Erschienen in:
01.04.2006 | Übersichten
Pharmakologische Zusatzbehandlung in der Aphasietherapie
Status quo und Perspektiven
verfasst von:
C. Korsukewitz, C. Breitenstein, M. Schomacher, S. Knecht
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Eine Aphasie zählt zu den häufigsten und subjektiv schwerwiegendsten Folgen eines Schlaganfalls. Angesichts einer geringen Spontanerholung und der beschränkten Wirksamkeit konventioneller Sprachtherapie stellt sich die Frage nach Möglichkeiten der Therapieverbesserung. Neben einer Steigerung der Trainingsfrequenz — mit täglichen, mehrstündigen Einheiten und einer hohen Wiederholungsrate des Sprachmaterials („massiertes Training“) — bietet sich die Möglichkeit einer adjuvanten Pharmakotherapie. Hier beleuchten wir das Potenzial monoaminerger (Bromocriptin, Levodopa, d-Amphetamin) und cholinerger (Donepezil) Medikamente bei Aphasie. Eine abschließende Wirksamkeitsbewertung einer Kombinationsbehandlung aus massiertem Sprachtraining und pharmakologischer Zusatzbehandlung kann jedoch erst durch Etablierung von Verbundstrukturen und Durchführung hinreichend großer randomisierter, plazebokontrollierter klinischer Studien erfolgen. Neben diesen medikamentösen Strategien erwecken tierexperimentelle Ergebnisse zur Funktionserholung nach Gehirnschädigungen die Hoffnung, dass mittelfristig auch neurotrophe Faktoren oder Stammzellen in der adjuvanten Therapie von Aphasie einen Platz finden werden.