Erschienen in:
01.03.2008 | Schwerpunkt: Pathologie der Milz
Funktionelle Pathologie der Milz
Grundlagen und differenzialdiagnostische Erwägungen am Milzpräparat
verfasst von:
A. Marx, M. Hartmann, A. Zettl, H.K. Müller-Hermelink, PD Dr. T. Rüdiger
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 2/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Pathologisch-anatomisch gliedert sich die Milz in rote und weiße Pulpa, die z. T. unabhängig voneinander im Rahmen von systemischen und lokalen Prozessen reagieren. Während die rote Pulpa im Wesentlichen der Filtrierung des Blutes dient, ist die weiße Pulpa gemeinsam mit der sie umgebenden perifollikulären Marginalzone dafür verantwortlich, den organisierten Ablauf von Immunreaktionen zu gestalten, wobei Mechanismen der „natürlichen“ Immunität und des adaptiven Immunsystems integriert werden. Die Milz wird in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle aus therapeutischen Gründen oder aufgrund extralienaler Erkrankungen entnommen. Lediglich etwa 10% der Splenektomien stellen diagnostische Probleme dar. Das differenzialdiagnostische Spektrum für den Pathologen unterscheidet sich in Abhängigkeit davon, ob eine hämatologische Systemerkrankung, Splenomegalie oder ein Milztumor abzuklären ist.