Erschienen in:
13.03.2023 | Herzrhythmusstörungen | Schwerpunkt
Asymptomatisches Vorhofflimmern
Screening und Therapie
verfasst von:
Dr. med. Melanie Gunawardene, Jens Hartmann, Stephan Willems
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung, welche weltweit Millionen von Menschen betrifft und zu einer zunehmenden Belastung des Gesundheitssystems führt. Ein VHF-Screening der Bevölkerung bzw. einer Risikogruppe könnte, neben einer früheren Erkennung, zur Einleitung einer frühzeitigen Therapie und möglicherweise zur Vermeidung von Komplikationen, wie Schlaganfall und Tod, sowie zur Reduktion von Kosten im Gesundheitssystem führen – insbesondere bei Patient:innen mit asymptomatischem VHF. Zur einfachen Durchführung eines Screenings scheinen die rasanten technologischen Entwicklungen der Eventrekorder, einfach zugänglicher Wearables und Smartwatches, innovative Möglichkeiten zu bieten. Da sich die Datenlage bezüglich eines Screenings bisher nicht einheitlich zeigt, wird ein routinemäßiges VHF-Screening von den Fachgesellschaften aktuell nicht empfohlen. Erste Hinweise zeigen, dass es sich lohnen könnte, bereits ein asymptomatisches VHF zu antikoagulieren und einer rhythmuskontrollierenden Therapie zuzuführen, um klinische Endpunkte zu vermeiden. Dieser Artikel berichtet über den aktuellen Stand dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie die Lücken der Evidenz und diskutiert die Vor- und Nachteile des Screenings sowie mögliche Therapieoptionen des asymptomatischen VHF.