Erschienen in:
01.04.2006 | Kasuistiken
Hypertensive Enzephalopathie
Differenzialdiagnose des Hirnödems mit Mittellinienverlagerung
verfasst von:
Dr. S. Nagel, M. Köhrmann, H. B. Huttner, S. Schwab
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Die hypertensive Enzephalopathie (HTE) ist eine schwere Komplikation einer hypertensiven Krise oder eines chronischen langjährigen Hypertonus. Wir berichten einen Fall mit ausgeprägtem klinischem und radiologischem Verlauf. Der Patient wurde initial komatös mit bestehender Anisokorie aufgenommen, wobei in der zunächst durchgeführten CT-Untersuchung keine eindeutige diagnostische Zuordnung getroffen werden konnte. Die kraniale MRT zeigte eine Signalsteigerung nahezu des gesamten Marklagers supratentoriell mit einem rechtsseitig betonten generalisiertem Hirnödem sowie Signalsteigerungen im Kleinhirn und Hirnstamm. Die klinischen Symptome wie auch die radiologischen Befunde waren unter antihypertensiver Therapie bereits innerhalb weniger Tage deutlich rückläufig. Die HTE ist ein akutes, potenziell reversibles Krankheitsbild, das von wichtigen Differenzialdiagnosen mittels MRT abgegrenzt werden kann und einer schnellen zielgerichteten Therapie bedarf.