Erschienen in:
01.04.2006 | Originalien
Plasmaaustausch bei steroidresistenten Multiple-Sklerose-Schüben
Klinische Erfahrungen an 16 Patienten
verfasst von:
S. Schilling, R. A. Linker, F. B. König, M. Koziolek, M. Bähr, G. A. Müller, W. Paulus, J. Gärtner, W. Brück, Dr. A. Chan, R. Gold
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Bei schweren Multiple-Sklerose-Schüben und ungenügendem Ansprechen auf die intravenöse Kortikosteroidbehandlung kann die Plasmapherese (PE) als Eskalationstherapie eingesetzt werden. Wir beschreiben im Folgenden den Verlauf von 14 PE-Zyklen bei 13 erwachsenen Patienten unseres Zentrums von 2004 bis 2005, sowie 3 pädiatrischen Patienten. In 9 Fällen lag eine akute Optikusneuritis vor, bei 5 Patienten handelte es sich um ein Erstsymptom (klinisch isoliertes Syndrom), 2 Patienten hatten ein Devic-Syndrom. Insgesamt beobachteten wir bei den erwachsenen Patienten einen Anteil von 71% mit gutem oder sehr gutem Ansprechen. Im Mittel stellte sich eine Besserung nach 3 Plasmapheresen ein, ein früher Beginn der PE (Intervall bis zu einem Monat nach dem Schubbeginn) führte häufiger zu einem guten Ergebnis. Auch bei 2 der 3 pädiatrischen Patienten führte die PE zu deutlicher Besserung. Diese Daten sprechen für einen sehr guten Therapieerfolg der PE bei adäquater Indikationsstellung und früher Durchführung.