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Klinische Angiologie
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Publiziert am: 30.04.2023

Medizinische Rehabilitation bei Gefäßerkrankungen

Verfasst von: Gesine Dörr, Michael Marx, Reimund Prokein, Wolfram Oettler, Raik Severin, Robert Nechwatal und Karin Meng
Rehabilitation (lateinisch rehabilitatio = „Wiederherstellung“) bezeichnet die Bestrebung und ihren Erfolg, einen Menschen wieder in seinen vor einer Erkrankung existierenden Zustand zu versetzen. Die Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation zielen darauf ab, die körperlichen und psychischen Folgen, Einschränkung der Aktivität und die Störung der Teilhabe durch eine Erkrankung auf ein Minimum zu reduzieren. Neben der ärztlich-medizinischen Diagnostik und Therapie wird durch das multidisziplinäre Rehabilitationsteam ein individualisierter Therapieplan erstellt, gemeinsam mit dem Patienten die vereinbarten Therapieziele zu erreichen. Der Schulung bezüglich der Erkrankung und des Erwerbs der Fähigkeit, das Erlernte nachhaltig in den Alltag zu übertragen, kommt eine besondere Bedeutung zu. Die nachhaltig positive Beeinflussung des Krankheitsverlaufes ist für Prognose und Lebensqualität von großer Bedeutung.
Die vielfältigen Möglichkeiten in der Rehabilitation von Gefäßpatienten werden beispielhaft für die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), die chronisch venöse Insuffizienz (CVI) und das Lymphödem dargestellt.

Rehabilitation bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK)

Warum ist Rehabilitation bei Patienten mit PAVK sinnvoll?

Die Zahl von Patienten mit einer PAVK, die nach einer operativen interventionellen oder konservativen Therapie an einer Rehabilitationsmaßnahme teilnehmen, ist bis heute verschwindend gering (Falk et al. 2019). Die Rehabilitationsnotwendigkeit ergibt sich bei Patienten mit PAVK aus mehreren im Folgenden aufgeführten Gesichtspunkten:
  • höhere kardiovaskuläre Mortalität als bei der KHK (Bauersachs et al. 2019; Diehm et al. 2009; Song et al. 2019)
  • Sekundärprävention schlechter als bei der KHK (Armstrong et al. 2014; Westin et al. 2014)
  • krankheitsspezifische Mobilitätseinschränkung mit Folgeerkrankungen (metabolisch, orthopädisch, psychisch) (Milani et al. 2007)
  • krankheitsspezifische Barrieren für die konservative Therapie (Cavalcante et al. 2015; Stauber et al. 2013)
  • wissenschaftlich nachgewiesener Nutzen von spezialisierten rehabilitativen Programmen in Bezug auf den Progress der PAVK und in Bezug auf die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität (Djerf et al. 2020; Malgor et al. 2015)
PAVK-Patienten sind in der allgemeinen kardiologischen Rehabilitation bezüglich der notwendigen angiologischen Kenntnisse und Diagnostikmöglichkeiten sowie spezifischer therapeutischer Angebote in Deutschland nicht flächendeckend abgebildet (Falk et al. 2019)

Indikationen und Kontraindikationen zur Rehabilitation bei arteriellen Gefäßerkrankungen

