Erschienen in:
01.02.2010 | Originalien
Gesundheitsökonomische Aspekte des Glaukomscreenings
verfasst von:
Dr. C. Hirneiß, A. Niedermaier, M. Kernt, A. Kampik, A.S. Neubauer
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ein Glaukomscreening, das derzeit nicht zum Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen gehört, kann bislang nicht diagnostizierte Glaukompatienten detektieren und einer Behandlung zuführen, um die Sehfunktion und Lebensqualität der Patienten zu erhalten. In dieser Arbeit soll der gesundheitsökonomische Aspekt der Kosteneffizienz eines Glaukomscreenings herausgearbeitet werden.
Methode
Relevante medizinische Datenbanken (CDSR, HTA, MEDLINE, EMBASE) wurden nach den Inhalten Glaukomscreening, geeigneten Testverfahren für ein Glaukomscreening und nach gesundheitsökonomischen Analysen für Glaukomscreening durchsucht. Die wesentlichen Arbeiten und Übersichten werden dargestellt und zusammen mit epidemiologischen Daten erläutert und verglichen.
Ergebnisse
Ein Screening auf Glaukom erfüllt wesentliche Screeningkriterien. Das derzeit beste Einzeltestverfahren für ein Glaukomscreening ist die frequenzverdoppelte Perimetrie (FDT). Die Kosteneffizienz des Glaukomscreenings wird von folgenden Parametern bedingt: Prävalenz der Erkrankung, Spezifität des Testverfahrens, Kosten für Screening und Krankheit und die Beeinträchtigung der Lebensqualität durch das Glaukom. Aktuelle Kosten-Nutzwert-Analysen kommen zum Ergebnis, dass ein flächendeckendes Screening der Gesamtbevölkerung nicht kosteneffizient ist. Ein Screening von Risikogruppen kann aber durchaus kosteneffizient sein.
Diskussion
Nach bisheriger Datenlage ist ein flächendeckendes Screening auf Glaukom nicht kosteneffizient, obgleich für Deutschland noch keine Analyse berechnet wurde. Gesundheitsökonomische Analysen können die Frage klären, bei welchen Risikogruppen und ab welcher Schwelle Kosteneffizienz besteht. Analysen dieser Art sind wichtige Kriterien für Entscheidungsträger im Gesundheitswesen.