Zusammenfassung
Infektionskrankheiten gewinnen zunehmend an Bedeutung, sie umfassen ein breites Spektrum an Pilzen, bakteriellen, parasitären und viralen Erregern. Sie stellen die behandelnden Ärzte immer wieder vor besondere Herausforderungen in Diagnostik und Therapie. Akut verlaufende Neuroinfektionen sind lebensbedrohliche Erkrankungen, viele Patienten versterben trotz Therapie und intensivmedizinischer Behandlung oder erleiden Spätfolgen. Subakut bis chronisch verlaufende neuroinfektiologische Krankheiten bedürfen eines geschulten diagnostischen Blicks der Behandler.
Die Epidemiologie blickt auf eine über 2000 Jahre alte Geschichte zurück. Schon Hippokrates (um 460 bis etwa 370 v. Chr.) verwendete den Begriff der Epidemie und hat bemerkenswerte Überlegungen zur Beziehung zwischen Krankheiten und Umweltfaktoren niedergeschrieben. Die heutige Epidemiologie hat ihren Ursprung in der Infektionsepidemiologie des 19. Jahrhunderts, noch bevor Robert Koch (1834–1910), Emil von Behring (1854–1917), Paul Ehrlich (1854–1915) und andere Wissenschaftler Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze als Krankheitsauslöser identifiziert hatten. Bereits 1891 wurde das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten gegründet, das heutige Robert Koch-Institut.