Erschienen in:
01.05.2005 | Kasuistiken
Gewichtsverlust, Niereninsuffizienz, Aortenvitium und Arthralgien
verfasst von:
Dr. G. Kleine
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2005
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Zusammenfassung
Der 68-jährige Patient kam mit Gewichtsverlust, Niereninsuffizienz, Aortenstenose und seit 15 Jahren bestehenden Arthralgien zur Aufnahme. Bioptisch ließ sich ein M. Whipple als Ursache des Krankheitsbilds objektivieren. Unter antibiotischer und supportiver Therapie konnte eine weitgehende Rekonstitution erreicht werden.
Der Morbus Whipple, auch unter dem Begriff intestinale Lipodystrophie bekannt, ist eine Erkrankung mit variabler, häufig nacheinander auftretender Symptomatik. Rheumatische Beschwerden und ein Gewichtsverlust sind Leitsymptome. Eine gastrointestinale Symptomatik kann dagegen auch im fortgeschrittenen Krankheitsstadium völlig fehlen. Akute Verschlechterungen des meist chronischen, bisweilen tödlichen Verlaufs sind möglich. Diagnostisch entscheidend ist, dass v. a. bei einer Multiorgansymptomatik an eine mögliche Infektion mit Tropheryma whippelii gedacht wird. Die Diagnose ist endoskopisch bioptisch einfach zu stellen — selbst bei Fehlen einer intestinalen Symptomatik; eine antibiotische Behandlung ist in der Regel erfolgreich. Allerdings muss trotzdem mit bleibenden Organschäden gerechnet werden.