Erschienen in:
25.08.2016 | Hormonsubstitution | Leitthema
Endometriumkarzinom
Epidemiologie und Ätiologie
verfasst von:
Prof. Dr. med. Clemens Tempfer, MBA
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Endometriumkarzinom (EC) ist das vierthäufigste Malignom und häufigste Beckenmalignom der Frau. Kenntnisse der Epidemiologie und Ätiologie dieses Malignoms sind die Voraussetzung für eine effiziente Beratung, Früherkennung und Prävention.
Ziel
Die aktuelle Literatur zum Thema wird vorgestellt. Ferner werden aktuelle Kenntnisse zur Epidemiologie und Ätiologie des EC dargestellt und diskutiert.
Material und Methoden
Diese Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche in der Datenbank PubMed und dem Cochrane Central Register of Controlled Trials zum Thema Epidemiologie und Ätiologie des EC.
Ergebnisse
Bezogen auf die krebsspezifische Mortalität der Frau nimmt das EC mit 2,7 % aller krebsbedingten Todesfälle in Deutschland die 9. Stelle ein. Die Erkrankungshäufigkeit des EC nimmt mit steigendem Alter kontinuierlich zu. EC werden am häufigsten zwischen dem 75. und dem 79. Lebensjahr diagnostiziert. Das endometrioide Adenokarzinom des Uterus ist der häufigste histologische Typ des EC. Das wichtigste biologische Charakteristikum des endometrioiden Adenokarzinoms ist seine Hormonabhängigkeit. Wichtige risikosteigernde und risikoreduzierende ätiologische Faktoren sind die Langzeiteinnahme von Östrogenen, eine Gestagentherapie, orale Kontrazeptiva, der Body Mass Index und ein gestörter Glukosemetabolismus. Auch körperliche Bewegung, sportliche Aktivität und diätetische Faktoren wie Fettanteil, rotes Fleisch, Soja, Ballaststoffe und Vitamine sowie Genussstoffe wie Tee und Kaffee spielen eine Rolle in der Ätiologie des EC. Die Ätiologie des auf Basis einer Endometriumatrophie entstehenden hormonunabhängigen Typ-II-EC ist unbekannt und durch ein spezifisches genetisches Profil charakterisiert.