17.08.2021 | Essstörungen | Leitthema
Warum es toll ist, ein Mädchen zu sein!
Den eigenen Körper schätzen und schützen lernen
verfasst von:
Dr. Gisela Gille
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 9/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die körperlichen Umstrukturierungsprozesse in der Pubertät aktivieren auch heute noch Reaktionen wie Sorge, Selbstzweifel, Ängstlichkeit und Schüchternheit, und die nervösen Irritationen des sexuellen Erwachens sind nach wie vor mit vielen Unsicherheiten und Schamgefühlen verbunden. Die psychosexuelle Aufarbeitung der pubertären Veränderungen bedürfte eines Schonraums von ein paar Jahren für die psychosoziale Reorganisation, das wird Jugendlichen aber nicht mehr zugestanden. Ganz generell sind Menschen in Umbruchphasen im Leben aber in hohem Maße aufgeschlossen für Informationen, welche die inneren wie äußeren Veränderungen erklärbar, strukturierbar und vorhersehbar machen und die ein Mehr an Bewältigungskompetenz versprechen. Das gilt in besonderem Maße für Jugendliche in der Pubertät, denen heute durch den körperlichen Frühstart eine seelische Aufholjagd abverlangt wird. Hier setzt die ärztliche Prävention durch Aufklärung und Sexualerziehung an. Mit dem präventiven Angebot einer eigenen Mädchensprechstunde können Frauenärztinnen und Frauenärzte Mädchen unterstützen im Sinne von weiblichem Empowerment, bevor diese selber maladaptive Lösungswege (z. B. eine Essstörung) für sich entdecken.