie zur Stabilisierung der Mutter umfasst unterstützende Maßnahmen wie die Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr und die Korrektur von Stoffwechselazidosen, Elektrolytstörungen, Hypoglykämie und Koagulopathie. Eine Lebertransplantation kann bei einzelnen Patientinnen als letzter Ausweg in Frage kommen, vor allem wenn die Leberfunktion weiter abnimmt oder bei Patientinnen mit Enzephalopathie und erhöhten Milchsäurewerten, begleitender Sepsis oder hypoxischen/ischämischen Leberschäden (Rath et al. 2020b).

Intrahepatische Schwangerschaftscholestase (ICP)

Die intrahepatische Schwangerschaftscholestase („intrahepatic cholestasis of pregnancy“, ICP) ist die häufigste schwangerschaftsspezifische Lebererkrankung und imponiert durch ausgeprägten Juckreiz mit begleitender Konzentrationserhöhung von Gallensäuren und/oder der Alaninaminotransferase (ALT) im Serum. Die Inzidenz der ICP variiert weltweit (durch ethnische Gruppenzugehörigkeit und Umweltfaktoren) sehr stark von weniger als 1 % bis zu 27,6 %, im deutschsprachigen Raum ist von einer Inzidenz von ca. 2,3 % auszugehen (Hagenbeck et al. 2021). Die Ätiologie der ICP ist multifaktoriell und nicht vollständig geklärt; eine Kombination aus genetischer Disposition, hormonellen Faktoren und Umweltfaktoren scheint das Auftreten zu begünstigen, wobei hepatobiliäre Vor- bzw. Begleiterkrankungen die Erkrankungswahrscheinlichkeit erhöhen (Dixon und Williamson 2016; Hagenbeck et al. 2021; Lammert et al. 2003; Ropponen et al. 2006; Turunen et al. 2012).
Die ICP ist eine Ausschlussdiagnose und wird primär anhand des klinischen Bildes diagnostiziert: Juckreiz in Verbindung mit erhöhten Serum-Gallensäuren- und/oder erhöhten ALT-Werten sowie dem Fehlen von Erkrankungen, die ähnliche Laborbefunde und Symptome hervorrufen können.
Die ICP ist eine Ausschlussdiagnose und wird primär anhand des klinischen Bildes diagnostiziert: Juckreiz in Verbindung mit erhöhten Serum-Gallensäuren- und/oder erhöhten ALT-Werten sowie dem Fehlen von Erkrankungen, die ähnliche Laborbefunde und Symptome hervorrufen können (Hagenbeck et al. 2021).
Klinische Symptome und Befunde (Hagenbeck et al. 2021)
  • Milder bis unerträglicher – nachts verstärkter – Juckreiz ist das klinische Leitsymptom der ICP: Initial sind typischerweise V. a. Hand- und Fußinnenflächen betroffen, ggf. kann es sekundär zur Generalisierung der Symptomatik kommen.
  • Begleitsymptome können Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schlafentzug oder Steatorrhoe sein.
  • Manifestationszeitpunkt der Symptomatik ist in den meisten Fällen das späte 2. und frühe 3. Trimenon.
  • Hauteffloreszenzen, die pathognomonisch für eine ICP wären, existieren nicht; oft imponieren sekundär oberflächliche Kratzspuren und Exkoriationen.
  • Laborauffälligkeiten treten ggf. erst bis zu 4 Wochen verzögert nach initialem Juckreiz auf.
  • Der Anstieg der Gesamt-Gallensäuren-Konzentration im Serum tritt in mehr als 90 % der Fälle auf: Werte von > 10–14 μmol/l postprandial bzw. > 6–10 μmol/l nüchtern gelten als erhöht.
  • Eine Erhöhung der ALT tritt in mehr als 60 % der ICP-Fälle auf.
Gallensäuren passieren die Plazenta und reichern sich im Fetus und im Fruchtwasser an, können damit direkt schädigende Einwirkungen auf den Feten haben (Hagenbeck et al. 2021):
  • Ein intrauteriner Fruchttod tritt mit einer Prävalenz von 0,83 % im Vergleich zu 0,32–0,44 % bei gesunden Schwangeren auf, wobei eine Assoziation zwischen der Höhe der Gallensäurekonzentration im Blut sowie dem Gestationsalter und dem Auftreten des IUFT besteht (Ovadia et al. 2019): Ab einem Wert > 100 μmol/l steigt die IUFT-Rate ab der 34+0 SSW signifikant auf eine Prävalenz von 3,44 % an, entsprechend einer mehr als 30-fachen Risikoerhöhung im Vergleich zur Gruppe mit Werten < 40 μmol/l; das IUFT-Risiko bei Gallensäurewerten zwischen 40–99 μmol/l und < 40 μmol/l unterscheidet sich nicht signifikant von demjenigen gesunder Schwangerer (Prävalenz 0,28 % bzw. 0,13 %).
  • CTG-Auffälligkeiten (keine Korrelation mit der maternalen Gallensäurekonzentration.
  • Frühgeburt: erhöhtes Risiko für spontane Frühgeburten (OR: 3,47; 95 %-KI: 3,06–3,95) und iatrogene Frühgeburten (OR: 3,65; 95 %-KI: 1,94–6,85)
  • Anpassungsstörung/RDS („respiratory distress syndrome“)
Therapie (Hagenbeck et al. 2021)
Eine Therapie mit Ursodeoxycholsäure (UDCA) bessert Juckreiz, Gallensäurekonzentration und Leberfunktion; UDCA wird von vielen (inter-)nationalen Fachgesellschaften als Mittel der Wahl zur Therapie der ICP empfohlen. Die Therapie reduziert sowohl die maternale Symptomatik als auch das negative perinatale Outcome (Literatur bei (Hagenbeck et al. 2021)).
Die Therapie mit UDCA ist sicher und nebenwirkungsarm (Chappell et al. 2019a), zu beachten ist, dass der Einsatz „off-label use“ ist. Die Nebenwirkungen beschränken sich auf gastrointestinale Symptome wie breiförmige Stühle bzw. Diarrhoe.
Verschiedene Cremes und Salben kommen zur Linderung des Pruritus zum Einsatz, wie z. B. 2 %ige Mentholcreme oder Dimetindenmaleat-Gel (H1-Antihistaminikum). Ein nachweisbarer Effekt auf laborchemische Veränderungen oder ein Einfluss auf das perinatologische Outcome ist hierdurch jedoch nicht zu erwarten.
Tipp
Eine Therapie mit UDCA sollte bereits bei klinischem Verdacht auf eine ICP begonnen werden mit dem Ziel, die maternale Symptomatik zu lindern. Eine Dosisanpassung erfolgt anhand der maternalen Symptomatik. Dosierungsempfehlungen variieren und liegen bei 10–15 mg/kg Körpergewicht.
  • Startdosis: 3 × 250 mg bzw. 2 × 500 mg peroral
  • Maximaldosis 2000 mg
Topische Anwendungen gehören zur Basistherapie (Hagenbeck et al. 2021).
Überwachung und Entbindung/Geburt (Hagenbeck et al. 2021)
Das pränatale Monitoring sollte sich nach den maternalen Komorbiditäten und der Konzentration der Gallensäuren richten. Einheitliche Empfehlungen zur Überwachung (wie und welche Frequenz) von Schwangeren mit ICP bestehen nicht. Abhängig von der Symptomschwere, der Gallensäurekonzentration und der Belastungssituation der Schwangeren gilt es, das gemeinsame Therapieziel respektive den Entbindungszeitraum zu definieren. CTG und Dopplersonografie sind nicht in der Lage, bei der ICP den Zeitpunkt einer möglichen Komplikation vorherzusagen, evidenzbasierte Kontrollintervalle gibt es nicht (Toprak und Kafadar 2021).
Bei der Geburtsplanung soll in Abhängigkeit von der Symptomatik und der Befunde (Gallensäurekonzentration) das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko der Frühgeburt gegen das IUFT-Risiko abgewogen werden (Hagenbeck et al. 2021).
Tipp
  • Gallensäurekonzentration ≥ 100 μmol/l:
    Zwischen 34+0 und 36+6 SSW kann eine Geburtseinleitung empfohlen werden.
  • Gallensäurekonzentration < 100 μmol/l:
    ≥ 37+0 SSW sollte eine Geburtseinleitung empfohlen werden.
    ≥ 38+0 SSW soll eine Geburtseinleitung empfohlen werden.

Mirror-Syndrom (Ballantyne-Syndrom)

Beim sogenannten Mirror-Syndrom kommt es durch andere Schwangerschaftspathologien, (insbesondere bei einem Hydrops fetalis) zu einem pseudo-präeklamptischen Phänotyp, d. h., es entsteht eine Symptomatik, die mit Hypertonie, Proteinurie und Ödemen einhergeht (Dathan-Stumpf und Stepan 2022).
Bereits 1892 beschrieb John William Ballantyne die klinische Trias von Hydrops fetalis, Plazentamegalie und maternalen Ödemen bei Rhesus-Inkompatibilität (Ballantyne 1892), auch die Assoziation zwischen Hydrops fetalis und hydropischer Plazenta, z. B. bei einer Molenschwangerschaft und präeklamptischen Symptomen, ist lange bekannt (Scott 1958). Aufgrund der Vorstellung, dass die Schwangere mit ihren Ödemen die Flüssigkeitsansammlungen des fetalen Hydrops „spiegelt“, wird dieses klinische Bild auch als Mirror-Syndrom bezeichnet (Dathan-Stumpf und Stepan 2022). Sobald der fetale Hydrops verschwindet, sei es durch Therapie, Entbindung oder IUFT bzw. (selektiven) Fetozid, kommt es zu einer Restitutio bzw. zumindest zu einer Besserung der klinischen Symptomatik.

Postpartales Management und Nachsorge

Die Betreuung der Frau in der postpartalen Phase nach Präeklampsie ist vielschichtig und beinhaltet nicht nur die Förderung der Mutter-Kind-Beziehung, sondern die Überwachung der kardiovaskulären Veränderungen zur Vermeidung einer Exazerbationen der hypertensiven Erkrankung und langfristig die Suche nach Ursachen, den Ausschluss von zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktoren und die Beratung im Hinblick auf die Familienplanung wie auch der Reduktion des kardiovaskulären Risikos durch gezielte Beratung und entsprechend Anpassungen der Lebensführung sowie regelmäßige Kontrollen des Gesundheitszustandes. Diese Betreuung der Frau nach Präeklampsie muss entsprechend zeitlich gestaffelt eingeteilt und die Inhalte angepasst werden. In Anbetracht des syndromalen und evolutiven Charakters des Krankheitsbildes (Präeklampsie) sind zu jedem Zeitpunkt differenzialdiagnostische Überlegungen anzustellen und bei Bedarf sollten weitere Disziplinen zugezogen werden (Schlembach et al. 2019).
Zu beachten ist das Risiko einer Depression im Wochenbett: Eine traumatisch erlebte Geburt erhöht signifikant das Risiko, eine postnatale Depression zu entwickeln, Anzeichen einer postpartalen Depression sollten daher sogfältig beobachtet, besprochen und ggf. durch psychologische Unterstützung mittherapiert werden (Schlembach et al. 2019). Der Hebamme kommt in Zusammenarbeit mit dem Arzt dabei eine wichtige Rolle zu (De Schepper et al. 2016; Olde et al. 2006; Simpson et al. 2018).
Der Blutdruck erreicht in den Tagen 3–7 nach der Entbindung infolge der Umverteilung der extravaskulären Flüssigkeit seinen Höhepunkt (American College of Obstetricians and Gynecologists Committee on Practice Bulletins 2019; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019). In den meisten Fällen normalisiert sich der Blutdruck innerhalb dieser ersten Tagen post partum (29–57 % innerhalb der ersten drei Tage, 50–85 % in der ersten Woche), wobei die Restitution vom Schweregrad abhängig ist (Bramham et al. 2013). Die klinische Ausgangslage variiert je nach Schwergrad der Grunderkrankung bzw. je schwerer diese ist, desto intensiver, interdisziplinärer bzw. interprofessioneller wird die Überwachung und Betreuung. Grundsätzlich findet hierbei die bereits interdisziplinär vereinbarte Empfehlung zur postoperativen Überwachung von Kaiserschnittpatientinnen Anwendung. Neben den bei allen Wöchnerinnen üblichen Maßnahmen (Kontrolle des Uterusstandes, der Lochien/Blutung, Reflexstatus, Bewusstseinszustand, Mobilisation, Brustkontrollen) beinhaltet diese Phase konkret zudem folgende Punkte:
Wichtig
Grundsätzlich gilt bei allen Frauen mit hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen:
  • Erhöhtes Risiko für das Auftreten eines postpartalen HELLP-Syndroms (7–30 %) oder einer Eklampsie (bis zu 28 %) (Schlembach et al. 2019; Sibai 2005; Sibai et al. 1993).
  • Es besteht ein Risiko für eine Exazerbation der Erkrankung bis zu 7 Tagen postpartal (Magee et al. 2022; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019).
  • Erhöhtes Risiko für eine intrazerebrale Blutung (Moatti et al. 2014).
  • Etwa die Hälfte der Schlaganfälle und die Hälfte der Eklampsien treten nach der Geburt auf (Douglas und Redman 1994).
Da die höchsten Blutdruckwerte auftreten können, nachdem die Frauen die überwachte stationäre Einrichtung verlassen haben, und eine postpartale Hypertension die häufigste Indikation für eine postnatale Krankenhauseinweisung oder ungeplanten Kontakt mit der behandelnden Ärzt:In ist – 12,2 % der Frauen mit hypertensiver Schwangerschaftserkrankung müssen ungeplant das Gesundheitssystem in Anspruch nehmen – (Kaufman et al. 2023; Kumar et al. 2022; Livergood et al. 2022; Nasab et al. 2018; Yoselevsky et al. 2022), ist es essenziell, einen Blutdrucküberwachungs- und Behandlungsplan zu erstellen (Magee et al. 2014, 2022; Townsend et al. 2016).

Postpartale Blutdrucküberwachung und antihypertensive Medikation

Überwachung
In der unmittelbaren postpartalen Periode soll jede Präeklampsie-Patientin mindestens 4 h bis zur Stabilisierung überwacht werden (Moroz et al. 2016). Regelmäßige Kontrollen von Puls und Temperatur, Flüssigkeitsbilanzierung, Atmung, Sauerstoffsättigung und Labor sollen in Abhängigkeit von der klinischen Symptomatik durchgeführt werden (NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019).
Im weiteren stationären Verlauf (im Wochenbett) sollen regelmäßig intensivierte Blutdruckkontrollen durchgeführt werden (Bramham et al. 2013; Moroz et al. 2016; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019; Schlembach et al. 2019):
  • Präeklampsie: Blutdruckmessung (≥ 4 x/Tag) bis zur Entlassung oder Stabilisierung (cave: Exazerbation jederzeit möglich).
  • Gestationshypertonie: tägliche Blutdruckmessung für die ersten 2 Tage postpartal und nach klinischer Notwendigkeit.
  • Bei Präeklampsie soll postpartal für mindestens 12 Wochen eine Blutdrucküberwachung erfolgen.
Zielblutdruck
Auch postpartal sollen ähnliche Blutdruckziele (d. h. diastolischer Blutdruck ≤ 85 mm Hg) angestrebt werden wie vor der Entbindung (siehe Abschn. 11), postpartale Blutdruckwerte ≥ 150 und/oder 110 mm Hg sollen dauerhaft nicht überschritten werden (Gorgui et al. 2014; Magee et al. 2022; Poon et al. 2021; Schlembach et al. 2019).
Antihypertensive Medikation
Bei postpartal persistierender Hypertonie soll die laufende antihypertensive Therapie fortgesetzt werden, ggf. kann ein Umsetzen auf eine orale Medikation erfolgen (American College of Obstetricians and Gynecologists Committee on Practice Bulletins 2019, 2020; Magee et al. 2022; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019; Poon et al. 2021; Schaefer et al. 2011; Schlembach et al. 2019).
Bei schwerer Hypertonie oder Blutdruckkrisen (Werte > 150–160/100–110 mm Hg für >15 min oder bei isoliert erhöhtem diastolischen Blutdruck > 120 mm Hg plus Endorganschäden) soll eine blutdrucksenkende Therapie mit vorzugsweise kurzwirksamen Medikamenten (i.v.) begonnen werden (Amro et al. 2016; Moroz et al. 2016; Schlembach et al. 2019).
Die meisten blutdrucksenkenden Mittel (einschließlich der ACE-Hemmer Captopril, Enalapril und Quinapril) sind für die Anwendung in der Stillzeit geeignet, die verschiedenen Wirkstoffe weisen eine ähnliche Wirksamkeit auf (Magee et al. 2022) (Details siehe auch www.embryotox.de oder toxnet.nlm.nih.gov).
Neuere Untersuchungen weisen auf eine Risikoerhöhung für eine postnataler Depression oder eines Baby-Blues durch eine antihypertensive Therapie mit Methyldopa (auch pränatal) hin (Nayak und Nachane 2018; Wicinski et al. 2020), eine erhöhte Suizidgefahr besteht jedoch nicht (Nayak und Nachane 2018). Daher sollte, falls postpartal eine Initiierung einer antihypertensiven Therapie notwendig wird, auf andere Therapeutika zurückgegriffen werden, eine Notwendigkeit zum Absetzen oder (präpartaler) Umstellung der Medikation besteht nach derzeitiger Studienlage jedoch nicht.

Postpartale antikonvulsive Prophylaxe/Medikation

Basierend auf der Collaborative Eclampsia Trial sollte die intravenöse Magnesiumgabe bis zu 48 h postpartal weitergeführt werden (1995; Smith et al. 2013). Ein Aussetzen der Therapie erscheint nur dann sinnvoll, wenn der Blutdruck ohne antihypertensive Therapie anhaltend < 140/90 mm Hg ist (Magee et al. 2014; Townsend et al. 2016) und ist möglich, wenn präpartal über mehr als 8 h eine Magnesiumprophylaxe durchgeführt wurde (Vigil-Degracia et al. 2018).
Bei postpartaler Präeklampsie/Eklampsie sollte eine Therapie mit Magnesiumsulfat (MgSO4) i.v. zur Eklampsieprophylaxe/Rezidiv begonnen werden (Dosierung siehe Abschn. 11.6) (Anderson und Carr 2009).

Sonstige medikamentöse Maßnahmen

Eine medikamentöse Thromboseprophylaxe sollte bei allen Frauen nach Präeklampsie unter Abwägung des individuellen Blutungsrisikos erfolgen (Dennis 2012).
Kortikoide zur Behandlung der Präeklampsie/des HELLP-Syndroms sollen postpartal nicht angewendet werden. In den NICE-Guidelines wird explizit von der Kortikoidgabe abgeraten (NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019) Faktisch gibt es keine Evidenz, die den Nutzen belegt (Dennis 2012; Woudstra et al. 2010).
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können zur postpartalen Analgesie eingesetzt werden, wenn andere Analgetika nach einer hypertensiven Schwangerschaft unwirksam sind, solange der Blutdruck kontrolliert wird und keine akute Nierenschädigung oder Risikofaktoren für diese, einschließlich einer chronischen Nierenerkrankung, Sepsis oder postpartalen Blutung, vorliegen. Bei Fällen mit schwerer Thrombozytopenie sollten NSAR zurückhaltend eingesetzt werden, da sie die Thrombozytenfunktion beeinträchtigen können. Wenn NSAR eingesetzt werden, sollten Frauen mit Präeklampsie ihren Blutdruck engmaschig überwachen, wenn möglich auch zu Hause (Magee et al. 2022). Bei HELLP-Syndrom ist auf Medikamente wie z. B. Paracetamol, welche über die Leber abgebaut werden, zu verzichten.

Förderung der Mutter-Kind-Beziehung

Um die Mutter-Kind-Bindung zu fördern, sollte, gerade nach einer Notfallgeburt, postpartal ein möglichst zeitnaher Kontakt zum Baby ermöglicht und Müttern maximale Unterstützung geboten werden. Wird eine postpartale Versorgung und Überwachung auf einer Intensivstation notwendig, sollte eine optimale Hebammenbetreuung ermöglicht werden – auch für die Unterstützung beim Stillen oder Abpumpen. Auch bei intensivmedizinischer Überwachung nach Präeklampsie sollte ein Bonding erfolgen und mit dem Stillen und/oder Abpumpen so zeitnah wie möglich begonnen werden (Schlembach et al. 2019).

