03.08.2021 | Essstörungen | Leitthema
Vegetarische/vegane Ernährungstrends bei jungen Mädchen – was sind die Risiken?
verfasst von:
Dr. Bettina Dörr
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 9/2021
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Zusammenfassung
Die Beschäftigung mit der Ernährung und die Einhaltung spezieller Ernährungsformen haben in den letzten Jahren enormen Zulauf bekommen. Es ist durchaus begrüßenswert, dass das Wissen um die Ernährung und der nachhaltige Umgang mit Lebensmitteln einen höheren Stellenwert erlangt haben. Es sollte allerdings auch daran gedacht werden, dass es bei einer eingeschränkten Lebensmittelauswahl zu Nährstoffdefiziten kommen kann, die entsprechend ausgeglichen werden sollten. Bei allen restriktiven Ernährungsformen ist zur Sicherstellung der ausreichenden Nährstoffversorgung wichtig, sich gut auszukennen und alternative Lebensmittelquellen zu kennen. Betroffen sind bei der veganen Ernährungsform bei den Hauptnährstoffen das Protein und bei den Vitaminen vor allem die Vitamine B2, B6 und B12 sowie Vitamin D. Auch Mineralstoffe, vor allem Kalzium, Eisen, Jod, Selen und Zink, können aufgrund ihrer geringeren Nährstoffdichte sowie ihrer schlechteren Verfügbarkeit häufig nicht in ausreichender Menge mit veganen Lebensmitteln aufgenommen werden. Im Beitrag werden Beispiele für Auswirkungen einer unzureichenden Nährstoffversorgung bei Mädchen vorgestellt (Einnahme von oralen Kontrazeptiva, Knochen‑, Eisenstoffwechsel, häufig vorkommende Harnwegsinfektionen). Neben dem Aspekt der Nährstoffversorgung sollte auch der Aspekt berücksichtigt werden, dass sich hinter bestimmten Ernährungsweisen eine gesellschaftlich akzeptierte Essstörung verbergen kann.