Die häufigsten Indikationen zur Rehabilitation unter den arteriellen Gefäßerkrankungen sind:
  • PAVK im Stadium II ohne Notwendigkeit einer Intervention/Operation
  • PAVK im Stadium II nach allen interventionellen/operativen Eingriffen
  • Z. n. Minor-und Majoramputation bei PAVK
  • Stadium II mit unkomplizierter Restläsion nach Revaskularisation
Das diabetische Fußsyndrom (DFS) ohne PAVK stellt keine Indikation zur angiologischen Rehabilitation dar (Kap. „Klinisches Bild und diagnostisches Vorgehen beim diabetischen Fußsyndrom Diabetisches Fußsyndrom“).
Ein Rehabilitationsbedarf liegt auch bei folgenden Erkrankungen vor (Kap. „Berufliche Rehabilitation und soziale Rehabilitation“):
  • Erkrankungen der supraaortalen Arterien nach Intervention/Operation: Festlegung des Schwerpunktes der Rehabilitation (angiologisch versus neurologisch) in Abhängigkeit vom neurologischen Defizit
  • Erkrankungen der thorakalen u./o. abdominalen Aorta nach Intervention/Operation
  • Aortendissektion mit primär konservativem Therapieansatz (Stanford B)
  • Thrombangiitis obliterans (Morbus Winiwarter-Buerger)
  • PAVK der oberen Extremität
Die richtige Indikationsstellung und die qualifizierte Festlegung der Therapieziele sind dabei ausschlaggebend. Eine Rehabilitation für Patienten mit einer PAVK im Stadium II ist gerade dann zu erwägen, wenn eine interventionelle/operative Therapie primär nicht indiziert oder technisch mit hohem Risiko behaftet ist. Leitliniengerecht sollen alle konservativen Möglichkeiten vor potenziell komplikationsbehafteten Verfahren gewählt werden (Aboyans et al. 2018).
Folgende Kontraindikationen zur Rehabilitation sind zu beachten:
  • PAVK im St. III und IV nach Fontaine
  • Angina pectoris CCS III und IV
  • Herzinsuffizienz im Stadium NYHA III und IV
  • interventionspflichtige kardiale Arrhythmien und operationspflichtige Herzklappenerkrankungen
  • COPD im St. GOLD 3 und 4
  • neurologische und orthopädische Erkrankungen mit akuter Symptomatik, so dass ein überwachtes und strukturiertes Gehtraining nicht möglich ist
  • akute psychiatrische Erkrankungen
  • fehlende Motivation oder Motivierbarkeit
Die Durchführung einer primären Rehabilitation in den Stadien III und IV der PAVK ist kontraindiziert, da in diesen Stadien unverzüglich alle operativen, interventionellen und medikamentösen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft werden müssen, um eine rasche Besserung der kritischen Durchblutungsstörung zu bewirken.

Rehabilitationskonzept für Patienten mit arteriellen Gefäßerkrankungen

Das ganzheitlich orientierte Konzept einer Rehabilitation von Patienten mit Gefäßerkrankungen hat strukturelle, personelle und inhaltliche Voraussetzungen, um die Qualität der ambulanten und stationären angiologischen Rehabilitation zu sichern (S3LL-KardReha D-A-CH 2019).

Das therapeutische Team in der spezialisierten angiologischen Rehabilitation sollte idealerweise aus folgenden Berufsgruppen bestehen:

  • Angiologisch ausgebildetes ärztliches Personal
  • Angiologisch ausgebildetes Personal in der Pflege (mit Wundexpertise)
  • Angiologisch ausgebildetes Personal in der Funktionsdiagnostik
  • Gefäßsporttrainer
  • Psychologen
  • Ökotrophologen und Diabetesberater
  • Ergotherapeuten
  • Physiotherapeuten (Zusatzqualifikation „Lymphtherapie“)
  • Sozialdienst
  • Kooperation mit einem Orthopädietechniker
  • Kooperation mit einer angiologischen und einer gefäßchirurgischen Klinik

Krankheitsspezifische Diagnostik bei PAVK

Zu Beginn der Rehabilitation ist eine vollständige klinische Untersuchung zur Beurteilung der peripheren Durchblutungssituation nicht nur im operativ oder interventionell behandelten Segment des Gefäßsystems erforderlich, um auf Basis des „Ist-Zustandes“ ein realistisches Therapieziel formulieren zu können (Rieger und Schoop 1998).
Ergänzend ist ggf. eine gezielte nicht-invasive Diagnostik vorzunehmen, um eine genaue Beurteilung des Kompensationsgrades der PAVK zu ermöglichen.
Diagnostische ganzheitliche Erfassung des Ausmaßes der Atherosklerose:
  • Bestimmung der standardisierten Gehstrecke zu Beginn und am Ende der Rehabilitation mittels Laufband (3,0 km/h bei einer Steigung von 12 %) oder Metronom-gestützte Gehstrecke in der Ebene oder 6 min Gehtest (Lanzi et al. 2021)
  • ausführliche Duplexsonographie zur Beurteilung des aktuellen arteriellen Gefäßstatus
  • kardiologische Diagnostik zur Einschätzung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit und zur Detektion einer möglichweise präinterventionell oder präoperativ asymptomatischen KHK
  • Bestimmung der Wegefähigkeit (Kap. „Begriffe und Definitionen“) am Ende der Rehabilitation zur sozialmedizinischen Beurteilung