Management von Komplikationen

Neurologische Symptomatik

Wegen der großen Überlappung der Symptomatik bei zerebralen/zerebrovaskulären Schwangerschaftskomplikationen (Prä-/Eklampsie, posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES) und hämorrhagischen oder ischämischen Insulten) sollte eine postpartal auftretende neurologische Symptomatik unmittelbar interdisziplinär und durch bildgebende Diagnostik (MRT, CT) abgeklärt werden (Altinkaya et al. 2014; Aracki-Trenkić et al. 2016; Aya et al. 2016; Bereczki et al. 2016; Cozzolino et al. 2015; Cuero und Varelas 2016; Edlow et al. 2016; Frontera und Ahmed 2014; Schlembach et al. 2019; Skliut und Jamieson 2016).

Lungenödem

Bis zu 2,9 % der Patientinnen mit Präeklampsie erleiden ein Lungenödem, 70 % davon postpartal. Antenatal kann das Auftreten eines Lungenödems die Entbindung notwendig machen. Postpartal sollte sich die Therapie einer Wöchnerin mit Lungenödem nicht von der Therapie anderer Patientinnen mit Lungenödem unterscheiden:
  • Intravenöse Gabe von Furosemid (Bolusgabe 20–40 mg über 2 min), gefolgt von
  • wiederholten Gaben von 40–60 mg nach 30 min, wenn eine adäquate diuretische Antwort erfolgt (Maximaldosis 120 mg/h).
Ggf. kann die Gabe von Morphin (2–5 mg i.v.) notwendig werden (Dennis 2012). Flüssigkeitsrestriktion und Flüssigkeitsbilanzierung sind notwendig (Barton und Sibai 1992; Dennis 2012; Sciscione et al. 2003). Eine Verlegung der Patientin auf eine Intermediate Care Unit oder Intensivstation muss erwogen werden (Dennis 2012).

Management der Oligurie/des Nierenversagens postpartal

Eine Oligurie (< 0,5 ml/kg/h) kann in der Postpartalperiode vielfältige Ursachen haben. Neben dem Ausschluss eines postrenalen Nierenversagens richtet sich die weitere Diagnostik und Therapie nach den allgemeinen Richtlinien bei nicht schwangeren Patientinnen. Indikationen zur Dialyse bei Nierenversagen sollten durch die konsultierten Nephrologen anhand der Klinik gestellt werden (Dennis 2012).

Peripartale Kardiomyopathie

Patientinnen nach Präeklampsie haben eine vierfach höhere Prävalenz für peripartale Kardiomyopathien (Bello et al. 2013). Bei Auftreten von Symptomen wie Luftnot, Kurzatmigkeit, verlängerte Abgeschlagenheit und akute AZ-Verschlechterung im peripartalen Verlauf sollte deshalb immer auch zeitnah die Durchführung einer Echokardiografie veranlasst werden (Dennis 2012; Mebazaa et al. 2015; Ponikowski et al. 2016). Laborchemisch kann ein erhöhter BNP-Serumspiegel zielführend sein. Zur weitergehenden Diagnostik und Therapie wird auf die entsprechenden europäischen Leitlinien verwiesen (European Society of Gynecology et al. 2011).

Stillen

Alle gebräuchlichen antihypertensiven Medikamente außer Diuretika erlauben nach derzeitigem Wissen das Stillen (Schaefer et al. 2011). Auch bei intensivmedizinischer Überwachung und Therapie sollte mit dem Stillen und/oder Abpumpen so zeitnah wie möglich begonnen werden. Die Wöchnerinnen sollen zum Stillen angehalten werden, weil auch Studien zeigen, dass Stillen das Risiko senkt, im späteren Leben eine Hypertonie zu entwickeln (Bonifacino et al. 2018; Kirkegaard et al. 2018; Park und Choi 2018; Rameez et al. 2019).

Abschlussgespräch und Beratung

Ein Abschlussgespräch mit der Wöchnerin über die Erkrankung, den individuellen Verlauf und weitere Konsequenzen soll erfolgen. Nach Möglichkeit sollte dies im Beisein der:des Partner:in mit dem Angebot zur erneuten Besprechung z. B. vor Planung/Eintritt einer erneuten Schwangerschaft erfolgen (Leeners et al. 2006, 2007).
Bei der Entlassung sollen die Wöchnerinnen über die Notwendigkeit einer guten Blutdruckeinstellung, Blutdruckselbstmessung, ärztliche Betreuung sowie Wiederholungs- (mind. 4 % bei Gestationshypertonie bzw. mind. 15 % bei Präeklampsie (Schlembach et al. 2019)) und Langzeitrisiken informiert werden (Magee et al. 2022; Moroz et al. 2016; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019; Sanner 2008; Schlembach et al. 2019).
Der Wöchnerin sollte eine schriftliche Information über die empfohlenen Nachsorgeuntersuchungen nach Präeklampsie sowie die empfohlenen Maßnahmen bei einer geplanten Folgeschwangerschaft in schriftlicher Form ausgehändigt werden.
Beratung über Wiederholungsrisiko
Tritt eine hypertensive Schwangerschaftsstörung in einer nachfolgenden Schwangerschaft erneut auf, so haben Frauen mit einer früheren Schwangerschaftshypertonie eher eine Schwangerschaftshypertonie (25 %) als eine Präeklampsie (4 %), während Frauen mit einer früheren Präeklampsie entweder eine Schwangerschaftshypertonie (15 %) oder eine Präeklampsie (15 % bis zu 50 %) entwickeln können (Brown et al. 2007; Magee et al. 2022; Van Oostwaard et al. 2015).
Alle Frauen mit HES haben in Folgeschwangerschaften ein erhöhtes SGA/FGR-Risiko, selbst bei normotonem Blutdruck; das Rezidivrisiko wird durch zusätzliche Risikofaktoren, wie z. B. eine früher einsetzende oder kompliziertere Präeklampsie, weiter verändert (Magee et al. 2022).

Mittelfristige Betreuung im Wochenbett

Für alle Wöchnerinnen, bei denen eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung vorlag, soll ein Blutdrucküberwachungs- und Behandlungsplan erstellt werden (Magee et al. 2014, 2022; Townsend et al. 2016). Dies gilt jedoch insbesondere für Wöchnerinnen, bei welchen auch nach Entlassung aus der Klinik eine antihypertensive Therapie notwendig ist (Schlembach et al. 2019).
Grundvoraussetzung für die Betreuung dieser Frauen ist ein fundiertes, pathophysiologisches Verständnis der adaptiven, kardiovaskulären Vorgänge im Wochenbett. Die Wöchnerinnen müssen entsprechend instruiert werden, ihren Blutdruck mit zertifizierten Blutdruckmessgeräten selbstständig zu messen (Sanner 2008). Eine regelmäßige fachkundige Betreuung (Wochenbetthebamme/Ärzt:In) ist wichtig (Association of Ontario Midwives 2023).
Eine Reduktion der antihypertenisven Therapie sollte bei Blutdruckwerten ≤ 140/90 mm Hg in Absprache mit der:dem Gynäkolog:in erwogen werden.

