Erschienen in:
01.05.2009 | Übersicht
Epileptische Anfälle und Epilepsien nach „Schlaganfällen“
verfasst von:
H.M. Hamer
Erschienen in:
Clinical Epileptology
|
Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Epilepsien nach „Schlaganfällen“ repräsentieren ca. 20% aller Epilepsien im Erwachsenenalter. Häufig scheinen die Patienten selber eine Amnesie für ihre epileptischen Anfälle zu haben, die symptomarm verlaufen können. Postiktal wurden Tage andauernde Todd-Paresen und Verwirrtheitszustände beschrieben, die die Diagnose weiter erschweren können. Einzelne epileptische Anfälle wurden nach Schlaganfällen in 2–10% der Fälle beobachtet, während populationsbasierte Studien eine Epilepsierate von 3–4% angegeben. Subgruppenanalysen ergaben nach ischämischen Hirninfarkten eine Häufigkeit von Epilepsien von ca. 3%, nach intrazerebralen Blutungen von 6–10% und nach Subarachnoidalblutungen (SAB) von ca. 9%. Ein Status epilepticus entwickelte sich nach einem Schlaganfall in weniger als 1%. Hinsichtlich Diagnose und Behandlung weisen Epilepsien nach Schlaganfällen Besonderheiten auf, die in der Übersichtsarbeit näher dargestellt werden. Die Prognose von Epilepsien nach Schlaganfällen ist mit Anfallsfreiheitsraten von 67 und 54% günstig.