Erschienen in:
01.11.2008 | Beste Forschungsbeiträge
Glykosphingolipide Gb3 und iGb3
In-vivo-Rolle im hämolytisch-urämischen Syndrom und bei der Funktion der iNKT-Zellen
verfasst von:
Dr. S. Porubsky, B. Luckow, M. Bonrouhi, A. Speak, V. Cerundolo, F. Platt, H.-J. Gröne
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Sonderheft 2/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Glykosphingolipide Globotrihexosylceramid (Gb3, CD77) und Isoglobotrihexosylceramid (iGb3) sind Isomere, welche sich nur in einer glykosidischen Bindung unterscheiden. Beide wurden in unterschiedlichen Prozessen der angeborenen und erworbenen Immunität beschrieben.
Ziele
1. Da Gb3 als der zelluläre Rezeptor für das durch Shigellen und manche E. coli-Stämme produzierte Verotoxin (VT) postuliert wurde, wollten wir in Gb3-defizienten Mäusen in vivo testen, ob Gb3 alleine für die Entstehung des durch VT hervorgerufenen hämolytisch-urämischen Syndroms verantwortlich ist. 2. Da iGb3 als der endogene Ligand für die positive Selektion von invarianten „natural-killer-“ T-Zellen (iNKT) im Thymus vorgeschlagen wurde, wollten wir diese Hypothese in iGb3-defizienten Mäusen in vivo überprüfen.
Methoden
Konstruktion Gb3- und iGb3-defizienter Mäuse. VT-Injektion in Gb3-defiziente Mäuse. Analyse der Entwicklung und Funktion der iNKT-Zellen mit Hilfe der Durchflusszytometrie. Verabreichung von α-Galaktosylceramid in iGb3-defiziente Mäuse.
Ergebnisse
1. Gb3-defiziente Mäuse zeigten sich als unempfindlich gegenüber sonst letalen Dosen von VT. 2. iGb3-defiziente Mäuse zeigten normale iNKT-Zellzahlen. Die Funktion von iNKT-Zellen war in iGb3-defizienten Mäusen ebenfalls unbeeinträchtigt.
Schlussfolgerungen
Gb3 ist der zelluläre Rezeptor, der für die Vermittlung der VT-Toxizität und somit für die Entstehung des hämolytisch-urämischen Syndroms verantwortlich ist. Im Gegensatz zu vorherigen Hinweisen, kann iGb3 kein endogener Ligand sein, der für die positive Selektion von iNKT-Zellen verantwortlich wäre.