Erschienen in:
01.05.2006 | Originalien
In-vivo-Darstellung des Bindehautepithels
Eine vergleichende morphologische Untersuchung mittels konfokaler Laser-Scanning-Mikroskopie und Impressionszytologie
verfasst von:
R. Rath, J. Stave, R. Guthoff, J. Giebel, Prof. Dr. F. Tost
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 5/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die zytomorphologische Beurteilung des Oberflächenepithels der Konjunktiva ist bei verschiedenen Augenerkrankungen ein wesentlicher Bestandteil der klinischen Stufendiagnostik. Voraussetzung dafür ist bislang die minimal-invasive Materialentnahme und labortechnische Probenaufbereitung. Für eine zeitnahe direkte In-vivo-Darstellung kornealer Strukturen wird seit geraumer Zeit die konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie mit dem Rostocker Laser-Scanning-Mikroskop (RLSM) erfolgreich eingesetzt. Mit einer vergleichenden Untersuchung des normalen Bindehautepithels zwischen der Lichtmikroskopie und der konfokalen RLSM sollen wesentliche Vorraussetzungen für eine In-vivo-Evaluierung des konjunktivalen Epithels geschaffen werden.
Material und Methode
Für den intraindividuellen Vergleich wurden 110 impressionszytologische Flächenpräparate von 23 augengesunden Probanden analysiert. Die vergleichende Mustererkennung erfolgte nach Herstellung eines flächenhaften, direkten Kontaktes zwischen der Augenoberfläche und der planen Vorderfläche des RLSM.
Ergebnisse
Anhand der Verteilung der Reflektoren (helle Bildpunkte) lassen sich bereits in der In-vivo-Diagnostik wichtige morphologische Strukturen des Epithels (Zellkern, Zytoplasma, Kern-Plasma-Relation) differenzieren. Anhand von Form und Größe sind sekretorische Zellen mit dem RLSM zu erfassen. Hochreflektive, helle Bildpunkte stellen kontrastreich die Zellwandung der Becherzellen bzw. breite Intrazellularräume dar.
Schlussfolgerung
Mit dem RLSM gelingt die In-vivo-Untersuchung wesentlicher anatomisch-morphologischer Strukturen des Bindehautepithels. Im Hell-Dunkel-Erkennungsmuster der Becherzellen imponieren Unterschiede, welche auf die Sekretzusammensetzung oder den Funktionszustand (Hypo- oder Hypersekretion) Hinweise geben könnten.