Rehabilitationsziele bei PAVK

Wesentliches Rehabilitationsziel bei der PAVK sind der Erhalt und die Verbesserung der Gehfähigkeit, die Sicherung einer ausreichenden Mobilität und damit der Erhalt der Teilhabe am beruflichen, psychosozialen und gesellschaftlichen Leben.
Spezielle Therapieziele umfassen:
  • Verbesserung der schmerzfreien und absoluten Gehstrecke und damit der Mobilität
  • Verbesserung postoperativer Folgezustände
  • Verbesserung der Gehfähigkeit mit der Prothese nach Major-Amputation
  • Erlernen der Durchführung von Gefäßsport und Gehtraining sowie der Fertigkeiten zur selbstständigen nachhaltigen Durchführung im Alltag
  • Verbesserung der Compliance und des Krankheitsverständnisses in Bezug auf Risikofaktorenmanagement und Sekundärprävention
  • Förderung der Krankheitsverarbeitung und Reduktion depressiver Entwicklungen mittels psychologischer Unterstützung
  • Erreichen einer Nikotinkarenz durch Kurzberatung und Gruppenschulung
  • Verbesserung des Diabetesselbstmanagements mittels Diabetesschulung
  • Schulung bei diabetischem Fußsyndrom zur Prävention

Therapeutische Leistungen in der Rehabilitation von Patienten mit PAVK

Entsprechend der Eingangsdiagnostik vereinbaren der Arzt und die Therapeuten gemeinsam einen Therapieplan für die Rehabilitanden.
  • medizinische Therapie (Optimierung der medikamentösen Therapie zur leitliniengerechten Kontrolle aller kardiovaskulären Risikofaktoren und Diagnostik weiterer atherosklerotischer Manifestationen)
  • Schulungsmaßnahmen durch ärztliches Personal (Einzelberatung und Gruppenschulung) und Rehabilitationsteam
  • Sport- und Bewegungstherapie (Gefäß-, Gehtraining, sonstige Bewegungstherapie)
  • Physiotherapie (inklusive manuelle Lymphdrainage)
  • Ergotherapie
  • Ernährungsberatung (Einzelberatung, Diabetikerschulung, Lehrküche)
  • psychologische Therapie (Einzelberatung, Raucherentwöhnung etc.)
  • Sozialberatung (berufliche Wiedereingliederung etc.)
  • Spezifische Therapiemaßnahmen wie strukturierte Wundversorgung
  • Prothesen-Gehtraining nach Amputation (Prothesen-Sprechstunde)
Gefäß- und Gehtraining sowie Sport- und Bewegungstherapie bei PAVK
Die Trainingstherapie umfasst ein umfangreiches Programm unter Anleitung ausgebildeter Gefäßtherapeuten (Hamburg und Creager 2017; Parmenter et al. 2015).
Das Trainingsprogramm umfasst typischerweise:
  • Gehtraining in der Ebene und/oder auf dem Laufband
  • Kontrolliertes Gehtraining im Intervall mittels zunehmender Geschwindigkeit oder Steigung
  • Techniktraining („richtiges Gehen“ – Armbewegung/Fußtechnik)
  • Gymnastik und Krafttraining im Sitzen und Stehen
  • Koordinations-, Dehnungs- und Entspannungsübungen
Die Adaptation des Gefäßtrainings an das Verschlussmuster ist im Rahmen des Intervalltrainings zu beachten.
Die Lokalisation des Strombahnhindernisses beeinflusst die Trainingsart wie folgt:
  • Beckenarterien: Aktivierung der Kollateralbildung zur Oberschenkelmuskulatur
    Trainingsformen: Fahrradfahren, Kniebeugen
  • Femoralarterien: Aktivierung der Kollateralbildung zur Unterschenkelmuskulatur
