Erschienen in:
01.06.2008 | Originalien
ERlanger Neurologisches Examen – STrukturiert (ERNEST)
Alternative zur Multiple-Choice-Prüfung zum Abschluss des Blockpraktikums Neurologie
verfasst von:
Prof. Dr. J.G. Heckmann, C. Rauch, M. Dütsch, C. Lang, M. Weih, S. Schwab
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit der Novellierung der ärztlichen Approbationsordnung 2002 wird den Hochschulen mehr Freiraum bei der Gestaltung der Praktika und der damit verbundenen Prüfungen gewährt. Der ERNEST (ERlanger Neurologisches Examen – STrukturiert) stellt eine alternative Prüfung dar, um von den Studierenden erworbene Kompetenzen und Fertigkeiten nach Abschluss des Blockpraktikums Neurologie zu erfassen. Die Prüfungsleistung wird schriftlich in Form von Kurzantworten erbracht.
Methodik
Die Teilnehmer des Blockpraktikums Neurologie im Sommersemester 2007 unterzogen sich dem ERNEST, der 8 Stationen mit je 10–15 Aufgaben umfasst, und der herkömmlichen Multiple-Choice (MC)-Prüfung. Die Prüfungsergebnisse wurden in Prozenträngen ermittelt und verglichen. Die Studierenden evaluierten mittels eines Fragebogens den ERNEST als alternative Prüfung.
Ergebnisse
128 Studierende des Blockpraktikums Neurologie (81 Frauen, 47 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 25,3 Jahren (22–33 Jahre) nahmen an der Prüfung teil. Im ERNEST-Teil lag die mittlere Prüfungsleistung bei 69,6% und im MC-Teil bei 73,4% (p<0,001). Im ERNEST-Teil genügten 12,5% der Studierenden und im MC-Teil 11,7% nicht der Bestehensgrenze. Die Korrelation zwischen ERNEST-Ergebnis und MC-Ergebnis war signifikant (r=0,784, p<0,001). Überwiegend positiv wurden die Bereiche Innovation, Länge, Format der Prüfung, Klarheit der Aufgabenstellung, Realitätsnähe und Vereinbarkeit mit der allgemeinen Arztreife evaluiert.
Schlussfolgerung
Der ERNEST ist eine Alternative zur herkömmlichen MC-Prüfung nach Abschluss des Blockpraktikums Neurologie. Die im ERNEST ermittelten grundlegenden quantitativen Analysen entsprechen den Anforderungen medizinischer Fachprüfungen. In der Evaluation durch die Studierenden findet die Prüfung überwiegend positive Resonanz.