Erschienen in:
05.11.2018 | Heparininduzierte Thrombopenie | Leitthema
Hämodialyseverfahren
verfasst von:
Dr. S. Petersen, Prof. Dr. R. Schindler
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Der Artikel umfasst Neuerungen in verschiedenen Bereichen der Hämodialyse (HD) mit Fokus auf Membranen, Hämodiafiltration (HDF), Dialysattemperatur, Dialysezeit und -frequenz sowie Antikoagulation. In 2 Studien zur Anwendung von High-cut-off(HCO)-Membranen beim Plasmozytom war die Dialysefreiheit nach 3 Monaten in der HCO-Gruppe nicht signifikant niedriger als in der High-flux-Gruppe. Allerdings war die Dialysefreiheit nach 6 und 12 Monaten signifikant höher mit HCO. Kühles Dialysat reduzierte in einer Metaanalyse eindeutig die Rate an Blutdruckabfällen während der Dialyse. Die Diskussion zum Benefit der HDF bleibt weiterhin kontrovers. Die Ergebnisse von Studien zum Thema der alternativen Dialysezeiten und der Dialysefrequenz sind weiterhin nicht konklusiv. Die Standardantikoagulation im extrakorporalen Kreislauf bei intermittierender HD-Behandlung erfolgt bei niedrigem Blutungsrisiko mit unfraktioniertem Heparin oder seinen Derivaten. Valide Alternativen bei hohem Blutungsrisiko sind heparinbeschichtete Kapillaren wie auch die regionale Zitratantikoagulation. Bei Dialysepatienten mit HIT Typ II gilt der direkte Thrombininhibitor Argatroban als adäquate und sichere Option.