Zusammenfassung
Es waren deshalb nicht nur die Forderungen des Facharztkatalogs, sondern auch Neugier und Wissensdurst, die Dr. Ilmar bewogen hatten, sich für eine Hospitation in der Neuroanästhesie an einer Uniklinik zu bewerben. Die ersten 2 Monate vergingen rasch und Dr. Ilmar wurde nicht enttäuscht: Neuroanästhesie war anders. Die Differenzialdiagnosen für ein verzögertes Erwachen waren viel umfangreicher und er wusste jetzt, wie ein Jackson-Anfall ablief. Der ihn betreuende OA Dr. Volkrad hatte ihn über Trepanationen, Shuntanlagen und Kranioplastiken an große Tumorexstirpationen und Hirnaneurysma-OPs herangeführt. Einmal hatten sie auf Wunsch des Neurochirurgen eine kurzzeitige Asystolie mit Adenosin zur besseren Platzierung des Clips ausgelöst. Dr. Ilmar war noch jetzt beeindruckt. Es war Freitag kurz vor Arbeitsende. Dr. Ilmar war in Eile, denn sein Zug wartete nicht und er war am Abend bei Freunden eingeladen. Dr. Ilmar warf noch einen Blick auf das OP-Programm für Montag. „Suboccipitale Akustikusneurinom-OP in sitzender Position“, las er.
Die fachlichen Themen dieses Fall sind Anästhesie bei intrakraniellen Eingriffen in sitzender Position, Luftembolie, Punktion der V. anonyma, Pneumothorax, Lungenultraschall und Rückschaufehler.