10.08.2020 | HIV | CME Zertifizierte Fortbildung
Progressive multifokale Leukenzephalopathie – ein Update
Erschienen in: DGNeurologie | Ausgabe 5/2020
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Die progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) ist eine meist im Rahmen einer Immunsuppression durch das JC-Polyomavirus (JCV) ausgelöste Erkrankung des Zentralnervensystems. Aufgrund der Anwendung von Immunmodulatoren und -suppressiva bei Autoimmunerkrankungen haben sich Risikospektrum und Krankheitsverlauf verändert. Mit der Identifikation atypischer zerebraler JCV-Infektionen wie der JCV Körnerzellneuronopathie hat sich das klinische Spektrum erweitert. Es wurden neue Risikostratifizierungsstrategien eingeführt, diagnostische Hilfsmittel wie der JCV-Antikörperindex validiert und bildgebende Marker zur Früherkennung der PML, des entzündlichen Immunrekonstitutionssyndroms sowie zur Differenzierung von Multiple-Sklerose-Läsionen entwickelt. Zur Diagnosestellung wurden spezifische diagnostische Kriterien und ein diagnostischer Algorithmus entworfen. Die Diagnose einer PML sollte bei allen immunsupprimierten Patienten mit progredienten neurologischen Symptomen bedacht werden.