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Erschienen in: Der Gynäkologe 10/2018

Open Access 04.09.2018 | Estradiol | CME

Hormonanalytik – was der Frauenarzt wissen muss

verfasst von: Sabine Segerer, Barbara Sonntag, Kai Gutensohn, Prof. Dr. Christoph Keck

Erschienen in: Die Gynäkologie | Ausgabe 10/2018

Zusammenfassung

Die Hormonanalytik stellt einen zentralen Bestandteil der Diagnostik in der frauenärztlichen Praxis dar. Sie ist sowohl für das Zyklusmonitoring als auch für die Differentialdiagnostik von Zyklusstörungen unabdingbar. Die Beurteilung der ovariellen Funktion ist ohne gezielte Labordiagnostik nicht möglich. Der vorliegende Beitrag stellt die Grundlagen der Hormonanalytik für die tägliche Arbeit in der frauenärztlichen Praxis dar.
Hinweise

Redaktion

K. Friese, Oberaudorf
G. Gille, Lüneburg
K. Schaudig, Hamburg
A. Schwenkhagen, Hamburg

Lernziele

Nach der Lektüre dieses Beitrags sind Sie in der Lage:
  • ein Zyklusmonitoring zu planen.
  • Zyklusstörungen endokrinologisch abzuklären.
  • die Fertilitätsreserve Ihrer Patientin einzuschätzen.
  • die Bedeutung der einzelnen Hormonparameter in der gynäkologischen Diagnostik zu beurteilen.

Hintergrund

Die Laboranalytik stellt neben der Anamnese, klinischer Untersuchung, technischen und bildgebenden Verfahren einen essenziellen Bestandteil im Rahmen der klinischen Diagnosestrategie und -findung dar. Sie dient neben der Diagnosestellung der Differenzialdiagnose, der Risikostrategie, der Therapieentscheidung und dem Therapiemonitoring sowie der Beurteilung der Patientin bei der Verlaufskontrolle. Somit ist die Labordiagnostik ein fester Bestandteil des Behandlungsprozesses und der Ergebnisqualität.
Die Labordiagnostik ist ein fester Bestandteil des Behandlungsprozesses und der Ergebnisqualität
Wesentlich für das Erreichen eines optimalen Ergebnisses sind die sinnvolle Auswahl geeigneter Parameter und die Berücksichtigung der Präanalytik in den klinischen Einrichtungen. Dabei beschreibt der Begriff der Präanalytik die Summe der praktischen und administrativen Prozesse während der Gewinnung, der Aufbereitung, der Lagerung und des Transportes medizinischen Untersuchungsmaterials vor der eigentlichen Labordiagnostik.
Für den anfordernden Arzt sind dabei mehrere Punkte zu berücksichtigen. Initial ist die Entscheidung, welche Analyte Teil der Untersuchung sein sollen, das Fundament jeglichen weiteren Procedere. Hierauf basiert die korrekte Information, Belehrung und ggf. Vorbereitung der Patientin, wie diese sich für die Probenentnahme vorzubereiten hat (s. unten, Einflussfaktoren). Wesentlich sind auch die korrekte Erstellung der Untersuchungsanforderung mit einer eindeutigen Identifikation der Patientin (Anforderungsschein, Patientenetiketten, digitale Anforderung, etc.), die richtige Auswahl der Entnahmeröhrchen, die korrekte Entnahme der Probenmaterialien, eventuelle Aufbereitungsschritte (z. B. Zentrifugation) und die entsprechende Lagerung des Materials (Raumtemperatur, Kühlung, tiefgefroren, etc.).
Die Entscheidung, welche Analyte Teil der Untersuchung sein sollen, ist das Fundament jeglichen weiteren Procedere

Laboranalytik

Präanalytik

Einfluss- und Störgrößen auf die Analytik

Im Rahmen der Präanalytik sind Einflussfaktoren und Störfaktoren von Bedeutung. Bei den Einflussgrößen auf die Analytik sind unveränderliche und veränderliche Faktoren zu unterscheiden. Die Störfaktoren werden in körpereigene und körperfremde unterteilt. Diese Einflüsse können die Messtechnik, die in der Analytik eingesetzten Reagenzien und in Folge das Messergebnis beeinträchtigen (Tab. 1).
Tab. 1
Präanalytik: Einflussgrößen und Störfaktoren
Unveränderliche Einflussfaktoren
Veränderliche
Einflussfaktoren
Körpereigene Störfaktoren
Körperfremde Störfaktoren
Geschlecht
Lebensalter
Hyperlipidämie (lipämisches Serum, Plasma)
Medikamente
Körpergewicht
Ethnische Zugehörigkeit
Ernährung
Hyperbilirubinämie (ikterisches Serum, Plasma)
Antikoagulanzien
Nikotin, Alkohol, Drogen
Genetische Prädisposition
Körperliche Aktivität
Hämoglobinämie (hämolytisches Serum, Plasma)
Kontamination (Bakterien)
Körperlage
Etc.
Stress
Hämoglobinurie
Etc.
Zirkadiane Rhythmik
Schwangerschaft
Etc.
Etc.
Störfaktoren werden in körpereigene und körperfremde unterteilt

