Erschienen in:
26.02.2020 | Migräne | CME
Bedeutung des „calcitonin gene-related peptide“ (CGRP) in der Pathophysiologie von Migräne und Clusterkopfschmerz
verfasst von:
Prof. Dr. Karl Meßlinger
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Das „calcitonin gene-related peptide“ (CGRP) wird bei Migräne- und Clusterkopfschmerzanfällen aus trigeminalen Afferenzen freigesetzt. Die Infusion von CGRP kann Kopfschmerzanfälle bei Patienten mit Migräne und Clusterkopfschmerz auslösen. Die Hemmung des CGRP-Systems ist bei Migräne und Clusterkopfschmerz therapeutisch wirksam. CGRP ist ein potenter Dilatator intrakranialer Arterien, hat aber keine direkte Wirkung auf die Aktivität des trigeminalen Schmerzsystems. CGRP steuert wahrscheinlich Signalvorgänge zwischen Zellen im Ganglion trigeminale und verstärkt die Neurotransmission im Trigeminuskern. Durch periphere Hemmung des CGRP-Signalsystems werden diese Wirkungen vermindert. Außerhalb des trigeminovaskulären Systems ist CGRP wichtig für die Durchblutung vieler Organe in kritischen Situationen, fördert Wachstums- und Reparaturvorgänge und hat immunmodulatorische Funktionen. Diese Wirkungen sollten bei einer lang dauernden Unterdrückung des CGRP-Signalsystems beachtet werden.