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Erschienen in:

26.07.2023 | Endometriose | Leitthema

Endometriose – eine systemische Erkrankung?

verfasst von: Hanna Surmann, Prof. Dr. med. Ludwig Kiesel

Erschienen in: Gynäkologische Endokrinologie | Ausgabe 3/2023

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Zusammenfassung

Durch die Entstehung von chronischen systemischen Entzündungen, oxidativem Stress und anderen Faktoren, die unter anderem das Immunsystem betreffen, kann Endometriose die Pathogenese vieler weiterer Erkrankungen beeinflussen. Weil etwa 10 % der Frauen von Endometriose betroffen sind, ist es wichtig, die systemischen Effekte und Komorbiditäten der Erkrankung zu kennen, um Folgeerscheinungen verhindern zu können. Aktuell konnten bereits Zusammenhänge zwischen Endometriose und Migräne, kardiovaskulären Risiken (beispielsweise Schlaganfallrisiko), gastrointestinalen Erkrankungen sowie Autoimmunerkrankungen festgestellt werden. Jedoch ist nicht für jede dieser Erkrankungen bekannt, ob Endometriose das Risiko für jene erhöht oder umgekehrt. Gerade Autoimmunerkrankungen könnten potenziell auch das Risiko für eine Endometrioseerkrankung steigern. Ebenso ist das Risiko für Krebserkrankungen erhöht. Dabei ist besonders die Rate von gynäkologischen Krebserkrankungen, wie Ovarialkarzinomen, stark vergrößert im Vergleich zu Frauen ohne Endometriose. Aufgrund der zahlreichen Studien, die die Zusammenhänge zwischen Endometriose und anderen Erkrankungen aufzeigen, sollte Endometriose als systemische Erkrankung anerkannt werden. Es ist weitere Forschung nötig, um die genauen Zusammenhänge und die gemeinsame Pathogenese der Erkrankungen ermitteln und Komorbiditäten sowie deren Folgen in Zukunft verhindern zu können.
Literatur
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Metadaten
Titel
Endometriose – eine systemische Erkrankung?
verfasst von
Hanna Surmann
Prof. Dr. med. Ludwig Kiesel
Publikationsdatum
26.07.2023

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