Einschränkung der Aussagekraft hormoneller Parameter unter Medikation

Medikamente können das Analyseergebnis von Hormonen sowohl direkt als auch indirekt deutlich beeinflussen. Somit sollte eine Medikamentenanamnese in jedem Falle vor Bewertung von Hormonparametern erfolgen, um außerhalb der Referenzbereiche gelegene Werte nicht fälschlich als pathologisch einzustufen.
Vor Bewertung von Hormonparametern soll auf jeden Fall eine Medikamentenanamnese erfolgen
So sind beispielsweise niedrige Östradiolspiegel unter Anwendung ethinylestradiolhaltiger hormoneller Kontrazeptiva zu beobachten, da durch die Präparate der gewünschte Effekt der Suppression der Gonadotropine und konsekutiv der ovariellen Östrogensynthese erreicht wird. Die im Körper vorhandene systemische Östrogenwirkung ist hier nicht messbar. Unter östradiol-/östradiolvalerathaltigen Präparaten (im Rahmen einer Kontrazeption oder Hormontherapie) liegen dagegen durchaus messbare Werte vor.
Prolaktin ist ein typisches Beispiel eines hormonellen Parameters, der durch Medikamenteneinnahme deutlich beeinflusst wird. Insbesondere die Einnahme von Neuroleptika, Antidepressiva, Gastroprokinetika, aber auch einige Antihypertensiva führen zu erhöhten Prolaktinwerten im Serum und können so auch klinische Symptome (z. B. Galaktorrhö, Oligo‑/Amenorrhö) bewirken (Tab. 2).
Tab. 2
Auszug von Medikamenten, die eine Hyperprolaktinämie bewirken können
Substanzgruppe
Wirkstoff
Antidepressiva
Amitriptylin
Clomipramin
Doxepin
Escitalopram
Fluoxetin
Imipramin
Opipramol
Sertalin
Neuroleptika
Haloperidol
Levomepromazin
Olanzapin
Risperdion
Antihypertonika
Verapamil
Diltiazem
Reserpin
Clonidin
Minoxidil
Gastroprokinetika
Metoclopramid
Domperidon
Ulkustherapeutika
Cimetidin
Ranitidin
Omeprazol
Pantoprazol
Neuroleptika, Antidepressiva, Gastroprokinetika und einige Antihypertensiva erhöhen die Prolaktinwerte im Serum
Da die meisten Hormone im Blut an Bindungsproteine gebunden sind, kann ihre Serumkonzentration auch indirekt durch Veränderung der Bildung von Bindungsproteinen in der Leber beeinflusst werden.
Sexualhormonbindendes Globulin (SHBG) bindet mit höchster Affinität Dihydrotestosteron (DHT), aber auch Testosteron sowie Östradiol und nur in geringem Maße Östron, Dihydroepiandrosteron (DHEA), Androstendion und Östriol. Es wird in der Leber östrogenabhängig gebildet. Neben der Dauer der Östrogeneinwirkung spielt auch die Art des Östrogens eine Rolle bei der Beeinflussung der SHBG-Synthese. Ein besonders starker Effekt kann dabei durch Ethinylestradiol erzielt werden. Diesen günstigen Nebeneffekt macht man sich bei Anwendung hormoneller Kontrazeptiva zunutze, um durch Steigerung des SHBG den Anteil freien Testosterons im Blut zu senken und damit indirekt Androgenisierungserscheinungen zu reduzieren.
Dauer der Östrogeneinwirkung und Art des Östrogens beeinflussen die SHBG-Synthese
Auch weitere Bindungsproteine (cortisolbindendes Globulin [CBG], thyroxinbindendes Globulin [TGB]) werden durch Östrogen enthaltende Hormonpräparate beeinflusst. Hier kommt es ebenfalls zu einer Steigerung der Synthese, sodass indirekt zunächst im Falle des CBG der Anteil des freien Cortisols gesenkt wird und es infolge zu einem Anstieg des Gesamt-Cortisols kommt. Hohe Gesamtcortisolspiegel unter Einnahme eines kombinierten oralen Kontrazeptivums sind daher nicht als pathologisch zu interpretieren.
Hohe Gesamtcortisolspiegel unter Einnahme eines kombinierten oralen Kontrazeptivums sind nicht als pathologisch zu werten
Ähnliches gilt für TGB: Bei Einnahme östrogenhaltiger Hormonpräparate kommt es auch zu einer Steigerung der TGB-Synthese und dadurch zu einer Senkung der freien Schilddrüsenhormone. Kompensatorisch wird TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) vermehrt sezerniert. Somit gilt auch hier, dass unter Anwendung von kombinieren hormonellen Kontrazeptiva dieser Effekt bei der Bewertung der TSH-Spiegel berücksichtigt werden muss.

Analytik

Die endokrine Labordiagnostik genießt gegenüber der bildgebenden Lokalisationsdiagnostik Vorrang. Dabei stellt die basale Hormonkonzentration, also die Konzentration eines Hormons ohne Stimulation, Suppression oder andere Interventionen (z. B. körperliche Anstrengung) die Grundlage der Beurteilung dar. Im Rahmen von Funktionstesten können dann Reihenuntersuchungen, meist mit Stimulation, ergänzende Informationen liefern. Zu bedenken ist, dass die Regulation der Hormonausschüttung häufig durch weitere Hormone oder metabolische Veränderungen geschieht. Es ist daher von Vorteil, zusammengehörige Parameter gemeinsam zu bestimmen und als diagnostische Paare in Kontext zu setzen (z. B. Östradiol und das follikelstimulierende Hormon [FSH]). Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass nur ein geringer Anteil der Hormone frei im Blut zirkuliert. Ein großer Teil ist an Transportproteine gebunden, sodass auch deren Einfluss berücksichtigt werden muss. Erhöht sich die Menge an Transportproteinen (z. B. SHBG, TBG) führt dies zu einer Erhöhung der Gesamthormonkonzentration. Für die Wirkung der Hormone ist jedoch nur die ungebundene Fraktion verantwortlich.
Die basale Hormonkonzentration, ohne Stimulation, Suppression o.a. Interventionen, ist die Grundlage der Beurteilung
Für die Wirkung der Hormone ist nur die ungebundene Fraktion verantwortlich
Die Messung selbst erfolgt mittels unterschiedlicher Verfahren. Eine orientierende Übersicht ist in Tab. 3 zusammengestellt.
Tab. 3
Analytische Messverfahren in der Endokrinologie
ELISA („enzyme-linked immunosorbent assay“)
RIA (Radioimmunoassay)
Analytische Chemie (z. B. Massenspektrometrie)
PCR (Polymerasekettenreaktion): chromosomale Aberrationen
FISH (Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung): chromosomale Aberrationen
CGH (komparative genomische Hybridisierung)
DNA-Sequenzanalyse
Biochip-Verfahren (DNA-/RNA-Sonden): Multiparameteranalytik (Untersuchung mehrerer tausend Gene auf Mutationen)
Die Beurteilung der Ergebnisse basiert auf der Sensitivität, der Spezifität und dem Vorhersagewert eines Testverfahrens. Die Sensitivität ist dabei ein Maß, wie geeignet ein Test ist, Personen mit einer Erkrankung als krank zu identifizieren. Die Spezifität gibt an, wie geeignet ein Test ist, Personen ohne Erkrankung als gesund zu erkennen. Sensitivität und Spezifität sind fixe Größen eines diagnostischen Verfahrens. In der klinischen Praxis ist es oft wichtiger zu wissen, wie hoch bei einem positiven Testergebnis die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Person an der Krankheit leidet; dies wird durch den positiven Vorhersagewert ausgedrückt, der neben Sensitivität und Spezifität auch die Prävalenz berücksichtigt (Anzahl der Erkrankungen in einer Population zu einem bestimmten Zeitpunkt).

