Zusammenfassung
Das Sepsisrisiko älterer Menschen ist mehrfach höher als das jüngerer Personen, und mehr als 50 % aller Sepsispatienten sind ≥65 Jahre alt. Risikofaktoren alter Sepsispatienten sind Immunseneszenz, reduzierter Allgemeinzustand, reduzierte Organfunktionen, Komorbiditäten und Polypharmakotherapie. Die Sepsisdiagnose ist im höheren Alter erschwert, die Sepsissymptome können abgeschwächt sein oder ganz fehlen. Die üblichen Infektionsfoci sind bei älteren dieselben wie bei jüngeren Patienten. Bei der Sepsistherapie muss v. a. die eingeschränkte Nierenfunktion bei der Dosierung beachtet werden. Nach überlebter Sepsis schätzt die Mehrzahl der Patienten ihre Lebensqualität als gut bis zufriedenstellend ein, objektiv liegt sie jedoch oft deutlich unter dem Vorniveau. Immerhin kann die überwiegende Mehrzahl der älteren überlebenden Patienten wieder in die Autonomie nach Hause entlassen werden. Influenza- und Pneumokokkenimpfung sind wirksame Prophylaxemaßnahmen.