Erschienen in:
01.05.2011 | Schwerpunkt
Gesundheitsökonomische Evaluation bei Leistungen für Senioren
Führen diese zu einer Benachteiligung gesundheitsfördernder und präventiver Maßnahmen?
verfasst von:
Mag. rer. soc. oec. T. Salomon, H. Rothgang, AGil-Projekt
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Durch den demographischen Wandel und die damit einhergehende zunehmende Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen wird die rationale Allokation der verfügbaren Ressourcen unverzichtbar. Die systematische Kosten-Nutzen-Bewertung von Gesundheitsleistungen wird dabei als explizite und transparente Alternative zu umstritteneren Rationierungskriterien wie der Altersrationierung gesehen.
Ziel
Im vorliegenden Beitrag soll mit besonderem Fokus auf die Bereiche der Gesundheitsförderung und der Prävention der Frage nachgegangen werden, ob die Anwendung der gesundheitsökonomischen Evaluation, so wie sie auch für Erstattungsentscheidungen in der gesetzlichen Krankenversicherung zunehmend gefordert wird, zu einer relativ stärkeren Beschränkung des Zugangs zu präventiven und gesundheitsfördernden Maßnahmen für ältere Bevölkerungsgruppen führen kann.
Ergebnis
In diesem Beitrag zeigt sich, dass Priorisierungen mithilfe ökonomischer Evaluationsmethoden zu einer altersabhängigen Ressourcenallokation führen können. Diese steht aber, anders als die implizite und individuelle Rationierung aufgrund des Alters, nicht im Widerspruch zu konsensfähigen normativen Positionen. Eine regelmäßige Kosten-Nutzen-Bewertung kann demnach, sofern sie methodisch wohlüberlegt durchgeführt wird und implizite Rationierungsformen verdrängt, zu einer gesamtgesellschaftlichen Wohlfahrtsverbesserung führen.