Einzelne Parameter

Für die Beurteilung des Krankheitsbildes bzw. der Verdachtsdiagnose ist eine gezielte Auswahl an Parametern erforderlich. Für jeden Analyten gibt es eine Indikation und die Maßgabe des zugeordneten Probenmaterials. Die Messung der Analyte erfolgt mit verschiedenen Techniken. In diesem Kontext sind wiederum Besonderheiten zu berücksichtigen: Tab. 4 gibt über diese Zusammenhänge einen orientierenden Überblick und stellt ergänzende Besonderheiten für viele Analyte dar.
Tab. 4
Wesentliche Parameter der gynäkologischen Endokrinologie, Indikationen, Entnahmematerial, Messmethode und Besonderheiten (Auswahl)
Parameter
Indikation
Material
Methode
Besonderheiten
17 –Östradiol (Estradiol, E2)
Regelstörungen (Oligo‑, Poly‑, Amenorrhö)
Serum
ECLIA
Stets Zyklusphase berücksichtigen
Beurteilung der Ovarialfunktion
ELISA
Zur Beurteilung einer stattgehabten Ovulation gleichzeitig Progesteron bestimmen
Kontrolle unter ovarieller Stimulationstherapie
RIA
Falsch-hohe Werte bei kreuzreagierenden Substanzen (z. B. Östron)
Störungen Pubertätsentwicklung
Bei massiver Adipositas oder Leberzirrhose erhöhte Serumspiegel
Tumordiagnostik (z. B. Granulosazelltumor)
Östron (Estron, E1)
Beurteilung der oralen Östrogensubstitution
Serum
ELISA
Höhere Werte in der Postmenopause korrelieren mit einem erniedrigten Risiko für die Entwicklung einer Osteoporose
Erhöhte Werte bei oraler Gabe von Östradiol oder konjugierten equinen Östrogenen
RIA
Orales Östradiol wird nach Resorption in hohen Anteilen zu Östron konvertiert. Dieses kann aus den Depots für eine erneute Konversion zu Östradiol zur Verfügung gestellt werden
Erhöhte Werte in der Postmenopause bei massiver Adipositas
Progesteron
Ovulationsnachweis
Serum
ECLIA
Progesteron wird in Abhängigkeit von der episodischen LH-Sekretion intermittierend aus dem Corpus luteum freigesetzt. Daraus ergeben sich erhebliche Schwankungen v. a. in der mittleren Lutealphase
ELISA
Tumordiagnostik (z. B. Thekazelltumor, Chorionepitheliom)
RIA
LIA
LH (luteinisierendes/luteotropes Hormon)
DD der Ovarialinsuffizienz (hypo-/hypergonadotrop?)
Serum
ECLIA
Erhöhte Werte bei polyzystischen Ovarien (LH-/FSH-Quotient >2); Kreuzreaktivität bis zu 4 Wochen nach exogener HCG-Gabe
Bestimmung des Menopausenstatus
ELISA
Erniedrigte Werte auch bei Ovulationshemmern, Sexualsteroid-Substitution
Störungen der Pubertätsentwicklung (Pubertas tarda bzw. praecox)
LIA
Zur Erfassung des Regelkreises der Gonadotropine LH, FSH und 17 –Östradiol
Bestimmung des LH-Mittzyklus oder bei Stimulationsbehandlung
RIA
Gonadotropine, v. a. LH, werden pulsatil freigesetzt, d. h. die Basalwerte sind aber der Pubertät bis zur Menopause im Tagesverlauf schwankend
LH-/FSH-Quotient bei Beurteilung der Hyperandrogenämie
Interpretation stets in Zusammenhang mit Zyklusanamnese und -tag
Bei vorhandener Menses am besten 2–5 d nach Einsetzen der Menstruation messen
FSH (follikelstimulierendes Hormon, Folliotropin)
DD der Ovarialinsuffizienz (hypo-/hypergonadotrop?)
Serum
ECLIA
Interpretation immer im Zusammenhang mit Zyklusanamnese, Zyklustag und Uhr-zeit der Blutentnahme
Bestimmung des Menopausenstatus
ELISA
Bestimmung des LH-/FSH-Quotienten
Störungen der Pubertätsentwicklung (Pubertas tarda, Pubertas praecox)
LIA
Erniedrigte Werte: Hochleistungssport, schwere Erkrankung, Malnutrition, Anorexia nervosa, Medikamente (z. B. Ovulationshemmer, Sexualsteroide)
DD der Ovarialinsuffizienz (hypo.-/hypergonadotrop?)
RIA
Bei Therapie mit Biotin: BE min. 8 h nach der letzten Einnahme
Testosteron (Frau)
Störung Pubertätsentwicklung
Serum
ECLIA
Werte über 1,5 ng/ml können auf einen testosteronproduzierenden Tumor hinweisen
Störung der sexuellen Differenzierung
EDTA-Plasma
Störung der Steroidsynthese (z. B. AGS)
Heparinplasma
ELISA
Erniedrigte Werte (Frau): primäre und sekundäre Ovarialinsuffizienz (postmenopausal, präpubertär) Antiandrogene Medikation, Ovulationshemmer, Östrogenmedikation, M. Addison, Leberzirrhose, Drogenabusus (Anabolika), Unterernährung, Anorexie
NNR-Tumoren
(Speichel)
DD Hypogonadismus
Urin
RIA
Wegen zyklusabhängiger Schwankungen bevorzugt Messung am Zyklusanfang
Virilisierungserscheinungen (Akne, Hirsutismus, Alopezie)
PCOS
LIA
Androgenisierende Ovarialtumoren
Dihydrotestosteron (DHT)
Störung im Steroidhormonmetabolismus (5α-Reduktase-Mangel)
Serum (gefroren)
ELISA
Im Gegensatz zu Testosteron keine zirkadiane Rhythmik
Hirsutismus Androgenisierungserscheinungen
RIA
DHT-Menge entspricht ca. 10 % des Gesamt-Testosteron-Spiegels
LIA
DHT wird nicht zu Östradiol aromatisiert
Aber: zur Stabilisierung Gefrierversand des Serums bei −20 °C
Verfälschung des Ergebnisses bei stark hämolytischen oder lipämischen Proben möglich
Anti-Müller-Hormon (AMH)
Beurteilung der Follikelreserve im Ovar (Fertilität)
Serum
ECLIA
Erhöhte Werte: Hinweis auf PCOS
IVF (Ansprechbarkeit auf die ovarielle Stimulation)
Besonderheit: AMH kann zu jedem Zeitpunkt des Zyklus bestimmt werden. Geringe Beeinträchtigung durch Einnahme hormonaler Kontrazeptiva
PCOS
ELISA
Eine Aussage über die Notwendigkeit einer Kontrazeption in der Perimenopause ist nicht möglich
DSD
Prolaktin
DD von Zyklusstörungen
Serum
ECLIA
Zirkadiane Rhythmik! BE zwischen 07:00 und 18:00 Uhr
DD Hirsutismus
ELISA
BE vor Palpation der Brüste
DD Galaktorrhö
RIA
Bewertung: Bei Interpretation physiologischer Stimulatoren der Prolaktinsekretion wie zirkadiane Rhythmik, Östrogenmilieu, Schwangerschaft, Laktation beachten
Erhöhte Werte auch bei: Medikamenten (Metoclopramid), Ovulationshemmer, Substitutionsöstrogene, Antazida, Antihypertensiva, Antidepressiva, Neuroleptika (s. auch Tab. 8), funktionell (Stress, Gravidität), primäre Hypothyreose
Werte >65 ng/ml: V. a. Hypophysenadenom
Dehydroepiandrosteron (DHEA)
Marker für NNR-Masse
Serum
ELISA
Stabilität 2–8 °C 24 h, bei −20 °C bis zu 3 Monaten
Adrenaler Hirsutismus
Proben müssen innerhalb von 3 h zentrifugiert werden. BE am Morgen
NNR-Tumoren
Bei Frauen 60–70 % aus den Nebennieren, 20–30 % Ovar
AGS
Hohe Abbaurate, sodass der Gesamtblutspiegel vs. DHEAS etwa 300-fach niedriger liegt!
Virilisierung
Heparin- oder EDTA-Plasma
RIA
Falsch hohe Werte: M. Cushing, Kreuzreaktivität mit DHEAS, DHEA-Glukuronid, Epiandrosteron, DHEA-haltige Nahrungsmittel
PCOS
Falsch-niedrige Werte: Hämolyse, Lipidämie
Sekundärmarker Pubertätsentwicklung
DD adrenale vs. ovarielle Testosteronerhöhung
Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEAS)
Marker für NNR-Masse
Serum
ECLIA
Stabilität: 2–8 °C 24 h, bei −20 °C bis zu 3 Monaten
Adrenaler Hirsutismus
Heparin- oder EDTA-Plasma
ELISA
Proben müssen innerhalb von 3 h zentrifugiert werden
NNR-Tumoren
RIA
Wichtig: Die Bestimmung von DHEAS im Rahmen von Stimulationstests ist wegen der langen HWZ nicht sinnvoll
AGS
Verfälschung der Werte bei Heparin oder Lipämie möglich
Virilisierung
DD adrenale vs. ovarielle Testosteronerhöhung
DD Zyklusstörungen
DSD  sexuelle Differenzierungsstörungen, BE Blutentnahme, ECLIA Elektrochemilumineszenz-Immunoassay, ELISA „enzyme linked immunosorbent assay“, RIA Radioimmunoassay, LIA „line immunoassay“, DD Differenzialdiagnose, IVF In-vitro-Fertilisation, EDTA Ethylendiamintetraessigsäure, PCOS polyzystisches Ovarsyndrom, NNR Nebennierenrinde, AGS adrenogenitales Syndrom, HWZ Halbwertszeit, SHBG sexualhormonbindendes Globulin
Für jeden Analyten gibt es eine Indikation und die Maßgabe des Probenmaterials