Langfristige Betreuung

Die langfristigen Risiken der Präeklampsie und der Schwangerschaftshypertonie sind inzwischen gut belegt (Khosla et al. 2021; Ying et al. 2018). Betroffene Frauen neigen eher dazu, Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie Bluthochdruck), Diabetes mellitus (ein „Äquivalent“ zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (einschließlich Schlaganfall oder Tod) zu entwickeln, zusätzlich zu venösen thromboembolischen Erkrankungen (VTE), vaskulärer Demenz und chronischer Nierenerkrankung (Khosla et al. 2021; Magee et al. 2022; Theilen et al. 2016; Tooher et al. 2017; Ying et al. 2018).
Frauen, die eine frühe Form (Geburt < 34+0 SSW) oder eine schwer verlaufende Präeklampsie/HES durchgemacht haben, zeigen ein deutlich erhöhtes Risiko, später eine kardiovaskuläre Erkrankung zu entwickeln und/oder ein Rezidiv in einer Folgeschwangerschaft zu erleiden (Magee et al. 2022; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019; Schlembach et al. 2019) Die späten Präeklampsieformen (Geburt ≥ 34+0 SSW) zeigen diese Assoziation weniger, diese konnte aber in größeren Metaanalysen ebenfalls gezeigt werden (Brown et al. 2013; Skjaerven et al. 2012).
Wie diese kardiovaskulären Risiken am besten gesenkt werden können, ist eine Herausforderung, die mit der suboptimalen Einbindung von Frauen und der nach wie vor unstrukturierten Nachbetreuung sowie der mangelnden Evidenz für die Effektivität von potenziellen Interventionen nach einer hypertensiven Schwangerschaft (Magee et al. 2022). Viele Risikofaktoren für langfristige kardiovaskuläre und metabolische Erkrankungen sind jedoch veränderbar und hängen mit einem gesunden Lebensstil (d. h. gesunde Ernährung und körperliche Aktivität) und einer guten Kontrolle der Risikofaktoren (d. h. Raucherentwöhnung, Erreichen eines normalen BMI und Blutdrucks) zusammen (Magee et al. 2022; Rich-Edwards et al. 2019).
Derzeit gibt es keinen evidenzbasierten Untersuchungsplan für Frauen nach einer hypertensiven Schwangerschaftserkrankung, international werden aber die folgenden Empfehlungen von Fachgesellschaften und Selbsthilfegruppen (https://preeclampsia.org/beyondpregnancy) vorgeschlagen (Magee et al. 2022; Poon et al. 2021):
  • Nach einer hypertensiven Schwangerschaft sollte allen Frauen eine Lebensstilberatung (ggf. bei allen Untersuchungen) gemäß den internationalen Leitlinien angeboten werden (z. B. ESC/EHC-Leitlinie (Williams et al. 2018) oder https://health.gov/dietaryguidelines/ bzw. https://health.gov/paguidelines/) (Magee et al. 2022)
  • 6–12 Wochen postpartal:
    Kardiovaskuläres Screening bei einer allgemeinmedizinischen oder gynäkologischen Praxis, um das kardiovaskuläre Risiko anhand von Risikofaktoren, körperlicher Aktivität und (als Minimalparameter) dem Blutdruck zu beurteilen.
    Hierbei müsste ein neuer „normaler“ Blutdruckbereich für junge Frauen ohne HES definiert werden, da die bisherigen Grenzwerte von älteren und oft männlichen Populationen abgeleitet sind.
  • 6 Monate postpartal:
    Der Blutdruck sollte < 120/80 mm Hg sein (Brown et al. 2020). Bei höheren Werten sollten die Frauen über die „abnormalen Werte“ beraten und dazu ermutigt werden, durch Verhaltensänderungen („lifestyle intervention“) den Blutdruck zu senken.
  • 1 Jahr postpartal:
    Untersuchung analog wie 6–12 Wochen postpartal, mit zusätzlicher Untersuchung von LDL, Triglyceriden und Gesamtcholesterin, Nüchternblutzucker, HbA1c, C-reaktivem Protein und der Albumin-Kreatinin-Ratio im Urin; ggf. Überweisung an Spezialisten zur weiteren leitliniengerechten Prophylaxe oder Behandlung bei Auffälligkeiten. Bei laborchemischen Auffälligkeiten (wie z. B. alteriertes Lipid-Profil) lohnt es sich, mit der Wiederholung der Messungen zu warten, solange die Wöchnerin noch stillt.
    Zur Vorhersage des kardiovaskulären Risikos sollen bei Frauen nach HES nicht ausschließlich etablierter Risikoevaluationsalgorithmen genutzt werden, da diese Frauen ggf. niedrige 10-Jahres-Risikowerte aufweisen und auf dieser Grundlage als Hochrisikopatientinnen übersehen werden könnten (Moe et al. 2020).
  • Jährliche ärztliche Untersuchung (allgemeinmedizinische/internistische Praxis) für Frauen mit sehr hohem kardiovaskulären Risiko (z. B. Frauen mit einer familiären Vorgeschichte von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Frauen mit rezidivierender Präeklampsie), insbesondere in den ersten 5–10 Jahren nach einer hypertensiven Schwangerschaft, wenn kardiovaskuläre Erkrankungen am häufigsten auftreten (Stuart et al. 2018).
Die aktuelle AWMF-Leitlinie empfiehlt derzeit folgende Untersuchungen, wobei zu erwarten ist, dass die überarbeitete Version sich an die internationalen Empfehlungen anlehnen wird (Schlembach et al. 2019).
Die Abklärung bzw. der Ausschluss von sekundären Ursachen für hypertensive Schwangerschaftskomplikationen (in einer in der Betreuung von Schwangeren/Wöchnerinnen erfahrenen internistischen Praxis) sollte nicht früher als 3 Monate (3–6 Monate) postpartal erfolgen.
Die Inhalte dieser Untersuchung sind unter anderem:
  • Blutdruck, Puls, Body-Mass-Index, Gewichtsverlust seit Geburt
  • 24-h-Blutdruckmessung
  • Echokardiografie bei persistierender Hypertonie, maskierter Hypertonie, nächtlicher Hypertonie (insuffizienter Abfall des Blutdruckes < 10 %): Beurteilung der linksventrikulären Funktion, Suche nach Hinweisen für eine linksventrikuläre Hypertrophie oder diastolischen Dysfunktion
  • Urinstatus, Streifentest (Protein) (Lowe et al. 2015; NICE Multiple Obstetric Guidelines Update Committee 2019)
  • Laboruntersuchung: Elektrolyte, Albumin, HbA1c, TSH, Lipidprofil
  • Evaluation einer evtl. Nierenschädigung 3 Monate postpartal (Nagai et al. 1991; Nisell et al. 1995; Pourrat und Pierre 2010; Spaan et al. 2012)
  • Im Einzelfall bei wiederholter sehr früher Manifestation (< 28+0 SSW) und/oder schwerer Verlaufsform, Verlaufsform insbesondere bei pathohistologischen Plazentabefunden wie große Areale mit Gitterinfakten: Nachweis, respektive Ausschluss eines Antiphospholipidsyndroms (APS) mit Bestimmung von Lupus-Antikoagulans, ß-2-Glykoprotein IgG und IgM, Antikardiolipin-Ak IgG und IgM, antinukleäre Antikörper
Die Frauen sollten in regelmäßigen Intervallen (mindestens alle 5 Jahre) nach anderen kardiovaskulären Risikofaktoren untersucht werden sowie der Blutdruck, nüchtern Glukose-Spiegel, BMI und Lipidstatus geprüft werden (Lowe et al. 2015).
Auch die Kinder, die aus einer hypertensiven Schwangerschaft geboren wurden (insbesondere bei assoziierter FGR), scheinen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen zu haben, daher wird auch für sie ein kardiovaskuläres- bzw. Blutdruckmonitoring empfohlen. Die Eltern werden angehalten, ihre Kinder zu einem gesunden Lebensstil zu ermutigen, um ihr erhöhtes kardiovaskuläres Krankheitsrisiko zu mindern (Alsnes et al. 2017; Crispi et al. 2008; Goffin et al. 2018; Magee et al. 2022).
Nicht nur ist das kardiovaskuläre Risiko dieser Frauen (und Kinder) erhöht, sie leiden auch vermehrt an psycho-emotionaler Instabilität, Schlafstörungen und langfristig wird auch eine höhere Inzidenz von vaskulär bedingten zentralnervösen Alterationen (wie z. B. Alzheimer) berichtet (Bergink et al. 2015; Lowe et al. 2015; Ray et al. 2005; Theilen et al. 2016). Obwohl in Metaanalysen präventive Maßnahmen zur Reduktion von psychologischen Traumata keine signifikante Verbesserung zeigen konnten, gibt es für Frauen mit Zustand nach Präeklampsie noch eine ungenügende Erfahrung (Bastos et al. 2015).
Literatur
Abalos E, Cuesta C, Grosso AL, Chou D, Say L (2013) Global and regional estimates of preeclampsia and eclampsia: a systematic review. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 170(1):1–7PubMedCrossRef
Abalos E, Duley L, Steyn DW (2014) Antihypertensive drug therapy for mild to moderate hypertension during pregnancy. Cochrane Database Syst Rev 2:CD002252
Abalos E, Duley L, Steyn DW, Gialdini C (2018) Antihypertensive drug therapy for mild to moderate hypertension during pregnancy. Cochrane Database Syst Rev 10:CD002252PubMed
Abildgaard U, Heimdal K (2013) Pathogenesis of the syndrome of hemolysis, elevated liver enzymes, and low platelet count (HELLP): a review. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 166(2):117–123PubMedCrossRef
Adams DH, Clark RA, Davies MJ, de Lacey S (2016) A meta-analysis of neonatal health outcomes from oocyte donation. J Dev Orig Health Dis 7(3):257–272PubMedCrossRef
Ahmed A, Williams DJ, Cheed V, Middleton LJ, Ahmad S, Wang K, Vince AT, Hewett P, Spencer K, Khan KS, Daniels JP, Stam PTCG (2020) Pravastatin for early-onset pre-eclampsia: a randomised, blinded, placebo-controlled trial. BJOG 127(4):478–488PubMedCrossRef
Akolekar R, Bower S, Flack N, Bilardo CM, Nicolaides KH (2011) Prediction of miscarriage and stillbirth at 11–13 weeks and the contribution of chorionic villus sampling. Prenat Diagn 31(1):38–45PubMedCrossRef
Akolekar R, Syngelaki A, Poon L, Wright D, Nicolaides KH (2013) Competing risks model in early screening for preeclampsia by biophysical and biochemical markers. Fetal Diagn Ther 33(1):8–15PubMedCrossRef
Allen AM, Kim WR, Larson JJ, Rosedahl JK, Yawn BP, McKeon K, Hay JE (2016) The epidemiology of liver diseases unique to pregnancy in a US community: a population-based study. Clin Gastroenterol Hepatol 14(2):287–294. e281–282PubMedCrossRef
Allotey J, Marlin N, Mol BW, Von Dadelszen P, Ganzevoort W, Akkermans J, Ahmed A, Daniels J, Deeks J, Ismail K, Barnard AM, Dodds J, Kerry S, Moons C, Khan KS, Riley RD, Thangaratinam S (2017) Development and validation of prediction models for risk of adverse outcomes in women with early-onset pre-eclampsia: protocol of the prospective cohort PREP study. Diagn Progn Res 1:6PubMedPubMedCentralCrossRef
Alsnes IV, Vatten LJ, Fraser A, Bjorngaard JH, Rich-Edwards J, Romundstad PR, Asvold BO (2017) Hypertension in pregnancy and offspring cardiovascular risk in young adulthood: prospective and sibling studies in the HUNT Study (Nord-Trondelag Health Study) in Norway. Hypertension 69(4):591–598PubMedCrossRef
Altinkaya SO, Nergiz S, Kucuk M, Yuksel H, Dayanir Y (2014) Posterior reversible encephalopathy syndrome in obstetric patients. Report of three cases with literature review. Clin Exp Obstet Gynecol 41(6):730–733PubMedCrossRef
Altman D, Carroli G, Duley L, Farrell B, Moodley J, Neilson J, Smith D, Group MTC (2002) Do women with pre-eclampsia, and their babies, benefit from magnesium sulphate? The Magpie Trial: a randomised placebo-controlled trial. Lancet 359(9321):1877–1890PubMedCrossRef
Altmann J, Kummer J, Herse F, Hellmeyer L, Schlembach D, Henrich W, Weichert A (2022) Lifting the veil of secrecy: maternal and neonatal outcome of oocyte donation pregnancies in Germany. Arch Gynecol Obstet 306(1):59–69PubMedCrossRef
American College of Obstetricians and Gynecologists Committee on Practice Bulletins (2019) ACOG practice bulletin no. 203: chronic hypertension in pregnancy. Obstet Gynecol 133(1):e26–e50CrossRef
American College of Obstetricians and Gynecologists Committee on Practice Bulletins (2020) Gestational hypertension and preeclampsia: ACOG practice bulletin, number 222. Obstet Gynecol 135(6):e237–e260CrossRef
Amro FH, Moussa HN, Ashimi OA, Sibai BM (2016) Treatment options for hypertension in pregnancy and puerperium. Expert Opin Drug Saf 15(12):1635–1642PubMedCrossRef
Ananth CV, Duzyj CM, Yadava S, Schwebel M, Tita ATN, Joseph KS (2019) Changes in the prevalence of chronic hypertension in pregnancy, United States, 1970 to 2010. Hypertension 74(5):1089–1095PubMedCrossRef
Anderson GD, Carr DB (2009) Effect of pregnancy on the pharmacokinetics of antihypertensive drugs. Clin Pharmacokinet 48(3):159–168PubMedCrossRef
Ankichetty SP, Chin KJ, Chan VW, Sahajanandan R, Tan H, Grewal A, Perlas A (2013) Regional anesthesia in patients with pregnancy induced hypertension. J Anaesthesiol Clin Pharmacol 29(4):435–444PubMedPubMedCentralCrossRef
Ankumah NE, Sibai BM (2017) Chronic hypertension in pregnancy: diagnosis, management, and outcomes. Clin Obstet Gynecol 60(1):206–214PubMedCrossRef
Aracki-Trenkić A, Stojanov D, Trenkić M, Radovanović Z, Ignjatović J, Ristić S, Trenkić-Bozinović M (2016) Atypical presentation of posterior reversible encephalopathy syndrome: clinical and radiological characteristics in eclamptic patients. Bosn J Basic Med Sci 16(3):180–186
Association of Ontario Midwives (2023) Hypertensive Disorders of Pregnancy. (Clinical Practice Guideline No. 15). https://​www.​ontariomidwives.​ca/​sites/​default/​files/​2023-05/​CPG-HDP-2023-PUB.​pdf. Zugegriffen am 13.07.2023
Audibert F, Friedman SA, Frangieh AY, Sibai BM (1996) Clinical utility of strict diagnostic criteria for the HELLP (hemolysis, elevated liver enzymes, and low platelets) syndrome. Am J Obstet Gynecol 175(2):460–464PubMedCrossRef
Audibert F, Boucoiran I, An N, Aleksandrov N, Delvin E, Bujold E, Rey E (2010) Screening for preeclampsia using first-trimester serum markers and uterine artery Doppler in nulliparous women. Am J Obstet Gynecol 203(4):383. e381–388.CrossRef
Aya AG, Ondze B, Ripart J, Cuvillon P (2016) Seizures in the peripartum period: epidemiology, diagnosis and management. Anaesth Crit Care Pain Med 35(Suppl 1):S13–S21PubMedCrossRef
Ayala DE, Ucieda R, Hermida RC (2013) Chronotherapy with low-dose aspirin for prevention of complications in pregnancy. Chronobiol Int 30(1–2):260–279PubMedCrossRef
Bahado-Singh RO, Jodicke C (2010) Uterine artery Doppler in first-trimester pregnancy screening. Clin Obstet Gynecol 53(4):879–887PubMedCrossRef
Ballantyne JW (1892) The diseases and deformities of the foetus: an attempt towards a system of antenatal pathology. Oliver and Boyd, Edinburgh
Barton JR, Sibai BM (1992) Acute life-threatening emergencies in preeclampsia – eclampsia. Clin Obstet Gynecol 35(2):402–413PubMedCrossRef
Barton JR, Sibai BM (2008) Prediction and prevention of recurrent preeclampsia. Obstet Gynecol 112(2 Pt 1):359–372PubMedCrossRef
Barton JR, O’Brien JM, Bergauer NK, Jacques DL, Sibai BM (2001) Mild gestational hypertension remote from term: progression and outcome. Am J Obstet Gynecol 184(5):979–983PubMedCrossRef
Bartynski WS (2008) Posterior reversible encephalopathy syndrome, part 1: fundamental imaging and clinical features. AJNR Am J Neuroradiol 29(6):1036–1042PubMedPubMedCentralCrossRef
Bastos MH, Furuta M, Small R, McKenzie-Mcharg K, Bick D (2015) Debriefing interventions for the prevention of psychological trauma in women following childbirth. Cochrane Database Syst Rev 4:CD007194
Bauchat J, Weiniger C, Sultan P, Habib A, Ando K, Kowalczyk J, Kato R, George R, Palmer C, Carvalho B (2019) Society for Obstetric Anesthesia and Perinatology consensus statement: monitoring recommendations for prevention and detection of respiratory depression associated with administration of neuraxial morphine for cesarean delivery analgesia. Anesth Analg 129(2):458–474PubMedCrossRef
Bauer ST, Cleary KL (2009) Cardiopulmonary complications of pre-eclampsia. Semin Perinatol 33(3):158–165PubMedCrossRef
Bello N, Rendon ISH, Arany Z (2013) The relationship between pre-eclampsia and peripartum cardiomyopathy: a systematic review and meta-analysis. J Am Coll Cardiol 62:1715–1723PubMedPubMedCentralCrossRef
Bello NA, Miller E, Cleary K, Wapner R, Shimbo D, Tita AT (2018) Out of office blood pressure measurement in pregnancy and the postpartum period. Curr Hypertens Rep 20(12):101PubMedPubMedCentralCrossRef
Bello NA, Zhou H, Cheetham TC, Miller E, Getahun DT, Fassett MJ, Reynolds K (2021) Prevalence of hypertension among pregnant women when using the 2017 American College of Cardiology/American Heart Association Blood Pressure Guidelines and Association With Maternal and Fetal Outcomes. JAMA Netw Open 4(3):e213808PubMedPubMedCentralCrossRef
Bellos I, Pergialiotis V, Papapanagiotou A, Loutradis D, Daskalakis G (2020) Comparative efficacy and safety of oral antihypertensive agents in pregnant women with chronic hypertension: a network metaanalysis. Am J Obstet Gynecol 223(4):525–537PubMedCrossRef
Benedetti TJ, Kates R, Williams V (1985) Hemodynamic observations in severe preeclampsia complicated by pulmonary edema. Am J Obstet Gynecol 152(3):330–334PubMedCrossRef
Benko Z, Chaveeva P, de Paco Matallana C, Zingler E, Wright A, Wright D, Nicolaides KH (2019a) Validation of competing-risks model in screening for pre-eclampsia in twin pregnancy by maternal factors. Ultrasound Obstet Gynecol 53(5):649–654PubMedCrossRef
Benko Z, Chaveeva P, de Paco Matallana C, Zingler E, Wright D, Nicolaides KH (2019b) Revised competing-risks model in screening for pre-eclampsia in twin pregnancy by maternal characteristics and medical history. Ultrasound Obstet Gynecol 54(5):617–624PubMedCrossRef
Benko Z, Wright A, Rehal A, Cimpoca B, Syngelaki A, Delgado JL, Tsokaki T, de Alvarado M, Vojtassakova D, Malligiannis Ntalianis K, Chaveeva P, Del Campo A, de Ganzo T, Resta C, Atanasova V, Accurti V, Villalain C, Aguilera J, Dojcinovska D, O’Gorman N, Plasencia W, Zingler E, Dutemeyer V, Alvar B, Casanova MC, Nicolaides KH (2021) Prediction of pre-eclampsia in twin pregnancy by maternal factors and biomarkers at 11–13 weeks’ gestation: data from EVENTS trial. Ultrasound Obstet Gynecol 57(2):257–265PubMedCrossRef
Bereczki D Jr, Szegedi N, Szakacs Z, Gubucz I, May Z (2016) Cryptogenic postpartum stroke. Neurol Neurochir Pol 50(5):370–373PubMedCrossRef
Bergink V, Laursen TM, Johannsen BM, Kushner SA, Meltzer-Brody S, Munk-Olsen T (2015) Pre-eclampsia and first-onset postpartum psychiatric episodes: a Danish population-based cohort study. Psychol Med 45(16):3481–3489PubMedPubMedCentralCrossRef
Berhan Y, Berhan A (2015) Should magnesium sulfate be administered to women with mild pre-eclampsia? A systematic review of published reports on eclampsia. J Obstet Gynaecol Res 41(6):831–842PubMedCrossRef
Bonifacino E, Schwartz EB, Jun H, Wessel CB, Corbelli JA (2018) Effect of lactation on maternal hypertension: a systematic review. Breastfeed Med 13(9):578–588PubMedCrossRef
Booker WA, Gyamfi-Bannerman C, Sheen JJ, Wright JD, Siddiq Z, D’Alton ME, Friedman AM (2018) Maternal outcomes by race for women aged 40 years or older. Obstet Gynecol 132(2):404–413PubMedPubMedCentralCrossRef
Bouter AR, Duvekot JJ (2020) Evaluation of the clinical impact of the revised ISSHP and ACOG definitions on preeclampsia. Pregnancy Hypertens 19:206–211PubMedCrossRef
Brady CW (2020) Liver disease in pregnancy: what’s new. Hepatol Commun 4(2):145–156PubMedPubMedCentralCrossRef
Bramham K, Nelson-Piercy C, Brown MJ, Chappell LC (2013) Postpartum management of hypertension. BMJ 346(f894):f894PubMedCrossRef
Bramham K, Parnell B, Nelson-Piercy C, Seed PT, Poston L, Chappell LC (2014) Chronic hypertension and pregnancy outcomes: systematic review and meta-analysis. BMJ 348:g2301PubMedPubMedCentralCrossRef
