Erschienen in:
01.06.2009 | Originalien
Evaluierung der dynamischen Konturtonometrie bei Keratokonus
verfasst von:
N. Schädle, J.D. Unterlauft, T. Klink, Prof. Dr. G. Geerling
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Ziel
Goldstandard in der Diagnostik des intraokularen Drucks (IOD) ist bislang die Goldmann-Applanationstonometrie (GAT), die jedoch abhängig von Hornhautdicke und -kurvatur ist. Bei Patienten mit Keratokonus, die eine anormale Hornhautgeometrie und -dicke aufweisen, ist die Druckmessung mittels GAT oft schwierig und wenig reproduzierbar. Ziel unserer Untersuchung war es, die dynamische Konturtonometrie (DCT), ein digitales Verfahren, das an die normale Hornhautgeometrie angepasst ist, mit der GAT im Hinblick auf ihre Abhängigkeit von der zentralen Hornhautdicke (CCT) bei Keratokonus zu vergleichen.
Methoden
Der IOD wurde bei 54 Patienten (38 Männer und 16 Frauen, mittleres Alter 36±9,9 Jahre) in randomisierter Reihenfolge mit dem GAT und dem DCT erhoben. Alle Patienten hatten einen topographisch gesicherten Keratokonus. Zusätzlich wurde die zentrale Hornhautdicke mittels Pentacam bestimmt. Zur statistischen Auswertung wurde die Pearson-Korrelation berechnet und ein Bland-Altman-Diagramm erstellt.
Ergebnisse
Die mittlere zentrale Hornhautdicke betrug 486,2±45,5 μm. Bei Verwendung der DCT betrug der IOD im Mittel 14,9±2,6 mmHg und bei der GAT 13,3±2,9 mmHg. Damit lag die DCT mit im Mittel 1,6±2,4 mmHg signifikant höher (p≤0,05). Sowohl die Messungen des IOD mit GAT (r=−0,03; p>0,05) als auch die Messwerte mit DCT (r=0,08; p>0,05) zeigten keine signifikante Abhängigkeit von der CCT.
Schlussfolgerungen
Am Beispiel des Keratokonus bestätigt sich, dass die mittels GAT gemessenen IOD-Werte niedriger sind als bei Verwendung der DCT. Da beide Verfahren unabhängig von der Hornhautdicke messen, eignen sie sich gleichermaßen zur Verlaufskontrolle des intraokularen Drucks bei Augen mit Keratokonus, bei denen es zu einer progredienten Hornhautverdünnung kommen kann.