Erschienen in:
13.05.2016 | Forensische Alkohologie und Toxikologie | Originalien
Trunkenheit im Straßenverkehr
Eine 5‑Jahresanalyse verkehrsauffälliger Senioren ab 70 Jahren (2009–2013)
verfasst von:
B. Kirsch, Prof. Dr. med. Dr. jur. R. Dettmeyer
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die demographische Entwicklung Deutschlands zeigt einen stetigen prozentualen Anstieg an Senioren. Daher besteht ein großes Interesse an der Frage der Fahreignung älterer Menschen, da Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen durch die altersbedingt erhöhte Morbidität und damit einhergehende Medikation beeinflusst sein können, besonders in Kombination mit Alkoholkonsum.
Ziel der Arbeit
Es sollte eine Übersicht der Begleitumstände von Trunkenheitsfahrten im Straßenverkehr durch Verkehrsteilnehmer im höheren Lebensalter gewonnen sowie die Notwendigkeit der Entwicklung eines altersadaptierten Untersuchungsprotokolls geprüft werden.
Material und Methoden
Hierzu wurden retrospektiv die Akten zu 404 Fällen von Trunkenheit im Straßenverkehr bei Senioren ab 70 Jahren in den Jahren 2009–2013 aus dem Versorgungsgebiet des Instituts für Rechtsmedizin der JLU Gießen untersucht.
Es wurden weitere Aspekte wie Blutalkoholkonzentration, Art der Verkehrsteilnahme sowie Ausfallerscheinungen des Verkehrsteilnehmers und äußere Begleitumstände der Trunkenheitsfahrt protokolliert.
Ergebnisse
Polypharmakotherapie und Multimorbidität stellen eine erhebliche Erschwernis in der ärztlichen Begutachtung des älteren Trunkenheitsfahrers dar. Eine Evaluation und ggf. Anpassung des standardisierten Untersuchungsprotokolls erscheint daher sinnvoll.