Erschienen in:
16.06.2020 | Szintigrafie | Leitthema
Struma nodosa
verfasst von:
Prof. Dr. K. Holzer, D. K. Bartsch, Prof. Dr.
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 9/2020
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Zusammenfassung
Die fachgerechte und abgewogene Indikation zur Operation der Knotenstruma ist unabdingbar, da die Prävalenz von Schilddrüsenknoten in Deutschland hoch ist und nicht jede Struma nodosa operiert werden muss. Mit modernen hochauflösenden Ultraschallgeräten werden bei Gesunden in bis zu 76 % der Fälle Schilddrüsenknoten gefunden und nur ein kleiner Anteil dieser Knoten ist maligne oder wird symptomatisch. Immer noch gilt, anhand der Anamnese, des zervikalen Untersuchungsbefundes, der qualifizierten Sonographie der Schilddrüse, der Szintigraphie und der Feinnadelpunktion die Patienten mit Schilddrüsenknoten zu selektionieren, die von einer Operation profitieren. Neu hinzugekommen sind seit ca. 10 Jahren verschiedene TI-RADS-Klassifikationen, die aufgrund unterschiedlicher sonographischer Merkmale das Malignitätsrisiko eines Schilddrüsenknotens objektiver einschätzen können und die Indikation zur Schilddrüsenoperation mehr standardisieren. Die asymptomatische Knotenstruma ohne Malignitätsverdacht und szintigraphisch minderspeichernde („kalte“) Schilddrüsenknoten ohne weitere Malignitätsindikatoren sind keine Operationsindikationen. Die Entscheidung zur Operation sollte interdisziplinär und unter leitliniengerechter Ausschöpfung der diagnostischen Mittel erfolgen.