Erschienen in:
01.12.2008 | Kasuistik
Erste klinische Erfahrungen mit Lacosamid
verfasst von:
Prof. Dr. Bernhard J. Steinhoff, Matthias Bacher, Sofia Bilic, Lina Keller, Reinhold Kornmeier, Christoph Kurth, Anke Maren Staack
Erschienen in:
Clinical Epileptology
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Ausgabe 4/2008
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Zusammenfassung
Lacosamid (Vimpat®) wurde im September 2008 zur Zusatztherapie bei Patienten mit fokalen Epilepsien ab 16 Jahren zugelassen. Unmittelbar nach der Zulassung haben wir 35 Patienten mit schwer therapieresistenten Epilepsien auf Lacosamid einzustellen begonnen. In allen Fällen strebten wir eine Erhaltungsdosis von 300 mg an. Elf Patienten haben diese noch nicht erreicht. In vier Fällen haben wir inzwischen höhere Dosen als 300 mg erreicht, die höchste Dosis beträgt derzeit 500 mg. Die ersten Erfahrungen zeigen eine zufrieden stellende Verträglichkeit und keine wesentlichen Eindosierungsprobleme. Bislang hat erst eine Patientin die Therapie wegen einer Zunahme von Anfällen bei einer Tagesdosis von 200 mg verworfen, wobei ein ursächlicher Zusammenhang angesichts der hohen Spontanfluktuation der Anfälle nicht eindeutig konstatiert werden kann. Die häufigste Störwirkung war Schwindel, der ab einer Tagesdosis von 300 mg beobachtet wurde und in fast allen Fällen durch eine Verteilung auf drei Tagesdosen kupiert werden konnte. Angaben zur Wirksamkeit wären generell verfrüht, es wurden aber Eindosierungseffekte beobachtet: Über einen Beobachtungszeitraum von vier bis fünf Wochen nach Erreichen einer Erhaltungsdosis von 300 mg wurde bei drei Patienten Anfallsfreiheit erzielt, bei fünf weiteren Patienten besteht bislang eine Anfallsreduktion um mindestens 50%.