Erschienen in:
01.03.2004 | Kasuistik
Ikterus und schwere Leberfunktionsstörung bei der hormonablativen Behandlung des Prostatakarzinoms
verfasst von:
Dr. C. Lübbert, M. Wiese, R. Haupt, B. R. Ruf
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 3/2004
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Das Antiandrogen Flutamid ist ein in der Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms häufig eingesetztes Medikament. Eine klinisch relevante Hepatotoxizität wird selten beobachtet, kann aber unter Umständen tödlich verlaufen. Wir berichten über 2 Patienten mit Prostatakarzinom, bei denen es unter der Therapie mit Flutamid zu einem toxischen Leberparenchymschaden unterschiedlichen Ausmaßes gekommen war. Nach Absetzen der entsprechenden Medikation und Gabe von Kortikosteroiden kam es bei einem Patienten zur vollständigen Rückbildung der klinischen Symptome und der laborchemischen Veränderungen. Bei dem anderen Patienten zeigte sich auch nach Absetzen der Medikation ein schwerer Verlauf mit zunehmender Leberdysfunktion und Entwicklung eines hepatorenalen Syndromes, sodass der Patient schließlich im Leberzerfallskoma verstarb. Es handelt sich hierbei um den unseres Wissens ersten flutamidassoziierten Todesfall in Deutschland. Die in der Literatur verfügbaren Daten zum Arzneimittelmetabolismus und die bisher publizierten Fälle werden aufgeführt.