Broekhuijsen K, Van Baaren G-J, Van Pampus MG, Ganzevoort W, Sikkema JM, Woiski MD, Oudijk MA, Bloemenkamp KWM, Scheepers HCJ, Bremer HA, Rijnders RJP, Van Loon AJ, Perquin DAM, Sporken JMJ, Papatsonis DNM, Van Huizen ME, Vredevoogd CB, Brons JTJ, Kaplan M, Van Kaam AH, Groen H, Porath MM, Van den Berg PP, Mol BWJ, Franssen MTM, Langenveld J (2015) Immediate delivery versus expectant monitoring for hypertensive disorders of pregnancy between 34 and 37 weeks of gestation (HYPITAT-II): an open-label, randomised controlled trial. Lancet 385(9986):2492–2501PubMedCrossRef
Brown MA, Mangos G, Davis G, Homer C (2005) The natural history of white coat hypertension during pregnancy. BJOG 112(5):601–606PubMedCrossRef
Brown MA, Mackenzie C, Dunsmuir W, Roberts L, Ikin K, Matthews J, Mangos G, Davis G (2007) Can we predict recurrence of pre-eclampsia or gestational hypertension? BJOG 114(8):984–993PubMedCrossRef
Brown MA, Magee LA, Kenny LC, Karumanchi SA, McCarthy FP, Saito S, Hall DR, Warren CE, Adoyi G, Ishaku S, International Society for the Study of Hypertension In, P (2018) Hypertensive disorders of pregnancy: ISSHP classification, diagnosis, and management recommendations for international practice. Hypertension 72(1):24–43PubMedCrossRef
Brown MA, Roberts L, Hoffman A, Henry A, Mangos G, O’Sullivan A, Pettit F, Youssef G, Xu L, Davis GK (2020) Recognizing cardiovascular risk after preeclampsia: the P4 study. J Am Heart Assoc 9(22):e018604PubMedPubMedCentralCrossRef
Brown MC, Best KE, Pearce MS, Waugh J, Robson SC, Bell R (2013) Cardiovascular disease risk in women with pre-eclampsia: systematic review and meta-analysis. Eur J Epidemiol 28(1):1–19PubMedCrossRef
Browning MF, Levy HL, Wilkins-Haug LE, Larson C, Shih VE (2006) Fetal fatty acid oxidation defects and maternal liver disease in pregnancy. Obstet Gynecol 107(1):115–120PubMedCrossRef
Buchbinder A, Sibai BM, Caritis S, Macpherson C, Hauth J, Lindheimer MD, Klebanoff M, Vandorsten P, Landon M, Paul R, Miodovnik M, Meis P, Thurnau G, National Institute of Child, H, Human Development Network of Maternal-Fetal Medicine, U (2002) Adverse perinatal outcomes are significantly higher in severe gestational hypertension than in mild preeclampsia. Am J Obstet Gynecol 186(1):66–71
Bujold E, Morency AM, Roberge S, Lacasse Y, Forest JC, Giguere Y (2009) Acetylsalicylic acid for the prevention of preeclampsia and intra-uterine growth restriction in women with abnormal uterine artery Doppler: a systematic review and meta-analysis. J Obstet Gynaecol Can 31(9):818–826PubMedCrossRef
Bujold E, Roberge S, Lacasse Y, Bureau M, Audibert F, Marcoux S, Forest JC, Giguere Y (2010) Prevention of preeclampsia and intrauterine growth restriction with aspirin started in early pregnancy: a meta-analysis. Obstet Gynecol 116(2 Pt 1):402–414PubMedCrossRef
Bujold E, Roberge S, Nicolaides KH (2014) Low-dose aspirin for prevention of adverse outcomes related to abnormal placentation. Prenat Diagn 34(7):642–648PubMedCrossRef
Campbell DM, Macgillivray I, Carr-Hill R (1985) Pre-eclampsia in second pregnancy. Br J Obstet Gynaecol 92(2):131–140PubMedCrossRef
Carpentier C, Guerby P, Camire B, Tapp S, Boutin A, Bujold E (2022) Aspirin responsiveness at a dose of 80 mg and its impact on birth weight when used in twin pregnancies: the GAP pilot randomized trial. Am J Perinatol 39(13):1396–1400PubMedCrossRef
Castleman JS, Ganapathy R, Taki F, Lip GY, Steeds RP, Kotecha D (2016) Echocardiographic structure and function in hypertensive disorders of pregnancy: a systematic review. Circ Cardiovasc Imaging 9(9):e004888PubMedCrossRef
Cerdeira AS, O’Sullivan J, Ohuma EO, Harrington D, Szafranski P, Black R, Mackillop L, Impey L, Greenwood C, James T, Smith I, Papageorghiou AT, Knight M, Vatish M (2019) Randomized interventional study on prediction of preeclampsia/eclampsia in women with suspected preeclampsia: INSPIRE. Hypertension 74(4):983–990PubMedCrossRef
Ch’ng CL, Morgan M, Hainsworth I, Kingham JG (2002) Prospective study of liver dysfunction in pregnancy in Southwest Wales. Gut 51(6):876–880PubMedPubMedCentralCrossRef
Chaemsaithong P, Sahota DS, Poon LC (2022) First trimester preeclampsia screening and prediction. Am J Obstet Gynecol 226(2S):S1071–S1097. e1072PubMedCrossRef
Chappell LC, Duckworth S, Seed PT, Griffin M, Myers J, Mackillop L, Simpson N, Waugh J, Anumba D, Kenny LC, Redman CW, Shennan AH (2013) Diagnostic accuracy of placental growth factor in women with suspected preeclampsia: a prospective multicenter study. Circulation 128(19):2121–2131PubMedCrossRef
Chappell LC, Bell JL, Smith A, Linsell L, Juszczak E, Dixon PH, Chambers J, Hunter R, Dorling J, Williamson C, Thornton JG, Group PS (2019a) Ursodeoxycholic acid versus placebo in women with intrahepatic cholestasis of pregnancy (PITCHES): a randomised controlled trial. Lancet 394(10201):849–860PubMedPubMedCentralCrossRef
Chappell LC, Brocklehurst P, Green ME, Hunter R, Hardy P, Juszczak E, Linsell L, Chiocchia V, Greenland M, Placzek A, Townend J, Marlow N, Sandall J, Shennan A, Group PS (2019b) Planned early delivery or expectant management for late preterm pre-eclampsia (PHOENIX): a randomised controlled trial. Lancet 394(10204):1181–1190PubMedPubMedCentralCrossRef
Charles C, Gafni A, Whelan T (1997) Shared decision-making in the medical encounter: what does it mean? (or it takes at least two to tango). Soc Sci Med 44(5):681–692PubMedCrossRef
Chen BA, Parviainen K, Jeyabalan A (2008) Correlation of catheterized and clean catch urine protein/creatinine ratios in preeclampsia evaluation. Obstet Gynecol 112(3):606–610PubMedCrossRef
Cheng YKY, Poon LCY, Shennan A, Leung TY, Sahota DS (2019) Inter-manufacturer comparison of automated immunoassays for the measurement of soluble FMS-like tyrosine kinase-1 and placental growth factor. Pregnancy Hypertens 17:165–171PubMedCrossRef
Churchill D, Beevers GD, Meher S, Rhodes C (2007) Diuretics for preventing pre-eclampsia. Cochrane Database Syst Rev 1:CD004451
Cines DB, Levine LD (2017) Thrombocytopenia in pregnancy. Blood 130(21):2271–2277PubMedPubMedCentralCrossRef
Cleary KL, Siddiq Z, Ananth CV, Wright JD, Too G, D’Alton ME, Friedman AM (2018) Use of antihypertensive medications during delivery hospitalizations complicated by preeclampsia. Obstet Gynecol 131(3):441–450PubMedPubMedCentralCrossRef
Cnossen JS, Morris RK, Ter Riet G, Mol BW, Van der Post JA, Coomarasamy A, Zwinderman AH, Robson SC, Bindels PJ, Kleijnen J, Khan KS (2008) Use of uterine artery Doppler ultrasonography to predict pre-eclampsia and intrauterine growth restriction: a systematic review and bivariable meta-analysis. CMAJ 178(6):701–711PubMedPubMedCentralCrossRef
Cnossen JS, Ter Riet G, Mol BW, Van der Post JA, Leeflang MM, Meads CA, Hyde C, Khan KS (2009) Are tests for predicting pre-eclampsia good enough to make screening viable? A review of reviews and critical appraisal. Acta Obstet Gynecol Scand 88(7):758–765PubMedCrossRef
Coetzee EJ, Dommisse J, Anthony J (1998) A randomised controlled trial of intravenous magnesium sulphate versus placebo in the management of women with severe pre-eclampsia. Br J Obstet Gynaecol 105(3):300–303PubMedCrossRef
Conde-Agudelo A, Villar J, Lindheimer M (2004) World Health Organization systematic review of screening tests for preeclampsia. Obstet Gynecol 104(6):1367–1391PubMedCrossRef
Cote AM, Brown MA, Lam E, Von Dadelszen P, Firoz T, Liston RM, Magee LA (2008) Diagnostic accuracy of urinary spot protein:creatinine ratio for proteinuria in hypertensive pregnant women: systematic review. BMJ 336(7651):1003–1006PubMedPubMedCentralCrossRef
Cozzolino M, Bianchi C, Mariani G, Marchi L, Fambrini M, Mecacci F (2015) Therapy and differential diagnosis of posterior reversible encephalopathy syndrome (PRES) during pregnancy and postpartum. Arch Gynecol Obstet 292(6):1217–1223PubMedCrossRef
Creanga AA, Berg CJ, Syverson C, Seed K, Bruce FC, Callaghan WM (2015) Pregnancy-related mortality in the United States, 2006–2010. Obstet Gynecol 125(1):5–12PubMedCrossRef
Crispi F, Hernandez-Andrade E, Pelsers MM, Plasencia W, Benavides-Serralde JA, Eixarch E, Le Noble F, Ahmed A, Glatz JF, Nicolaides KH, Gratacos E (2008) Cardiac dysfunction and cell damage across clinical stages of severity in growth-restricted fetuses. Am J Obstet Gynecol 199(3):254. e251–258CrossRef
Crispi F, Miranda J, Gratacos E (2018) Long-term cardiovascular consequences of fetal growth restriction: biology, clinical implications, and opportunities for prevention of adult disease. Am J Obstet Gynecol 218(2S):S869–S879PubMedCrossRef
Crovetto F, Somigliana E, Peguero A, Figueras F (2013) Stroke during pregnancy and pre-eclampsia. Curr Opin Obstet Gynecol 25(6):425–432PubMedCrossRef
Cruz MO, Gao W, Hibbard JU (2012) What is the optimal time for delivery in women with gestational hypertension? Am J Obstet Gynecol 207(3):214. e211–216CrossRef
Cruz-Lemini M, Vazquez JC, Ullmo J, Llurba E (2022) Low-molecular-weight heparin for prevention of preeclampsia and other placenta-mediated complications: a systematic review and meta-analysis. Am J Obstet Gynecol 226(2S):S1126–S1144. e1117PubMedCrossRef
Cuckle H (2004) Principles of screening. Obstet Gynecol 6(1):21–25CrossRef
Cuckle H (2020) Strategies for prescribing aspirin to prevent preeclampsia: a cost-effectiveness analysis. Obstet Gynecol 135(1):217PubMedCrossRef
Cuero MR, Varelas PN (2016) Neurologic complications in pregnancy. Crit Care Clin 32(1):43–59PubMedCrossRef
Dadelszen P von, Magee LA (2002) Fall in mean arterial pressure and fetal growth restriction in pregnancy hypertension: an updated metaregression analysis. J Obstet Gynaecol Can 24(12):941–945
Dadelszen P von, Ornstein MP, Bull SB, Logan AG, Koren G Magee LA (2000) Fall in mean arterial pressure and fetal growth restriction in pregnancy hypertension: a meta-analysis. Lancet 355(9198):87–92
Dadelszen P von, Payne B, Li J, Ansermino JM, Broughton Pipkin F, Cote AM, Douglas MJ, Gruslin A, Hutcheon JA, Joseph KS, Kyle PM, Lee T, Loughna P, Menzies JM, Merialdi M, Millman AL, Moore MP, Moutquin JM, Ouellet AB, Smith GN, Walker JJ, WalleyKR, Walters BN, Widmer M, Lee SK, Russell JA, Magee LA, Group PS (2011) Prediction of adverse maternal outcomes in pre-eclampsia: development and validation of the fullPIERS model. Lancet 377(9761):219–227
Danielli M, Gillies C, Thomas RC, Melford SE, Baker PN, Yates T, Khunti K, Tan BK (2022) Effects of supervised exercise on the development of hypertensive disorders of pregnancy: a systematic review and meta-analysis. J Clin Med 11(3):793PubMedPubMedCentralCrossRef
Dathan-Stumpf A, Lia M (2022) Pharmakotherapie. In: Stepan H, Verlohren S (Hrsg) Präeklampsie. De Gruyter, Berlin/Boston, S 175–184CrossRef
Dathan-Stumpf A, Stepan H (2022) Differentialdiagnosen. In: Stepan H, Verlohren S (Hrsg) Präeklampsie. De Gruyter, Berlin/Boston, S 145–164CrossRef
De Schepper S, Vercauteren T, Tersago J, Jacquemyn Y, Raes F, Franck E (2016) Post-Traumatic Stress Disorder after childbirth and the influence of maternity team care during labour and birth: a cohort study. Midwifery 32:87–92PubMedCrossRef
De Vries JI, Van Pampus MG, Hague WM, Bezemer PD, Joosten JH, Investigators F (2012) Low-molecular-weight heparin added to aspirin in the prevention of recurrent early-onset pre-eclampsia in women with inheritable thrombophilia: the FRUIT-RCT. J Thromb Haemost 10(1):64–72PubMedCrossRef
Dennis AT (2012) Management of pre-eclampsia: issues for anaesthetists. Anaesthesia 67(9):1009–1020PubMedCrossRef
Deruelle P, Coudoux E, Ego A, Houfflin-Debarge V, Codaccioni X, Subtil D (2006) Risk factors for post-partum complications occurring after preeclampsia and HELLP syndrome. A study in 453 consecutive pregnancies. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 125(1):59–65PubMedCrossRef
Desai DK, Moodley J, Naidoo DP, Bhorat I (1996) Cardiac abnormalities in pulmonary oedema associated with hypertensive crises in pregnancy. Br J Obstet Gynaecol 103(6):523–528PubMedCrossRef
Dipietro L, Evenson KR, Bloodgood B, Sprow K, Troiano RP, Piercy KL, Vaux-Bjerke A, Powell KE, Physical Activity Guidelines Advisory, C (2019) Benefits of physical activity during pregnancy and postpartum: an umbrella review. Med Sci Sports Exerc 51(6):1292–1302PubMedPubMedCentralCrossRef
Dixon PH, Williamson C (2016) The pathophysiology of intrahepatic cholestasis of pregnancy. Clin Res Hepatol Gastroenterol 40(2):141–153PubMedCrossRef
Dougall G, Franssen M, Tucker KL, Yu LM, Hinton L, Rivero-Arias O, Abel L, Allen J, Band RJ, Chisholm A, Crawford C, Green M, Greenfield S, Hodgkinson J, Leeson P, McCourt C, Mackillop L, Nickless A, Sandall J, Santos M, Tarassenko L, Velardo C, Wilson H, Yardley L, Chappell L, McManus RJ (2020) Blood pressure monitoring in high-risk pregnancy to improve the detection and monitoring of hypertension (the BUMP 1 and 2 trials): protocol for two linked randomised controlled trials. BMJ Open 10(1):e034593PubMedPubMedCentralCrossRef
Douglas KA, Redman CW (1994) Eclampsia in the United Kingdom. BMJ 309(6966):1395–1400PubMedPubMedCentralCrossRef
Droege LA, Verlohren S (2022) Prädiktion. In: Stepan H, Verlohren S (Hrsg) Präeklampsie. De Gruyter, Berlin/Boston, S 127–144CrossRef
Droege LA, Perschel FH, Stutz N, Gafron A, Frank L, Busjahn A, Henrich W, Verlohren S (2021) Prediction of preeclampsia-related adverse outcomes with the sFlt-1 (soluble fms-Like Tyrosine Kinase 1)/PlGF (placental growth factor)-ratio in the clinical routine: a real-world study. Hypertension 77(2):461–471CrossRef
Duhig KE, Myers J, Seed PT, Sparkes J, Lowe J, Hunter RM, Shennan AH, Chappell LC, Group PT (2019) Placental growth factor testing to assess women with suspected pre-eclampsia: a multicentre, pragmatic, stepped-wedge cluster-randomised controlled trial. Lancet 393(10183):1807–1818PubMedPubMedCentralCrossRef
Duley L (2011) Pre-eclampsia, eclampsia, and hypertension. BMJ Clin Evid 2011:1402PubMedPubMedCentral
Duley L, Henderson-Smart D, Meher S (2005) Altered dietary salt for preventing pre-eclampsia, and its complications. Cochrane Database Syst Rev 4:CD005548
Duley L, Gulmezoglu AM, Chou D (2010a) Magnesium sulphate versus lytic cocktail for eclampsia. Cochrane Database Syst Rev 9:CD002960
Duley L, Gulmezoglu AM, Henderson-Smart DJ, Chou D (2010b) Magnesium sulphate and other anticonvulsants for women with pre-eclampsia. Cochrane Database Syst Rev 11:CD000025
Duley L, Henderson-Smart DJ, Chou D (2010c) Magnesium sulphate versus phenytoin for eclampsia. Cochrane Database Syst Rev 10:CD000128
Duley L, Henderson-Smart DJ, Walker GJ, Chou D (2010d) Magnesium sulphate versus diazepam for eclampsia. Cochrane Database Syst Rev 12:CD000127
Duley L, Meher S, Hunter KE, Seidler AL, Askie LM (2019) Antiplatelet agents for preventing pre-eclampsia and its complications. Cochrane Database Syst Rev 2019(10):CD004659PubMedPubMedCentral
Duvekot JJ, Cheriex EC, Pieters FA, Menheere PP, Peeters LH (1993) Early pregnancy changes in hemodynamics and volume homeostasis are consecutive adjustments triggered by a primary fall in systemic vascular tone. Am J Obstet Gynecol 169(6):1382–1392PubMedCrossRef
Eastabrook G, Brown M, Sargent I (2011) The origins and end-organ consequence of pre-eclampsia. Best Pract Res Clin Obstet Gynaecol 25(4):435–447PubMedCrossRef
Easterling T, Mundle S, Bracken H, Parvekar S, Mool S, Magee LA, Von Dadelszen P, Shochet T, Winikoff B (2019) Oral antihypertensive regimens (nifedipine retard, labetalol, and methyldopa) for management of severe hypertension in pregnancy: an open-label, randomised controlled trial. Lancet 394(10203):1011–1021PubMedPubMedCentralCrossRef
Easterling TR (2016) Post-control of hypertension in pregnancy study (CHIPS): what is the optimal strategy to manage hypertension during pregnancy? Hypertension 68(1):36–38PubMedCrossRef
Edlow AG, Edlow BL, Edlow JA (2016) Diagnosis of acute neurologic emergencies in pregnant and postpartum women. Emerg Med Clin North Am 34(4):943–965PubMedCrossRef
Egerman RS, Witlin AG, Friedman SA, Sibai BM (1996) Thrombotic thrombocytopenic purpura and hemolytic uremic syndrome in pregnancy: review of 11 cases. Am J Obstet Gynecol 175(4 Pt 1):950–956PubMedCrossRef
Eleanor MFRD, Giorgione DV, Stevens MO, Thilaganathan PB (2022) Low-dose aspirin for the prevention of superimposed pre-eclampsia in women with chronic hypertension: a systematic review and meta-analysis. Am J Obstet Gynecol 228:395–408
European Society of Gynecology, Association for European Paediatric Cardiology, German Society for Gender Medicine, Regitz-Zagrosek V, Blomstrom Lundqvist C, Borghi C, Cifkova R, Ferreira R, Foidart JM, Gibbs JS, Gohlke-Baerwolf C, Gorenek B, Iung B, Kirby M, Maas AH, Morais J, Nihoyannopoulos P, Pieper PG, Presbitero P, Roos-Hesselink JW, Schaufelberger M, Seeland U, Torracca L, Guidelines, E. S. C. C. F. P (2011) ESC Guidelines on the management of cardiovascular diseases during pregnancy: the Task Force on the Management of Cardiovascular Diseases during Pregnancy of the European Society of Cardiology (ESC). Eur Heart J 32(24):3147–3197CrossRef
Euser AG, Metz TD, Allshouse AA, Heyborne KD (2016) Low-dose aspirin for pre-eclampsia prevention in twins with elevated human chorionic gonadotropin. J Perinatol 36(8):601–605PubMedPubMedCentralCrossRef
Faupel-Badger JM, Mcelrath TF, Lauria M, Houghton LC, Lim KH, Parry S, Cantonwine D, Lai G, Karumanchi SA, Hoover RN, Troisi R (2015) Maternal circulating angiogenic factors in twin and singleton pregnancies. Am J Obstet Gynecol 212(5):636. e631–638CrossRef
Ferrari N, Graf C (2017) Körperliche Aktivität und Schwangerschaft. Frauenarzt 58(9):736–740
Filipecka-Tyczka D, Pokropek A, Kajdy A, Modzelewski J, Rabijewski M (2021) Uterine artery Doppler reference ranges in a twin caucasian population followed longitudinally from 17 to 37 weeks gestation compared to that of singletons. J Ultrasound Med 40(11):2421–2429PubMedCrossRef
Fisher SJ (2015) Why is placentation abnormal in preeclampsia? Am J Obstet Gynecol 213(4 Suppl):S115–s122PubMedPubMedCentralCrossRef
Fitzpatrick KE, Hinshaw K, Kurinczuk JJ, Knight M (2014) Risk factors, management, and outcomes of hemolysis, elevated liver enzymes, and low platelets syndrome and elevated liver enzymes, low platelets syndrome. Obstet Gynecol 123(3):618–627PubMedCrossRef
Fong A, Chau CT, Pan D, Ogunyemi DA (2013) Clinical morbidities, trends, and demographics of eclampsia: a population-based study. Am J Obstet Gynecol 209(3):229. e221–227CrossRef
Ford ND, Cox S, Ko JY, Ouyang L, Romero L, Colarusso T, Ferre CD, Kroelinger CD, Hayes DK, Barfield WD (2022) Hypertensive disorders in pregnancy and mortality at delivery hospitalization – United States, 2017–2019. MMWR Morb Mortal Wkly Rep 71(17):585–591PubMedPubMedCentralCrossRef
Francisco C, Wright D, Benko Z, Syngelaki A, Nicolaides KH (2017a) Competing-risks model in screening for pre-eclampsia in twin pregnancy according to maternal factors and biomarkers at 11–13 weeks’ gestation. Ultrasound Obstet Gynecol 50(5):589–595PubMedCrossRef
