Erschienen in:
01.01.2010 | Originalien
Hornhautdickenabhängige Korrekturfaktoren bei der Goldmann-Applanationstonometrie
verfasst von:
Dr. A. Kutschan, B. Schroeder, A. Hager, H. Dave, K. Wegscheider, W. Wiegand
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 1/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit vielen Jahren wird diskutiert, welche kornealen Parameter die Messung des intraokularen Druckes (IOP) verfälschen können. Als wesentlicher Parameter wird die zentrale Hornhautdicke (CCT) angenommen, wobei unterschiedliche Meßmethoden (GAT: Goldmann-Applanationstonometrie, DCT: Dynamic-Contour-Tonometrie, IOPcc: korneal compensierter Druck, gemessen mit dem Ocular Response Analyser) ganz unterschiedliche Abhängigkeiten von der Hornhautdicke ergeben sollen.
Methode
Bei 92 Augen von Kataraktpatienten und 85 Augen von Glaukompatienten mit jeweils stark unterschiedlicher CCT wird im Rahmen einer von der Ethikkommission genehmigten Studie unmittelbar vor bulbuseröffnender Operation (Kataraktoperation oder Trabekelektomie) die Vorderkammer kanüliert und bei unterschiedlich eingestellten Druckniveaus (20 mmHg, 30 mmHg, 40 mmHg) die intraokular mit einem Druckaufnehmer gemessenen IOP-Werte (IOP) mit den simultan gemessenen GAT-Werten (Perkins-Tonometer) verglichen.
Ergebnisse
Die Einzelmessungen weisen eine außerordentlich hohe Streuung auf. Es ergeben sich in beiden Gruppen schwache Korrelationen der Differenz zwischen GAT und IOP mit der CCT. (Korrekturfaktoren von 0,95 mmHg/100 µm CCT bei Druckniveau 20 mmHg, 1,2 mmHg/100 µm CCT bei Druckniveau 30 mmHg und 1,7 mmHg/100 µm CCT bei Druckniveau 40 mmHg.)
Schlussfolgerungen
Die Messung der CCT ist für die prognostische Bewertung eines Glaukoms von Bedeutung, nicht jedoch für die Angabe hornhautdickenabhängiger Korrekturfaktoren für die GAT-Einzelmessung.