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Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung 4/2011

01.11.2011 | Gesundheitsinformation

Gesundheitsverhalten und Bundesland

Regionale Disparität der Kompetenzen des Patienten

verfasst von: Dr. C. Schäfer

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 4/2011

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Zusammenfassung

Hintergrund

Für den angelsächsischen Raum ist aktuell ein zunehmendes Interesse an regional vergleichenden Gesundheitsstudien zu verzeichnen.

Ziel

Diese Studie untersucht, inwieweit es auch in der Bundesrepublik Deutschland regionale Disparitäten im Gesundheitsverhalten gibt. Basierend auf der Theorie des geplanten Verhaltens wird anhand von 7 Determinanten das Gesundheitsverhalten der Patienten in den 16 Bundesländern vergleichend analysiert.

Ergebnisse

Die Studie basiert auf einer Stichprobe von 1008 schriftlich befragten Hypertonikern und kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Patienten länderübergreifend grundsätzlich recht ähnlich verhalten. Dennoch können für Patienten einzelner Bundesländer besonders stark bzw. schwach ausgebildete Kompetenzen nachgewiesen werden. Gemessen am geplanten Therapieverhalten stachen Patienten aus Baden-Württemberg, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern positiv hervor, wohingegen Brandenburg das niedrigste Niveau aufwies.
Fußnoten
1
Im Rahmen der empirischen Auswertung wurde zwischen der Online- und der Offlinestichprobe ein Gruppenvergleich nach Chin [5] durchgeführt; Es wurde Hypothese H0 getestet: „In Abhängigkeit des Umfragedesigns unterscheiden sich die untersuchten Variablen hinsichtlich des Niveaus signifikant voneinander.“ Es konnten keine wesentlichen Unterschiede in den Modellen der beiden Stichproben nachgewiesen werden, was zur Ablehnung von H0 geführt hat. Der gleiche Test wurde für die Variation der verschieden Patientensegmente nach dem Alter durchgeführt und führte ebenfalls zu einer Ablehnung der Hypothese. Daher kann davon ausgegangen werden, dass von dem gewählten Erhebungsdesign und den Altersunterschieden der Patientensegmente zwischen den Bundesländern keine verzerrenden Effekte auf die Studienergebnisse ausgehen.
 
2
Für alle 7 untersuchten Variablen wurde ein Jaque-Bera-Test [31] auf Normalverteilung zum Signifikanzniveau von 5% durchgeführt. Dieser misst anhand Kurtosis und Schiefe die Anpassung der Stichproben an eine Normalverteilung. Es wurde jeweils ein Schrankenwert der Teststatistik von 6,0 zugrunde gelegt. Für alle 7 Variablen musste die Hypothese H0: „Die Variable ist normalverteilt“ nicht abgelehnt werden. Dieses Ergebnis erlaubt die Durchführung von Signifikanztests auf Ebene der sieben Variablen.
 
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Metadaten
Titel
Gesundheitsverhalten und Bundesland
Regionale Disparität der Kompetenzen des Patienten
verfasst von
Dr. C. Schäfer
Publikationsdatum
01.11.2011
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 4/2011
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-011-0296-z

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