Seit der Zulassung des WCDs durch die FDA, der CE-Zertifizierung und der klinischen Einführung im Jahre 2001 konnten zahlreiche pro- und retrospektive Register sowie mehrere Studien die Sicherheit und Effektivität des WCD in der Prävention des PHT mit mehr als 10.000 eingeschlossen Patienten belegen [
8‐
14]. Weiterhin wurden unlängst die Ergebnisse eines retrospektiven WCD-Registers [
8] von über 6000 behandelten Patienten aus über 400 deutschen Kliniken publiziert. Wäßnig et al. [
8] zeigten hier in einem heterogenen Patientenkollektiv, dass nicht nur die Compliance mit einer täglichen Tragezeit von durchschnittlich 23,1 h sehr hoch war, sondern auch, dass 1,6 % der Patienten aufgrund maligner ventrikulärer Arrhythmien (VT/VF) durch eine Defibrillation adäquat behandelt werden konnten. Dies entspricht etwa 8,4 Ereignissen/100 Patientenjahre mit einer Überlebensrate von über 93 % binnen der ersten 24 h nach Therapieabgabe. Zudem wurde eine hohe Anzahl an selbstlimitierenden VT-Ereignissen erfasst, bei denen eine Schockabgabe vom Patienten durch das zeitgemäße Betätigen der Reaktionstasten unterbunden wurde. Kutyifa et al. konnten in einem prospektiven Register (Wearable Defibrillator in Terminating Tachyarrhythmias Trial, WEARIT-II; [
10]) zeigen, dass sich 41 % der Patienten in der LV-EF wieder besserten und so nach Abschluss der WCD-Versorgung nur noch 42 % einen permanenten ICD benötigten. Weiterhin zeigten Duncker et al. (Prolongation of Reverse remOdelling period to avoid untimely ICD impLantation in newly diagnOsed heart failure usiNG the wearable cardioverter/defibrillator-PROLONG-Study) [
15], dass es bei nichtischämischen Patienten auch 4 bis 6 Monate nach Erstdiagnose noch zur Verbesserung der LV-EF kommen kann. Zudem beobachteten sie, dass es in rund 7 % der Fälle während dieser Evaluationsphase zur adäquaten WCD-Therapieabgabe kam [
16]. Daher forderten die Autoren, dass auch diese Patienten zunächst mit einem WCD versorgt werden sollten. Die aktuellsten Studienergebnisse stellte im März dieses Jahres der Kostudienleiter Jeffrey Olgin über die noch nicht publizierte prospektive randomisierte, kontrollierte VEST-Studie (Vest Prevention of Early Sudden Death Trial) auf der 67. Jahrestagung des American College of Cardiology (ACC) in Orlando, USA, vor. Dieses multizentrische Register schloss 2302 Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung nach einem akuten Myokardinfarkt mit einer LV-EF ≤35 % sowie erfolgter oder nichtdurchgeführter Koronarrevaskularisation (PCI bzw. CABG) ein und beinhaltete eine 90-tägige Follow-up-Periode. Untersucht wurde, ob sich zwischen einer alleinigen leitliniengerechten medikamentösen Therapie (778 Patienten) und einer additiven WCD-Versorgung (1524 Patienten) Unterschiede in der Häufigkeit des PHT und der Gesamtmortalität ergeben. Erste Ergebnisse zeigen nun, dass sich durch die additive WCD-Therapie zwar ein Trend, aber keine statistisch signifikante Reduktion der arrhythmieassoziierten Mortalität mit 1,6 % zu 2,4 % (
p = 0,18), der nichtrhythmogenbedingten Todesfälle mit 1,4 % zu 2,2 % (
p = 0,15) sowie der schlaganfallbedingten Letalität 0 % zu 0,5 % (
p = 0,01) nachweisen ließen. Insbesondere reduzierte sich die Gesamtmortalität in der WCD-Gruppe deutlicher auf 3,1 % im Vergleich zur medikamentösen Gruppe mit 4,9 % (
p = 0,04), was einer relativen Reduktion von 36 % entspricht. Betrachtet man die bisherigen WCD-Analysedaten, so ergeben sich 1,4 % adäquate und 0,6 % inadäquate Schockabgaben und eine WCD-Tragezeit von 14,1 h/Tag [
53].