Erschienen in:
15.10.2021 | Endoprothetik | Leitthema
Septische Revisionsprothetik: Vorbereitung, Durchführung und Nachbehandlung
verfasst von:
Dr. Stephanie Kirschbaum, Prof. Dr. Carsten Perka
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 12/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die septische Revisionsendoprothetik stellt in ihrer Diagnostik, Durchführung und Nachbehandlung eine interdisziplinäre Herausforderung dar.
Diagnose
Zur Sicherung der Diagnose muss das Abarbeiten eines standardisierten Algorithmus erfolgen: Anamnese, Klinik, Bildgebung, Blutentnahme und Gelenkpunktion sind die diagnostischen Grundpfeiler. Letztere sollte immer die Bestimmung der Leukozytenzahl, die Bestimmung der neutrophilen Granulozyten und eine mikrobiologische Untersuchung des Punktats umfassen. Abhängig von der Dauer der angegebenen Beschwerden unterscheidet man klinisch zwischen akuten (< 3 Wochen) und chronischen (> 3 Wochen) Infekten.
Therapie
Während akute Infektionen einen unreifen Biofilm aufweisen und in der Regel chirurgisch über ein Debridement und den Wechsel der mobilen Teile adressiert werden können, muss bei chronischen Infektionen nahezu immer ein kompletter Wechsel des Implantates erfolgen. Dies kann je nach Allgemeinzustand des Patienten, dem Erreger und den Resistenzen sowie der Wundverhältnisse ein- oder zweizeitig erfolgen. Der chirurgischen Revision schließt sich in jedem Fall eine resistenzgerechte Antibiose an, deren Therapiedauer durch unterschiedliche Faktoren bestimmt wird.