Häufig assoziiert mit multiplem Myelom, Morbus Waldenström u. a. immunoproliferativen Erkrankungen mit IgM-Komponenten, idiopathisch
Vollblut kann bereits bei Abnahme gelieren, da große Mengen Kryoglobuline (>5 mg/dL Serum) nachweisbar sind
Schwere Symptomatik (z. B. Raynaud-Symptomatik, Gangrän ohne Nachweis anderer Ursachen)
Typ 2: gemischte Kryoglobulinämie: monoklonale Immunglobuline mit Anteilen mindestens einer polyklonalen Immunglobulinklasse (meist IgM/IgG), immer Nachweis von Rheumafaktor (RF)
Ca. 25 % der Fälle
Assoziiert mit lymphoproliferativen und Autoimmunerkrankungen, chronischer Hepatitis-C-Infektion, Sjögren-Syndrom, Immunkomplexnephritis
RF in hoher Konzentration ohne rheumatische Symptomatik
Komplementkomponente C4 erniedrigt
Typ 3: gemischte polyklonale Kryoglobulinämie (meist IgM/IgG)
Ca. 50 % der Fälle
Nachweisbar in geringen Mengen (<1 mg/dL Serum) in Gesunden
Assoziiert mit lymphoproliferativen Erkrankungen, Bindegewebserkrankungen (SLE), Vaskulitis und/oder Nephritis im Rahmen chronisch entzündlicher Darmerkrankungen, Hepatitis, persistierende Infektionen (bakterielle Endokarditis, Hepatitis-C-Infektion, Pilze, Parasiten)
Interpretationsschwierigkeiten bei Antikoagulanzientherapie (bes. Heparin i.v.) und vorangegangener Plasmapherese. Entnahme und Gerinnung der Proben bei 37 °C. Nach Zentrifugation wird das Serum dekantiert und erneut zentrifugiert.
Analytik
Das nach Zentrifugation gewonnene Serum wird für 1 Woche bei 4 °C gelagert und täglich auf Präzipitate untersucht. Treten innerhalb dieser Woche keine Präzipitate auf, wird die Kryoglobulinämie ausgeschlossen. Bei Auftreten von Präzipitaten werden diese in 0,9 % NaCl gelöst und z. B. mittels Immunfixation aufgetrennt. Durch Inkubation mit Antiseren gegen Ig-κ-, Ig-λ-, Ig-α-, Ig-γ- oder Ig-μ- Kette kann der Kryoglobulintyp charakterisiert werden.
Andere Trennmethoden:
Immunblot nach Agarose-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
Durch Identifikation des Kryoglobulintyps mittels Immunfixation können bei unklarer klinischer Symptomatik Rückschlüsse auf die Grunderkrankung gezogen werden.
Literatur
Kallemuchikkal U, Gorevic PD (1999) Evaluation of cryoglobulins. Arch Pathol Lab Med 123:119–125PubMed
Monti G et al (1995) Cryoglobulinaemias: a multi-center study of the early clinical and laboratory manifestations of primary and secondary disease. Q J Med 88:115