Erschienen in:
01.03.2008 | Schwerpunkt: Pathologie der Milz
Milzruptur
Klinisch-pathologische Zusammenhänge und Diagnostik
verfasst von:
PD Dr. A. Tzankov, H. Adams, W. Sterlacci
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Obwohl selten, stellen Milzrupturen die häufigste Splenektomieindikation dar. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Fälle (traumatische Rupturen) lässt sich eine klare Kausalität mit Gewalteinwirkung feststellen, bei einem anderen Teil (pathologische Rupturen) liegt eine Vorerkrankung der Milz vor, bei einem kleinen Teil der Patienten (spontane Rupturen) lässt sich kein Zusammenhang mit Traumen oder anderen Grunderkrankungen eruieren. Bei etwa 10% der rupturierten Milzen ist mit Iatrogenie im weitestem Sinne (inklusive Medikamentennebenwirkungen) sowie mit relevanten pathologischen Befunden (die Hälfe davon unerwartet) zu rechnen. Kenntnisse der Pathophysiologie, die Erhebung einfacher makroskopischer Befunde wie Größen- und Gewichtsangaben und Angaben sichtbarer Läsionen sowie die sorgfältige histologische Analyse mit gezielter Suche nach wegweisenden Veränderungen, ggf. unter Anwendung histo- und immunhistochemischer Zusatzuntersuchungen am gut vorbereiteten Material, sind die Schlüssel zur adäquaten Diagnostik.