Erschienen in:
10.05.2021 | Nosokomiale Infektionen | Leitthema
Basis-Hygienemaßnahmen im Kreißsaal – auch in Zeiten einer Pandemie
verfasst von:
Dr. Bernhard Niederle
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 6/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Das deutsche Infektionsschutzgesetz (IfSG) fordert, in Kliniken effektive Maßnahmen zur Vermeidung nosokomialer Infektionen umzusetzen. Die Coronapandemie führt uns vor Augen, wie wichtig adäquate Hygienemaßnahmen bei der Infektionsvermeidung sind.
Fragestellung
Zusammenstellung gängiger Basis-Hygienemaßnahmen für die klinische Geburtshilfe.
Material und Methode
Besprechung einschlägiger gültiger deutscher Richtlinien, bezogen auf die Tätigkeit im Kreißsaal. Entwicklung von Empfehlungen zur hygienisch korrekten Betreuung der Geburt.
Ergebnisse
Empfehlungen zur Flächendesinfektion orientieren sich an definierten Risikobereichen. In Zusammenarbeit mit der Krankenhaushygiene müssen in einrichtungsinternen Hygieneplänen die Häufigkeit von Reinigung und Desinfektion festgelegt werden. Zur Vermeidung einer Selektion desinfektionsmitteltoleranter Keime ist die Beachtung von Wirkspektrum und Einwirkzeit eines jeden Desinfektionsmittels essenziell. Die Händedesinfektion ist die wirksamste Einzelmaßnahme zur Verhinderung nosokomialer Infektionen; eine Herausforderung stellt hier die konsequente Umsetzung der allgemein bekannten Indikationen zur Händedesinfektion im Alltag dar. Für die hygienisch korrekte Durchführung der Wassergeburt und Aufbereitung der Entbindungswanne sollten in jedem Kreißsaal Standards entwickelt werden, deren Effektivität regelmäßig zu überwachen ist. In einer Pandemie ergeben sich zusätzliche Hygieneregeln, abgestimmt auf den jeweiligen Erreger.
Schlussfolgerungen
Obwohl es an Wissen in Form von Richtlinien und Empfehlungen nicht mangelt, erfordert die Umsetzung der Basishygienemaßnahmen im Kreißsaalalltag Ausdauer und Engagement.