    Trainingsformen: Gehen, Laufen, Zehenstände (stehend oder sitzend)
  • Unterschenkelarterien: Aktivierung der Kollateralbildung zur Fußmuskulatur
    Trainingsformen: Gehen, Laufen, Zehenstände, Ratschow´sche Lagerungsübungen
Ein supervidiertes Gehtraining ist vorzuziehen, jedoch deuten die Ergebnisse einer Cochrane Metaanalyse darauf hin, dass heimbasierte Trainingsmethoden sinnvoll sein können, wenn ein überwachtes Gehtraining nicht möglich ist. (Jansen et al. 2020).
Ergänzende Krankengymnastik (als Gruppen-, bei Bedarf als Einzeltherapie) wird zur Verbesserung der allgemeinen Koordination, der Gelenkbeweglichkeit und der muskulären Kraft angeboten. Eine besondere Bedeutung hat diese Therapie, weil bei vielen PAVK-Patienten ein schleichender Krankheitsverlauf besteht und sie ihre Belastbarkeit teils unbewusst der Symptomatik angepasst haben. Myogelosen in den Waden durch eine kompensatorische Fehlbelastung oder eine Überlastung können in den meisten Fällen durch manuelle Therapie/lokale Massagen gebessert werden.
Krankheitsspezifische interdisziplinäre Patientenschulung
Die medizinische Therapie in ärztlicher Verantwortung ist auf die Optimierung der kardiovaskulären Risikofaktoren ausgerichtet. Zudem erfolgt eine Aufklärung über die individuelle Erkrankung, deren Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und die Komorbiditäten in anderen Gefäßregionen. Diese Informationen sollen unter Bezugnahme auf die individuelle Erkrankungssituation mittels ärztlicher Einzelberatung und auf die allgemeinen krankheitsspezifischen Informationen für alle Gefäßpatienten in spezifischen Schulungsgruppen vermittelt werden.
Ziel ist eine nachhaltige Stärkung der Motivation, um durch eigenverantwortliche Änderung des Bewegungs-, Ernährungs- und Risikoverhaltens (Nikotinkarenz) den weiteren Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
Die Schulung für PAVK-Patienten umfasst folgende Themen/Inhalte und wird durch das interdisziplinäre Team vermittelt (S3LL KardReha D-A-CH 2019; Gerhard-Herman et al. 2017; Treat-Jacobson et al. 2019):
  • Krankheitsdefinition, -ursachen und Symptome
  • Diagnostik, Therapie und Risikofaktoren-Management (Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Diabetes)
  • Bedeutung und Inhalte eines gesundheitsfördernden Lebensstils (Raucherentwöhnung, gesunde Ernährung, körperliche Aktivität, Gewichtsreduktion)
  • Notwendigkeit, Nutzen, Verlauf und Durchführung des Geh- und Gefäßtrainings
  • Selbstpflege und Symptombeobachtung zur Fußgesundheit (z. B. tägliche Eigen- und/oder Fremdinspektion der Füße, Auswahl passender Schuhe und Socken, Vermeiden von Barfußlaufen, Fußpflege und Hygiene); wichtig ist bei neuen Fußproblemen einen Arzt aufzusuchen
Die krankheitsspezifische Schulung ist mit den weiteren therapeutischen Leistungen – wie Sport- und Bewegungstherapie, Ernährungsberatung, psychologischen Gruppen (z. B. zur Raucherentwöhnung, Krankheitsverarbeitung), ärztliche Beratung – verbunden und daher abzustimmen.