Praktische Empfehlungen

  • Eine Hormonanalytik unterliegt vielen exogenen Faktoren.
  • Ein einzelner Befund entscheidet daher nicht apodiktisch zwischen „pathologisch“ und „gesund“, sondern sollte immer im Kontext mit der Klinik und der Fragestellung interpretiert werden.
  • Bei Beurteilung der Hormonparameter erfolgt eine statistische Einteilung des Wertes in die Werte eines unausgewählten Kollektivs nicht kranker („normaler“) Probanden. Daher spricht man auch nicht vom „Normbereichen“, sondern nur von „Referenzbereichen“.

Zyklusdiagnostik

Grundlagen

Der weibliche Zyklus kennzeichnet die reproduktive Lebensphase der Frau und ist durch ein koordiniertes Zusammenspiel von Ovar und Uterus definiert [1]. Durch ein konventionelles Zyklusmonitoring lassen sich die bei der Follikelreifung auftretenden hormonellen Veränderungen (Abb. 1) ggf. in Kombination mit einer sonographischen Beurteilung von Anzahl und Größe der Follikel, sowie der Höhe des Endometriums beurteilen. Die ovarielle Funktionslage wird dabei durch die Bestimmung von Östradiol und Progesteron erfasst, deren Serumkonzentration wesentlich von den hypophysären Gonadotropinen – FSH und LH – abhängen.
Die ovarielle Funktionslage wird durch die Bestimmung von Östradiol und Progesteron erfasst
Die Gonadotropine wiederum unterliegen der Kontrolle der Steroide durch positive und negative Feedback-Mechanismen (Abb. 2). Jedem regulären Blutungseintritt und damit neu beginnenden Menstruationszyklus geht bei ausbleibender Schwangerschaft die Luteolyse des Gelbkörpers mit konsekutivem Abfall der Östradiol- und Progesteronspiegel voraus.

Hormondiagnostik

Die Basisbestimmung zur Erfassung der ovariellen Funktion erfolgt am Zyklusanfang (2.–5. Zyklustag; Abb. 2). Zu diesem Zeitpunkt finden sich typischerweise niedrige Östradiol- und Gonadotropinspiegel. Ein frühfollikulär erhöhter FSH-Serumspiegel (>12 U/l) weist auf eine ovarielle Störung hin, deren Ursache weiter abgeklärt werden muss.
Ein frühfollikulär erhöhter FSH-Serumspiegel (>12 U/l) weist auf eine ovarielle Störung hin
Der normale 28-tägige Zyklus unterliegt individuellen Schwankungen innerhalb gewisser Grenzen. So kommt es zu 25- bis 35-Tage-Intervallen mit intraindividueller Abweichung <2–3 Tage (Tab. 5).
Tab. 5
Eumenorrhö und Zyklusstörungen, Definitionen. (Nach [1])
Eumenorrhö
Zykluslänge 25–35 Tage, individuelle Abweichung ≤3 Tage, „spotting“ <3 Tage
Amenorrhö
Ausbleibende Mens >3 Monate oder fehlende Menarche
Tempoanomalien
Polymenorrhö
Zykluslänge <25 Tage
Oligomenorrhö
Zykluslänge >35 Tage
Typusanomalien
Hypermenorrhö
Verstärkte Menstruationsblutung
Hypomenorrhö
Abgeschwächte und/oder verkürzte Menstruationsblutung
Menorrhagie
>7 Tage dauernde Menstruationsblutung
Metrorrhagie
Ohne erkennbares Zyklusmuster auftretende Zwischenblutungen
„Spotting“
Prä-/postmenstruell oder periovulatorisch auftretende Schmierblutungen
Die Erfassung des der Ovulation 1–2 Tage vorausgehenden LH-Peaks in der Zyklusmitte ist möglich, jedoch sind hierzu ggf. mehrere LH-Messungen erforderlich. In der Praxis ist daher die einmalige Messung von Östradiol und LH in der Zyklusmitte und/oder gleichzeitige sonographische Beurteilung des Endometriums sowie der Follikelanzahl und Größe ausreichend. Die Erfassung des LH-Peaks ist auch mit kommerziell erhältlichen, urinbasierten Ovulationstests mit großer Genauigkeit zur Voraussage des fertilen Zeitfensters möglich [2].
In der Praxis ist die einmalige Messung von Östradiol und LH in der Zyklusmitte und/oder gleichzeitige Sonographie ausreichend
Die zweite Hälfte eines ovulatorischen Zyklus ist durch ansteigende Progesteronspiegel (>5 ng/ml) aus dem Corpus luteum gekennzeichnet. Die Beurteilung der optimalen Sekretionsleistung oder im Gegenschluss Nachweis einer Gelbkörperschwäche (Corpus-luteum-Insuffizienz) anhand klar definierter Grenzwerte für Östradiol und Progesteron ist aufgrund der dazu erforderlichen klaren Eingrenzung des Messzeitpunktes in Verbindung zur vorausgegangenen Ovulation (ca. 5–7 Tage vorher) und bereits oben angesprochenen Variation des Zyklusgeschehens schwierig [3]. Dies ist ein wesentlicher Grund, warum das Konzept des konventionellen Zyklusmonitorings mit laboranalytischem Nachweis einer vollwertigen Lutealfunktion zunehmend von einer klinischen Beurteilung mit genauer Erfassung der Zyklusanamnese abgelöst wird [4, 5]. So ist bei einem regelmäßigen Zyklusintervall von 25–35 Tagen mit intraindividueller Abweichung von nicht mehr als 2–3 Tagen zwischen den einzelnen Zyklen (Eumenorrhö) in über 95 % von einer Ovulation und einer suffizienten Lutealfunktion auszugehen [6]. Die Notwendigkeit einer ausführlicheren hormonellen Diagnostik beschränkt sich daher auf das Vorliegen von Zyklusstörungen insbesondere als Regeltempoanomalie aber auch anhand von beispielsweise verlängerten prämenstruellen Zwischenblutungen („spotting“, Tab. 6).
Tab. 6
Empfohlene Diagnostik bei Zyklusstörungen
Abklärung bei Zyklusstörung
(optimal am ZT 2–5 oder aus der Amenorrhö)
Trotz regelmäßiger Zyklen, z. B. bei unerfülltem Kinderwunsch
Schwangerschaftsausschluss (ggf. hCG)
TSH, AMH
Östradiol, FSH und LH, ggfs. AMH
Testosteron, SHBG, DHEAS
Prolaktin, TSH
ZT Zyklustag, hCG humanes Choriongonadotropin, TSH Thyreoidea-stimulierendes Hormon, AMH Anti-Müller-Hormon, FSH follikelstimulierendes Hormon, SHBG sexualhormonbindendes Globulin, LH luteinisierendes/luteotropes Hormon, DHEAS Dehydroepiandrosteronsulfat
Das konventionelle Zyklusmonitoring mit Nachweis der Lutealfunktion wird zunehmend von einer klinischen Beurteilung abgelöst
Unabhängig von dem Vorliegen einer Zyklusstörung kann bei Patientinnen mit Kinderwunsch die Einschätzung der ovariellen Reserve durch die Messung von Anti-Müller-Hormon (AMH, s. auch unten) oder alternativ die sonographische Beurteilung der antralen Follikelzahl [7] sinnvoll sein.