Francisco C, Wright D, Benko Z, Syngelaki A, Nicolaides KH (2017b) Competing-risks model in screening for pre-eclampsia in twin pregnancy by maternal characteristics and medical history. Ultrasound Obstet Gynecol 50(4):501–506PubMedCrossRef
Francisco C, Gamito M, Reddy M, Rolnik DL (2022) Screening for preeclampsia in twin pregnancies. Best Pract Res Clin Obstet Gynaecol 84:55–65PubMedCrossRef
Frontera JA, Ahmed W (2014) Neurocritical care complications of pregnancy and puerperum. J Crit Care 29(6):1069–1081PubMedCrossRef
Gallo DM, Wright D, Casanova C, Campanero M, Nicolaides KH (2016) Competing risks model in screening for preeclampsia by maternal factors and biomarkers at 19–24 weeks’ gestation. Am J Obstet Gynecol 214(5):619 e611–619 e617CrossRef
Gangaram R, Ojwang PJ, Moodley J, Maharaj D (2005) The accuracy of urine dipsticks as a screening test for proteinuria in hypertensive disorders of pregnancy. Hypertens Pregnancy 24(2):117–123PubMedCrossRef
Geipel A, Hennemann F, Fimmers R, Willruth A, Lato K, Gembruch U, Berg C (2011) Reference ranges for Doppler assessment of uterine artery resistance and pulsatility indices in dichorionic twin pregnancies. Ultrasound Obstet Gynecol 37(6):663–667PubMedCrossRef
George JN, Nester CM, McIntosh JJ (2015) Syndromes of thrombotic microangiopathy associated with pregnancy. Hematology Am Soc Hematol Educ Program 2015:644–648PubMedCrossRef
Goel A, Ramakrishna B, Zachariah U, Ramachandran J, Eapen CE, Kurian G, Chandy G (2011) How accurate are the Swansea criteria to diagnose acute fatty liver of pregnancy in predicting hepatic microvesicular steatosis? Gut 60(1):138–139; author reply 139–140PubMedCrossRef
Goffin SM, Derraik JGB, Groom KM, Cutfield WS (2018) Maternal pre-eclampsia and long-term offspring health: Is there a shadow cast? Pregnancy Hypertens 12:11–15PubMedCrossRef
Gofton EN, Capewell V, Natale R, Gratton RJ (2001) Obstetrical intervention rates and maternal and neonatal outcomes of women with gestational hypertension. Am J Obstet Gynecol 185(4):798–803PubMedCrossRef
Gonzalez-Quintero VH, Luke B, O’Sullivan MJ, Misiunas R, Anderson E, Nugent C, Witter F, Mauldin J, Newman R, D’Alton M, Grainger D, Saade G, Hankins G, Macones G (2003) Antenatal factors associated with significant birth weight discordancy in twin gestations. Am J Obstet Gynecol 189(3):813–817PubMedCrossRef
Gorgui J, Gorshkov M, Khan N, Daskalopoulou SS (2014) Hypertension as a risk factor for ischemic stroke in women. Can J Cardiol 30(7):774–782PubMedCrossRef
Groeneveld E, Lambers MJ, Lambalk CB, Broeze KA, Haapsamo M, De Sutter P, Schoot BC, Schats R, Mol BW, Hompes PG (2013) Preconceptional low-dose aspirin for the prevention of hypertensive pregnancy complications and preterm delivery after IVF: a meta-analysis with individual patient data. Hum Reprod 28(6):1480–1488PubMedCrossRef
Grotegut CA (2016) Prevention of preeclampsia. J Clin Invest 126(12):4396–4398PubMedPubMedCentralCrossRef
Guillen U, Suh S, Munson D, Posencheg M, Truitt E, Zupancic JA, Gafni A, Kirpalani H (2012) Development and pretesting of a decision-aid to use when counseling parents facing imminent extreme premature delivery. J Pediatr 160(3):382–387PubMedCrossRef
Gupta M, Feinberg BB, Burwick RM (2018a) Thrombotic microangiopathies of pregnancy: differential diagnosis. Pregnancy Hypertens 12:29–34PubMedCrossRef
Gupta M, Greene N, Kilpatrick SJ (2018b) Timely treatment of severe maternal hypertension and reduction in severe maternal morbidity. Pregnancy Hypertens 14:55–58PubMedCrossRef
Hackenberg H, Rappe N, Wohlers S, Meyer-Wittkopf M, Schulz KD (1998) Wertigkeit des C-reaktiven Proteins (CRP) beim HELLP-Syndrom. Geburtshilfe Frauenheilkd 58(9):253–265CrossRef
Hagenbeck C, Pecks U, Lammert F, Hutten MAC, Borgmeier F, Fehm T, Schleussner E, Maul H, Kehl S, Hamza A, Keitel V (2021) [Intrahepatic cholestasis of pregnancy]. Gynäkologe 54(5):341–356.
Haram K, Svendsen E, Abildgaard U (2009) The HELLP syndrome: clinical issues and management. A review. BMC Pregnancy Childbirth 9:8PubMedPubMedCentralCrossRef
Hassan S, Westwood JP, Ellis D, Laing C, Mc Guckin S, Benjamin S, Scully M (2015) The utility of ADAMTS13 in differentiating TTP from other acute thrombotic microangiopathies: results from the UK TTP Registry. Br J Haematol 171(5):830–835PubMedCrossRef
Hauth J (2000) Pregnancy outcomes in healthy nulliparas who developed hypertension. Obstet Gynecol 95(1):24–28PubMed
Hayes-Ryan D, Hemming K, Breathnach F, Cotter A, Devane D, Hunter A, McAuliffe FM, Morrison JJ, Murphy DJ, Khashan A, McElroy B, Murphy A, Dempsey E, O’Donoghue K, Kenny LC (2019) PARROT Ireland: Placental growth factor in Assessment of women with suspected pre-eclampsia to reduce maternal morbidity: a Stepped Wedge Cluster Randomised Control Trial Research Study Protocol. BMJ Open 9(2):e023562PubMedPubMedCentralCrossRef
Henry DE, Mcelrath TF, Smith NA (2013) Preterm severe preeclampsia in singleton and twin pregnancies. J Perinatol 33(2):94–97PubMedCrossRef
Hermida RC, Ayala DE, Iglesias M, Mojon A, Silva I, Ucieda R, Fernandez JR (1997) Time-dependent effects of low-dose aspirin administration on blood pressure in pregnant women. Hypertension 30(3 Pt 2):589–595PubMedCrossRef
Hermida RC, Ayala DE, Fernandez JR, Mojon A, Alonso I, Silva I, Ucieda R, Codesido J, Iglesias M (1999) Administration time-dependent effects of aspirin in women at differing risk for preeclampsia. Hypertension 34(4 Pt 2):1016–1023PubMedCrossRef
Hermida RC, Ayala DE, Calvo C, Lopez JE (2005) Aspirin administered at bedtime, but not on awakening, has an effect on ambulatory blood pressure in hypertensive patients. J Am Coll Cardiol 46(6):975–983PubMedCrossRef
Hermida RC, Ayala DE, Mojon A, Fernandez JR (2009) Ambulatory blood pressure control with bedtime aspirin administration in subjects with prehypertension. Am J Hypertens 22(8):896–903PubMedCrossRef
Hernandez-Diaz S, Toh S, Cnattingius S (2009) Risk of pre-eclampsia in first and subsequent pregnancies: prospective cohort study. BMJ 338:b2255PubMedPubMedCentralCrossRef
Hinchey J, Chaves C, Appignani B, Breen J, Pao L, Wang A, Pessin MS, Lamy C, Mas JL, Caplan LR (1996) A reversible posterior leukoencephalopathy syndrome. N Engl J Med 334(8):494–500PubMedCrossRef
Hjartardottir S, Leifsson BG, Geirsson RT, Steinthorsdottir V (2006) Recurrence of hypertensive disorder in second pregnancy. Am J Obstet Gynecol 194(4):916–920PubMedCrossRef
Hofmeyr GJ, Lawrie TA, Atallah AN, Torloni MR (2018) Calcium supplementation during pregnancy for preventing hypertensive disorders and related problems. Cochrane Database Syst Rev 10:CD001059PubMed
Hofmeyr GJ, Betrán AP, Singata-Madliki M, Cormick G, Munjanja SP, Fawcus S, Mose S, Hall D, Ciganda A, Seuc AH, Lawrie TA, Bergel E, Roberts JM, Von Dadelszen P, Belizán JM, Althabe F, Belizán JM, Bergel E, Ciganda A, Cormick G, Sawchuck D, Vidler M, Allie S, Anthony J, Frank K, de Greeff A, Fawcus S, Hall D, Hofmeyr J, Kovane M, Kovane P, Lawrie T, Mose S, Mshweshwe N, Mqikela V, Njikelana P, Novikova N, Oyebajo A, Parker C, Phuti A, Singata-Madliki M, Van Papendorp E, Williams X, Betrán AP, Dannemann T, Seuc A, Magee L, Von Dadelszen P, Donnay F, Drebit S, Roberts J, Guzha B, Makaza E, Manyame S, Munjanja S, Tahuringana E (2019) Prepregnancy and early pregnancy calcium supplementation among women at high risk of pre-eclampsia: a multicentre, double-blind, randomised, placebo-controlled trial. Lancet 393(10169):330–339PubMedPubMedCentralCrossRef
Hollis BW, Johnson D, Hulsey TC, Ebeling M, Wagner CL (2011) Vitamin D supplementation during pregnancy: double-blind, randomized clinical trial of safety and effectiveness. J Bone Miner Res 26(10):2341–2357PubMedCrossRef
Huang WY, Saver JL, Wu YL, Lin CJ, Lee M, Ovbiagele B (2019) Frequency of intracranial hemorrhage with low-dose aspirin in individuals without symptomatic cardiovascular disease: a systematic review and meta-analysis. JAMA Neurol 76(8):906–914PubMedPubMedCentralCrossRef
Huppertz B (2018) The critical role of abnormal trophoblast development in the etiology of preeclampsia. Curr Pharm Biotechnol 19(10):771–780PubMedPubMedCentralCrossRef
Huppertz B (2022) Ätiologie und Pathophysiologie: Plazenta. In: Holger S, Stefan V (Hrsg) Präeklampsie. De Gruyter, Berlin/Boston, S 37–60CrossRef
Isler CM, Rinehart BK, Terrone DA, Martin RW, Magann EF, Martin JN Jr (1999) Maternal mortality associated with HELLP (hemolysis, elevated liver enzymes, and low platelets) syndrome. Am J Obstet Gynecol 181(4):924–928PubMedCrossRef
Italian Association for the Study of the Liver (AISF) (2016) AISF position paper on liver disease and pregnancy. Dig Liver Dis 48(2):120–137CrossRef
Jaatinen N, Ekholm E (2016) Eclampsia in Finland; 2006 to 2010. Acta Obstet Gynecol Scand 95(7):787–792PubMedCrossRef
Jain K, Grover V, Mahajan R, Batra Y (2004) Effect of varying doses of fentanyl with low dose spinal bupivacaine for caesarean delivery in patients with pregnancy-induced hypertension. Int J Obstet Anesth 13(4):215–220PubMedCrossRef
Judy AE, McCain CL, Lawton ES, Morton CH, Main EK, Druzin ML (2019) Systolic hypertension, preeclampsia-related mortality, and stroke in California. Obstet Gynecol 133(6):1151–1159PubMedCrossRef
Kalafat E, Thilaganathan B (2017) Cardiovascular origins of preeclampsia. Curr Opin Obstet Gynecol 29(6):383–389PubMedCrossRef
Kalafat E, Shirazi A, Thilaganathan B, Khalil A (2020) The role of aspirin in prevention of preeclampsia in twin pregnancies: does the dose matter? Am J Obstet Gynecol 223(3):457–458PubMedCrossRef
Kaufman M, McConnell KJ, Carmichael SL, Rodriguez MI, Richardson D, Snowden JM (2023) Postpartum hostipal readmissions with and without severe maternal morbidity within 1 year of birth, Oregon, 2012–2017. Am J Epidemiol 192(2):158–170
Kehl S, Dotsch J, Hecher K, Schlembach D, Schmitz D, Stepan H, Gembruch U (2017) Intrauterine growth restriction. Guideline of the German Society of Gynecology and Obstetrics (S2k-Level, AWMF Registry No. 015/080, October 2016). Geburtshilfe Frauenheilkd 77(11):1157–1173PubMedPubMedCentralCrossRef
Khan N, Andrade W, De Castro H, Wright A, Wright D, Nicolaides KH (2020) Impact of new definitions of pre-eclampsia on incidence and performance of first-trimester screening. Ultrasound Obstet Gynecol 55(1):50–57PubMedCrossRef
Khashu M, Narayanan M, Bhargava S, Osiovich H (2009) Perinatal outcomes associated with preterm birth at 33 to 36 weeks’ gestation: a population-based cohort study. Pediatrics 123(1):109–113PubMedCrossRef
Khosla K, Heimberger S, Nieman KM, Tung A, Shahul S, Staff AC, Rana S (2021) Long-term cardiovascular disease risk in women after hypertensive disorders of pregnancy: recent advances in hypertension. Hypertension 78(4):927–935PubMedCrossRef
Kirkegaard H, Bliddal M, Stovring H, Rasmussen KM, Gunderson EP, Kober L, Sorensen TIA, Nohr EA (2018) Breastfeeding and later maternal risk of hypertension and cardiovascular disease – the role of overall and abdominal obesity. Prev Med 114:140–148PubMedCrossRef
Klein E, Schlembach D, Ramoni A, Langer E, Bahlmann F, Grill S, Schaffenrath H, Van der Does R, Messinger D, Verhagen-Kamerbeek WD, Reim M, Hund M, Stepan H (2016) Influence of the sFlt-1/PlGF ratio on clinical decision-making in women with suspected preeclampsia. PLoS One 11(5):e0156013PubMedPubMedCentralCrossRef
Knight M, UKOSS (2007) Eclampsia in the United Kingdom 2005. BJOG 114(9):1072–1078PubMedCrossRef
Knight M, Nelson-Piercy C, Kurinczuk JJ, Spark P, Brocklehurst P, System UKOS (2008) A prospective national study of acute fatty liver of pregnancy in the UK. Gut 57(7):951–956PubMedCrossRef
Knight M, Bunch K, Tuffnell D, Patel R, Shakespeare J, Kotnis R, Kenyon S, Kurinczuk JJ (Hrsg) on behalf of MBRRACE-UK (2021) Saving Lives, Improving Mothers’ Care – Lessons learned to inform maternity care from the UK and Ireland Confidential Enquiries into Maternal Deaths and Morbidity 2017–19. National Perinatal Epidemiology Unit, University of Oxford, Oxford
Koopmans CM, Bijlenga D, Groen H, Vijgen SM, Aarnoudse JG, Bekedam DJ, Van den Berg PP, De Boer K, Burggraaff JM, Bloemenkamp KW, Drogtrop AP, Franx A, De Groot CJ, Huisjes AJ, Kwee A, Van Loon AJ, Lub A, Papatsonis DN, Van der Post JA, Roumen FJ, Scheepers HC, Willekes C, Mol BW, Van Pampus MG, Group, H. S (2009) Induction of labour versus expectant monitoring for gestational hypertension or mild pre-eclampsia after 36 weeks’ gestation (HYPITAT): a multicentre, open-label randomised controlled trial. Lancet 374(9694):979–988PubMedCrossRef
Ku E, Lee BJ, Wei J, Weir MR (2019) Hypertension in CKD: core curriculum 2019. Am J Kidney Dis 74(1):120–131PubMedCrossRef
Kuc S, Wortelboer EJ, Van Rijn BB, Franx A, Visser GH, Schielen PC (2011) Evaluation of 7 serum biomarkers and uterine artery Doppler ultrasound for first-trimester prediction of preeclampsia: a systematic review. Obstet Gynecol Surv 66(4):225–239PubMedCrossRef
Kuklina EV, Ayala C, Callaghan WM (2009) Hypertensive disorders and severe obstetric morbidity in the United States. Obstet Gynecol 113(6):1299–1306PubMedCrossRef
Kumar NR, Eucalitto PF, Trawick E, Lancki N, Yee LM (2022) Examining changes in clinical management and postpartum readmissions for hypertensive disorders of pregnancy over time. Pregnancy Hypertens 30:82–86PubMedPubMedCentralCrossRef
Lachmann R, Schlembach D (2013) Präeklampsiescreening. Frauenarzt 54(4):326–331
Lai J, Syngelaki A, Nicolaides KH, Von Dadelszen P, Magee LA (2021) Impact of new definitions of preeclampsia at term on identification of adverse maternal and perinatal outcomes. Am J Obstet Gynecol 224(5):518.e511CrossRef
Lammert F, Marschall HU, Matern S (2003) Intrahepatic cholestasis of pregnancy. Curr Treat Options Gastroenterol 6(2):123–132PubMedCrossRef
Langesaeter E, Gibbs M, Dyer RA (2015) The role of cardiac output monitoring in obstetric anesthesia. Curr Opin Anaesthesiol 28(3):247–253PubMedCrossRef
Leeners B, Rath W, Kuse S, Neises M, Neumaier-Wagner P (2006) Satisfaction with medical information in women with hypertensive disorders in pregnancy. J Psychosom Res 60(1):39–44PubMedCrossRef
Leeners B, Neumaier-Wagner P, Kuse S, Stiller R, Rath W (2007) Emotional stress and the risk to develop hypertensive diseases in pregnancy. Hypertens Pregnancy 26(2):211–226PubMedCrossRef
Leeners B, Neumaier-Wagner PM, Kuse S, Mutze S, Rudnik-Schoneborn S, Zerres K, Rath W (2011) Recurrence risks of hypertensive diseases in pregnancy after HELLP syndrome. J Perinat Med 39(6):673–678PubMedCrossRef
Lees C, Ferrazzi E (2017) Relevance of haemodynamics in treating pre-eclampsia. Curr Hypertens Rep 19(9):76PubMedPubMedCentralCrossRef
Levine RJ, Hauth JC, Curet LB, Sibai BM, Catalano PM, Morris CD, Dersimonian R, Esterlitz JR, Raymond EG, Bild DE, Clemens JD, Cutler JA (1997) Trial of calcium to prevent preeclampsia. N Engl J Med 337(2):69–76PubMedCrossRef
Levine RJ, Maynard SE, Qian C, Lim KH, England LJ, Yu KF, Schisterman EF, Thadhani R, Sachs BP, Epstein FH, Sibai BM, Sukhatme VP, Karumanchi SA (2004) Circulating angiogenic factors and the risk of preeclampsia. N Engl J Med 350(7):672–683PubMedCrossRef
Levine RJ, Lam C, Qian C, Yu KF, Maynard SE, Sachs BP, Sibai BM, Epstein FH, Romero R, Thadhani R, Karumanchi SA, Group CS (2006) Soluble endoglin and other circulating antiangiogenic factors in preeclampsia. N Engl J Med 355(10):992–1005PubMedCrossRef
Li H, Lyu M, Zhao R, Zang Y, Huang P, Li J, Yan Y, Wang Y, Li Z, Han C, Xue F (2022) The maternal-neonatal outcomes of twin pregnancies with preeclampsia and their association with assisted reproductive technology: a retrospective study. Diagnostics (Basel) 12(6):1334PubMedCrossRef
Lia M, Stepan H (2022) Prävention und Prophylaxe der Präeklampsie. In: Stepan H, Verlohren S (Hrsg) Präeklampsie. De Gruyter, Berlin/Boston, S 113–126CrossRef
Lindheimer MD, Kanter D (2010) Interpreting abnormal proteinuria in pregnancy: the need for a more pathophysiological approach. Obstet Gynecol 115(2 Pt 1):365–375PubMedCrossRef
Lisonkova S, Razaz N, Sabr Y, Muraca GM, Boutin A, Mayer C, Joseph KS, Kramer MS (2020) Maternal risk factors and adverse birth outcomes associated with HELLP syndrome: a population-based study. BJOG 127(10):1189–1198PubMedCrossRef
Liu S, Joseph KS, Liston RM, Bartholomew S, Walker M, Leon JA, Kirby RS, Sauve R, Kramer MS, Maternal Health Study Group of Canadian Perinatal Surveillance, S (2011) Incidence, risk factors, and associated complications of eclampsia. Obstet Gynecol 118(5):987–994PubMedCrossRef
Livergood CM, Hauck J, Mahlum L, Tallmadge M, Russell R, Kulinski J, Palatnik A (2022) Risk of unplanned healthcare utilization in postpartum period for patients with hypertensive disorders of pregnancy. Pregnancy Hypertens 27:189–192CrossRef
Lowe SA, Bowyer L, Lust K, McMahon LP, Morton MR, North RA, Paech MJ, Said JM, Society of Obstetric Medicine of, A, New, Z (2015) The SOMANZ guidelines for the management of hypertensive disorders of pregnancy 2014. Aust N Z J Obstet Gynaecol 55(1):11–16PubMedCrossRef
Madazli R, Yuksel MA, Imamoglu M, Tuten A, Oncul M, Aydin B, Demirayak G (2014) Comparison of clinical and perinatal outcomes in early- and late-onset preeclampsia. Arch Gynecol Obstet 290(1):53–57PubMedCrossRef
Magee LA, Duley L (2003) Oral beta-blockers for mild to moderate hypertension during pregnancy. Cochrane Database Syst Rev 2012(3):CD002863
Magee LA, Von Dadelszen P, Bohun CM, Rey E, El-Zibdeh M, Stalker S, Ross S, Hewson S, Logan AG, Ohlsson A, Naeem T, Thornton JG, Abdalla M, Walkinshaw S, Brown M, Davis G, Hannah ME (2003) Serious perinatal complications of non-proteinuric hypertension: an international, multicentre, retrospective cohort study. J Obstet Gynaecol Can 25(5):372–382PubMedCrossRef
Magee LA, Miremadi S, Li J, Cheng C, Ensom MH, Carleton B, Cote AM, Von Dadelszen P (2005) Therapy with both magnesium sulfate and nifedipine does not increase the risk of serious magnesium-related maternal side effects in women with preeclampsia. Am J Obstet Gynecol 193(1):153–163PubMedCrossRef
Magee LA, Pels A, Helewa M, Rey E, Von Dadelszen P, Group*, C. H. D. O. P. W (2014) Diagnosis, evaluation, and management of the hypertensive disorders of pregnancy: executive summary. J Obstet Gynaecol Can 36(5):416–441PubMedCrossRef
Magee LA, Dadelszen PV, Rey E, Ross S, Asztalos E, Murphy KE, Menzies J, Sanchez J, Singer J, Gafni A, Gruslin A, Helewa M, Hutton E, Lee SK, Logan AG, Ganzevoort W, Welch R, Thornton JG, Moutquin J-M (2015a) [59-or]. Pregnancy Hypertens. Int J Womens Cardiovasc Health 5(1):30–31
Magee LA, Pels A, Helewa M, Rey E, Von Dadelszen P, Canadian Hypertensive Disorders of Pregnancy Working, G, Canadian Hypertensive Disorders of Pregnancy, H. D. P. W. G (2015b) The hypertensive disorders of pregnancy (29.3). Best Pract Res Clin Obstet Gynaecol 29(5):643–657PubMedCrossRef