Rehabilitation nach Major-Amputation (zusätzliche Strukturvoraussetzungen)

Eine Rehabilitation von amputierten Gefäßpatienten kann nur in solchen (in der Regel stationären) Rehabilitationseinrichtungen angeboten werden, in denen die dafür erforderlichen strukturellen Voraussetzungen gegeben sind.
Nach Amputation sollte die Wundheilung soweit abgeschlossen sein, dass noch während der AHB die Anpassung einer Prothese mit nachfolgendem Gehtraining möglich ist.
Effekte der Rehabilitation bei Patienten mit arteriellen Gefäßerkrankungen
Für Patienten mit PAVK existiert in Deutschland bisher kein einheitliches Rehabilitationskonzept unter Federführung der Deutsche Rentenversicherung (DRV) wie bei der KHK oder anderen Krankheitsbildern. Oftmals werden Patienten mit PAVK innerhalb einer regulären kardiologischen Rehabilitation behandelt. In einer eigenen Erhebung der DRV konnte gezeigt werden, dass bei PAVK-Patienten signifikant seltener spezialisierte Trainingsprogramme angeboten, stattdessen aber kardiologische Einheiten absolviert wurden. Nur knapp 0,16 % (ca. 1600) aller medizinischen Rehabilitationen wurden 2014 mit der Indikation PAVK durchgeführt. Nur 7 % der Rehabilitanden wurden in ausgewiesenen angiologischen Rehabilitationskliniken rehabilitiert (Falk et al. 2019). In einer Metaanalyse, welche mehrere ambulante Programme mit spezialisiertem Gehtraining und Schulungsprogrammen bezüglich der Erkrankung sowie ärztlich kontrollierter, effektiver medikamentöser Sekundärprävention umfasste, konnte gezeigt werden, dass sowohl in Bezug auf die kardiovaskuläre Ereignisrate als auch die kardiovaskuläre Mortalität und in Bezug auf Minor- und Major-Amputationen die Patienten innerhalb der Programme ein deutlich besseres Outcome hatten als Patienten ohne ein solches Angebot (Hussain et al. 2016). Belegt ist der Nutzen eines supervidierten Gehtrainings mit verhaltenstherapeutischen Angeboten zur Verbesserung der Compliance und des Krankheitsverständnisses sowie der Lebensqualität (McDermott 2018). Dass auch ältere Patienten von einer Rehabilitation in Bezug auf Gehstrecke und kardiovaskuläre Ereignisrate profitieren, konnte im 3-Jahres-Outcome einer Single Center Studie eindrucksvoll gezeigt werden (Manfredini et al. 2019). Die Reduktion der kardiovaskulären Ereignisrate und der Amputationsrate konnte bei leitliniengerechter Statinverordnung im Sinne einer konsequenten Sekundärprävention nachgewiesen werden. Analytische Betrachtungen in Bezug auf die Therapie bei Patienten mit PAVK zeigten, dass im Vergleich der Verordnungsintervalle einer nicht-leitliniengerechten Therapie unter einer leitliniengerechten Therapie über 6 Jahre eine signifikante Reduktion der kardiovaskulären Ereignisrate nachgewiesen werden konnte (Baviera et al. 2018). Prospektive Studien zur Evaluation der angiologischen Rehabilitation, die in Deutschland sowohl stationär als auch ambulant durchgeführt wird, fehlen derzeit, sind jedoch in Planung. Aktuell wird in Deutschland unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) und der Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) ein spezialisiertes angiologisches Rehabilitationskonzept für Rehabilitanden mit PAVK definiert und evaluiert.
Die Möglichkeiten der multiprofessionellen Therapie von Patienten mit PAVK in einer spezialisierten Rehabilitation bietet nachweislich positive Effekte in Bezug auf den Verlauf der PAVK, das Krankheitsverständnis und die Einstellung der kardiovaskulären Risikofaktoren. Der Übergang in die Weiterführung der konservativen Therapie in einer Gefäßsportgruppe wird durch das subjektive Erleben der Verbesserung der Gehstrecke und der kardiopulmonalen Fitness während einer Rehabilitation nachhaltig gefördert.

Medizinische Rehabilitation bei Chronisch Venöser Insuffizienz (CVI)

Warum ist Rehabilitation bei Patienten mit CVI sinnvoll?

Bei einer Inzidenz von 1–3/1000 Einwohner in westlichen Industrienationen (Cohen et al. 2007; White 2003) werden in Deutschland pro Jahr ca. 600.000 Menschen wegen einer Becken-Beinvenenthrombose behandelt.
In einer 2016 veröffentlichten Meta-Analyse – unter Verwendung der CEAP Klassifikation – ließen sich 60–70 % der Patienten den klinisch wenig beeinträchtigenden Stadien C0 und C1 zuordnen, ca. 25 % in C2 und C3 mit Varizen und/oder Ödem und bis zu 5 % in C4 bis C6 mit Hautveränderungen bis hin zum Ulcus cruris. Die Inzidenz für Varikose und CVI lag jeweils bei ca. 2 % pro Jahr (Rabe et al. 2016).
Pathophysiologisch manifestiert sich die CVI als venöse Rückflussstörung mit erhöhtem venösem Druck unter Einbeziehung der Mikrozirkulation, zumeist in Kombination mit einer sekundären lymphatischen Stauung.
Das postthrombotische Syndrom (PTS) als chronische Folgeerkrankung einer Becken-Beinvenen-Thrombose ist die wesentliche Indikation zur Rehabilitation: ca. 20–50 % der Patienten entwickeln ein PTS, ca. 5–10 % der Patienten schwere Verläufe mit Ulcera (Kahn 2016).

