Erschienen in:
01.10.2020 | Endoprothetik | Einführung zum Thema
Hip-Spine-Syndrom
verfasst von:
Prof. Dr. Christian Merle, M.Sc., Prof. Dr. Michael Akbar
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 10/2020
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Auszug
Der Begriff „Hip-Spine-Syndrom“ beschreibt eine gleichzeitig vorliegende Pathologie der Hüfte und Wirbelsäule und wurde erstmalig von Offierski und MacNab im Jahr 1983 eingeführt und klassifiziert. In dieser vielzitierten Publikation stellen die Autoren fest, dass ein unzureichendes Erkennen von simultan vorliegenden Hüft- und Wirbelsäulenveränderungen zu Fehldiagnosen und folglich auch zu einer unzureichenden Behandlung führen kann. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Alterung der Bevölkerung steigt die Anzahl von Patienten, die sowohl unter degenerativen Hüft- als auch Wirbelsäulenveränderungen leiden, stetig an. Häufig ist die subjektive Symptomatik bei diesen Patienten wechselhaft und die Hauptursache des Schmerzes und der Funktionseinschränkung schwierig zu eruieren. Intra- und extraartikuläre Pathologien der Hüfte müssen differenzialdiagnostisch von degenerativen Veränderungen der Lendenwirbelsäule abgegrenzt werden. Insbesondere im Hinblick auf eine korrekte Indikationsstellung für konservative Maßnahmen, gelenkerhaltende oder -ersetzende Interventionen bzw. Versteifungsoperationen an der Wirbelsäule ist das Verständnis der komplexen Interaktion von Wirbelsäule, Becken und Hüftgelenken essenziell. …