Erschienen in:
09.09.2016 | Hämatologische Neoplasien | Hauptreferate: Aktuelle Habilitationen
Prädiktive molekularpathologische Stratifizierung hämatologischer Neoplasien
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2016
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Zusammenfassung
Die umfangreiche Sequenzierung eines kompletten Genoms der verschiedenen hämatologischen Neoplasien erlaubte tiefe Einblicke in die genomische Heterogenität und führte zur Entdeckung neuer genetischer Aberrationen, die als therapeutische molekulare Zielstrukturen vielversprechend erscheinen. Die molekularen Zielstrukturen neuer Therapeutika sind allerdings fast ausschließlich Proteine, die mit nukleinsäurenbasierten Untersuchungsmethoden nicht direkt fassbar sind. Ein großes Potenzial liegt in den Untersuchungen auf der Proteinebene, die eine Expression des Zielproteins bzw. die Alteration der onkogenen Signalkaskade in Tumorzellen abbilden. In diesem Kontext ist die Immunhistochemie auch unter Verwendung phosphorylierungs-, mutations- und glykosylierungsspezifischer Antikörper ein Verfahren, das für die Patientenstratifizierung entscheidende Informationen liefern kann. Im Rahmen der Arbeiten wurde der diagnostische Einsatz solcher Antikörper bei hämatologischen Neoplasien ausführlich untersucht. Die hier zusammengefassten Arbeiten heben den Stellenwert der gewebebasierten diagnostischen Ansätze auf Proteinebene hervor und eignen sich für die Patientenselektion vor einer zielgerichteten Behandlung. Insbesondere ist es mit den durchgeführten Arbeiten gelungen, einen essenziellen Beitrag zur prädiktiven Diagnostik beim multiplen Myelom zu leisten.