Erschienen in:
01.01.2016 | Schwerpunkt: Liebesbeziehungen - Originalien
Hatte Erikson doch recht?
Identität, Bindung und Intimität bei Paaren im jungen Erwachsenenalter
verfasst von:
Prof. Dr. Inge Seiffge-Krenke, Wim Beyers
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Erikson postulierte einen Zusammenhang zwischen Identität und Intimität. Es ist jedoch fraglich, ob dieser Zusammenhang heute, bei einer deutlich verlängerten Identitätsentwicklung und veränderten Bindungsbezügen, noch gilt.
Material und Methode
Auf der Basis einer 10-jährigen Längsschnittstudie an 93 Teilnehmern wurde untersucht, welchen Beitrag Ich-Entwicklung und Identität in Jugendalter sowie jungem Erwachsenenalter für die Vorhersage von intimen Partnerschaften im Alter von 25 Jahren leisten. Des Weiteren ging es um die Frage, ob dieser Einfluss durch die Bindungsbeziehung zu den Eltern vermittelt wird.
Ergebnisse
Die Ich-Entwicklung im Alter von 15 Jahren sowie die Identitätsentwicklung im Alter von 24 Jahren beeinflussten die Qualität der Beziehung zum Partner im Alter von 25 Jahren. Die Bindungsqualität, gemessen im Alter von 21 Jahren, hatte einen vermittelnden Einfluss auf die spätere Partnerschaftsqualität.
Schlussfolgerung
Auch gegenwärtig führen reife Formen der Identität noch zu einer deutlich höheren Partnerschaftsqualität im Sinne reifer Intimität. Allerdings ist auch der Einfluss aus früheren Bindungsbeziehungen unverkennbar.