Erschienen in:
12.09.2017 | Handgelenkarthrodese | Operative Techniken
Handgelenkarthrodese mit winkelstabiler „Low-profile“-Platte ohne karpometakarpale Fusion
verfasst von:
Dr. med. univ. S. Köhler, K. Koch, A. Arsalan-Werner, I. M. Mehling, J. Seegmüller, H. Krimmer, Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Operationsziel
Vollständige Versteifung des Handgelenks zur Verbesserung der Handfunktion durch Schmerzreduktion und Zunahme der Grobkraft.
Indikationen
Schmerzhafte Zerstörung des Radio- und Mediokarpalgelenks.
Kontraindikationen
Schmerzfreiheit und zufriedenstellende Funktion nach bewegungserhaltender operativer oder konservativer Maßnahme. Nichtausgeheilte Gelenkinfektion.
Operationstechnik
Streckseitiger Zugang zum Handgelenk. Resektion der pathologisch veränderten Gelenkflächen. Auffüllung mit autologer Spongiosa aus distalem Radius oder Beckenkamm. Osteosynthese mit winkelstabiler Arthrodesenplatte ohne Fusion des Karpometakarpalgelenks III (CMC III).
Weiterbehandlung
Ruhigstellung in Unterarmgipsschiene für 2 Wochen. Sofortige aktive Bewegung der Finger. Röntgenkontrolle des Handgelenks 6 Wochen postoperativ. Belastungsaufbau nach knöcherner Konsolidierung.
Ergebnisse
Vollständige Handgelenkarthrodese mit winkelstabiler Platte ohne CMC-Fusion bei 28 Patienten (21 Männer, 7 Frauen). Nachuntersuchung bei 14/28 Patienten durchschnittlich 21 Monate (3–39) postoperativ. Verbesserte Grobkraft auf der betroffenen Seite von durchschnittlich 14 kg (0–38) präoperativ auf 22 kg (12–40) postoperativ. Der postoperative DASH-Score lag bei durchschnittlich 40 Punkten (6–72). Schmerzen auf der VAS-Skala sanken von durchschnittlich 7 (3–10) prä- auf 2 (0–6) Punkte postoperativ. Zufrieden mit dem Eingriff waren 13/14 Patienten. Bei 26/28 Patienten trat primär eine knöcherne Durchbauung ein. Postoperative Komplikationen bei 9/28 Patienten: 2 Pseudarthrosen, 3‑mal Schmerzen im CMC II und 1‑mal im CMC III, 2 Schraubenbrüche, 1 Nachblutung, 1 Infekt. Beide Pseudarthrosen heilten nach Plattenentfernung, Reosteosynthese mit gerader Arthrodesenplatte mit CMC-Fusion und Beckenkammspongiosaplastik aus. Alle Patienten mit Schmerzen im CMC II waren nach Entfernung von je einer überstehenden Schraube beschwerdefrei. Schmerzen im CMC III persistierten trotz Plattenentfernung. Aus beiden Schraubenbrüchen resultierten keine Beschwerden. Bei einem Patienten wurde bei knöcherner Durchbauung eine Metallentfernung durchgeführt, aber in Kombination mit einer Strecksehnentenolyse, nicht wegen der gebrochenen Schraube. Beim zweiten Patienten erfolgte nur die Schraubenentfernung.