Erschienen in:
13.08.2018 | ICD-Implantation | Schwerpunkt: Kardiale Device-Therapie
Sondenlose Schrittmacher und subkutan implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren
verfasst von:
Prof. Dr. C. Stellbrink, B. Hansky, D. Meyer zu Vilsendorf
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 10/2018
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Zusammenfassung
Obwohl Herzschrittmacher und implantierbare Defibrillatoren heute der therapeutische Standard in der Behandlung bradykarder und tachykarder Herzrhythmusstörungen sind, kommt es doch insbesondere durch die transvenösen Stimulations- und Defibrillationselektroden im Langzeitverlauf nicht selten zu Komplikationen wie Elektrodenbruch, Infektionen und Trikuspidalinsuffizienzen. Daher sind in den letzten Jahren sondenlose Herzschrittmacher und rein subkutan implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren (S-ICD) entwickelt worden, die ohne transvenöse Elektroden implantiert werden und so die Langzeitkomplikationsrate der Implantate reduzieren sollen. Allerdings sind bisher verfügbare sondenlose Herzschrittmacher auf die einfache 1‑Kammer-Stimulation und der S‑ICD auf einen reinen Defibrillator ohne die Möglichkeit der antibrady- bzw. antitachykarden Stimulation oder kardialen Resynchronisation beschränkt. Daher können diese Geräte nicht als Mehrkammerschrittmacher bzw. -defibrillatoren dienen, obwohl gerade bei diesen aufgrund der Zahl der transvenösen Sonden auch mit mehr Langzeitkomplikationen zu rechnen ist. Der vorliegende Beitrag fasst die aktuelle Datenlage zu den sondenlosen Schrittmachern und S‑ICD zusammen, diskutiert die Limitationen dieser Systeme und gibt einen Ausblick, wohin sich die Therapien entwickeln könnten.