Indikationen zur Rehabilitation bei CVI

Die hohe sozioökonomische Bedeutung der Krankheitsbilder ergibt sich aus der hohen Patientenzahl, den Gesamtkosten (direkt und indirekt), der reduzierten Lebensqualität und der Manifestation von Arbeitsunfähigkeit bzw. vorzeitiger Berentung sowie dem progredienten und rezidivierenden Verlauf (Gallenkemper 2009). In der angiologisch spezialisierten Rehabilitation kann das klinische Erscheinungs- und Beschwerdebild nachhaltig verbessert werden (Dörfler et al. 2015) und eine Leistungs- und Arbeitsplatzbeurteilung erfolgen.
Die Indikation zur angiologisch spezialisierten Rehabilitation bei CVI oder PTS folgt aus dem Ausmaß der biopsychosozialen Teilhabeeinschränkung des Patienten in Abhängigkeit von den individuellen Kontextfaktoren.
Aufgrund der gemeinsamen pathophysiologischen Grundlagen der gestörten venösen Hämodynamik bei den im Folgenden aufgeführten Krankheitsentitäten besteht eine Indikation zur medizinisch-angiologischen Rehabilitation bei:
  • PTS (Früh-/Spätsyndrom) mit/ohne arthrogenem Stauungssyndrom
  • Z. n. operativen Eingriffen am venösen System bei kompliziertem Verlauf
  • Ulcera bei PTS, besonders nach Fasziotomie und plastischer Deckung
  • Arthrogenem Stauungssyndrom
  • „Gemischten Ulcera“, nach Spalthautdeckung
  • Phlebolymphostatischem Ödem mit/ohne Ulcus
Das Ulcus cruris venosum stellt per se keine Kontraindikation zur Rehabilitation dar; Voraussetzung für die Aufnahme ist eine entsprechende Strukturqualität in der Klinik mit qualifiziertem Wundmanagement.
Keine Indikation zur Rehabilitation ergibt sich bei unkomplizierter primärer Varikose ohne Zeichen einer CVI (Rieger und Schoop 1998) und bei Erkrankungen und Beeinträchtigungen, welche die Rehabilitationsfähigkeit des Patienten ausschließen.

Therapeutische Leistungen der Medizinischen Rehabilitation bei CVI

Die Verbesserung des aktuellen Stadiums, die Vermeidung von Komplikationen sowie die langfristige Verbesserung der Teilhabe des Patienten sind die Ziele der rehabilitativen Maßnahmen mit ihrem interdisziplinären Therapieansatz im multiprofessionellen Team (Rabe und Pannier 2020). Ärzte, Sport- und Physiotherapeuten, Psychologen, Sozialarbeiter, Ernährungsberater und spezialisiertes Pflegepersonal arbeiten gemeinsamen hin auf die zu Beginn der Rehabilitation formulierten individuellen Therapieziele des Patienten. Hochlagern der Beine, häufiges Gehen, Kompressionstherapie, Gewichtsregulation, Kaltwasseranwendungen und gezielte Wasseranwendungen beeinflussen die klinischen Symptome der CVI und bilden die Basistherapie (Caggiati et al. 2018). Ggf. ist die Indikation zur Antikoagulation gemäß der Leitlinie, z. B. bei rezidivierenden Thrombosen, zu prüfen. Die Evaluation des Rehabilitationsverlaufes und der -zielerreichung können zur Indikationsprüfung hinsichtlich einer interventionellen Therapie führen, insbesondere bei schwerem PTS (Razavi et al. 2015).
Die täglich mehrfachen therapeutischen Angebote erzielen durch eine Reduktion des oft kombinierten Phleb-Lymphödems der Extremität eine verbesserte Mobilität. Die Zunahme der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit und der muskulären Beweglichkeit motivieren die Patienten zur nachhaltigen Umsetzung im Alltag (Kahn 2016). Vor einer Kompressionstherapie ist eine hämodynamisch relevante arterielle Durchblutungsstörung mittels Anamneseerhebung, Pulsstatus und Knöchel-Arm-Index auszuschließen.
Die Therapieplanung einer angiologischen Rehabilitation für Patienten mit CVI kann umfassen:
  • Initiierung einer effektiven Kompressionstherapie, sofern noch nicht erfolgt
  • Manuelle Lymphdrainage, Wechseldruckmassage, venöse Streichmassage, Elektrobehandlung, Muskelaufbautraining
  • Entstauungsgymnastik, Atemgymnastik
  • Kalte Güsse, Bewegungsbad
  • Ergometertraining, Nordic Walking, Armergometer, Stepper
  • Ernährungsberatung
  • bei Ulcerationen Behandlung durch speziell geschulte Wundtherapeuten
  • Schulungen in Kompressions- und Gerinnungstherapie und ggf. INR-Selbstmessung, Ernährung (Lehrküche)
  • Empfehlung von Hilfsmitteln, Geräten zur maschinellen Entstauung, Kompressionsware, Sozialberatung
  • Psychologische Exploration
  • Kontakt zu ambulanten Wundmanagementstrukturen
  • Kontakt zu ambulanten Sport- und Selbsthilfegruppen
  • Ergänzende Schulungen/Behandlungen weiterer Funktionseinschränkungen