Abklärung von Zyklusstörungen

Regeltempostörungen beruhen nahezu immer auf hormonellen Ursachen, wobei unterschiedlichen Ausprägungen der gestörten Follikelreifung mit verlängerten prämenstruellen Schmierblutungen über die Poly- oder Oligomenorrhö bis zur Amenorrhö als Maximalvariante auftreten.
Die Beurteilung der ovariellen Regulation durch die Bestimmung von Östradiol und FSH sowie LH kann bei Vorliegen einer Zyklusstörung bereits erste Aufschlüsse über die Störungsebene geben: Eine hypergonadotrope Konstellation weist auf eine ovarielle Störung (z. B. niedrige oder erloschene Ovarreserve, zur weiteren Quantifizierung ggfs. AMH-Messung) hin. Eine hypogonadotrope Konstellation kommt bei hypophysären oder hypothalamischen Störungen (z. B. Hypophysentumor, Essstörung etc.) infrage.
Eine hypergonadotrope Konstellation weist auf eine ovarielle Störung hin
Typischerweise sind die physiologisch auftretenden Veränderungen der Perimenopause mit einer Erschöpfung der ovariellen Reserve und hypergonadotroper Konstellation bei allerdings häufig noch in der Höhe schwankenden Östrogenspiegeln sowie zunehmender Zyklusirregularität verbunden.
Eindeutig hyper- oder hypogonadotrope Gonadotropinkonstellationen sind bei Frauen im reproduktionsfähigen Alter eher selten [8]. Meist zeigt sich eine „normogonadotrope Ovarialinsuffizienz“, sie ist ganz überwiegend auf Störungen im Androgenhaushalt oder auf eine Hyperprolaktinämie zurückzuführen.

Differenzialdiagnostik

Andere Ursachen der Zyklusstörungen (Myome, Endometriose, etc.) müssen zunächst ausgeschlossen werden [9]. Bei der Amenorrhö bzw. unklaren Blutungsstörungen sollte immer auch an eine (möglicherweise gestörte) Schwangerschaft gedacht werden (hCG-Bestimmung).
Bei Amenorrhö bzw. unklaren Blutungsstörungen ist immer auch an eine Schwangerschaft zu denken

Praktische Empfehlungen

  • Zur Abklärung von Zyklusstörungen empfiehlt sich die Durchführung einer Hormonbasisdiagnostik.
  • Diese sollte zwischen dem 2.–5. Zyklustag bzw. in der ovariellen Funktionsruhe (Amenorrhö) erfolgen.
  • Wichtige Parameter zur Abklärung der Zyklusstörung sind: FSH, LH, Östradiol, Testosteron, SHBG, DHEAS, Prolaktin und TSH sowie der Ausschluss einer Schwangerschaft.
  • Bei regelmäßigen Zyklen und gleichzeitig bestehendem Kinderwunsch kann zusätzlich die Bestimmung des AMH zur Beurteilung der ovariellen Reserve sinnvoll sein.

Androgendiagnostik

Die Hyperandrogenämie gehört zu den häufigen Problemen in der gynäkologischen Sprechstunde. Neben einer „zufälligen“ Entdeckung einer Hyperandrogenämie im Rahmen der Abklärung von irregulären Zyklen oder bei Kinderwunsch, erfolgt die gezielte Abklärung oft bei kutanen Androgenisierungserscheinungen. Es muss zwischen Hyperandrogenämie und Hyperandrogenismus sorgfältig unterschieden werden: Unter Hyperandrogenämie wird der Nachweis erhöhter Androgenspiegel verstanden. Hyperandrogenismus dagegen beschreibt eine verstärkte Androgenwirkung am Endorgan (z. B. Haut und Haare), die im Zweifelsfall auch mit normalen Androgenspiegeln einhergehen kann.
Hyperandrogenismus beschreibt eine verstärkte Androgenwirkung am Endorgan

Hormonsynthese

Bei der Frau werden Androgene vor allem im Ovar und in der Nebennierenrinde gebildet. Darüber hinaus kommt es vor allem im Fettgewebe durch Metabolisierung von Steroidvorstufen zur Androgenbildung.
Im Fettgewebe kommt es durch Metabolisierung von Steroidvorstufen zur Androgenbildung
Ovarielles Testosteron wird in den Thekazellen gebildet, dabei wird die gonadale Testosteronsynthese zentral durch hypophysäres LH gesteuert.
Wichtigstes Androgen der Nebenniere ist DHEA. Dessen sulfatierter Metabolit DHEAS ist dabei weniger stark von tageszeitlichen oder Zyklusschwankungen abhängig. Die adrenale Androgensynthese unterliegt der hypophysären Steuerung durch das adrenokortikotrope Hormon (ACTH). Androgene werden – beginnend mit der Adrenarche (zwischen dem 6. und 8. Lebensjahr) hauptsächlich in der Zona reticularis der Nebennierenrinde synthetisiert.
In der Peripherie werden Androgene bzw. Androgenvorstufen durch die 5α-Reduktase in das deutlich wirksamere DHT umgewandelt.

Hormondiagnostik

Für die differenzialdiagnostische Abklärung einer Hyperandrogenämie bzw. eines Hyperandrogenismus werden vor allem folgende Parameter als „Basisprofil“ bestimmt:
  • Testosteron,
  • DHEAS,
  • Androstendion und
  • SHBG.
Testosteron ist ein lipophiles Steroidhormon das im Plasma zu ca. 60 % an SHBG und zu ca. 30–40 % an Albumin gebunden wird. Zur Messung des freien Testosterons steht bisher kein guter Assay zur Verfügung, daher sollte zusätzlich zur Bestimmung des Gesamttestosterons auch der SBHG-Spiegel ermittelt werden, um daraus den Anteil des freien, d. h. wirksamen Testosterons ableiten zu können. Auf diese Weise lässt sich der freie Androgenindex (FAI) ermitteln. Es gibt zahlreiche Einflussfaktoren, die zu einer Erhöhung bzw. Erniedrigung des SHBG-Spiegels führen können und die damit auch einen Einfluss auf den Anteil des freien Testosterons haben. Erhöhte SHBG-Spiegel kommen in der Praxis vor allem bei Einnahme von ethinylestradiolhaltigen Kontrazeptiva vor. Erniedrigte SHBG-Spiegel finden sich vor allem bei Adipositas.
Zur Messung des freien Testosterons steht bisher kein guter Assay zur Verfügung
Die Bestimmung der Androgene sollte möglichst am Zyklusbeginn erfolgen bzw. in einer Phase der ovariellen Funktionsruhe, da bis auf DHEAS die Androgenspiegel zyklusabhängig variieren.