Magee LA, Von Dadelszen P, Rey E, Ross S, Asztalos E, Murphy KE, Menzies J, Sanchez J, Singer J, Gafni A, Gruslin A, Helewa M, Hutton E, Lee SK, Lee T, Logan AG, Ganzevoort W, Welch R, Thornton JG, Moutquin JM (2015c) Less-tight versus tight control of hypertension in pregnancy. N Engl J Med 372(5):407–417PubMedCrossRef
Magee LA, Von Dadelszen P, Singer J, Lee T, Rey E, Ross S, Asztalos E, Murphy KE, Menzies J, Sanchez J, Gafni A, Helewa M, Hutton E, Koren G, Lee SK, Logan AG, Ganzevoort W, Welch R, Thornton JG, Moutquin JM, Group*, C. S (2016) The CHIPS randomized controlled trial (Control of Hypertension in Pregnancy Study): is severe hypertension just an elevated blood pressure? Hypertension 68(5):1153–1159PubMedCrossRef
Magee LA, Singer J, Lee T, Rey E, Asztalos E, Hutton E, Helewa M, Logan AG, Ganzevoort W, Welch R, Thornton JG, Woo Kinshella ML, Green M, Tsigas E, Von Dadelszen P, Group CS (2021) The impact of pre-eclampsia definitions on the identification of adverse outcome risk in hypertensive pregnancy – analyses from the CHIPS trial (Control of Hypertension in Pregnancy Study). BJOG 128(8):1373–1382PubMedCrossRef
Magee LA, Brown MA, Hall DR, Gupte S, Hennessy A, Karumanchi SA, Kenny LC, McCarthy F, Myers J, Poon LC, Rana S, Saito S, Staff AC, Tsigas E, Von Dadelszen P (2022) The 2021 International Society for the Study of Hypertension in Pregnancy classification, diagnosis & management recommendations for international practice. Pregnancy Hypertens 27:148–169PubMedCrossRef
Magpie Trial Follow-Up Study Collaborative, G (2007a) The Magpie Trial: a randomised trial comparing magnesium sulphate with placebo for pre-eclampsia. Outcome for children at 18 months. BJOG 114(3):289–299CrossRef
Magpie Trial Follow-Up Study Collaborative, G (2007b) The Magpie Trial: a randomised trial comparing magnesium sulphate with placebo for pre-eclampsia. Outcome for women at 2 years. BJOG 114(3):300–309CrossRef
Makrides M, Crosby DD, Bain E, Crowther CA (2014) Magnesium supplementation in pregnancy. Cochrane Database Syst Rev 4:CD000937
Malin G, Bell SC, Waugh JJ (2007) Random albumin/creatinine ratio for quantification of proteinuria in manifest pre-eclampsia. BJOG 114(1):118–119; author reply 119PubMedCrossRef
Mao M, Chen C (2015) Corticosteroid therapy for management of Hemolysis, elevated liver enzymes, and low platelet count (HELLP) syndrome: a meta-analysis. Med Sci Monit 21:3777–3783PubMedPubMedCentralCrossRef
Marchand A, Galen RS, Van Lente F (1980) The predictive value of serum haptoglobin in hemolytic disease. JAMA 243(19):1909–1911PubMedCrossRef
Martin JN Jr, Blake PG, Perry KG Jr, Mccaul JF, Hess LW, Martin RW (1991) The natural history of HELLP syndrome: patterns of disease progression and regression. Am J Obstet Gynecol 164(6 Pt 1):1500–1509; discussion 1509–1513PubMedCrossRef
Martin JN Jr, May WL, Magann EF, Terrone DA, Rinehart BK, Blake PG (1999a) Early risk assessment of severe preeclampsia: admission battery of symptoms and laboratory tests to predict likelihood of subsequent significant maternal morbidity. Am J Obstet Gynecol 180(6 Pt 1):1407–1414PubMedCrossRef
Martin JN Jr, Rinehart BK, May WL, Magann EF, Terrone DA, Blake PG (1999b) The spectrum of severe preeclampsia: comparative analysis by HELLP (hemolysis, elevated liver enzyme levels, and low platelet count) syndrome classification. Am J Obstet Gynecol 180(6 Pt 1):1373–1384PubMedCrossRef
Martin JN Jr, Thigpen BD, Moore RC, Rose CH, Cushman J, May W (2005) Stroke and severe preeclampsia and eclampsia: a paradigm shift focusing on systolic blood pressure. Obstet Gynecol 105(2):246–254PubMedCrossRef
Martin JN Jr (2013) Milestones in the quest for best management of patients with HELLP syndrome (microangiopathic hemolytic anemia, hepatic dysfunction, thrombocytopenia). Int J Gynaecol Obstet 121(3):202–207PubMedCrossRef
Martinelli I, Ruggenenti P, Cetin I, Pardi G, Perna A, Vergani P, Acaia B, Facchinetti F, La Sala GB, Bozzo M, Rampello S, Marozio L, Diadei O, Gherardi G, Carminati S, Remuzzi G, Mannucci PM, Group HS (2012) Heparin in pregnant women with previous placenta-mediated pregnancy complications: a prospective, randomized, multicenter, controlled clinical trial. Blood 119(14):3269–3275PubMedPubMedCentralCrossRef
Mattar F, Sibai BM (2000) Eclampsia. VIII. Risk factors for maternal morbidity. Am J Obstet Gynecol 182(2):307–312PubMedCrossRef
Mayama M, Uno K, Tano S, Yoshihara M, Ukai M, Kishigami Y, Ito Y, Oguchi H (2016) Incidence of posterior reversible encephalopathy syndrome in eclamptic and patients with preeclampsia with neurologic symptoms. Am J Obstet Gynecol 215(2):239. e231–235CrossRef
Maynard SE, Min JY, Merchan J, Lim KH, Li J, Mondal S, Libermann TA, Morgan JP, Sellke FW, Stillman IE, Epstein FH, Sukhatme VP, Karumanchi SA (2003) Excess placental soluble fms-like tyrosine kinase 1 (sFlt1) may contribute to endothelial dysfunction, hypertension, and proteinuria in preeclampsia. J Clin Invest 111(5):649–658PubMedPubMedCentralCrossRef
McCarthy FP, Gill C, Seed PT, Bramham K, Chappell LC, Shennan AH (2019) Comparison of three commercially available placental growth factor-based tests in women with suspected preterm pre-eclampsia: the COMPARE study. Ultrasound Obstet Gynecol 53(1):62–67PubMedCrossRef
McDermott M, Miller EC, Rundek T, Hurn PD, Bushnell CD (2018) Preeclampsia: association with posterior reversible encephalopathy syndrome and stroke. Stroke 49(3):524–530PubMedPubMedCentralCrossRef
McLaughlin K, Hobson SR, Chandran AR, Agrawal S, Windrim RC, Parks WT, Bowman AW, Sovio U, Smith GC, Kingdom JC (2022) Circulating maternal placental growth factor responses to low-molecular-weight heparin in pregnant patients at risk of placental dysfunction. Am J Obstet Gynecol 226(2S):S1145–S1156. e1141PubMedCrossRef
Meads CA, Cnossen JS, Meher S, Juarez-Garcia A, Ter Riet G, Duley L, Roberts TE, Mol BW, Van der Post JA, Leeflang MM, Barton PM, Hyde CJ, Gupta JK, Khan KS (2008) Methods of prediction and prevention of pre-eclampsia: systematic reviews of accuracy and effectiveness literature with economic modelling. Health Technol Assess 12(6):iii–iv, 1–270PubMedCrossRef
Mebazaa A, Yilmaz MB, Levy P, Ponikowski P, Peacock WF, Laribi S, Ristic AD, Lambrinou E, Masip J, Riley JP, Mcdonagh T, Mueller C, Defilippi C, Harjola VP, Thiele H, Piepoli MF, Metra M, Maggioni A, McMurray J, Dickstein K, Damman K, Seferovic PM, Ruschitzka F, Leite-Moreira AF, Bellou A, Anker SD, Filippatos G (2015) Recommendations on pre-hospital & early hospital management of acute heart failure: a consensus paper from the Heart Failure Association of the European Society of Cardiology, the European Society of Emergency Medicine and the Society of Academic Emergency Medicine. Eur J Heart Fail 17(6):544–558PubMedCrossRef
Meher S, Duley L (2006a) Garlic for preventing pre-eclampsia and its complications. Cochrane Database Syst Rev 3:CD006065
Meher S, Duley L (2006b) Progesterone for preventing pre-eclampsia and its complications. Cochrane Database Syst Rev 4:CD006175
Meher S, Duley L, Hunter K, Askie L (2017) Antiplatelet therapy before or after 16 weeks’ gestation for preventing preeclampsia: an individual participant data meta-analysis. Am J Obstet Gynecol 216(2):121–128 e122PubMedCrossRef
Melchiorre K, Sutherland G, Sharma R, Nanni M, Thilaganathan B (2013) Mid-gestational maternal cardiovascular profile in preterm and term pre-eclampsia: a prospective study. BJOG 120(4):496–504PubMedCrossRef
Millman AL, Payne B, Qu Z, Joanne Douglas M, Hutcheon JA, Lee T, Magee LA, Walley KR, Von Dadelszen P, Group, P. S (2011) Oxygen saturation as a predictor of adverse maternal outcomes in women with preeclampsia. J Obstet Gynaecol Can 33(7):705–714PubMedCrossRef
Moatti Z, Gupta M, Yadava R, Thamban S (2014) A review of stroke and pregnancy: incidence, management and prevention. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 181:20–27PubMedCrossRef
Moe K, Sugulle M, Dechend R, Staff AC (2020) Risk prediction of maternal cardiovascular disease one year after hypertensive pregnancy complications or gestational diabetes mellitus. Eur J Prev Cardiol 27(12):1273–1283PubMedCrossRef
Mohta M, Lakshmi R, Chilkoti GT, Agarwal R, Malhotra RK (2021) A randomised double-blind comparison of phenylephrine and norepinephrine for the management of postspinal hypotension in pre-eclamptic patients undergoing caesarean section. Eur J Anaesthesiol 38(10):1077–1084PubMedCrossRef
Molvarec A, Prohaszka Z, Nagy B, Kalabay L, Szalay J, Fust G, Karadi I, Rigo J Jr (2007) Association of increased serum heat shock protein 70 and C-reactive protein concentrations and decreased serum alpha(2)-HS glycoprotein concentration with the syndrome of hemolysis, elevated liver enzymes, and low platelet count. J Reprod Immunol 73(2):172–179PubMedCrossRef
Monden C, Pison G, Smits J (2021) Twin Peaks: more twinning in humans than ever before. Hum Reprod 36(6):1666–1673PubMedPubMedCentralCrossRef
Moran P, Lindheimer MD, Davison JM (2004) The renal response to preeclampsia. Semin Nephrol 24(6):588–595PubMedCrossRef
Morgan JL, Nelson DB, Roberts SW, Wells CE, McIntire DD, Cunningham FG (2016) Blood pressure profiles across pregnancy in women with chronic hypertension. Am J Perinatol 33(12):1128–1132PubMedCrossRef
Moroz LA, Simpson LL, Rochelson B (2016) Management of severe hypertension in pregnancy. Semin Perinatol 40(2):112–118PubMedCrossRef
Morris RK, Riley RD, Doug M, Deeks JJ, Kilby MD (2012) Diagnostic accuracy of spot urinary protein and albumin to creatinine ratios for detection of significant proteinuria or adverse pregnancy outcome in patients with suspected pre-eclampsia: systematic review and meta-analysis. BMJ 345:e4342PubMedPubMedCentralCrossRef
Mostello D, Kallogjeri D, Tungsiripat R, Leet T (2008) Recurrence of preeclampsia: effects of gestational age at delivery of the first pregnancy, body mass index, paternity, and interval between births. Am J Obstet Gynecol 199(1):55. e51–57CrossRef
Moussa HN, Leon MG, Marti A, Chediak A, Pedroza C, Blackwell SC, Sibai BM (2017) Pregnancy outcomes in women with preeclampsia superimposed on chronic hypertension with and without severe features. Am J Perinatol 34(4):403–408PubMed
Mulcahy C, McAuliffe FM (2022) Routine Doppler ultrasound in twin pregnancy. Best Pract Res Clin Obstet Gynaecol 84:43–54PubMedCrossRef
Münch J, Lindner TH (2022) Ätiologie und Pathogenese: Genetik. In: Stepan H, Verlohren S (Hrsg) Präeklampsie. De Gruyter, Berlin/Boston, S 61–82CrossRef
Myatt L, Roberts JM (2015) Preeclampsia: syndrome or disease? Curr Hypertens Rep 17(11):83PubMedCrossRef
Myatt L, Clifton RG, Roberts JM, Spong CY, Hauth JC, Varner MW, Thorp JM Jr, Mercer BM, Peaceman AM, Ramin SM, Carpenter MW, Iams JD, Sciscione A, Harper M, Tolosa JE, Saade G, Sorokin Y, Anderson GD, Eunice Kennedy Shriver National Institute of Child, H, Human Development Maternal-Fetal Medicine Units, N (2012) First-trimester prediction of preeclampsia in nulliparous women at low risk. Obstet Gynecol 119(6):1234–1242PubMedPubMedCentralCrossRef
Nagai Y, Arai H, Washizawa Y, Ger Y, Tanaka M, Maeda M, Kawamura S (1991) FSGS-like lesions in pre-eclampsia. Clin Nephrol 36(3):134–140PubMed
Nasab SH, Moussa HN, Alrais MA, Sibai BM, Blackwell SC (2018) Postpartum readmissions: what we can learn from numbers? [18K]. Obstet Gynecol 131(1):123S–123SCrossRef
Nayak AS, Nachane HB (2018) Risk analysis of suicidal ideations and postpartum depression with antenatal alpha methyldopa use. Asian J Psychiatr 38:42–44PubMedCrossRef
Nelson DB, Yost NP, Cunningham FG (2013) Acute fatty liver of pregnancy: clinical outcomes and expected duration of recovery. Am J Obstet Gynecol 209(5):456. e451–457CrossRef
Neuhauser HK, Adler C, Rosario AS, Diederichs C, Ellert U (2015) Hypertension prevalence, awareness, treatment and control in Germany 1998 and 2008–11. J Hum Hypertens 29(4):247–253PubMedCrossRef
Nice Multiple Obstetric Guidelines Update Committee (2019) Hypertension in pregnancy: diagnosis and management – NICE guideline [NG133]. National Institute for Health and Care Excellence, London
Nisell H, Lintu H, Lunell NO, Mollerstrom G, Pettersson E (1995) Blood pressure and renal function seven years after pregnancy complicated by hypertension. Br J Obstet Gynaecol 102(11):876–881PubMedCrossRef
O’Brien E, Asmar R, Beilin L, Imai Y, Mancia G, Mengden T, Myers M, Padfield P, Palatini P, Parati G, Pickering T, Redon J, Staessen J, Stergiou G, Verdecchia P, European Society of Hypertension Working Group on Blood Pressure, M (2005) Practice guidelines of the European Society of Hypertension for clinic, ambulatory and self blood pressure measurement. J Hypertens 23(4):697–701PubMedCrossRef
O’Gorman N, Nicolaides KH, Poon LC (2016a) The use of ultrasound and other markers for early detection of preeclampsia. Womens Health (Lond) 12(2):199–207PubMedCrossRef
O’Gorman N, Wright D, Syngelaki A, Akolekar R, Wright A, Poon LC, Nicolaides KH (2016b) Competing risks model in screening for preeclampsia by maternal factors and biomarkers at 11–13 weeks gestation. Am J Obstet Gynecol 214(1):103 e101–103 e112CrossRef
O’Gorman N, Wright D, Poon LC, Rolnik DL, Syngelaki A, de Alvarado M, Carbone IF, Dutemeyer V, Fiolna M, Frick A, Karagiotis N, Mastrodima S, De Paco Matallana C, Papaioannou G, Pazos A, Plasencia W, Nicolaides KH (2017a) Multicenter screening for pre-eclampsia by maternal factors and biomarkers at 11–13 weeks’ gestation: comparison with NICE guidelines and ACOG recommendations. Ultrasound Obstet Gynecol 49(6):756–760PubMedCrossRef
O’Gorman N, Wright D, Poon LC, Rolnik DL, Syngelaki A, Wright A, Akolekar R, Cicero S, Janga D, Jani J, Molina FS, De Paco Matallana C, Papantoniou N, Persico N, Plasencia W, Singh M, Nicolaides KH (2017b) Accuracy of competing-risks model in screening for pre-eclampsia by maternal factors and biomarkers at 11–13 weeks’ gestation. Ultrasound Obstet Gynecol 49(6):751–755PubMedCrossRef
Ochsenbein-Kolble N, Roos M, Gasser T, Zimmermann R (2007) Cross-sectional study of weight gain and increase in BMI throughout pregnancy. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 130(2):180–186PubMedCrossRef
Odegard RA, Vatten LJ, Nilsen ST, Salvesen KA, Austgulen R (2000) Preeclampsia and fetal growth. Obstet Gynecol 96(6):950–955PubMed
Okby R, Harlev A, Sacks KN, Sergienko R, Sheiner E (2018) Preeclampsia acts differently in in vitro fertilization versus spontaneous twins. Arch Gynecol Obstet 297(3):653–658PubMedCrossRef
Olde E, Van der Hart O, Kleber R, Van Son M (2006) Posttraumatic stress following childbirth: a review. Clin Psychol Rev 26(1):1–16PubMedCrossRef
Opdahl S, Henningsen AA, Tiitinen A, Bergh C, Pinborg A, Romundstad PR, Wennerholm UB, Gissler M, Skjaerven R, Romundstad LB (2015) Risk of hypertensive disorders in pregnancies following assisted reproductive technology: a cohort study from the CoNARTaS group. Hum Reprod 30(7):1724–1731PubMedCrossRef
Ovadia C, Seed PT, Sklavounos A, Geenes V, Di Ilio C, Chambers J, Kohari K, Bacq Y, Bozkurt N, Brun-Furrer R, Bull L, Estiu MC, Grymowicz M, Gunaydin B, Hague WM, Haslinger C, Hu Y, Kawakita T, Kebapcilar AG, Kebapcilar L, Kondrackiene J, Koster MPH, Kowalska-Kanka A, Kupcinskas L, Lee RH, Locatelli A, Macias RIR, Marschall HU, Oudijk MA, Raz Y, Rimon E, Shan D, Shao Y, Tribe R, Tripodi V, Yayla Abide C, Yenidede I, Thornton JG, Chappell LC, Williamson C (2019) Association of adverse perinatal outcomes of intrahepatic cholestasis of pregnancy with biochemical markers: results of aggregate and individual patient data meta-analyses. Lancet 393(10174):899–909PubMedPubMedCentralCrossRef
Palit S, Palit G, Vercauteren M, Jacquemyn Y (2009) Regional anaesthesia for primary caesarean section in patients with preterm HELLP syndrome: a review of 102 cases. Clin Exp Obstet Gynecol 36(4):230–234PubMed
Pant M, Fong R, Scavone B (2014) Prevention of peri-induction hypertension in preeclamptic patients: a focused review. Anesth Analg 119(6):1350–1356PubMedCrossRef
Papageorghiou AT, Leslie K (2007) Uterine artery Doppler in the prediction of adverse pregnancy outcome. Curr Opin Obstet Gynecol 19(2):103–109PubMedCrossRef
Papageorghiou AT, Yu CK, Bindra R, Pandis G, Nicolaides KH, Fetal Medicine Foundation Second Trimester Screening, G (2001) Multicenter screening for pre-eclampsia and fetal growth restriction by transvaginal uterine artery Doppler at 23 weeks of gestation. Ultrasound Obstet Gynecol 18(5):441–449PubMedCrossRef
Park S, Choi NK (2018) Breastfeeding and maternal hypertension. Am J Hypertens 31(5):615–621PubMedCrossRef
Paternoster DM, Fantinato S, Stella A, Nanhorngue KN, Milani M, Plebani M, Nicolini U, Girolami A (2006) C-reactive protein in hypertensive disorders in pregnancy. Clin Appl Thromb Hemost 12(3):330–337PubMedCrossRef
Paul RH, Koh KS, Bernstein SG (1978) Changes in fetal heart rate-uterine contraction patterns associated with eclampsia. Am J Obstet Gynecol 130(2):165–169PubMedCrossRef
Pawelec M, Palczynski B, Karmowski A (2012) HELLP syndrome in pregnancies below 26th week. J Matern Fetal Neonatal Med 25(5):467–470PubMedCrossRef
Payne BA, Hutcheon JA, Ansermino JM, Hall DR, Bhutta ZA, Bhutta SZ, Biryabarema C, Grobman WA, Groen H, Haniff F, Li J, Magee LA, Merialdi M, Nakimuli A, Qu Z, Sikandar R, Sass N, Sawchuck D, Steyn DW, Widmer M, Zhou J, Von Dadelszen P, Mini PSWG (2014) A risk prediction model for the assessment and triage of women with hypertensive disorders of pregnancy in low-resourced settings: the miniPIERS (Pre-eclampsia Integrated Estimate of RiSk) multi-country prospective cohort study. PLoS Med 11(1):e1001589PubMedPubMedCentralCrossRef
Pecks U (2022a) Definition. In: Stepan H, Verlohren S (Hrsg) Präeklampsie. De Gruyter, Berlin/Boston, S 3–22CrossRef
Pecks U (2022b) Epidemiologie. In: Stepan H, Verlohren S (Hrsg) Präeklampsie. De Gruyter, Berlin/Boston, S 23–36CrossRef
Pecks U, Maass N, Neulen J (2011) Oocyte donation: a risk factor for pregnancy-induced hypertension: a meta-analysis and case series. Dtsch Arztebl Int 108(3):23–31PubMedPubMedCentral
Perkins AV, Vanderlelie JJ (2016) Multiple micronutrient supplementation and birth outcomes: the potential importance of selenium. Placenta 48(Suppl 1):S61–S65PubMedCrossRef
Pettit F, Brown MA (2012) The management of pre-eclampsia: what we think we know. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 160(1):6–12PubMedCrossRef
Phelan LK, Brown MA, Davis GK, Mangos G (2004) A prospective study of the impact of automated dipstick urinalysis on the diagnosis of preeclampsia. Hypertens Pregnancy 23(2):135–142PubMedCrossRef
Poldre PA (1987) Haptoglobin helps diagnose the HELLP syndrome. Am J Obstet Gynecol 157(5):1267PubMedCrossRef
Poniedzialek-Czajkowska E, Mierzynski R, Dluski D, Leszczynska-Gorzelak B (2021) Prevention of hypertensive disorders of pregnancy-is there a place for metformin? J Clin Med 10(13):2805PubMedPubMedCentralCrossRef