Nachsorgemaßnahmen bei CVI

Diese können umfassen:
  • Dauerhaft regelmäßig anzuwendende Kompressionstherapie mit nach Maß gefertigter Kompressionsware in unterschiedlichen Kompressionsklassen, Ausführungen und Kombinationen
  • Entstauende Maßnahmen durch manuelle Lymphdrainage und/oder intermittierende maschinelle Entstauung je nach Ödemausprägung
  • Regelmäßige körperliche Trainingstherapie
  • Intensive, höchst sorgfältige Hautpflege zur Vorbeugung von sekundären Komplikationen durch Infektionen

Effekte der Rehabilitation von Patienten mit CVI

Die Bewegungstherapie in der Rehabilitation fördert die Aktivierung der Wadenmuskelpumpe, das Erlernen der entsprechenden Übungen die Nachhaltigkeit in Bezug auf die Verbesserung des venösen Rückflusses und der Beweglichkeit des Sprunggelenkes. Dies geht mit einer verbesserten Wundheilung einher (Orr et al. 2017), ebenso wie eine Sport- und Bewegungstherapie als Zirkeltherapie für mindestens 12 Wochen positiv auf Wundheilung und Ödemneigung wirken (Smith et al. 2018). Die Kombination aus Kompressions- mit supervidierter Sport- und Bewegungstherapie hat sich dabei als besonders günstig ohne Nebenwirkungen in Bezug auf Wundheilung und Lebensqualität herausgestellt (Jull et al. 2018; Klonizakis et al. 2018). Trotz der klinischen Besserung der Beschwerden und der Mobilität durch die strukturierte Trainingstherapie fehlt es z. Zt. an Evidenz, so dass weitere multizentrische und randomisierte Studien angezeigt sind (Xu et al. 2021). Daten zu Effekten der angiologischen spezialisierten Rehabilitation in Deutschland liegen derzeit weder in Bezug auf die sozialmedizinischen Ergebnisse noch den lokalen Verlauf und die Lebensqualität vor. Dazu tragen auch die geringe Anzahl an Zuweisungen in spezialisierte Kliniken und eine rehabilitative Unterversorgung bei.
Die spezialisierte angiologische Rehabilitation von Patienten mit CVI mit und ohne Ulcus kann in Erwägung gezogen werden, wenn durch die Therapie im multiprofessionellen Team eine Verbesserung der biopsychosozialen Teilhabe zu erwarten ist; dabei steht die sozialmedizinische Komponente im Vordergrund. Die Rehabilitanden lernen, im ambulanten Setting nachhaltig die adjuvante Sport- und Bewegungstherapie sowie die selbstständige Kompressionstherapie fortzuführen und eine psychologische Unterstützung im Rahmen der Krankheitsverarbeitung zu nutzen.

Rehabilitation des Extremitäten-Lymphödems

Warum ist die Rehabilitation von Patienten mit einem Lymphödem sinnvoll?

Die Häufigkeit des Lymphödem der Extremitäten ist nicht genau bekannt. Aus den Untersuchungen der Bonner Venenstudie (Rabe et al. 2003) und verschiedenen Entlassungsstatistiken von lymphologischen Rehabilitationskliniken kann abgeschätzt werden, dass die Prävalenz bei etwa 0,15 % liegt. Nur durch intensivierte Therapiefrequenz und -optionen im Rahmen einer Rehabilitation ist die chronisch progrediente Erkrankung auf ein deutlich geringeres Ausmaß zu reduzieren, das im ambulanten Bereich möglichst lange erhalten bleiben soll.