Abklärung und Differenzialdiagnostik der Regulationsstörung

Im Erwachsenenalter manifestiert sich die Hyperandrogenämie meist durch kutane Erscheinungen (Hirsutismus, Akne, androgenetische Alopezie). Wie bereits erwähnt können diese Symptome jedoch auch bei normalen Serumandrogenspiegeln auftreten. Ob eine Hyperandrogenämie ovarieller oder adrenaler Genese ist, kann anhand der Klinik (ohne Laborparameter) nicht eindeutig differenziert werden ([10]; Tab. 7).
Tab. 7
Ursachen der Hyperandrogenämie/des Hyperandrogenismus. (Nach [10])
Ursache
Prävalenz (%)
Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS)
70–95
Idiopathischer Hyperaridrogenismus
10–20
Adrenaler Enzymdefekt („late-onset“ adrenogenitales Syndrom, AGS)
1–10
Androgenproduzierende Tumoren
0–2
Cushing-Syndrom
<1
Hyperprolaktinämie
<1
Akromegalie
<1
Exogen zugeführte Androgene/Steroide
<1
Ovarielle Hyperthekose
Einzelne Fallberichte
Die Genese einer Hyperandrogenämie lässt sich ohne Laborparameter nicht eindeutig differenzieren
Bei Erhöhung der adrenalen Androgene (DHEAS, Androstendion) wird differenzialdiagnostisch – bei entsprechender Klinik – ein Cushing-Syndrom als Ursache der Hyperandrogenämie ausgeschlossen (Bestimmung von Cortisol). Im Fall einer Kortisolerhöhung erfolgt ein Dexamethason-Kurztest.
Bei einer Kortisolerhöhung erfolgt ein Dexamethason-Kurztest
Ebenso sollte bei einer Erhöhung der adrenalen Androgene ein adrenaler Enzymdefekt durch frühzyklische Kontrolle von 17-Hydroxyprogesteron (17-OHP) ausgeschlossen werden. Bei erhöhten 17-OHP-Spiegeln (>2 ng/ml) wird ein ACTH-Stimulationstest durchgeführt. Bei auffälligem ACTH-Test wird eine entsprechende molekulargenetische Diagnostik zur Spezifizierung des Enzymdefektes vorgenommen.
Testosteronspiegel >1,5–2 ng/ml oder DHEAS-Spiegel >7 µg/ml sowie rasch progrediente Androgenisierungssymptome sprechen für einen androgenbildenden Tumor. In diesen Fällen führt meist die gezielte Bildgebung zur Diagnose und zur chirurgischen Intervention. Androgenbildende Tumoren der Ovarien sind häufiger als NNR-Tumoren. Meist treten die Tumoren im peri- bzw. postmenopausalen Lebensabschnitt auf. NNR-Tumoren sind in ca. 50 % der Fälle maligne, während ovarielle androgenbildende Tumoren meist gutartig sind [11].
Androgenbildende Tumoren der Ovarien sind häufiger als NNR-Tumoren
Lässt sich die Hyperandrogenämie bzw. der Hyperandrogenismus auf ein PCO(polyzystisches Ovar)-Syndrom zurückführen, so wird in der Basisdiagnostik zusätzlich ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) empfohlen, um eine Insulinresistenz auszuschließen, die sich bei >30 % der Betroffenen nachweisen lässt. Der oGTT wird in dieser Situation immer als 75-g-Test durchgeführt, und es werden sowohl basal als auch nach 1 bzw. 2 h beide Parameter – Glukose und Insulin – bestimmt.

Praktische Empfehlungen

  • Parameter zur differenzialdiagnostischen Abklärung einer Hyperandrogenämie sind Testosteron, DHEAS, Androstendion und SHBG.
  • Auch die Bestimmung der Androgene sollte möglichst am Zyklusbeginn erfolgen bzw. in einer Phase der ovariellen Funktionsruhe, da bis auf DHEAS die Androgenspiegel zyklusabhängig variieren.
  • Bei Erhöhung der adrenalen Androgene (DHEAS, Androstendion) sollte – bei gleichzeitig bestehender Klinik – ein Cushing-Syndrom durch Bestimmung des basalen Cortisols ausgeschlossen werden. Zudem sollte eine Bestimmung von 17-OHP zum Ausschluss eines adrenalen Enzymdefekts erfolgen.
  • Bei hohen Testosteronspiegeln (>1,5–2 ng/ml) oder DHEAS-Spiegeln <7 µg/l und rasch progredienten Androgenisierungssymptomen sollte auch an androgenbildende Tumoren gedacht werden.
  • Anamnestisch sollte zudem initial eine exogene Steroideinnahme ausgeschlossen werden.

Prolaktindiagnostik

Hormonsynthese

Prolaktin gehört zu den Polypeptidhormonen und es wird vor allem in den laktotrophen Zellen des Hypophysenvorderlappens gebildet. Die Sekretion steht sowohl unter stimulierender als auch inhibitorischer Kontrolle. Dopamin hemmt die Prolaktinausschüttung, zu den stimulierenden endogenen Faktoren gehören u. a. das Gonadotropin-releasing-Hormon (GnRH), das Thyreotropin-releasing-Hormon (TRH) und Serotonin [12].
Dopamin hemmt die Prolaktinausschüttung, zu den stimulierenden endogenen Faktoren gehören u. a. GnRH, TRH und Serotonin

Hormondiagnostik

Auch die Prolaktinserumkonzentrationen unterliegen zyklusabhängigen Schwankungen. Daher ist auch hier eine frühfollikuläre Kontrolle bzw. eine Kontrolle bei ovarieller Funktionsruhe sinnvoll. Zudem unterliegt Prolaktin zahlreichen physiologischen, pathologischen und pharmakologischen Einflussfaktoren (Tab. 8).
Tab. 8
Ursachen der Hyperprolaktinämie. (Mod. nach [12])
Physiologische Ursachen
Stress
Brustuntersuchung
Koitus
Schwangerschaft/Laktation
Corpus-Iuteum-Phase
Operationen
Schlaf
Venenpunktion
Pathologische Ursachen
Prolaktin sezernierende Hypophysentumoren
Prolaktin‑/GH-sezernierende Tumoren
Ektope Prolaktinsekretion
Andere Gehirntumoren, Enzephalitis
Adrenale Erkrankungen (M. Addison, Hyperplasie, Karzinom)
Hypothyreose
Pharmakologische Ursachen
Neuroleptika/Antidepressiva
Metoclopramid
Östrogene
Orale Kontrazeptiva (20–30 % der Patientinnen mit 35 ng EE-OC)
EE-OC ethinylestradiolhaltige orale Kontrazeptiva, GH „growth hormone“

Regulationsstörung und deren Abklärung

Eine Hyperprolaktinämie fällt klinisch vor allem durch
  • Zyklusstörungen und
  • Galaktorrhö
auf. Bei (Makro‑)Prolaktinomen kann es zusätzlich zu den o. g. Symptomen zu bilateralen Gesichtsfeldausfällen sowie Kopfschmerzen kommen. Diese Symptome entstehen durch Druck des Prolaktinoms auf das Chiasma opticum.
Symptome entstehen durch Druck des Prolaktinoms auf das Chiasma opticum
Bei den o. g. Symptomen wird eine Prolaktinbestimmung aus dem Serum vorgenommen. Dabei müssen anamnestisch mögliche Einflussfaktoren erfasst werden (Tab. 8), und es muss sorgfältig auf präanalytische Störfaktoren geachtet werden:
  • Blutabnahme unter Ruhebedingungen,
  • „stressfreie“ Blutabnahme und
  • Blutabnahme nicht nach Brustuntersuchung bzw. kurz nach Koitus etc.
Von den klinischen Einflussfaktoren führen vor allem die Hypothyreose sowie die Einnahme von prolaktinstimulierenden Medikamenten zu erhöhten Prolaktinspiegeln. In 30–40 % der Fälle bleibt jedoch die konkrete Ursache der Hyperprolaktinämie unklar, dann sollte zunächst eine Kontrolle des Serumwertes unter strenger Beachtung der o. g. präanalytischen Störfaktoren vorgenommen werden, bevor eine weiterführende Diagnostik erfolgt.

