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Erschienen in: Der Hautarzt 11/2017

04.07.2017 | Originalien

Gefährliche Kosmetikprodukte in Deutschland

Analyse der RAPEX-Datenbank der Europäischen Kommission

verfasst von: Prof. Dr. P. Elsner, Dr. S. Schliemann

Erschienen in: Die Dermatologie | Ausgabe 11/2017

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Zusammenfassung

Hintergrund

Kosmetische Produkte unterliegen der europäischen Kosmetikverordnung. Danach dürfen sie bei Anwendung unter „normalen oder vernünftigerweise vorhersehbaren Bedingungen“ die menschliche Gesundheit nicht schädigen. Gefährliche kosmetische Produkte werden von den EU-Mitgliedstaaten an die Europäische Kommission gemeldet und in der Datenbank des europäischen Schnellwarnsystems RAPEX gelistet.

Material und Methoden

Die Meldungen aus Deutschland über gefährliche Kosmetikprodukte aus den Jahren 2005 bis 3/2017 in der europäischen RAPEX-Datenbank wurden systematisch ausgewertet.

Ergebnisse

Im genannten Zeitraum wurden aus Deutschland 157 gefährliche Kosmetikprodukte gemeldet. Die häufigsten Produktkategorien waren Bleichcremes (24,2 %) wegen des Gehalts an Hydrochinon, Quecksilber oder Glukokortikosteroiden, Cremes/Lotionen/Gele (10,8 %) überwiegend wegen mikrobiologischer Kontaminationen, Hennaprodukte (10,2 %) wegen sensibilisierender Konzentrationen von Paraphenylendiamin und Nagelklebstoffe (8,9 %) wegen hoher Gehalte an Methylmethacrylat.

Diskussion

Gefährliche Kosmetikprodukte scheinen angesichts des hohen Marktvolumens von Kosmetika selten zu sein, auch wenn die Gesamtzahl der den Meldungen zugrunde liegenden behördlichen Untersuchungen nicht bekannt ist. Dermatologen sollten bei einem Verdacht auf Gesundheitsschädigungen durch Kosmetikprodukte die zuständigen Überwachungsbehörden informieren, damit die Produkte untersucht und ggf. vom Markt genommen werden können.
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Metadaten
Titel
Gefährliche Kosmetikprodukte in Deutschland
Analyse der RAPEX-Datenbank der Europäischen Kommission
verfasst von
Prof. Dr. P. Elsner
Dr. S. Schliemann
Publikationsdatum
04.07.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Dermatologie / Ausgabe 11/2017
Print ISSN: 2731-7005
Elektronische ISSN: 2731-7013
DOI
https://doi.org/10.1007/s00105-017-4016-2

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