Hautbefunde bei Kindesmisshandlung

Misshandlungen führen unter anderem zu sichtbaren Folgen wie Hämatomen und Verbrennungen. Diese gehen teilweise mit spezifischen Auswirkungen einher, da sie die Misshandlung und die damit verknüpften Gefühle von Schmerz, Angst, Demütigung und Scham sichtbar machen. Eng verknüpft damit sind allgemeine Auswirkungen erfahrener Gewalt im seelischen, emotionalen, psychosomatischen und kognitiven Bereich. Die psychische Verarbeitung solch traumatischer Erlebnisse führt zu einem vielfältigen Spektrum von emotionalen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten sowie Entwicklungs- und Persönlichkeitsstörungen. Parallel dazu resultiert ein stressbedingter chronischer katecholaminerger Übererregungszustand in biologisch messbaren Veränderungen des neuroendokrinen Systems und strukturellen Schäden des Gehirns. Misshandlungsbedingte Hautbefunde sind durch Art, Ort und bedingt die Mehrzeitigkeit ihrer Entstehung gekennzeichnet. Eine korrekte Erhebung, Dokumentation und Bewertung der Misshandlungen sind entscheidend für die Intervention und Therapie.