Prolaktinome

Unterschieden werden Mikro- (<10 mm) und Makroprolaktinome (≥10 mm). In der Literatur werden unterschiedliche Cut-off-Werte angegeben, ab denen eine Magnetresonanztomographie (MRT) zum Nachweis bzw. zum Ausschluss eines Prolaktinoms sinnvoll ist. Wir empfehlen eine bildgebende Diagnostik bei klinischen Symptomen und Prolaktinwerten >50–60 ng/ml bzw. >1200 mIU/l.
Wir empfehlen bildgebende Diagnostik bei klinischen Symptomen und Prolaktinwerten >50–60 ng/ml bzw. >1200 mIU/l

Differenzialdiagnostik

Makroprolaktinämie

Prolaktin liegt im Serum in unterschiedlichen Bindungsformen vor: Mehrere Prolaktinmoleküle können durch immunologischen Phänomene aggregieren und es entstehen biologisch weitgehend inaktive Strukturen die jedoch in den Standard-Assays als „Prolaktin“ gemessen werden.
  • „big“ Prolaktin (ca. 50 kDa),
  • „big big“ Prolaktin (ca. 100 kDa).
Mehrere Prolaktinmoleküle können durch immunologischen Phänomene aggregieren
Klinisch führt dies meist zu einer „asymptomatischen Hyperprolaktinämie“. Das heißt, die Patientin hat trotz deutlich erhöhter Prolaktinspiegel einen regelrechten Zyklus und keine Galaktorrhö.
Analytisch kann in diesen Fällen eine Ausfällung vorhandener Prolaktinkomplexe mit Polyethylenglykol (PEG) vorgenommen werden, um damit den Anteil des Makroprolaktins an der Gesamtprolaktinserumkonzentration zu ermitteln. Fällt die Prolaktinkonzentration nach Abzug des Makroprolaktins in den Normalbereich, so besteht keine Indikation zur Intervention.

Prolaktinmessung in der Gravidität und Laktation

Schwangerschaft und Laktation haben in der Regel keinen signifikanten Einfluss auf das Wachstum eines Prolaktinoms, sodass die Sorge, es könne zu einer Exazerbation der klinischen Symptomatik kommen, unbegründet ist. Nur 1,5–5,5 % der Schwangeren mit Mikroprolaktinom entwickeln eine symptomatische Hypophysenvergrößerung (Kopfschmerz, Gesichtsfeldeinschränkung). Bei Frauen mit Makroprolaktinomen wird diskutiert, ob einmal pro Trimester eine Perimetrie durchgeführt werden sollte, um eine Gesichtsfeldeinschränkung rechtzeitig zu identifizieren [13].
Nur 1,5–5,5 % der Schwangeren mit Mikroprolaktinom entwickeln eine symptomatische Hypophysenvergrößerung
Es gibt also zunächst einmal keine Indikation zur Prolaktinbestimmung in der Schwangerschaft. Bei Patientinnen mit einer Dopaminagonistentherapie bei Prolaktinom wird die medikamentöse Behandlung typischerweise mit Eintritt der Schwangerschaft abgesetzt (Cabergolin ist in der Schwangerschaft nicht zugelassen; [14]). Eine wiederholte Prolaktinbestimmung während der Schwangerschaft ist nicht sinnvoll, da sich aus den Werten – ohne klinische Symptomatik – keine therapeutische Intervention ableiten lässt.
Eine wiederholte Prolaktinbestimmung während der Schwangerschaft ist nicht sinnvoll

Praktische Empfehlungen

  • Typische klinische Symptome einer Hyperprolaktinämie sind Zyklusstörungen und eine Galaktorrhö.
  • Bei Bestimmung von Prolaktin sollte auf präanalytische Störfaktoren geachtet werden, um keine falsch-positiven Ergebnisse zu erhalten.
  • Bei Prolaktinwerten >50–60 ng/ml bzw. >1200 mIU/l und entsprechender Klinik sollte ein Prolaktinom mittels kranialer Magnetresonanztomographie (cMRT) ausgeschlossen werden.
  • Eine asymptomatische Hyperprolaktinämie kann durch das Vorliegen einer Makroprolaktinämie begründet sein.

Diagnostik der Ovarreserve

Zur Beurteilung der Ovarreserve eignen sich FSH und Östradiol (beide Abnahme in der frühen Follikelphase), Inhibin B (ebenfalls frühfollikulär, da postovulatorisch deutlicher Abfall) sowie AMH. Aussagekräftigster Parameter ist dabei das AMH. Inhibin B hat dagegen im Laufe der letzten Jahre zunehmend an Bedeutung verloren.
Aussagekräftigster Parameter ist das AMH

Hormonsynthese

Inhibin B und Östradiol werden durch die Granulosazellen der heranreifenden Follikel produziert. Mit Abnahme des Follikelpools sinkt auch die Anzahl der Inhibin-B-produzierenden Granulosazellen, was zu einem Anstieg von FSH führt. Dann kommt es zu einer akzelerierten Follikelreifung, die sich klinisch in verkürzten Zyklen (Polymenorrhö) äußert. Laborchemisch können entsprechend in der frühen Follikelphase bereits erhöhte Östradiolwerte (>80 pg/ml) gemessen werden. Zu Beginn der Perimenopause unterliegen FSH und Östradiol jedoch deutlichen Schwankungen von Zyklus zu Zyklus (d. h. hier können auch noch unauffällige Werte vorliegen). Erst mit fortgeschrittener Abnahme der Ovarreserve können zu Zyklusbeginn bereits ein niedriges Östradiol und ein hohes FSH nachgewiesen werden.
Mit Abnahme des Follikelpools sinkt auch die Anzahl der Inhibin-B-produzierenden Granulosazellen

