Erschienen in:
01.12.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Hochauflösende Computertomographie der Lunge
Milchglas und seine Differenzialdiagnosen
verfasst von:
Prof. Dr. S. Diederich
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 12/2010
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Zusammenfassung
Milchglasinfiltrate sind definiert als Dichteanhebungen des Lungenparenchyms, durch die Gefäße und Bronchialwände noch abgrenzbar sind. Sie werden durch intraalveoläre oder interstitielle Prozesse hervorgerufen, bei denen die Luft nur partiell aus dem Lungenparenchym verdrängt wird. Ätiologisch kommen die verschiedensten Ursachen in Frage; von Ödem über alveoläre und interstitielle Pneumonien durch verschiedene Erreger, nichtinfektiöse Pneumonitiden bis zu Tumormanifestationen. Auch physiologische Prozesse wie lageabhängige Belüftungsstörungen und Exspirationseffekte stellen sich als Milchglasinfiltrate dar.
In dieser Übersicht werden die Physiologie und Pathophysiologie erläutert, die Milchglasinfiltraten zugrunde liegen, verschiedene Beispiele häufiger Entitäten vorgestellt, die mit Milchglasinfiltraten einhergehen, und es wird dargestellt, wie die bildgebende Darstellung von Milchglasinfiltraten diagnostisch und differenzialdiagnostisch genutzt werden kann.