Indikationen zur Rehabilitation von Patienten mit chronischem Lymphödem

Die Durchführung der Entstauungsphase (Phase I) findet in Deutschland fast ausschließlich in Rehabilitationskliniken mit lymphologischem Schwerpunkt statt. Die Indikation wird gestellt bei Erstmanifestation oder signifikantem Progress eines primären oder sekundären Lymphödems der Extremitäten in den Stadien II und III oder bei Mischbildern aus verschiedenen Ödemerkrankungen (Kap. „Klinisches Bild und diagnostisches Vorgehen bei Erkrankungen des Lymphgefäßsystems“ und „Physikalische Therapie von Ödem“).
Ziel ist die zügige Ödemreduktion und die Überführung in die Erhaltungsphase (Phase II der KPE), um Beschwerden (Druckgefühl, Spannung) zu vermindern und Komplikationen an der Haut (z. B. Erysipele, lymphostatische Papillomatose) zu verhindern. Außerdem sollen subkutane Fibrosierungen durch die Lymphostase gelockert werden, damit das Ödem besser drainierbar wird. Da viele Patienten nach einer Zeit des kompensierten Ödembefundes wieder einen Progress aufweisen, werden über die Zeit wiederholte Aufenthalte erforderlich. Das Lymphödem selbst hat keine eigenständige Mortalität, führt aber zu einer Beeinträchtigung der Erwerbsfähigkeit und hat damit erhebliche sozioökonomische Bedeutung.
Die frühere Annahme, dass andere organisch bedingte Ödemerkrankungen (z. B. eine Herzinsuffizienz) eine Kontraindikation für eine lymphologische Entstauung darstellen, lässt sich heute nicht mehr aufrechterhalten. Nach einigen kleineren Fallserien (Urbanek et al. 2020; Vaassen 2015; Leduc et al. 2011) beschreibt ein aktuelles Konsensusdokument nur noch das manifeste Lungenödem als eine Kontraindikation (Rabe et al. 2020). Voraussetzung für eine Entstauungstherapie ist die fachgerechte Kompressionsbandagierung der Extremität und eine subtile Hautpflege, um Hautschäden zu vermeiden.

Therapeutische Leistungen der Rehabilitation von Patienten mit Lymphödem

Aus empirischen Erwägungen heraus hat sich seit den 1980er-Jahren die Gliederung der lymphologischen Therapie in zwei Phasen etabliert (Rabe und Pannier 2020). In der Phase I (Entstauungsphase) wird hochfrequent manuelle Lymphdrainage (zweimal tägliche Ganzbehandlung) mit einer anschließenden mehrlagigen lymphologischen Bandagierung angewendet (Vaassen 2015). Diese unterstützt die lymphentlastende Krankengymnastik. Neben der intensiven Entstauung wird der Patient zum Krankheitsbild geschult. Zunehmend wird empfohlen, den Patienten in der Selbstbehandlung durch Mobilisation der zentralen Lymphabstromgebiete (z. B. Aktivierung der Mündungsregion am Hals) anzuleiten, um eine Verbesserung der Ödemdrainage zu erreichen. Neben der manuellen Lymphdrainage kann in geeigneten Fällen additiv eine apparative intermittierende Kompression eingesetzt werden. Nach Reduktion des Ödemvolumens um mindestens 80 % kann auf die Phase II (Erhaltungstherapie) übergegangen werden. Dazu wird die Kompressionstherapie auf maßangefertigte Kompressionsstrümpfe in flachgestrickter Nahtware der Kompressionsklasse 2 oder 3 umgestellt. Diese Therapiephase erfolgt in der weiteren ambulanten Betreuung.
Die Elemente der Therapie (manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie, Bewegungsübungen und Hautpflege) werden zusammengefasst unter dem Begriff der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE). Langfristig soll mit dem zweiphasigen Therapieablauf die Erkrankung auf ein niedriges Niveau gebracht und dort gehalten werden.

Effekte der Rehabilitation von Patienten mit chronischem Lymphödem

Zur Nachhaltigkeit der lymphologischen Rehabilitation gibt es keine validen Daten. Entlassungsstatistiken von Rehabilitationskliniken und Daten von spezialisierten Akutkliniken legen nahe, dass bei ca. 11 Prozent der Patienten bei fachgerechter ambulanter medizinischer Nachbehandlung mehrfach in einem 5-Jahreszeitraum eine Phase I indiziert war. Modifikationen von diesem Therapieschema empfehlen sich nur bei Multimorbidität, hohem Lebensalter, lymphologischer Rehabilitation von Kindern oder bei Malignomen (Leduc et al. 2011).
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