Erschienen in:
01.06.2006 | Übersichten
Hochdosiskortisontherapie und Kognition
verfasst von:
I. Uttner, Prof. Dr. H. Tumani
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2006
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Zusammenfassung
Dauer und Schwere eines Krankheitsschubes bei der Multiplen Sklerose (MS) lassen sich durch die hochdosierte intravenöse Verabreichung von Glukokortikoiden über 3–5 Tage deutlich reduzieren, wobei gute klinische und neuroimmunologische Effekte vor allem mit sehr hohen Steroiddosen erzielt werden. Andererseits ist aus der Stressforschung und aus verschiedenen weiteren Studien an Älteren und depressiven Patienten bekannt, dass bereits diskret erhöhte Glukokortikoidspiegel insbesondere zu mnestischen Beeinträchtigungen führen können. Drei in den letzten Jahren veröffentlichte Studien greifen dieses in der MS-Literatur bislang weitgehend vernachlässigte Thema auf und unterstreichen, dass die Hochdosiskortisontherapie selektive kognitive Beeinträchtigungen verursachen kann, die jedoch reversibel und auch unabhängig von der verabreichten Dosis sind.