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Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 7/2018

28.05.2018 | Leitthema

ICHI – International Classification of Health Interventions

Prozedurenklassifikation im Spagat zwischen Statistik und Abrechnung

verfasst von: Dr. med. Dipl.-Math. Albrecht Zaiss, Hans-Peter Dauben

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz | Ausgabe 7/2018

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Zusammenfassung

Medizinische Klassifikationen systematisieren medizinische Begriffe (z. B. Diagnosen, Prozeduren). Sie sind unverzichtbare Instrumente für Statistiken und Finanzierungssysteme im Gesundheitswesen. Während Diagnosen weltweit einheitlich nach der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) klassifiziert werden, haben viele Länder eigene Prozedurenklassifikationen mit unterschiedlicher Struktur und unterschiedlichen Einsatzbereichen entwickelt.
Mit dem Ziel, eine einheitliche internationale Klassifikation sowohl für Statistik als auch für Entgeltsysteme im Gesundheitswesen zu erstellen, wird die „International Classification of Health Interventions (ICHI)“ seit 2007 vom WHO-Netzwerk „Family of International Classifications (WHO-FIC)“ entwickelt. Ihr Inhalt umfasst nicht nur Prozeduren aus dem medizinischen und chirurgischen Bereich, sondern darüber hinaus Gesundheitsinterventionen aus vielen Bereichen des Gesundheitswesens, wie z. B. Rehabilitation, Pflege, Prävention und öffentliches Gesundheitswesen.
Die ICHI ist eine multiaxiale Klassifikation mit drei Achsen: „Target“ (Einheit, an der die Intervention durchgeführt wird), „Action“ (die Intervention als solche), „Means“ (Methoden und Art, wie die Intervention durchgeführt wird). Die ICHI wurde im Bereich der drei Achsen mit niedriger Komplexität gestaltet, damit sie in Ländern ohne Prozedurenklassifikation einsetzbar ist und als Basis für internationale statistische Vergleiche genutzt werden kann. Die aus den drei Achsen gebildeten Stammkodes können durch Erweiterungskodes mit Detailinformationen (z. B. zur Abbildung von Kosten) ergänzt werden, sodass die ICHI auch für Entgeltsysteme im Gesundheitswesen eingesetzt werden kann.
Aktuell ist auf der ICHI-Plattform https://​mitel.​dimi.​uniud.​it/​ichi die ICHI Beta 2018 verfügbar. Für 2018 und 2019 sind Feldtests und weitere Infrastrukturmaßnahmen zum Training und zur Anwendung geplant. Nach Fertigstellung, voraussichtlich 2020, wird die ICHI für Mitgliedsstaaten der WHO frei verfügbar sein.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat (1978) International Classification of Procedures in Medicine (ICPM). WHO, Genf (1978) International Classification of Procedures in Medicine (ICPM). WHO, Genf
Metadaten
Titel
ICHI – International Classification of Health Interventions
Prozedurenklassifikation im Spagat zwischen Statistik und Abrechnung
verfasst von
Dr. med. Dipl.-Math. Albrecht Zaiss
Hans-Peter Dauben
Publikationsdatum
28.05.2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz / Ausgabe 7/2018
Print ISSN: 1436-9990
Elektronische ISSN: 1437-1588
DOI
https://doi.org/10.1007/s00103-018-2747-6

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