Erschienen in:
01.03.2004 | Kasuistik
„Fußkribbeln“, Vergesslichkeit und progrediente Wesensveränderung bei einer 63-jährigen Patientin
verfasst von:
Dr. T. Karrasch, M. Weil, R. Voltz, C. Schulz, F. Audebert, M. Woenckhaus, F. Hofstädter, U. Bogdahn, J. Schölmerich, A. Schäffler, A. Steinbrecher
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
Eine 63-jährige Patientin beschreibt seit 3 Monaten bestehende Kribbelparästhesien im Bereich beider Unterschenkel und Füße sowie im Bereich der Hände. Im weiteren Verlauf tritt eine progrediente Ataxie, Vergesslichkeit und Wesensveränderung der Patientin hinzu. Eine paraneoplastische Genese der Beschwerden wird aufgrund der Kombination von Allgemeinsymptomen, dem neurologisch-psychiatrischen Bild, der MRT-Veränderungen im medialen Temporallappen beidseits und den entzündlichen Liquorveränderungen vermutet. Bewiesen wird dies durch den Nachweis paraneoplastischer antineuronaler Antikörper und den Nachweis eines kleinzelligen Bronchialkarzinoms. Beim Verdacht auf eine paraneoplastische Genese neurologischer Syndrome kann der Nachweis spezifischer Antikörper diese Diagnose bestätigen und die diagnostischen Abklärungen auf einzelne Tumorentitäten lenken. Eine frühzeitige Diagnose mit der Möglichkeit einer frühzeitigen definitiven Tumortherapie als kausaler Behandlung verbessert die Prognose der Patienten.