Ponikowski P, Voors AA, Anker SD, Bueno H, Cleland JGF, Coats AJS, Falk V, Gonzalez-Juanatey JR, Harjola VP, Jankowska EA, Jessup M, Linde C, Nihoyannopoulos P, Parissis JT, Pieske B, Riley JP, Rosano GMC, Ruilope LM, Ruschitzka F, Rutten FH, Van der Meer P (2016) 2016 ESC guidelines for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure. Rev Esp Cardiol (Engl Ed) 69(12):1167PubMed
Poon LC, Galindo A, Surbek D, Chantraine F, Stepan H, Hyett J, Tan KH, Verlohren S (2020) From first-trimester screening to risk stratification of evolving pre-eclampsia in second and third trimesters of pregnancy: comprehensive approach. Ultrasound Obstet Gynecol 55(1):5–12PubMedCrossRef
Poon LC, Magee LA, Verlohren S, Shennan A, Von Dadelszen P, Sheiner E, Hadar E, Visser G, Da Silva Costa F, Kapur A, McAuliffe F, Nazareth A, Tahlak M, Kihara AB, Divakar H, McIntyre HD, Berghella V, Yang H, Romero R, Nicolaides KH, Melamed N, Hod M (2021) A literature review and best practice advice for second and third trimester risk stratification, monitoring, and management of pre-eclampsia: compiled by the Pregnancy and Non-Communicable Diseases Committee of FIGO (the International Federation of Gynecology and Obstetrics). Int J Gynaecol Obstet 154(Suppl 1):3–31PubMedPubMedCentralCrossRef
Pourrat O, Pierre F (2010) [Medical assessment after a pre-eclampsia: why? for whom? when? how? for what purpose?]. Rev Med Interne 31(11):766–771
Pourrat O, Coudroy R, Pierre F (2015) Differentiation between severe HELLP syndrome and thrombotic microangiopathy, thrombotic thrombocytopenic purpura and other imitators. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 189:68–72PubMedCrossRef
Purde MT, Baumann M, Wiedemann U, Nydegger UE, Risch L, Surbek D, Risch M (2015) Incidence of preeclampsia in pregnant Swiss women. Swiss Med Wkly 145:w14175PubMed
Raio L, Baumann M, Schneider H (2015) Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen. In: Schneider H, Husslein P-W, Schneider KTM (Hrsg) Die Geburtshilfe. Springer Berlin Heidelberg, Berlin/Heidelberg, S 1–71
Rameez RM, Sadana D, Kaur S, Ahmed T, Patel J, Khan MS, Misbah S, Simonson MT, Riaz H, Ahmed HM (2019) Association of maternal lactation with diabetes and hypertension: a systematic review and meta-analysis. JAMA Netw Open 2(10):e1913401PubMedPubMedCentralCrossRef
Rana S, Powe CE, Salahuddin S, Verlohren S, Perschel FH, Levine RJ, Lim KH, Wenger JB, Thadhani R, Karumanchi SA (2012) Angiogenic factors and the risk of adverse outcomes in women with suspected preeclampsia. Circulation 125(7):911–919PubMedPubMedCentralCrossRef
Rasmussen S, Irgens LM (2003) Fetal growth and body proportion in preeclampsia. Obstet Gynecol 101(3):575–583PubMed
Rath W (1998) Das HELLP-Syndrom – eine interdisziplinäre Herausforderung. Dtsch Arztebl 95(47):2997–3002
Rath W (2009) Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen. In: Rath W, Friese K (Hrsg) Erkrankungen in der Schwangerschaft. Thieme, Stuttgart/New York, S 73–97
Rath W, Schlembach D (2020) Ambulante Betreuung hypertensiver Schwangerer, Empfehlungen aus Leitlinien. Frauenarzt 61(10):678–683
Rath W, Loos W, Graeff H, Kuhn W (1992) HELLP-Syndrom. Gynäkologe 25(6):430–440PubMed
Rath W, Faridi A, Dudenhausen JW (2000) HELLP syndrome. J Perinat Med 28(4):249–260PubMedCrossRef
Rath W, Tsikouras P, Schlembach D (2020a) Ambulante und häusliche Blutdruckmessung bei hypertensiven Schwangeren. [Ambulatory and home blood pressure measurement in hypertensive pregnant women]. Z Geburtshilfe Neonatol 224(6):333–338PubMedCrossRef
Rath W, Tsikouras P, Stelzl P (2020b) HELLP syndrome or acute fatty liver of pregnancy: a differential diagnostic challenge: common features and differences. Geburtshilfe Frauenheilkd 80(5):499–507PubMedPubMedCentralCrossRef
Ray JG, Vermeulen MJ, Schull MJ, Redelmeier DA (2005) Cardiovascular health after maternal placental syndromes (CHAMPS): population-based retrospective cohort study. Lancet 366(9499):1797–1803PubMedCrossRef
Reddy M, Fenn S, Rolnik DL, Mol BW, Da Silva Costa F, Wallace EM, Palmer KR (2021) The impact of the definition of preeclampsia on disease diagnosis and outcomes: a retrospective cohort study. Am J Obstet Gynecol 224(2):217.e211CrossRef
Redman CW, Roberts JM (1993) Management of pre-eclampsia. Lancet 341(8858):1451–1454PubMedCrossRef
Redman CW, Sargent IL (2005) Latest advances in understanding preeclampsia. Science 308(5728):1592–1594PubMedCrossRef
Reimer T, Rohrmann H, Stubert J, Pecks U, Glocker MO, Richter DU, Gerber B (2013) Angiogenic factors and acute-phase proteins in serum samples of preeclampsia and HELLP patients: a matched-pair analysis. J Matern Fetal Neonatal Med 26(3):263–269PubMedCrossRef
Rich-Edwards JW, Stuart JJ, Skurnik G, Roche AT, Tsigas E, Fitzmaurice GM, Wilkins-Haug LE, Levkoff SE, Seely EW (2019) Randomized trial to reduce cardiovascular risk in women with recent preeclampsia. J Womens Health (Larchmt) 28(11):1493–1504PubMedCrossRef
Ridder A, Giorgione V, Khalil A, Thilaganathan B (2019) Preeclampsia: the relationship between uterine artery blood flow and trophoblast function. Int J Mol Sci 20(13):3263PubMedPubMedCentralCrossRef
Rimoldi SF, Scherrer U, Messerli FH (2014) Secondary arterial hypertension: when, who, and how to screen? Eur Heart J 35(19):1245–1254PubMedCrossRef
Rizzo G, Pietrolucci ME, Aiello E, Capponi A, Arduini D (2014) Uterine artery Doppler evaluation in twin pregnancies at 11 + 0 to 13 + 6 weeks of gestation. Ultrasound Obstet Gynecol 44(5):557–561PubMedCrossRef
Roberge S, Villa P, Nicolaides K, Giguere Y, Vainio M, Bakthi A, Ebrashy A, Bujold E (2012) Early administration of low-dose aspirin for the prevention of preterm and term preeclampsia: a systematic review and meta-analysis. Fetal Diagn Ther 31(3):141–146PubMedCrossRef
Roberge S, Nicolaides K, Demers S, Hyett J, Chaillet N, Bujold E (2017) The role of aspirin dose on the prevention of preeclampsia and fetal growth restriction: systematic review and meta-analysis. Am J Obstet Gynecol 216(2):110–120 e116PubMedCrossRef
Rodger MA, Hague WM, Kingdom J, Kahn SR, Karovitch A, Sermer M, Clement AM, Coat S, Chan WS, Said J, Rey E, Robinson S, Khurana R, Demers C, Kovacs MJ, Solymoss S, Hinshaw K, Dwyer J, Smith G, McDonald S, Newstead-Angel J, McLeod A, Khandelwal M, Silver RM, Le Gal G, Greer IA, Keely E, Rosene-Montella K, Walker M, Wells PS (2014) Antepartum dalteparin versus no antepartum dalteparin for the prevention of pregnancy complications in pregnant women with thrombophilia (TIPPS): a multinational open-label randomised trial. Lancet 384(9955):1673–1683PubMedCrossRef
Rodger MA, Gris JC, De Vries JIP, Martinelli I, Rey E, Schleussner E, Middeldorp S, Kaaja R, Langlois NJ, Ramsay T, Mallick R, Bates SM, Abheiden CNH, Perna A, Petroff D, De Jong P, Van Hoorn ME, Bezemer PD, Mayhew AD, Low-Molecular-Weight Heparin For Placenta-Mediated Pregnancy Complications Study, G (2016) Low-molecular-weight heparin and recurrent placenta-mediated pregnancy complications: a meta-analysis of individual patient data from randomised controlled trials. Lancet 388(10060):2629–2641PubMedCrossRef
Rodrigues A, Barata C, Marques I, Almeida MC (2018) Diagnosis of white coat hypertension and pregnancy outcomes. Pregnancy Hypertens 14:121–124PubMedCrossRef
Rodriguez A, Tuuli MG, Odibo AO (2016) First-, second-, and third-trimester screening for preeclampsia and intrauterine growth restriction. Clin Lab Med 36(2):331–351PubMedCrossRef
Rolnik DL, Wright D, Poon LC, O’Gorman N, Syngelaki A, De Paco Matallana C, Akolekar R, Cicero S, Janga D, Singh M, Molina FS, Persico N, Jani JC, Plasencia W, Papaioannou G, Tenenbaum-Gavish K, Meiri H, Gizurarson S, Maclagan K, Nicolaides KH (2017a) Aspirin versus placebo in pregnancies at high risk for preterm preeclampsia. N Engl J Med 377(7):613–622PubMedCrossRef
Rolnik DL, Wright D, Poon LCY, Syngelaki A, O’Gorman N, De Paco Matallana C, Akolekar R, Cicero S, Janga D, Singh M, Molina FS, Persico N, Jani JC, Plasencia W, Papaioannou G, Tenenbaum-Gavish K, Nicolaides KH (2017b) ASPRE trial: performance of screening for preterm pre-eclampsia. Ultrasound Obstet Gynecol 50(4):492–495PubMedCrossRef
Roofthooft E, Joshi G, Rawal N, Van de Velde M, Prospect, W. G. O. T. E. S. O. R. A. A. P. T. A. S. B. T. O. A. A (2021) PROSPECT guideline for elective caesarean section: updated systematic review and procedure-specific postoperative pain management recommendations. Anaesthesia 76(5):665–680PubMedCrossRef
Ropponen A, Sund R, Riikonen S, Ylikorkala O, Aittomaki K (2006) Intrahepatic cholestasis of pregnancy as an indicator of liver and biliary diseases: a population-based study. Hepatology 43(4):723–728PubMedCrossRef
Rotchell YE, Cruickshank JK, Gay MP, Griffiths J, Stewart A, Farrell B, Ayers S, Hennis A, Grant A, Duley L, Collins R (1998) Barbados Low Dose Aspirin Study in Pregnancy (BLASP): a randomised trial for the prevention of pre-eclampsia and its complications. Br J Obstet Gynaecol 105(3):286–292PubMedCrossRef
Runnard Heimel PJ van, Franx A, Schobben AF, Huisjes AJ, Derks JB, Bruinse HW (2005) Corticosteroids, pregnancy, and HELLP syndrome: a review. Obstet Gynecol Surv 60(1):57–70; quiz 73–54
Runnard Heimel PJ van, Kavelaars A, Heijnen CJ, Peters WH, Huisjes AJ, Franx A, Bruinse HW (2008) HELLP syndrome is associated with an increased inflammatory response, which may be inhibited by administration of prednisolone. Hypertens Pregnancy 27(3):253–265
Saccone G, Saccone I, Berghella V (2016) Omega-3 long-chain polyunsaturated fatty acids and fish oil supplementation during pregnancy: which evidence? J Matern Fetal Neonatal Med 29(15):2389–2397PubMedCrossRef
Sanchez O, Llurba E, Marsal G, Dominguez C, Aulesa C, Sanchez-Duran MA, Goya MM, Alijotas-Reig J, Carreras E, Cabero L (2012) First trimester serum angiogenic/anti-angiogenic status in twin pregnancies: relationship with assisted reproduction technology. Hum Reprod 27(2):358–365PubMedCrossRef
Sanchez-Aranguren LC, Prada CE, Riano-Medina CE, Lopez M (2014) Endothelial dysfunction and preeclampsia: role of oxidative stress. Front Physiol 5:372PubMedPubMedCentralCrossRef
Sanner B (2008) Richtig Blutdruck messen. Druckpunkt 3:14–17
Sarno L, Maruotti GM, Saccone G, Sirico A, Mazzarelli LL, Martinelli P (2015) Pregnancy outcome in proteinuria-onset and hypertension-onset preeclampsia. Hypertens Pregnancy 34(3):284–290PubMedCrossRef
Saudan P, Brown MA, Buddle ML, Jones M (1998) Does gestational hypertension become pre-eclampsia? Br J Obstet Gynaecol 105(11):1177–1184PubMedCrossRef
Say L, Chou D, Gemmill A, Tuncalp O, Moller AB, Daniels J, Gulmezoglu AM, Temmerman M, Alkema L (2014) Global causes of maternal death: a WHO systematic analysis. Lancet Glob Health 2(6):e323–e333PubMedCrossRef
Scazzocchio E, Figueras F (2011) Contemporary prediction of preeclampsia. Curr Opin Obstet Gynecol 23(2):65–71PubMedCrossRef
Schaefer C, Spielmann H, Vetter K, Weber-Schöndorfer C (2011) Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit, 8. Aufl. Urban & Fischer/Elsevier GmbH, London
Schikowski T, Wigmann C, Fuks KB, Schipf S, Heier M, Neuhauser H, Sarganas G, Ahrens W, Becher H, Berger K, Brenner H, Castell S, Damms-Machado A, Dorr M, Ebert N, Efremov L, Emmel C, Felix SB, Fischer B, Franzke CW, Gastell S, Gunther K, Haerting J, Ittermann T, Jaeschke L, Jagodzinski A, Jockel KH, Kaaks R, Kalinowski S, Keil T, Kemmling Y, Kluttig A, Krist L, Kuss O, Legath N, Leitzmann M, Lieb W, Loffler M, Meinke-Franze C, Michels KB, Mikolajczyk R, Moebus S, Nuding S, Peters A, Pischon T, Ruckert-Eheberg IM, Schottker B, Schmidt B, Schmidt CO, Schulze MB, Stang A, Thiele I, Thierry S, Thorand B, Volzke H, Waniek S, Werdan K, Wirkner K, Greiser KH (2020) [Blood pressure measurement in the NAKO German National Cohort (GNC) – differences in methods, distribution of blood pressure values, and awareness of hypertension compared to other population-based studies in Germany]. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 63(4):452–464
Schlembach D (2003) Preeclampsia – still a disease of theories. Fukushima J Med Sci 49(2):69–115PubMedCrossRef
Schlembach D, Homuth V, Dechend R (2015) Treating hypertension in pregnancy. Curr Hypertens Rep 17(8):63PubMedCrossRef
Schlembach D, Stepan H, Groten T, Maul H, Pecks U, Verlohren S, Wertaschnigg D, Binder J, Raio L, Lapaire O, Reitz D, Scharrel D, Treskatsch S, Gross M, Bercz E, Winkler K, Dechend R, Von der Wense A (2019) Hypertensive pregnancy disorders: diagnosis and therapy. Guideline of the German Society of Gynecology and Obstetrics (S2k-Level, AWMF-Registry No. 015/018, March 2019)
Schleussner E, Kamin G, Seliger G, Rogenhofer N, Ebner S, Toth B, Schenk M, Henes M, Bohlmann MK, Fischer T, Brosteanu O, Bauersachs R, Petroff D, Group, E. I (2015) Low-molecular-weight heparin for women with unexplained recurrent pregnancy loss: a multicenter trial with a minimization randomization scheme. Ann Intern Med 162(9):601–609PubMedCrossRef
Schrey-Petersen S, Stepan H (2017) Anti-angiogenesis and preeclampsia in 2016. Curr Hypertens Rep 19(1):6PubMedCrossRef
Schwartz ML, Lien JM (1997) Spontaneous liver hematoma in pregnancy not clearly associated with preeclampsia: a case presentation and literature review. Am J Obstet Gynecol 176(6):1328–1333PubMedCrossRef
Sciscione AC, Ivester T, Largoza M, Manley J, Shlossman P, Colmorgen GH (2003) Acute pulmonary edema in pregnancy. Obstet Gynecol 101(3):511–515PubMed
Scott JS (1958) Pregnancy toxaemia associated with hydrops foetalis, hydatidiform mole and hydramnios. J Obstet Gynaecol Br Emp 65(5):689–701PubMedCrossRef
Scully M (2016) Thrombotic thrombocytopenic purpura and atypical hemolytic uremic syndrome microangiopathy in pregnancy. Semin Thromb Hemost 42(7):774–779PubMedCrossRef
Scully M, Thomas M, Underwood M, Watson H, Langley K, Camilleri RS, Clark A, Creagh D, Rayment R, McDonald V, Roy A, Evans G, Mcguckin S, Ni Ainle F, Maclean R, Lester W, Nash M, Scott R, O’Brien P, Collaborators of the, U. K. T. T. P. R (2014) Thrombotic thrombocytopenic purpura and pregnancy: presentation, management, and subsequent pregnancy outcomes. Blood 124(2):211–219PubMedCrossRef
Scully M, Cataland SR, Peyvandi F, Coppo P, Knobl P, Kremer Hovinga JA, Metjian A, De La Rubia J, Pavenski K, Callewaert F, Biswas D, De Winter H, Zeldin RK, Investigators H (2019) Caplacizumab treatment for acquired thrombotic thrombocytopenic purpura. N Engl J Med 380(4):335–346PubMedCrossRef
Seal SL, Ghosh D, Kamilya G, Mukherji J, Hazra A, Garain P (2012) Does route of delivery affect maternal and perinatal outcome in women with eclampsia? A randomized controlled pilot study. Am J Obstet Gynecol 206(6):484. e481–487CrossRef
Seely EW, Ecker J (2011) Clinical practice. Chronic hypertension in pregnancy. N Engl J Med 365(5):439–446PubMedCrossRef
Seely EW, Ecker J (2014) Chronic hypertension in pregnancy. Circulation 129(11):1254–1261PubMedCrossRef
Shennan AH, Green M, Chappell LC (2017) Maternal deaths in the UK: pre-eclampsia deaths are avoidable. Lancet 389(10069):582–584PubMedCrossRef
Shih T, Peneva D, Xu X, Sutton A, Triche E, Ehrenkranz RA, Paidas M, Stevens W (2016) The rising burden of preeclampsia in the United States impacts both maternal and child health. Am J Perinatol 33(4):329–338PubMed
Shinar S, Melamed N, Abdulaziz KE, Ray JG, Riddell C, Barrett J, Murray-Davis B, Mawjee K, McDonald SD, Geary M, Berger H, For Doh-Net SI (2021) Changes in rate of preterm birth and adverse pregnancy outcomes attributed to preeclampsia after introduction of a refined definition of preeclampsia: a population-based study. Acta Obstet Gynecol Scand 100(9):1627–1635PubMedCrossRef
Sibai B, Dekker G, Kupferminc M (2005) Pre-eclampsia. Lancet 365(9461):785–799PubMedCrossRef
Sibai BM (1996) Treatment of hypertension in pregnant women. N Engl J Med 335(4):257–265PubMedCrossRef
Sibai BM (2002) Chronic hypertension in pregnancy. Obstet Gynecol 100(2):369–377PubMed
Sibai BM (2004) Magnesium sulfate prophylaxis in preeclampsia: lessons learned from recent trials. Am J Obstet Gynecol 190(6):1520–1526PubMedCrossRef
Sibai BM (2005) Diagnosis, prevention, and management of eclampsia. Obstet Gynecol 105(2):402–410PubMedCrossRef
Sibai BM, Ramadan MK (1993) Acute renal failure in pregnancies complicated by hemolysis, elevated liver enzymes, and low platelets. Am J Obstet Gynecol 168(6 Pt 1):1682–1687; discussion 1687–1690PubMedCrossRef
Sibai BM, Lipshitz J, Anderson GD, Dilts PV Jr (1981) Reassessment of intravenous MgSO4 therapy in preeclampsia-eclampsia. Obstet Gynecol 57(2):199–202PubMed
Sibai BM, Mercer B, Sarinoglu C (1991) Severe preeclampsia in the second trimester: recurrence risk and long-term prognosis. Am J Obstet Gynecol 165(5 Pt 1):1408–1412PubMedCrossRef
Sibai BM, Ramadan MK, Usta I, Salama M, Mercer BM, Friedman SA (1993) Maternal morbidity and mortality in 442 pregnancies with hemolysis, elevated liver enzymes, and low platelets (HELLP syndrome). Am J Obstet Gynecol 169(4):1000–1006PubMedCrossRef
Silberstein T, Levy A, Harlev A, Saphier O, Sheiner E (2014) Perinatal outcome of pregnancies following in vitro fertilization and ovulation induction. J Matern Fetal Neonatal Med 27(13):1316–1319PubMedCrossRef
Simpson LL (2002) Maternal medical disease: risk of antepartum fetal death. Semin Perinatol 26(1):42–50PubMedCrossRef
Simpson M, Schmied V, Dickson C, Dahlen HG (2018) Postnatal post-traumatic stress: an integrative review. Women Birth 31:367–379PubMedCrossRef
Sites CK, Wilson D, Bernson D, Boulet S, Zhang Y (2020) Number of embryos transferred and diagnosis of preeclampsia. Reprod Biol Endocrinol 18(1):68PubMedPubMedCentralCrossRef
Skeith L, Rodger M (2017) Anticoagulants to prevent recurrent placenta-mediated pregnancy complications: is it time to put the needles away? Thromb Res 151:S38–S42PubMedCrossRef
Skjaerven R, Wilcox AJ, Klungsoyr K, Irgens LM, Vikse BE, Vatten LJ, Lie RT (2012) Cardiovascular mortality after pre-eclampsia in one child mothers: prospective, population based cohort study. BMJ 345:e7677PubMedPubMedCentralCrossRef
Skliut M, Jamieson DG (2016) Imaging of headache in pregnancy. Curr Pain Headache Rep 20(10):56PubMedCrossRef
Smith JM, Lowe RF, Fullerton J, Currie SM, Harris L, Felker-Kantor E (2013) An integrative review of the side effects related to the use of magnesium sulfate for pre-eclampsia and eclampsia management. BMC Pregnancy Childbirth 13:34PubMedPubMedCentralCrossRef
Society For Maternal-Fetal Medicine (2022) Society for Maternal-Fetal Medicine Statement: antihypertensive therapy for mild chronic hypertension in pregnancy: the CHAP trial. Am J Obstet Gynecol 227:B24–B27CrossRef
Sohlberg S, Mulic-Lutvica A, Lindgren P, Ortiz-Nieto F, Wikstrom AK, Wikstrom J (2014) Placental perfusion in normal pregnancy and early and late preeclampsia: a magnetic resonance imaging study. Placenta 35(3):202–206PubMedCrossRef
