Erschienen in:
01.06.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Gangstörungen im Alter
verfasst von:
Dr. K. Amadori, R. Püllen, T. Steiner
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Gangstörungen sind eines der häufigsten gerontoneurologischen Symptome überhaupt. Stürze mit mitunter gravierenden Verletzungen sind hochrelevante Folgeerscheinungen. Im Zentrum des diagnostischen Prozesses stehen die klinisch-neurologische Untersuchung und die inspektorische Ganganalyse, welche Hypothesen bezüglich der gestörten Strukturen und eine gezielte Zusatzdiagnostik ermöglichen. Das ergänzende motorische Assessment quantifiziert die resultierende Mobilitätseinschränkung und Sturzgefahr mithilfe etablierter Instrumente. Charakteristisch für die Gangstörung im Alter ist ihre multifaktorielle Genese. Die Herausforderung besteht in der möglichst vollständigen Identifikation, korrekten Priorisierung und adäquaten Behandlung aller beitragenden Teilursachen. Das Therapiekonzept ist multiprofessionell und beinhaltet neben der möglichst kausalen Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen u. a. physiotherapeutische Trainingsprogramme, Hilfsmittelverordnungen und ernährungstherapeutische Interventionen. Übergeordnete Bedeutung kommt der Identifikation und Beseitigung von – auch iatrogenen – Risikofaktoren für Gangstörungen und Stürze zu.