Erschienen in:
23.09.2020 | Hämangiom | Medizin aktuell
Infantiles Hämangiom: Entscheidung über Therapie in ersten vier Wochen
verfasst von:
Dr. Christine Starostzik
Erschienen in:
hautnah dermatologie
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Ausgabe 5/2020
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Auszug
Mit einer Prävalenz von bis zu 5 % ist das infantile Hämangiom (IH) der häufigste benigne Tumor im frühen Kindesalter. Er kann sich sehr vielgestaltig präsentieren, von ganz klein und unproblematisch bis sehr groß und zum Teil sogar lebensbedrohlich. Als Risikofaktoren des IH nannte Dr. Martin Theiler, Zürich, Schweiz, der die angiomatösen Malformationen vorstellte, weibliches Geschlecht, Frühgeburt und ein niedriges Geburtsgewicht. Allen IH gemeinsam ist ihr charakteristisches Wachstumsmuster. Allerdings habe man in den letzten Jahren gelernt, dass die Wachstumsphase schneller vonstattengehe als früher gedacht, so Theiler. In den ersten drei Monaten finden üblicherweise 80 % des gesamten Wachstums statt. Mit etwa einem Jahr ist das IH dann bis zum Alter von vier Jahren spontan regredient. "Angesichts dieser Wachstumskurve müssen wir bereits in den ersten vier Wochen entscheiden, ob es sich um ein Hämangiom handelt, das eine Behandlung benötigt, weil man sonst mit der Therapie unweigerlich zu spät dran ist", warnte Theiler. Bei der Unterscheidung von lokalisierten und segmentalen Formen seien letztere die problematischeren. Von ihnen gehe ein Risiko für assoziierte extrakutane Anomalien aus, sie neigten oft zu Ulzerationen und hinterließen oft unschöne, bleibende Residuen. Diese High-Risk-Hämangiome müssten im Alter von einem Monat zugewiesen werden. …