Solomon CG, Greene MF (2015) Control of hypertension in pregnancy – if some is good, is more worse? N Engl J Med 372(5):475–476PubMedCrossRef
Sotiriadis A, Hernandez-Andrade E, Da Silva Costa F, Ghi T, Glanc P, Khalil A, Martins WP, Odibo AO, Papageorghiou AT, Salomon LJ, Thilaganathan B, Force ICP-ET (2019) ISUOG Practice Guidelines: role of ultrasound in screening for and follow-up of pre-eclampsia. Ultrasound Obstet Gynecol 53(1):7–22PubMedCrossRef
Sovio U, Gaccioli F, Cook E, Hund M, Charnock-Jones DS, Smith GC (2017) Prediction of preeclampsia using the soluble fms-like tyrosine kinase 1 to placental growth factor ratio: a prospective cohort study of unselected nulliparous women. Hypertension 69(4):731–738PubMedCrossRef
Spaan JJ, Ekhart T, Spaanderman ME, Peeters LL (2012) Renal function after preeclampsia: a longitudinal pilot study. Nephron Clin Pract 120(3):c156–c161PubMedCrossRef
Staykov D, Schwab S (2012) [Posterior reversible encephalopathy syndrome]. Nervenarzt 83(8):1013–1020
Steegers EA, Von Dadelszen P, Duvekot JJ, Pijnenborg R (2010) Pre-eclampsia. Lancet 376(9741):631–644PubMedCrossRef
Stella CL, Dacus J, Guzman E, Dhillon P, Coppage K, How H, Sibai B (2009) The diagnostic dilemma of thrombotic thrombocytopenic purpura/hemolytic uremic syndrome in the obstetric triage and emergency department: lessons from 4 tertiary hospitals. Am J Obstet Gynecol 200(4):381. e381–386CrossRef
Stepan H, Galindo A, Hund M, Schlembach D, Sillman J, Surbek D, Vatish M (2023) Clinical utility of sFlt-1 and PlGF in screening, prediction, diagnosis and monitoring of pre-eclampsia and fetal growth restriction. Ultrasound Obstet Gynecol 61(2):168–180
Stuart JJ, Tanz LJ, Missmer SA, Rimm EB, Spiegelman D, James-Todd TM, Rich-Edwards JW (2018) Hypertensive disorders of pregnancy and maternal cardiovascular disease risk factor development: an observational cohort study. Ann Intern Med 169(4):224–232PubMedPubMedCentralCrossRef
Stubert J (2022) Entbindung bei Präeklampsie. In: Stepan H, Verlohren S (Hrsg) Präeklampsie. De Gruyter, Berlin/Boston, S 215–238CrossRef
Subtil D, Goeusse P, Puech F, Lequien P, Biausque S, Breart G, Uzan S, Marquis P, Parmentier D, Churlet A, Essai Regional Aspirine Mere-Enfant Collaborative, G (2003) Aspirin (100 mg) used for prevention of pre-eclampsia in nulliparous women: the Essai Regional Aspirine Mere-Enfant study (Part 1). BJOG 110(5):475–484PubMedCrossRef
Tan MY, Wright D, Syngelaki A, Akolekar R, Cicero S, Janga D, Singh M, Greco E, Wright A, Maclagan K, Poon LC, Nicolaides KH (2018) Comparison of diagnostic accuracy of early screening for pre-eclampsia by NICE guidelines and a method combining maternal factors and biomarkers: results of SPREE. Ultrasound Obstet Gynecol 51(6):743–750PubMedCrossRef
Tay J, Foo L, Masini G, Bennett PR, Mceniery CM, Wilkinson IB, Lees CC (2018) Early and late preeclampsia are characterized by high cardiac output, but in the presence of fetal growth restriction, cardiac output is low: insights from a prospective study. Am J Obstet Gynecol 218(5):517.e511–517.e512CrossRef
Thadhani R, Kisner T, Hagmann H, Bossung V, Noack S, Schaarschmidt W, Jank A, Kribs A, Cornely OA, Kreyssig C, Hemphill L, Rigby AC, Khedkar S, Lindner TH, Mallmann P, Stepan H, Karumanchi SA, Benzing T (2011) Pilot study of extracorporeal removal of soluble fms-like tyrosine kinase 1 in preeclampsia. Circulation 124(8):940–950PubMedCrossRef
Thangaratinam S, Allotey J, Marlin N, Dodds J, Cheong-See F, Von Dadelszen P, Ganzevoort W, Akkermans J, Kerry S, Mol BW, Moons KG, Riley RD, Khan KS, Network PC (2017a) Prediction of complications in early-onset pre-eclampsia (PREP): development and external multinational validation of prognostic models. BMC Med 15(1):68PubMedPubMedCentralCrossRef
Thangaratinam S, Allotey J, Marlin N, Mol BW, Von Dadelszen P, Ganzevoort W, Akkermans J, Ahmed A, Daniels J, Deeks J, Ismail K, Barnard AM, Dodds J, Kerry S, Moons C, Riley RD, Khan KS (2017b) Development and validation of Prediction models for Risks of complications in Early-onset Pre-eclampsia (PREP): a prospective cohort study. Health Technol Assess 21(18):1–100PubMedPubMedCentralCrossRef
The Eclampsia Trial Collaborative Group (1995) Which anticonvulsant for women with eclampsia? Evidence from the Collaborative Eclampsia Trial. Lancet 345(8963):1455–1463CrossRef
Theilen LH, Fraser A, Hollingshaus MS, Schliep KC, Varner MW, Smith KR, Esplin MS (2016) All-cause and cause-specific mortality after hypertensive disease of pregnancy. Obstet Gynecol 128(2):238–244PubMedPubMedCentralCrossRef
Thilaganathan B, Kalafat E (2019) Cardiovascular system in preeclampsia and beyond. Hypertension 73(3):522–531PubMedCrossRef
Thilaganathan B, Wormald B, Zanardini C, Sheldon J, Ralph E, Papageorghiou AT (2010) Early-pregnancy multiple serum markers and second-trimester uterine artery Doppler in predicting preeclampsia. Obstet Gynecol 115(6):1233–1238PubMedCrossRef
Thornton CE, Von Dadelszen P, Makris A, Tooher JM, Ogle RF, Hennessy A (2011) Acute pulmonary oedema as a complication of hypertension during pregnancy. Hypertens Pregnancy 30(2):169–179PubMedCrossRef
Tita AT, Szychowski JM, Boggess K, Dugoff L, Sibai B, Lawrence K, Hughes BL, Bell J, Aagaard K, Edwards RK, Gibson K, Haas DM, Plante L, Metz T, Casey B, Esplin S, Longo S, Hoffman M, Saade GR, Hoppe KK, Foroutan J, Tuuli M, Owens MY, Simhan HN, Frey H, Rosen T, Palatnik A, Baker S, August P, Reddy UM, Kinzler W, Su E, Krishna I, Nguyen N, Norton ME, Skupski D, El-Sayed YY, Ogunyemi D, Galis ZS, Harper L, Ambalavanan N, Geller NL, Oparil S, Cutter GR, Andrews WW, Chronic H, Pregnancy Trial C (2022) Treatment for mild chronic hypertension during pregnancy. N Engl J Med 386(19):1781–1792PubMedPubMedCentralCrossRef
Tooher J, Thornton C, Makris A, Ogle R, Korda A, Hennessy A (2017) All hypertensive disorders of pregnancy increase the risk of future cardiovascular disease. Hypertension 70(4):798–803PubMedCrossRef
Toprak V, Kafadar MT (2021) Intrahepatic cholestasis of pregnancy: is fetoplacental doppler ultrasound useful in the diagnosis and follow-up? Ann Clin Anal Med 12(01):87–91
Townsend R, O’Brien P, Khalil A (2016) Current best practice in the management of hypertensive disorders in pregnancy. Integr Blood Press Control 9:79–94PubMedPubMedCentralCrossRef
Trauner M, Fickert P, Pertl B (2004) Schwangerschaftsspezifische Lebererkrankungen. Dtsch Arztebl 101(50):A3416–A3425
Trogstad L, Skrondal A, Stoltenberg C, Magnus P, Nesheim BI, Eskild A (2004) Recurrence risk of preeclampsia in twin and singleton pregnancies. Am J Med Genet A 126A(1):41–45PubMedCrossRef
Trottmann F, Baumann M, Amylidi-Mohr S, Surbek D, Risch L, Mosimann B, Raio L (2019) Angiogenic profiling in HELLP syndrome cases with or without hypertension and proteinuria. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 243:93–96PubMedCrossRef
Tsiakkas A, Saiid Y, Wright A, Wright D, Nicolaides KH (2016) Competing risks model in screening for preeclampsia by maternal factors and biomarkers at 30–34 weeks’ gestation. Am J Obstet Gynecol 215(1):87 e81–87 e17CrossRef
Tucker KL, Bankhead C, Hodgkinson J, Roberts N, Stevens R, Heneghan C, Rey E, Lo C, Chandiramani M, Taylor RS, North RA, Khalil A, Marko K, Waugh J, Brown M, Crawford C, Taylor KS, Mackillop L, McManus RJ (2018) How do home and clinic blood pressure readings compare in pregnancy? Hypertension 72(3):686–694PubMedCrossRef
Tuffnell DJ, Jankowicz D, Lindow SW, Lyons G, Mason GC, Russell IF, Walker JJ, Yorkshire Obstetric Critical Care, G (2005) Outcomes of severe pre-eclampsia/eclampsia in Yorkshire 1999/2003. BJOG 112(7):875–880PubMedCrossRef
Turunen K, Molsa A, Helander K, Sumanen M, Mattila KJ (2012) Health history after intrahepatic cholestasis of pregnancy. Acta Obstet Gynecol Scand 91(6):679–685PubMedCrossRef
Ukah UV, Payne B, Hutcheon JA, Ansermino JM, Ganzevoort W, Thangaratinam S, Magee LA, Von Dadelszen P (2018) Assessment of the fullPIERS risk prediction model in women with early-onset preeclampsia. Hypertension 71(4):659–665PubMedCrossRef
Ukah UV, Payne B, Karjalainen H, Kortelainen E, Seed PT, Conti-Ramsden FI, Cao V, Laivuori H, Hutcheon J, Chappell L, Mark Ansermino J, Vatish M, Redman C, Lee T, Li L, Magee LA, Von Dadelszen P, Full PG (2019) Temporal and external validation of the fullPIERS model for the prediction of adverse maternal outcomes in women with pre-eclampsia. Pregnancy Hypertens 15:42–50PubMedCrossRef
Valensise H, Vasapollo B, Gagliardi G, Novelli GP (2008) Early and late preeclampsia: two different maternal hemodynamic states in the latent phase of the disease. Hypertension 52(5):873–880PubMedCrossRef
Van Esch JJA, Van Heijst AF, De Haan AFJ, Van der Heijden OWH (2017) Early-onset preeclampsia is associated with perinatal mortality and severe neonatal morbidity. J Matern Fetal Neonatal Med 30(23):2789–2794PubMedCrossRef
Van Oostwaard MF, Langenveld J, Schuit E, Papatsonis DN, Brown MA, Byaruhanga RN, Bhattacharya S, Campbell DM, Chappell LC, Chiaffarino F, Crippa I, Facchinetti F, Ferrazzani S, Ferrazzi E, Figueiro-Filho EA, Gaugler-Senden IP, Haavaldsen C, Lykke JA, Mbah AK, Oliveira VM, Poston L, Redman CW, Salim R, Thilaganathan B, Vergani P, Zhang J, Steegers EA, Mol BW, Ganzevoort W (2015) Recurrence of hypertensive disorders of pregnancy: an individual patient data metaanalysis. Am J Obstet Gynecol 212(5):624. e621–617
Van Oostwaard MF, Van Eerden L, De Laat MW, Duvekot JJ, Erwich J, Bloemenkamp K, Bolte AC, Bosma J, Koenen SV, Kornelisse RF, Rethans B, Van Runnard Heimel P, Scheepers H, Ganzevoort W, Mol B, De Groot CJ, Gaugler-Senden I (2017) Maternal and neonatal outcomes in women with severe early onset pre-eclampsia before 26 weeks of gestation, a case series. BJOG 124(9):1440–1447PubMedCrossRef
Van Rijn BB, Hoeks LB, Bots ML, Franx A, Bruinse HW (2006) Outcomes of subsequent pregnancy after first pregnancy with early-onset preeclampsia. Am J Obstet Gynecol 195(3):723–728PubMedCrossRef
Vasapollo B, Lo Presti D, Gagliardi G, Farsetti D, Tiralongo GM, Pisani I, Novelli GP, Valensise H (2018) Restricted physical activity in pregnancy reduces maternal vascular resistance and improves fetal growth. Ultrasound Obstet Gynecol 51(5):672–676PubMedCrossRef
Vatten LJ, Skjaerven R (2004) Is pre-eclampsia more than one disease? BJOG 111(4):298–302PubMedCrossRef
Vaught AJ, Kovell LC, Szymanski LM, Mayer SA, Seifert SM, Vaidya D, Murphy JD, Argani C, O’Kelly A, York S, Ouyang P, Mukherjee M, Zakaria S (2018) Acute cardiac effects of severe pre-eclampsia. J Am Coll Cardiol 72(1):1–11PubMedPubMedCentralCrossRef
Vela Vásquez RS, Peláez Romero R (2015) Aspirin and spinal haematoma after neuraxial anaesthesia: myth or reality? Br J Anaesth 115(5):688–698PubMedCrossRef
Verlohren S (2022a) Ätiologie und Pathogenese: Angiogene Faktoren. In: Stepan H, Verlohren S (Hrsg) Präeklampsie. De Gruyter, Berlin/Boston, S 83–98CrossRef
Verlohren S (2022b) Screening. In: Stepan H, Verlohren S (Hrsg) Präeklampsie – Diagnostik und Klinisches Management. De Gruyter, Berlin/Boston
Vest AR, Cho LS (2014) Hypertension in pregnancy. Curr Atheroscler Rep 16(3):395PubMedCrossRef
Vigil-De Gracia P, Ortega-Paz L (2012) Pre-eclampsia/eclampsia and hepatic rupture. Int J Gynaecol Obstet 118(3):186–189PubMedCrossRef
Vigil-Degracia P, Ludmir J, Ng J, Reyes-Tejada O, Nova C, Beltre A, Yuen-Chon V, Collantes J, Turcios E, Lewis R, Cabrera S (2018) Is there benefit to continue magnesium sulphate postpartum in women receiving magnesium sulphate before delivery? A randomised controlled study. BJOG 125(10):1304–1311PubMedCrossRef
Vinayagam D, Leslie K, Khalil A, Thilaganathan B (2015) Preeclampsia – what is to blame? The placenta, maternal cardiovascular system or both? World J Obstet Gynecol 4(4):77–85CrossRef
Vischer AS, Burkard T (2017) Principles of blood pressure measurement – current techniques, office vs ambulatory blood pressure measurement. Adv Exp Med Biol 956:85–96PubMedCrossRef
Visser W, Wallenburg HC (1995) Temporising management of severe pre-eclampsia with and without the HELLP syndrome. Br J Obstet Gynaecol 102(2):111–117PubMedCrossRef
Vlemmix F, Warendorf JK, Rosman AN, Kok M, Mol BW, Morris JM, Nassar N (2013) Decision aids to improve informed decision-making in pregnancy care: a systematic review. BJOG 120(3):257–266PubMedCrossRef
Walters BN (2011) Preeclamptic angina – a pathognomonic symptom of preeclampsia. Hypertens Pregnancy 30(2):117–124PubMedCrossRef
Wang HY, Jiang Q, Shi H, Xu YQ, Shi AC, Sun YL, Li J, Ning Q, Shen GX (2016) Effect of caesarean section on maternal and foetal outcomes in acute fatty liver of pregnancy: a systematic review and meta-analysis. Sci Rep 6:28826PubMedPubMedCentralCrossRef
Waugh JJ, Clark TJ, Divakaran TG, Khan KS, Kilby MD (2004) Accuracy of urinalysis dipstick techniques in predicting significant proteinuria in pregnancy. Obstet Gynecol 103(4):769–777PubMedCrossRef
Weiner CP (1987) Thrombotic microangiopathy in pregnancy and the postpartum period. Semin Hematol 24(2):119–129PubMed
Weinstein L (1982) Syndrome of hemolysis, elevated liver enzymes, and low platelet count: a severe consequence of hypertension in pregnancy. Am J Obstet Gynecol 142(2):159–167PubMedCrossRef
Wertaschnigg D, Reddy M, Mol BWJ, Rolnik DL, Da Silva Costa F (2019) Prenatal screening for pre-eclampsia: frequently asked questions. Aust N Z J Obstet Gynaecol 59(4):477–483PubMedPubMedCentralCrossRef
Wicinski M, Malinowski B, Puk O, Socha M, Slupski M (2020) Methyldopa as an inductor of postpartum depression and maternal blues: a review. Biomed Pharmacother 127:110196PubMedCrossRef
Wilke G, Rath W, Schutz E, Armstrong VW, Kuhn W (1992) Haptoglobin as a sensitive marker of hemolysis in HELLP-syndrome. Int J Gynaecol Obstet 39(1):29–34PubMedCrossRef
Williams B, Mancia G, Spiering W, Agabiti Rosei E, Azizi M, Burnier M, Clement DL, Coca A, De Simone G, Dominiczak A, Kahan T, Mahfoud F, Redon J, Ruilope L, Zanchetti A, Kerins M, Kjeldsen SE, Kreutz R, Laurent S, Lip GYH, McManus R, Narkiewicz K, Ruschitzka F, Schmieder RE, Shlyakhto E, Tsioufis C, Aboyans V, Desormais I, Group, E. S. C. S. D (2018) 2018 ESC/ESH Guidelines for the management of arterial hypertension. Eur Heart J 39(33):3021–3104PubMedCrossRef
Wiwanitkit V (2010) Periodic urinary protein creatinine ratio for predicting significant proteinuria in preeclampsia in different alternatives: time effectiveness analysis. Arch Gynecol Obstet 281(3):571–573PubMedCrossRef
Woudstra DM, Chandra S, Hofmeyr GJ, Dowswell T (2010) Corticosteroids for HELLP (hemolysis, elevated liver enzymes, low platelets) syndrome in pregnancy. Cochrane Database Syst Rev 9:CD008148
Wright A, Wright D, Syngelaki A, Georgantis A, Nicolaides KH (2019) Two-stage screening for preterm preeclampsia at 11–13 weeks’ gestation. Am J Obstet Gynecol 220(2):197 e191–197 e111CrossRef
Wright D, Akolekar R, Syngelaki A, Poon LC, Nicolaides KH (2012) A competing risks model in early screening for preeclampsia. Fetal Diagn Ther 32(3):171–178PubMedCrossRef
Wright D, Syngelaki A, Akolekar R, Poon LC, Nicolaides KH (2015) Competing risks model in screening for preeclampsia by maternal characteristics and medical history. Am J Obstet Gynecol 213(1):62 e61–62 e10CrossRef
Wright D, Poon LC, Rolnik DL, Syngelaki A, Delgado JL, Vojtassakova D, De Alvarado M, Kapeti E, Rehal A, Pazos A, Carbone IF, Dutemeyer V, Plasencia W, Papantoniou N, Nicolaides KH (2017) Aspirin for Evidence-Based Preeclampsia Prevention trial: influence of compliance on beneficial effect of aspirin in prevention of preterm preeclampsia. Am J Obstet Gynecol 217(6):685 e681–685 e685CrossRef
Wright WL (2017) Neurologic complications in critically ill pregnant patients. Handb Clin Neurol 141:657–674PubMedCrossRef
Yamada T, Obata-Yasuoka M, Hamada H, Baba Y, Ohkuchi A, Yasuda S, Kawabata K, Minakawa S, Hirai C, Kusaka H, Murabayashi N, Inde Y, Nagura M, Umazume T, Itakura A, Maeda M, Sagawa N, Ohno Y, Kataoka S, Fujimori K, Kudo Y, Ikeda T, Nakai A, Minakami H (2016) Isolated gestational proteinuria preceding the diagnosis of preeclampsia – an observational study. Acta Obstet Gynecol Scand 95(9):1048–1054PubMedCrossRef
Yamasmit W, Chaithongwongwatthana S, Charoenvidhya D, Uerpairojkit B, Tolosa J (2004) Random urinary protein-to-creatinine ratio for prediction of significant proteinuria in women with preeclampsia. J Matern Fetal Neonatal Med 16(5):275–279PubMedCrossRef
Ying W, Catov JM, Ouyang P (2018) Hypertensive disorders of pregnancy and future maternal cardiovascular risk. J Am Heart Assoc 7(17):e009382PubMedPubMedCentralCrossRef
Yoder SR, Thornburg LL, Bisognano JD (2009) Hypertension in pregnancy and women of childbearing age. Am J Med 122(10):890–895PubMedCrossRef
Yoo KY, Kang DH, Jeong H, Jeong CW, Choi YY, Lee J (2013) A dose-response study of remifentanil for attenuation of the hypertensive response to laryngoscopy and tracheal intubation in severely preeclamptic women undergoing caesarean delivery under general anaesthesia. Int J Obstet Anesth 22(1):10–18PubMedCrossRef
Yoselevsky E, Mcelrath T, Little S (2022) Readmission for postpartum eclampsia in the United States. J Matern Fetal Neonatal Med 35:10082–10085PubMedCrossRef
Yu CK, Smith GC, Papageorghiou AT, Cacho AM, Nicolaides KH, Fetal Medicine Foundation Second Trimester Screening, G (2005) An integrated model for the prediction of preeclampsia using maternal factors and uterine artery Doppler velocimetry in unselected low-risk women. Am J Obstet Gynecol 193(2):429–436PubMedCrossRef
Yu CK, Khouri O, Onwudiwe N, Spiliopoulos Y, Nicolaides KH, Fetal Medicine Foundation Second-Trimester Screening, G (2008) Prediction of pre-eclampsia by uterine artery Doppler imaging: relationship to gestational age at delivery and small-for-gestational age. Ultrasound Obstet Gynecol 31(3):310–313PubMedCrossRef
Zeeman GG (2009) Neurologic complications of pre-eclampsia. Semin Perinatol 33(3):166–172PubMedCrossRef
Zeisler H, Llurba E, Chantraine F, Vatish M, Staff AC, Sennstrom M, Olovsson M, Brennecke SP, Stepan H, Allegranza D, Dilba P, Schoedl M, Hund M, Verlohren S (2016) Predictive value of the sFlt-1:PlGF ratio in women with suspected preeclampsia. N Engl J Med 374(1):13–22PubMedCrossRef
Zhang J, Klebanoff MA, Roberts JM (2001) Prediction of adverse outcomes by common definitions of hypertension in pregnancy. Obstet Gynecol 97(2):261–267PubMed
Zhang J, Meikle S, Trumble A (2003) Severe maternal morbidity associated with hypertensive disorders in pregnancy in the United States. Hypertens Pregnancy 22(2):203–212PubMedCrossRef
Zini G, De Cristofaro R (2019) Diagnostic testing for differential diagnosis in thrombotic microangiopathies. Turk J Haematol 36(4):222–229PubMedPubMedCentral
Zwart JJ, Richters A, Ory F, De Vries JI, Bloemenkamp KW, Van Roosmalen J (2008) Eclampsia in the Netherlands. Obstet Gynecol 112(4):820–827PubMedCrossRef