Anti-Müller-Hormon

Der aussagekräftigste Parameter zur Beurteilung der ovariellen Reserve ist das Anti-Müller-Hormon. AMH ist ein Glykoprotein und gehört zur TGF-β(„transforming growth factor beta“)-Familie. Bereits während der frühen Entwicklungsphase wird es von Sertoli-Zellen männlicher Feten gebildet (ab 8. SSW) und verhindert dadurch die Ausbildung der Müller-Gänge. Beim weiblichen Feten kann AMH erst ab der 36. Schwangerschaftswoche in den Granulosazellen der präantralen Follikel nachgewiesen werden [15].
AMH ist ein Glykoprotein und gehört zur TGF-β(„transforming growth factor beta“)-Familie
AMH korreliert positiv mit dem Primordialfollikelpool, wie histologische Untersuchungen nachweisen konnten [16]. Auch im Serum konnte diese Korrelation zwischen AMH und Primordialfollikelpool bestätigt werden [17]. AMH ist kein „statisches Hormon“. Während bei Geburt nur geringe Spiegel nachzuweisen sind, kommt es im weiteren Verlauf zu einem langsamen Anstieg mit einem Peak um das 25. Lebensjahr [18]. Durch Abnahme des Follikelvorrats mit zunehmendem Alter sinkt es wieder. Ein AMH unterhalb der Nachweisgrenze bedeutet dabei nicht, dass nun die Menopause eingetreten ist. Selbst bei AMH-Werten unterhalb der Nachweisgrenze können noch ovulatorische Zyklen auftreten. Untersuchungen konnten zeigen, dass im Mittel 5–6 Jahre nach Verlust der Nachweisbarkeit das Eintreten der Menopause zu beobachten war [19]. Die Bestimmung von AMH allein ist somit auch nicht ausreichend bei der Beantwortung der Frage, ob eine Patientin noch verhüten muss. Um die ovarielle Restaktivität genauer beurteilen zu können, helfen hier die FSH- und Östradiolkonzentrationen in der frühen Follikelphase weiter. Zudem spielt das Alter der Patientin eine wichtige Rolle, da mit zunehmendem Alter zusätzlich zur allein quantitativen Abnahme der Follikel auch deren Qualität deutlich abnimmt, was die Konzeptionswahrscheinlichkeit weiter schmälert.
Selbst bei AMH-Werten unterhalb der Nachweisgrenze können noch ovulatorische Zyklen auftreten
In Phasen physiologischer und pharmakologischer Ovarsuppression konnte eine Senkung der AMH-Werte beobachtet werden. So zeigte eine Longitudinalstudie an 60 schwangeren Patientinnen einen signifikanten Abfall des AMH vom ersten bis zum dritten Trimenon [20]. Auch eine Suppression der ovariellen Aktivität durch Einnahme hormoneller Kontrazeptiva führte in mehreren Untersuchungen zu einer Abnahme der AMH-Werte im Vergleich zu Nichtanwenderinnen (bis zu 30 % niedrigere Werte; [21]). Mit zunehmender Dauer der Einnahme fielen dabei die Effekte stärker aus. Die Ethinylestradioldosis der Präparate spielte dabei keine Rolle. Mit Absetzen der Präparate konnte wieder eine signifikante Zunahme der AMH-Spiegel beobachtet werden [22]. Derzeit am heftigsten diskutiert sind inter- und intrazyklische Schwankungen der AMH-Werte. Erste Untersuchungen wiesen nur eine geringe Variabilität innerhalb des Menstruationszyklus nach, was auch plausibel wäre, da AMH nicht vom Leitfollikel oder in der zweiten Zyklushälfte durch das Corpus luteum gebildet wird [23]. Neuere Untersuchungen konnten dagegen signifikante Schwankungen innerhalb des Zyklus (niedrigere Werte periovulatorisch sowie in der Lutealphase) zeigen, insbesondere bei jüngeren Frauen [24]. Bei älteren Frauen fielen diese intrazyklischen Schwankungen deutlich geringer aus, was jedoch auch aufgrund der insgesamt niedrigen Werte und somit schwierigeren laboranalytischen Differenzierbarkeit erklärt werden kann. Verglichen mit anderen Parametern ovarieller Reserve, wie FSH und Östradiol, sind die zyklusabhängigen Schwankungen von AMH jedoch deutlich geringer ausgeprägt.
Auch die Einnahme hormoneller Kontrazeptiva führten zu einer Abnahme der AMH-Werte
Derzeit am heftigsten diskutiert sind inter- und intrazyklische Schwankungen der AMH-Werte
Gerade vor Durchführung von Maßnahmen assistierter Reproduktion erfolgt häufig eine Bestimmung des AMH, um zu prüfen, ob ein hohes oder ein geringes Ansprechen auf die Stimulationstherapie zu erwarten ist. In der Tat konnten Untersuchungen zeigen, dass AMH mit der Anzahl der gewonnenen Eizellen nach Stimulationstherapie korreliert [25]. Somit können ein überschießendes Ansprechen und die resultierende Entwicklung eines Überstimulationssyndroms bei hohen AMH-Werten durch eine reduzierte Startdosis und die Wahl eines Antagonistenprotokolls vermieden werden. Ob AMH auch als Prädiktor einer Lebendgeburt bei Maßnahmen assistierter Reproduktion angewandt werden kann, ist umstritten. In einer retrospektiven Analyse von 85.062 Frisch- und Kryozyklen im Rahmen von Maßnahmen assistierter Reproduktion konnte nach Adjustierung von Alter, Body-Mass-Index (BMI), Ethnizität und Zahl der Embryonen nur ein geringer prädiktiver Wert von AMH nachgewiesen werden [26]. Auch zur Einschätzung der natürlichen Fertilität scheint der hormonelle Parameter nur eingeschränkt hilfreich zu sein. Eine prospektive Kohortenstudie, die die Zeit bis zum Eintreten einer Schwangerschaft bei Frauen ohne Infertilitätsanamnese im Alter von 30–44 Jahren untersucht hat, konnte keinen Unterschied hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft nach 6 Zyklen zwischen Frauen mit hohem bzw. niedrigem AMH nachweisen [27]. Die Autoren folgerten daher, dass durch Bestimmung hormoneller Parameter allein nicht der Eintritt einer Schwangerschaft prognostiziert werden kann. Anamnestische Faktoren, wie das Alter der Patientin sowie die Dauer der Infertilität, scheinen eine deutlich wichtigere Rolle bei der Prädiktion einer Schwangerschaft zu spielen.
AMH korreliert mit der Anzahl der gewonnenen Eizellen nach Stimulationstherapie
Zur Abschätzung der natürlichen Fertilität scheint AMH nur eingeschränkt hilfreich

Praktische Empfehlungen

  • Zur Beurteilung der ovariellen Reserve eignen sich FSH, Östradiol (Abnahme in der frühen Follikelphase) sowie das AMH.
  • AMH ist der aussagekräftigste Parameter zur Beurteilung der ovariellen Reserve, da er am wenigsten zyklusabhängigen Schwankungen unterliegt.
  • AMH korreliert mit der Anzahl der gewonnenen Eizellen nach Stimulationstherapie.
  • Hinsichtlich einer Lebendgeburt bei Maßnahmen assistierter Reproduktion ist der prädiktive Wert allerdings gering.

Fazit für die Praxis

  • Eine Hormonanalyse sollte immer aufgrund einer klinischen Indikation erfolgen, und das Ergebnis sollte in Kontext mit den klinischen Symptomen gestellt werden.
  • Ist das gewonnene Ergebnis konträr zur Klinik, sollten mögliche Fehlerquellen (Präanalytik, Laboranalytik) geprüft werden.
  • Eine Behandlung aufgrund auffälliger Hormonwerte ohne klinische Symptome ist nicht sinnvoll.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

S. Segerer, B. Sonntag, K. Gutensohn und C. Keck geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de) veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.

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Metadaten
Titel
Hormonanalytik – was der Frauenarzt wissen muss
verfasst von
Sabine Segerer
Barbara Sonntag
Kai Gutensohn
Prof. Dr. Christoph Keck
Publikationsdatum
04.09.2018
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Gynäkologie / Ausgabe 10/2018
Print ISSN: 2731-7102
Elektronische ISSN: 2731-7110
DOI
https://doi.org/10.1007/s00129-018-4319-0

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